05 Dezember, 2004

Okay, Ladies, es gibt sie tatsächlich, die „Untreue Ehemänner“-Klischees, und zwar nicht nur in billigen Daytime-Soaps, sondern live und in Farbe.

Die Top 3 der besten Ausreden:

  1. „Ich liebe meine Frau, aber Sex bedeutet doch nichts.“
  2. „Meine Frau hat mich ja auch schon betrogen, wir wären also quasi quitt.“
  3. „Meiner Frau würde es sowieso nicht sonderlich viel ausmachen.“
Und als Zusatzzahl...
  1. „Normalerweise gehe ich ja auch nicht fremd, aber bei Dir...“

Ich kann seit diesem Wochenende bezeugen, daß es sie wirklich gibt, die Männer, die solche billigen Ausreden benutzen. Daß es auch Frauen gibt, die dumm genug sind, darauf über-haupt noch reinzufallen- kann man sich ja eigentlich gar nicht vorstellen, aber muß wohl so sein.
Als klarwurde, daß ich trotz der vielen vielen Ausreden und Argumente mit „Nein“ tatsächlich „Nein“ meine, kam dann leichte Panik auf...
„Wer weiß, daß Du hier bist?“ Ach, so gut wie niemand. Nur drei oder vier Freunde. Und ein paar Arbeitskollegen. Aber davon abgesehen...
„Studiert davon jemand in Bonn?“ Jup, so ziemlich alle.
„Kann es sein, daß die und meine Frau sich zufällig in der Uni über den Weg laufen wür-den?“ Hmm, weiß nicht, Bonn ist schon ein ziemliches Dorf, manchmal.
„Könntest Du denen vielleicht erzählen, daß ich ja eigentlich gar nichts von Dir wollte?“ Och nö, Du, ich glaube nicht. Ich bekomme immer so eine lange Nase, wenn ich Freunde anlüge.
Naja, kann den guten Mann ja auch irgendwie verstehen- wenn man nur aufgrund seiner deutschen Frau eine Aufenthaltsgenehmigung hat und auch erst seit einigen Monaten mit ihr verheiratet ist, dann sollte man sich über so etwas schon ein paar Gedanken machen. Übri-gens, damit hier kein Mißverständnis entsteht- er liebt seine Frau wirklich, er hat sie nicht nur wegen des Visums geheiratet. Ganz, ganz ehrlich! Daß die Heirat kurz vor Ablauf des Vi-sums stattfand, war auch nur so ein verrückter Zufall.
Aber unglaublich- so ein Selbstbewußtsein muß man erstmal haben! Der war wirklich fel-senfest davon überzeugt, er könnte mich in’s Bett kriegen- und zwar in sein Ehebett! Ehrlich, das ist so abgeschmackt, allein bei dem Gedanken wird mir schlecht. Ich wünschte bloß, ich hätte ihm am Ende sagen können, was für ein armseliges Würstchen er doch ist- aber Ver-rückte soll man ja bekanntlich nicht reizen (vor allem dann nicht, wenn man einen Kopf klei-ner ist, nicht masochistisch veranlagt ist und seine Gaspistole zuhause vergessen hat), des-wegen war ich die ganze Zeit freundlich (oder doch zumindest höflich. Wozu eine gute Er-ziehung doch gut ist!) und habe in Gedanken fleißig mitgeschrieben, denn sowas darf man einfach nicht für sich behalten: die häßlichste, schwächste und billigste Seite, die ein Mann so zu bieten hat, und das alles nur in wenigen Stunden! Eine Soziologin hätte ihre helle Freude daran gehabt.

29 November, 2004

Alarm! Wo ist nur der Heim-Defibrillator (siehe http://www.amazon.com/exec/obidos/tg/detail/-/B00064CED6/qid=1116431424/sr=8-1/ref=pd_csp_1/002-7781888-4088037?v=glance&s=hpc&n=507846, für den kleinen Herzstillstand zwischendurch- never leave home without it!), wenn man ihn braucht? Ich schwöre, gerade hatte ich meine ersten offiziellen Herzrythmusstörungen-
Elisha hat nämlich doch zurückgeschrieben! Hinterhältige Socke, gerade wenn man nicht damit rechnet schlägt der aus dem Hinterhalt zu! So sind sie, die Männer.

Habe mich sogar ein klein wenig an Timo gerächt. Habe im Gästebuch seines Fußballvereins einen „Timo ist SO süß!“-Eintrag hinterlassen, hoffentlich verliert er dadurch jeglichen möglicherweise vorhandenen Respekt seiner Mitspieler. Naja, die ultimative Rache ist es noch nicht, aber man fängt ja klein an.

28 November, 2004

Große Ankündigungen (2 an der Zahl)

Schon wieder ist ein Wochenende rum! Wo ist es hin? Und dabei habe ich noch nicht mal irgendwas gemacht, ich bin sowohl Freitag als auch gestern abend brav zuhause geblieben und habe gelesen. Ich habe nämlich ein geniales Buch entdeckt, und das wird in der nächsten Zeit meine gesamte Aufmerksamkeit erfordern.

Aber nun ist es Zeit für nicht eine, nein!, gleich zwei Ankündigungen: (dun dun dun DUNN!)

Ankündigung #1:

Ich, Katharina D., ich werde im März nach Buschdorf ziehen! Und zwar nebenan von Tanja in eine der Wohnungen ihrer Eltern... weiß zwar nicht, ob das so klug ist (ich höre sie schon nachts an meiner Tür kratzen, weil sie die neueste Gilmore-Girls-Folge runtergeladen haben will), aber die Wohnung ist ziemlich cool: 60 m², Schlafzimmer, Wohnzimmer und eine fast schon riesige Küche; große Abstellkammer (für meine Freunde auch "Gästezimmer“); bevor ich einziehe kommt überall Laminat rein, die Wände werden frisch gestrichen und das Bad wir komplett neu gemacht; und der Preis ist alles in allem auch okay. Und die frische Landluft... man stelle sich vor, um von Bonn-Zentrum nach Bonn-Buschdorf zu kommen, fährt man durch Felder- echte Felder! So richtig mit Korn und Gülle und so! Hach ja...

Ankündigung #2:

Elisha hat nicht geantwortet, das hätte sich also auch erledigt.

26 November, 2004

Habe gestern Nacht noch das Wecker-Rätsel gelöst. Anscheinend habe ich am Mittwoch (im Reich der Halbtoten) die Lautstärke des Weckers auf lautlos gestellt, und deswegen habe ich ihn nicht gehört- also Entwarnung.

Außerdem habe ich zufällig herausgefunden, daß Elisha, mein Salsa-Partner von vor 4 Jahren, tatsächlich noch in Bonn ist und daß er am heute an einem Seminar für Internationale Kommunikation teilnimmt- und ich werde ihm dort am Ausgang auflauern, jawohl! Ich weiß, mir fehlt nur noch die Zahnspange, dann bin ich original wieder 14 Jahre alt (die Pickel habe ich ja schließlich noch, bzw. wieder) (Moment mal, ich habe momentan ja gar keinen größeren Pickel! Zumindest keinen, der einen Namen verdient hätte- Hallelujah!). Na und? Ich bin verzweifelt, ich bin Single, ich habe Spinnenweben an meinen primären Geschlechtsmerkmalen und überhaupt habe ich heute sowieso nichts Besseres vor. Es regnet nicht, also spricht auch nichts dagegen, daß ich mich ein bißchen an der frischen Luft aufhalte!


18:15

Habe 20 Minuten gewartet und er war natürlich nicht da. Oder er war da, hat mich gesehen und ist durch den Hinterausgang raus. Oder hat sich auf der Toilette versteckt. Naja, dafür habe ich entdeckt, daß er eine neue Handynummer hat (was vielleicht ein Grund dafür sein kann, daß er auf meine letzte SMS nicht geantwortet hat- jedenfalls werde ich ihm nachher eine SMS schicken, man weiß ja nie. Ich will endlich wieder Salsa tanzen! (unter anderem ;-)

25 November, 2004

Ich habe heute verschlafen! Zum ersten Mal in meinem ganzen Leben habe ich den Wecker nicht gehört –obwohl er an war, hab’s extra nochmal überprüft!- und bin erst um Viertel nach 7 aufgewacht. Naja, immerhin habe ich halbwegs ausgeschlafen, und ich war im Endeffekt auch nur eine Stunde zu spät, und weil mir sowas ja sonst nicht passiert wurde ich auch nicht direkt gefeuert.

Aber Sorgen mache ich mir schon- der Wecker war an, und ich habe ihn trotzdem nicht gehört! 59 Minuten lang plärrendes Radio direkt neben meinem linken Ohr, und nichts. Was, wenn das zur Gewohnheit wird, ich bin schließlich ganz allein auf dieser Welt, und niemand wird mich aufwecken, wenn ich es nicht selber gebacken kriege! Schluß mit lustig- jetzt brauche ich wirklich einen Freund! War ja alles noch gut und schön, als es um sexuelle Frustration ging und so, aber wenn mein Job auf der Kippe steht, muß sich was ändern! Ich brauche jemanden, der mich jeden Morgen aus dem Bett kickt, und zwar sofort! Naja, ersatzweise werde ich heute Nacht meinen Handy-Wecker aktivieren, und gleichzeitig noch den fiesen Piepton von meinem anderen Wecker- sicher ist sicher.

Und meine lieben Kollegen sind nun offiziell Mitglieder im Club Böser Menschen. Erst haben sie mir eingeredet, ein Arbeitskollege würde was von mir wollen (Neeeiiin! Bitte nicht der!); und dann (als ob das nicht schon genug Leid wäre, das sie mir zufügen könnten) haben sie mir noch von einem unbekannten Handy aus eine SMS geschickt, die angeblich von eben diesem Typ kam. Und während ich mir den Kopf zerbrochen habe, wie ich diesem netten Jungen (denn nett ist er, nur eben ein bißchen... ähem, „einfach gestrickt“) so schonend wie möglich beibringen sollte, daß ich leider Gottes nichts von ihm will, hat der Versand sich gekugelt vor Lachen. Das Handy war nämlich das von Timo, nur hatte ich bis dahin seine Nummer nicht. BIS DAHIN! Jetzt habe ich sie, und Rache ist mein!

24 November, 2004

Ein Tag fast wie in der Hölle.

Er begann damit, daß ich die Augen aufschlug- was ich sofort bitter bereute, denn draußen war es schon heller Tag. Und ich hatte einen Kater. Aber liegenbleiben konnte ich trotzdem nicht, es hatte nämlich an meiner Tür geklingelt, also mußte ich hin und das Paket annehmen (mein neuer DVD-Player, der auch DivX packt!). Konnte allerdings nicht die gebotene Begeisterung aufbringen, sondern habe das Paket auf dem Weg in die Küche vorerst mal im Wohnzimmer abgelegt. Obwohl, „abgelegt“ klingt so kontrolliert- ich hab’s eigentlich eher fallen gelassen. In der Küche habe ich dann 2 Paracetamol genommen und bin dann wieder in’s Schlafzimmer gewankt. Der Blick auf die Uhr sagte mir, daß ich noch 2 Stunden schlafen kann, was ich dann auch getan habe. Um 12 wurde ich dann auch geweckt. Eigentlich hatte ich ja für diesen Tag frei, weil die Heizboiler im Haus gewartet wurden, aber ich mußte trotzdem um 2 in der Firma erscheinen. Was ich auch getan habe, allerdings bin ich vorsichtshalber nicht mit dem Rad gefahren, sondern zu Fuß gegangen- auf dem Fahrrad wäre mir möglicherweise schlecht geworden. Aber dann fing das ganze Elend erst an: eine 2-stündige Besprechung in kleinem Kreis, und alles, was ich gerade noch zustande gebracht habe, war das Niederkämpfen der Übelkeit, die immer wieder in Tsunami-artigen Wellen über mich hereinbrechen wollte. Oh, und die Augen konnte ich auch die ganze Zeit offenhalten, auch das ist eine erwähnenswerte Tatsache. Und ich glaube auch nicht, daß es negativ aufgefallen ist, daß ich ungefähr 1,5 Liter Wasser getrunken habe. Blöd war allerdings, daß ich den Stempel vom Carpe noch auf dem Handrücken hatte, der auch nach der Dusche nicht weggegangen ist. Und daß ich höchstwahrscheinlich immer wieder leicht grünlich angelaufen bin.

Aber irgendwann hatte auch das ein Ende, ohne daß ich bewußtlos von Stuhl gesackt wäre, und ich durfte nach Hause. Nach Hause- Tara! Komischerweise ging’s mir schon ein bißchen besser, als ich wieder in meinen eigenen vier Wänden war, also habe ich den neuen Player ausgepackt, gebührend bewundert (er ist viel kleiner und flacher als mein alter Player) und angeschlossen; und siehe da, er funktioniert sogar.

21 November, 2004

Habe heute meine erste offizielle Fanpost bekommen! Und zwar von einem völlig unbekanntem Absender! Ich kann es ganz deutlich spüren- dies ist der Durchbruch! Der erste Schritt in eine glänzende Zukunft! Ruhm! Weltherrschaft! Unsterblichkeit! *hust* Na gut, wahrscheinlich nicht... aber trotzdem sehr nett.

Habe sowohl Freitag als auch Samstag abend alleine zu Hause verbracht und frage mich, ob das für einen verzweifelten Langzeit-Single wie mich nicht eigentlich unverantwortlich ist. Schließlich predigt mir Anita immer wieder, daß ich öfters rausgehen soll, dann würde ich schon noch früher oder später jemanden kennenlernen. Aber daß ‚Prinzip Brechstange‘ auch nicht weiterhilft, das habe ich ja schon mathematisch belegt- die Wahrscheinlichkeit, daß ich beim Weggehen Mr. Perfect-for-me kennenlerne, liegt im günstigsten Fall bei 1 zu 50.000 und im schlechtesten Fall bei 1 zu 250.000 (siehe Logbucheintrag vom 11. März). Die Richtigkeit meiner Berechnungen wurde mir mehrmals bestätigt, also- warum überhaupt weggehen? Insbesondere, wenn es draußen kalt ist und es regnet und wenn man drinnen bleiben könnte und ein einladendes Bett und ein gutes Buch hat (einen ganzen Stapel, um genau zu sein) und sich zwischendurch die 2. Staffel von Sex and The City und die allerneuste Folge von Third Watch angucken kann? Naja, ich hatte dann trotzdem ein schlechtes Gewissen, und damit man mir nicht nachsagen kann, ich sei ja selber dran schuld, wenn ich keinen Mann abkriege, bitteschön- ich war heute morgen 2 Stunden lang im Café Blau und habe die Süddeutsche gelesen. Die Männerbevölkerung hätte also genug Zeit gehabt und hat ihre Chance nicht genutzt; ich bin frei von Schuld. Noch dazu bin ich dorthin gelaufen, am Rhein entlang (strahlender Sonnenschein- weiß der Himmel, wo der auf einmal herkam!), also nochmal je eine Viertelstunde, in der ich mich der Öffentlichkeit ausgesetzt habe. Oh, und nicht zu vergessen die 20 Minuten, die ich gestern im Plus beim Einkaufen verbracht habe! Also, den guten Willen kann man mir nun wirklich nicht absprechen.

19 November, 2004

Ich fühle mich benachteiligt. Alle kriegen ständig irgendwelche Spammails, bei denen es sich um die Wunder der Penisvergrößerung dreht, nur ich nicht! Ich kriege immer nur Super-Mega-Wenn-Sie-die-verpassen-sind-Sie-doof-Sonderangebote für Rolexuhren! Ich meine, okay- wozu sollte ich mir auch ein Körperteil vergrößern lassen, das ich noch nicht einmal besitze, aber trotzdem! Was wäre denn zum Beispiel, wenn ich einen Freund hätte (*snort*), der irgendwie zu kurz geraten ist? Ich wäre total aufgeschmissen! Und was soll ich überhaupt mit einer Rolex? Wenn ich so eine tragen würde, würden sowieso alle annehmen, daß es ein Fake ist, also was soll’s. Davon mal ganz abgesehen finde ich Rolex Uhren total prollig. Swatch tut’s auch, so.

Spruch des Tages kommt heute von... Tanja!

Sie kam gerade in mein Büro und sprach „Meine Finger riechen nach Donut! Wenn sie wenigstens nach Currywurst riechen würden!“ Aus dem Kontext gerissen, hört sich das viel besser an, deswegen belasse ich es hierbei...

18 November, 2004

13:50
In 10 Minuten beginnt meine Dokumenteninkasso-Schulung... nur wo? Stehe hier in der Sparkasse am Friedensplatz und die Leute haben mich hier nur verständnislos angeguckt, als ich mein Anliegen vorgebracht habe

13:59
Die Schulung findet nämlich gar nicht am Friedensplatz statt, sondern im Firmenzentrum. Das muß einem ja auch gesagt werden! Bin also schnell (naja, schnell... so schnell, wie es meine Absätze es im Regen jedenfalls zugelassen haben) die 400 Meter da rübergerannt und habe es gerade noch so geschafft!

14:03
Hätte mich gar nicht so beeilen müssen- 5 Leute sind auch noch nicht da. Außerdem herrscht ein unbehagliches Schweigen, während wir warten, das hätte ich mir sparen können, wenn ich nicht so gerannt wäre.

14:04
Es ist etwas passiert! Ein weiterer Teilnehmer ist noch nachgekommen! Sensation! Jetzt sind wir ganze 5, plus Dozent.

14:05
Der Dozent hat jetzt mit der Faust auf den Tisch geschlagen und die Schulung offiziell eröffnet. Außer mir sind noch 2 junge, aufstrebende Mitarbeiter der Sparkasse Köln, eine Azubine und ein komischer Typ, der anscheinend selber nicht so recht weiß, was er hier soll.

14:12
Unser Dozent Herr Brinkmann ist ein gutes Beispiel dafür, was bei der „Hauptsache, Krawatte & Anzug“-Philosophie so alles schiefgehen kann. In der Theorie trägt Herr Brinkmann Hemd, Sakko, Hosen (danke!) und Krawatte. In der Praxis ist das Hemd irgendwie rot-bräunlich, Ton in Ton mit der Krawatte, das Sakko ist zu weit, zu lang und blau kariert und die Hose ist schwarz. Nicht gut.

14:37
Der komische Typ hat von Export rein gar keine Ahnung, und deswegen stellt er die ganze Zeit komische, umständliche Fragen, was den ganzen Verkehr aufhält und den Dozenten völlig aus der Bahn wirft. 2 Yuppies, eine Azubine und ein Idiot. Hört sich an wie der Anfang von einem Witz.

15:03
Ich hab’s! Terrakotta! Das ist die Farbe vom Hemd! Und die Krawatte ist auch nicht Ton in Ton, sondern genau einen Ton daneben.

15:48
Hihi... die eine von der Sparkasse Köln hat tatsächlich ein Mäppchen dabei- komplett mit Stabilos in mehreren Farben, einem gut angespitzen Bleistift und einem Lineal. 10:1 daß da irgendwo auch noch was mit Diddl drauf drin ist!

16:00
Wow. Sparkasse- die Bank Ihres Vertrauens! Die Preisliste für die Inkassodienstleistungen in unseren Unterlagen ist noch in DM.

16 November, 2004

Bad TV

Ich glaube, ich habe gestern Abend ganz vergessen, etwas zu essen. Ich weiß noch, daß ich so gegen 6 eine halbe Packung Gummibärchen gegessen habe (die ekligen gelben zuerst; warum gibt es immer 1000 gelbe Gummibärchen und nur ungefähr 5 weiße?? Kapier‘ ich nicht, die Gelben sind doch anerkanntermaßen widerlich.), dann habe ich ein Glas Wasser getrunken und das hat dann die Gummibärchen so aufgeschwemmt, daß ich später überhaupt keine Lust hatte, aufzustehen und was zu Kochen. Statt dessen habe ich lieber auf der Couch gelegen und zum ersten Mal seit bestimmt einem Jahr ein bißchen MTV geguckt- die Tatsache, daß ich nicht die blasseste Ahnung hatte, daß Destiny’s Child wieder zurück sind und sogar ein neues Album draußen haben, hat mich so geschockt, daß ich mich mal wieder auf den neuesten Stand bringen mußte, was Popgruppen angeht, die die Welt nicht braucht. Und was soll ich sagen- ich fand‘ die Vanilla Ninjas. Dann habe ich auf Viva umgeschaltet und Alexander gesehen und spontan entschieden, daß ich meine Schmerzgrenze erreicht hatte und mich genug geupdated hatte. Weil ich immer noch zu faul war, aufzustehen, habe ich dann noch ein TV Total Best Of gesehen, das tatsächlich zum Schreien komisch war, und danach bin ich, von diesem anstrengenden Tag ausgemergelt und erschöpft, in’s Bett gegangen. Ja, gegangen! Ganz alleine! Ich bin nun mal ein Energiebolzen. Ach ja, übrigens möchte ich entweder Bully oder Sasha (aka Dick Brave ohne die Backbeats) heiraten. Ich dachte mir, ich mache das mal publik. Man weiß ja nie. Vielleicht besteht ja Interesse.

15 November, 2004

Ausnahmsweise mal gute Werbungen

So, heute werde ich mal los, was ich schon seit längerem loswerden wollte:

Damit nicht immer der Eindruck entsteht, ich sei nur Anti-Werbung eingestellt, hier ein paar Werbungen, bei denen ich mich nicht vor Schmerzen winde:

Renault: Die ganzen „Tu‘ nicht so erwachsen“-Werbungen sind einfach nur cool.

Hornbach: Yippie ya ya yippie yippie ya, sag‘ ich da nur...

VW: Der verdurstende Mann an der Tankstelle, das rot anlaufende Kind, der Polo, der sich gegen eine führerlose Dampfwalze stellt- Klassiker!

OBI: Der Typ, der seinen Blätter-Fön (wie heißen die Dinger eigentlich??) in den Rasen steckt und so die Maulwürfe aus der Erde bläst (nichts für Tierschützer!).

IKEA: Eigentlich sind da alle Werbungen gut. Letztes Jahr revanchiert sich das Kind für die hübsche Unterhose, dieses Jahr schlägt die Mutter zurück.

Nike: der Spot, in dem ein Typ seinem selbständig gewordenen Hot-Dog-Stand durch die ganze Stadt hinterherrennt- ein Brüller!

Meister Proper Waschmittel- Ja ja, sogar eine Waschmittelwerbung hat’s geschafft. Aber nicht wirklich, weil sie so gut ist, sonder eigentlich eher, weil sie nicht grottenschlecht ist, sondern man sie sich angucken kann, ohne an akuter Übelkeit zu erkranken. Es tut mir leid, aber ich finde die kleinen Nemo-Socken süß. Aber ich bin ja auch ein Mädchen.

Und da wir schon bei den Werbungen aus der Rubrik "Uncool und trotzdem gut" sind:

Württembergische Versicherungen: der Fels in der Brandung und der Gigolo als Altenpfleger.

Und natürlich auch die „Wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden“-Werbung. Und da soll man sich nicht mit Grausen an den ätzenden Bauspar-Fuchs erinnern (ist der eigentlich der große Bruder vom Spee-Fuchs? Manche Fuchspaare sollten eben keine Kinder bekommen dürfen)?? *shudder*


Und damit ich nicht allzu enthusiastisch klinge- grottenschlechte Werbungen sind zum Beispiel Werbungen für Haargel. Samt und sonders. Am schlimmsten sind die Shockwaves-Werbungen; die einzige angemessene Strafe für die Verantwortlichen wäre, sie zu zwingen mit diesen Frisuren tatsächlich rumlaufen zu lassen. Ich schwöre hoch und heilig- wenn ich auf der Straße oder sonstwo jemals in meinem Leben jemanden sehe, der so rumläuft, höre ich nie wieder auf zu lachen. Oder zu weinen.

An Obermiesigkeit nicht zu überbieten sind auch die Melitta-Harmonie-Werbungen: die mit dem Vater, dem alles egal ist, solange er nur seine Dosis Koffein bekommt, und dessen Sohn, der vor lauter kaffeekochen nicht mehr dazu kommt, zu lernen, und der deswegen immer Sechsen mit nach Hause bringt. Aber das kratzt den Vater auch nicht, weil er ja seinen Kaffe trinkt. BLERCH!!!


Des Weiteren habe ich eine Produktempfehlung an all diejenigen, die wie ich auf die Nivea-Seidenschimmerlotion reingefallen sind- das ganze Seidenschimmerzeugs klebt an den Handflächen und sonst nirgends. Dabei gibt es eine ähnliche Lotion von Dove, die praktischerweise auch nur einen Bruchteil kostet- und die hinterläßt tatsächlich einen ganz leichten Schimmer. Zwar nur, wenn die Sonne aus einem ganz bestimmten Winkel drauffällt und man die Augen zusammenkneift, aber immerhin.

Was ich übrigens gar nicht weiterempfehlen kann, ist die Balea-Bodylotion- irgendwie riecht die komisch, und wenn man den ganzen Tag mit einem Geruch in der Nase rumlaufen muß, den man nicht mag, dann ist das schon ziemlich nervig. Aber Gerüche sind ja bekanntlich subjektiv. Aber wo wir schon mal bei Bodylotions und Geruch sind (na, schlaft Ihr schon alle?), ich finde ja immer noch, daß die normale Nivea-Bodylotion immer noch am angenehmsten riecht.

Übrigens esse ich gerade Alpia Pfefferminzschokolade und irgendwie schmeckt die komisch. Mal gucken, unter welchen Kollegen ich die verteilen kann...

03 November, 2004

Ich werde geschult

9:30
Sitze gerade seit einer halben Stunde in meiner ersten offiziellen Schulung: „Export A-Z“. Gerade eben ging die Einleitung unseres Dozenten zuende (wie die Ehe seiner Eltern im Osten scheiterte, wie zuerst sein Vater und dann seine Mutter in den Westen gingen, wie sie dort dann wieder geheiratet haben, wie er derweil im Osten Maschinenbau studierte, obwohl er viel lieber etwas mit Sprachen gemacht hätte, wie er dann nach dem Studium –ca. 1960- ebenfalls in den Westen geflohen ist, und das ganze endete mit seinen täglichen S-Bahn-Fahrten von Ratingen nach Essen) und es ist jetzt schon klar: dies wird ein laaaanger Tag. Der Dozent Herr Völkel ist nämlich eine Mischung aus Piet Klocke und meinem ehemaligen Berufsschullehrer Herr Dammann plus thüringischen Akzent (NICHT sächsisch, darauf legt Herr Völkel großen Wert) und Zeigestock. Hört sich ganz amüsant an, allerdings nutzt sich der Unterhaltungswert exponentiell ab und ist nach 20 Minuten nicht mehr vorhanden. Als nach einer halben Stunde noch ein Nachzügler kam, begrüßte ihn Herr Völkel mit den beruhigenden Worten, er habe auch noch gar nichts verpaßt. Herrn Völkels erster großer Lacher. Unfreiwillig, aber dafür von Herzen kommend.

10:50
Die erste Pause ist seit ein paar Minuten vorbei und ich wünschte, ich hätte eine Sookie oder eine Lorelai bei mir, so daß wir dieses Papierdings machen können. Keiner hier will mit mir Tic-Tac-Toe spielen! Aber immerhin sitze ich in der halbwegs witzigen Ecke (oder eher „die am wenigsten langweilige Ecke), die Jungs neben mir imitieren die ganze Zeit Piet Klocke oder Herrn Völkel (das kann man nicht so genau auseinanderhalten), aber den Dozenten stört diese unterdrückte „prrrffffttt“ nicht, das da die ganze Zeit aus unserer Ecke kommt. Ist irgendwie wie in der Schule hier- und wie immer sitze ich in der Unruhe-Ecke. Dabei kann ich gar nichts dafür- als ich mir diesen Platz ausgesucht hatte, saß da noch keiner, die kommen immer zu mir. Genau wie Geraldine im zweiten Jahr Berufsschule- bevor sie in die Klasse kam, war mein Durchschnitt eine solide 2,3 – 2,5; dann kam Geraldine, und plötzlich wurde ich immer an einen Extratisch gesetzt, mir wurden Bücher wegkonfisziert und mein Notenspiegel sank um eine ganze Note.

11:04
Unglaublich, wie sehr dieser Typ Piet Klocke ähnelt! Brüder? Eigentlich sollte man ihn ja fragen... aber ich fürchte, dann brechen hier alle Leute zusammen. Die „Herrschaften“-Witze machen nämlich ganz offensichtlich die Runde.

11:09
Gerade ist einer aufgestanden und hat eilenden Schrittes den Raum verlassen! Ein Fluchtversuch! Das erste Anzeichen von Intelligenz! Oder ist es Selbsterhaltungstrieb?

11:12
Der entsprungene Schulungsteilnehmer ist wohl gefaßt worden und gerade wieder reingekommen. Trotzdem- er durfte drei Minuten der Freiheit genießen. Ich bin ein bißchen neidisch auf ihn. Ich würde es ja auch versuchen, aber meine gesamte untere Körperhälfte hat den Widerstand aufgegeben und ist eingeschlafen.

11:20
Ich habe zwar den Film „Der Längste Tag“ nicht gesehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß es darin um eine Schulung geht. Mit Anlehnungen an Sartre’s „Huis Clos“- die Hölle, das sind die anderen. Mein Gott, sind Leute in meiner Branche spießig! Moment- ich fürchte, ich bin selbst spießig. Aber dafür überlege ich, ob ich heimlich „Offspring“ vom MP3-Player hören soll, das tun die anderen bestimmt nicht.

11:34
Habe ich gerade gesagt, daß es hier wie in der Schule ist?? Momentan haben wir Englisch: vor uns liegt ein Text, und jeder muß reihum einen Satz vorlesen. Aber Herr Klocke wäre einer von den Lehrern, die dein Freund sein wollen- er lobt jeden Vorleser einzeln, das nenne ich mal Motivation.

11:52
Herr Klocke betont jetzt zum 4. Mal, daß es ihm ein großes Anliegen ist, unseren Enthusiasmus für den Export zu wecken. Komisch- mein Enthusiasmus für den Export schmilzt gerade immer weiter dahin. Aber dafür hat er ja genug Enthusiasmus, daß es auch für uns alle reicht.

13:02
Die Mittagspause war viel zu kurz. Ich war ja dafür, daß wir um 12:30 aufhören und um 13:00 irgendwann in 2006 wieder anfangen, aber auf mich hört ja keiner.

Spricht man Hyundai eigentlich wirklich „Hüh-Un-Dai“ aus? Ich dachte immer, es wäre eher so wie „(h)Jundai“. Aber was weiß ich denn schon. Herr Klocke hat schließlich ungefähr 90 Jahre lang irgendwelche Kraftwerke in Saudi-Arabien gebaut, der weiß sowas bestimmt besser. Übrigens, bei den Saudis muß man pingel-pangel-pingelig sein, sonst erlebt man da haufenweise wilde Schtorries. Ich dachte, ich laß‘ Euch mal an Piet Klocke’s Lebensweisheiten teilhaben.

13:16
Meine Witzjungs sind immer noch nicht aus der Mittagspause wieder zurückgekommen. Mir ist auch gerade aufgefallen, daß sie ihre Sachen mitgenommen haben- sie sind getürmt! Und sie haben mich nicht mitgenommen! Typisch Männer! Da braucht man sich wirklich nicht zu wundern, daß ich lieber weiter solo bin. Und von alleine habe ich die Gelegenheit zur Flucht natürlich nicht erkannt und sie infolgedessen auch nicht ergriffen. Ich Blöd. Das hab‘ ich nun davon.

13:20
Piet diktiert uns gerade Vokabeln, ohne die wir total aufgeschmissen und dem Untergang geweiht wären. Und zwar teilt er ganz bewußt keine Kopien seines Blattes aus, nein, Piet gibt uns diese Gelegenheit, damit wir endlich mal unsere Hirne ausschalten können. Unfreiwilliger Lacher Nummer 2, aber erst nach einiger Verwirrung- hatte er von uns erwartet, daß wir unsere Hirne benutzen? Aber wofür denn bloß?

13:36
Die Vokabeln waren der letzte Müll- die hatten wir sogar schon in der Berufsschule, und Gott weiß, daß die Leutchen da nicht wirklich begnadete Englisch-Genies gewesen sind. Ich werde aggressiv. Ich will die Mauer wieder aufbauen! Aber ich bin ja genügsam- eine Mauer nur um Piet herum würde mir ja schon reichen, sofern sie nur hoch genug ist.

14:17
Wie das Leben so spielt. Heute morgen bin ich hier hereingekommen und habe mir gewünscht, ich sei nüchtern. Und jetzt wünschte ich, ich wäre betrunken.

01 November, 2004

Zwei Anfänger allein im Wald

Beccy & ich haben gestern einen Spaziergang im Wald gemacht. Natürlich haben wir uns verlaufen- der Kottenforst ist aber auch total unübersichtlich und nirgendwo gibt es Wegweiser und überhaupt wundert es mich, daß wir unterwegs nicht an den Skeletten verhungerter Wanderer vorbeigekommen sind. Nur gut, daß Beccy uns für den geplanten 1-stündigen Spaziergang (es wurden dann 1 ½) Brote eingepackt hatte- dem Hungertod sind wir gerade noch so von der Schippe gesprungen! In den kurzen Abschnitten, in denen wir die aufkeimende Panik unterdrücken konnten, gaben wir uns als Waldkenner und ordneten die Blätter den herumstehenden Bäumen zu. Hier ein typisches Gespräch:

  • Und was ist das für ein Baum?
  • Das? Das ist eine Eiche, das sieht man doch!
  • Aber- da hängen doch Bucheckern dran!
  • Bucheckern? Ich dachte das sind Eicheln.
  • Nein nein, das sind Bucheckern.
  • Echt? Und wie sehen dann Eicheln aus?
  • Was weiß ich. Irgendwie anders halt.

Zu denken gab uns eine seltsame Blätterart. Ich sagte, daß dieses Blatt so ähnlich aussähe wie von einem Ahorn. Beccy pflichtete mir bei, es sei dafür allerdings irgendwie zu spitz. Nach einem 10-minütigen Brainstorming und angestrengtem Nachdenken kamen wir dann auf Spitzahorn.

Die Tierwelt kam natürlich auch nicht zu kurz: wir sahen Rehe (inklusive Hirsch) und Wildschweine, und mit einem Frösteln bei der Erinnerung an die Killerwildschweine in „Hannibal“ waren wir doch sehr froh, daß die Viecher eingezäunt waren. Irgendwann während unserer Odyssee (unsere Wasservorräte neigten sich langsam dem Ende zu) scheuchten wir von einem Feld große Vögel hoch- Geier? Wir waren uns nicht sicher, aber so oder so kreisten sie nicht über unseren Köpfen, sondern über irgendjemand anderem. Können aber auch Reiher gewesen sein.

14 August, 2004

Psychologische Kriegsführung

Die Katze hat sich anscheinend zu einer Zermürbungstaktik entschlossen- den ganzen Tag sieht und hört man sie nicht, weil sie da ja unter dem Bett sitzt, aber sobald ich die ersten Anzeichen zeige, in’s Bett gehen zu wollen, mutiert sie zur liebesbedürftigen Schmusekatze- und da kann ich sie natürlich nicht abblitzen lassen. Später dann entschloss sie sich, auf der rechten Seite des Betts zu schlafen- MEINE Seite! Natürlich hatte ich schon von vorneherein keine Chance, und deswegen bin ich dann nach einigen vergeblichen Wegscheuch‘-Versuchen auf die verhaßte linke Seite des Bettes umgezogen.
Übrigens habe ich gestern endlich mal „Amores Perros“ (IMDb #140) gesehen, und naja, er ist definitiv sehr gut, aber warum manche sagen. Daß er tatsächlich besser sein soll als „21 Grams“ kann ich wirklich nicht verstehen. Das nur so nebenbei.
Oh, apropos: nicht, daß es jemanden interessieren wird, aber ich habe endlich mal eine deutsche Site gefunden, auf der es originale Filmplakate (also mit den englischen Titeln und den originalen Designs) gibt, und da habe ich dann auch endlich diese beiden bestimmten Poster von „21 Grams“ und „Eternal Sunshine on the Spotless Mind“ gefunden. Ich fand nämlich die deutschen Plakate irgendwie nicht so richtig prickelnd (außerdem ist der deutsche Titel „Vergiß mein nicht“ ja wohl unter aller Sau). Naja, ich hab‘ ja gesagt, daß es niemanden interessieren wird. Wer allerdings selber ein Originalplakat sucht (auch zu Klassikern), dem sei www.moviemarket.de empfohlen.
Am Montag werde ich meine Gilmore-Girls-T-Shirt-Offensive in Angriff nehmen. Wenn ich also in nächster Zeit mit T-Shirts ankomme, auf denen sowas steht wie „Stop the noodle scooz!“ oder auch „Eeeeeeeee!“, und Ihr Euch KEINEN halbstündigen Gilmore-Girls-Monolog anhören wollte, dann fragt einfach nicht weiter. Ihr seid gewarnt. Und wo ich gerade bei den T-Shirts bin, ich möchte mir auch eins machen lassen, wo „Putzsau“ draufsteht, das ist dann aber auf den Mist einer Arbeitskollegin gewachsen. Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Ich habe übrigens Beschwerden bekommen, daß ich in letzter Zeit so schlampig bin und wochenlang nichts in’s Logbuch reinschreibe- das ist nicht meine Schuld! Es passiert halt nur einfach nichts! Gar nichts. Ich stehe um 05:41 auf, setze mir die Kontaktlinsen ein, dusche, föne mich, ziehe mich an, esse eine Schüssel CrunchyNut, putze mir die Zähne, gehe zum Bäcker, kaufe dort 2 Brötchen, bezahle 46 Cent, schmiere mir die dann für die Arbeit, verlasse das Haus, fahre 9,3 Minuten zur Arbeit, tue dann 8 Stunden lang so, als sei ich eine unentbehrliche und fleißige Arbeitskraft, fahre nach Hause, gucke um 16:05 Gilmore Girls und danach hänge ich ein bißchen rum, esse dann so irgendwann zwischen 7 und halb 9, und gehe in’s Bett. Ta-daa! Also, wenn Ihr jeden Tag einen Eintrag wollt, dann ist das schon okay. Es ist erstaunlich, was man alles mit Copy & Paste machen kann...

13 August, 2004

Katzenjammer

Es ist soweit. Ich bin der Prototyp einer verzweifelten Single-Frau. Ich habe jetzt nämlich eine Katze, auf der ich nun meine geballte Liebe abladen kann und die fortan mein einziger wahrer Freund und Gesprächspartner sein wird. Ich werde mich von der Außenwelt abschotten, soziale Kontake verkümmern lassen, und wenn ich in meiner Wohnung sterben sollte, dann wird mir diese Katze mein Gesicht anfressen, bevor meine Nachbarn durch den Verwesungsgestank, der so langsam unter meiner Tür hervorwabert, alarmiert werden. Jedenfalls ist das der Fall für die nächsten 2 ½ Wochen- so lange habe ich nämlich Veri’s Katze in Pflege, solange Veri und Thorsten sich eine schöne Zeit irgendwo in Frankreich oder Spanien machen *hust*Penner*hust*.

Und was soll ich sagen? Ich habe eine Riesenangst, was diese Katze angeht.

Zum einen davor, daß ihr etwas passieren könnte: daß sie sich durch das auf Kipp stehende Fenster in die Freiheit rettet und nie wieder gesehen wird; oder daß sie in eben diesem Fenster steckenbleibt und erstickt (sie scheint mir nämlich nicht die geschickteste Katze zu sein, heute morgen ist sie mitsamt einem Teppich vor die Wand geschlittert, als sie vor mir geflohen ist); oder daß sie auf meinen Herd springt, während die Gasflamme brennt, woraufhin ihr Fell dann Feuer fängt und sie als Feuerball durch meine Wohnung flitscht (auf diese Bedenken entgegnete Thorsten übrigens nur: „Dann mach‘ aber das Licht aus, dann kannst Du das Feuerwerk noch besser bewundern.“ Er liebt diese Katze wirklich.). Oder daß sie eben einfach krank wird oder im Klo ertrinkt und ich es nicht merke und sie sogar noch runterspüle. Ihr seht schon, es können tausend Dinge passieren. Ich glaube, davor habe ich am meisten Angst, denn 1. Hätte ich dann ein Tier auf dem Gewissen und 2. Würde Veri dann nie wieder auch nur ein Wort mit mir sprechen. SIE sagt zwar, daß sie mich auch dann noch liebhaben würde, aber hey- wir wissen doch wohl alle, wie sehr sie ihre Katze liebt und daß diese Aussage von ihr ja nur eine dreiste Lüge sein kann...
Zum anderen davor, daß mir etwas passieren könnte: vielleicht ist diese Katze ja das weibliche Pendant zu Cat-Kirk! Die Erinnerungen an diese Folge Gilmore Girls ist noch zu frisch, als daß ich in Gegenwart dieser Katze entspannen könnte. Naja, immerhin muß ich sie nicht um Erlaubnis fragen, wenn ich ein Zimmer betreten will, das werte ich als gutes Zeichen. Ich könnte allerdings auch im Schlaf ersticken. Heute nacht bin ich um Viertel vor Fünf aufgewacht und etwas Pelziges saß auf meinem Gesicht und schnurrte- wer weiß schon, was passiert wäre, wenn ich nicht rechtzeitig aufgewacht wäre?? Die Gerichtsmediziner hätten in meiner Lunge nur noch lange Perserhaare entdeckt und in meiner Wohnung eine Katze, die eindeutig selbstzufrieden dreinschaut. Und es ist mir auch nicht ganz geheuer, daß sie die ganze Zeit unterm Bett hockt- vermutlich schmiedet sie dort verteufelte Mordpläne aus? Ich glaube, heute morgen habe ich sie leise kichern hören...
Und dann habe ich noch eine Frage- sind Katzen eigentlich beleidigt, wenn man sie „Mäuschen“ nennt? Das ist mir gestern Abend nämlich versehentlich so rausgerutscht, und jetzt habe ich noch viel mehr Angst.

11 August, 2004

Magnolia & feines Essen

Habe gestern im Zuge des Projektes Top 250 mit Beccy und Veri „Magnolia“ (Platz 173) gesehen und bin immer noch ganz verwirrt- warum Frösche?? Ich habe ja schon davon gehört, daß es irgendwo Hunde und Katzen geregnet hat--- aber Frösche?! Und dann auch noch Hunderttausende?? Naja, irgendwie war der Film sowieso unbefriedigend, aber ich kann mir auch vorstellen, daß das and den Werbepausen gelegen haben könnte, die einen alle 30 Minuten aus der Stimmung gerissen haben. Ich werde mir den Film vielleicht nochmal ansehen, aber momentan habe ich dazu überhaupt keine Lust. Naja, vielleicht hätten wir den Film ja verstanden, wenn wir die Flasche Sekt nicht getrunken hätten. Übrigens hat mein Curry-Kokos-Hühnchen gestern sein Debüt gefeiert, und ich weiß ja, Eigenlob stinkt, aber in diesem Fall kann ich einfach nicht anders- es war hervorragend. Naja, vielleicht nicht hervorragend im Bocuse-Sinn, aber für etwas, daß von Katharina D. zubereitet worden ist, war es wirklich gar nicht schlecht. Und das sogar ganz ohne Schalotten (ich wußte doch, man braucht diese Ekeldinger da überhaupt nicht reinzutun, und meine Mutter macht es immer nur um mich zu ärgern...)

02 August, 2004

Random thoughts

Gedanken, die einem kommen, wenn man im strahlenden Sonnenschein auf einer Wiese liegt (und vielleicht schon ein bißchen lange dort gelegen hat):

Haben Bienen eigentlich jemals Spaß oder arbeiten die immer nur? Und wenn Bienen Spaß haben, was machen sie dann so in ihrer Freizeit- Kino? Und was gucken die dann da- „Biene Maja“? Was Bienen überhaupt von „Biene Maja“ halten würden? Ist das wohl realistisch, oder wären die alle empört über die hedonistische, unkorrekte Darstellung des Bienenvolks (Willi ist ja immer so faul)? Hmm... apropos Maja und Willi- ob es wohl unter Bienen auch Liebesdramen gibt? Zum Beispiel eine Königin, die sich in einen armen Arbeiterbienerich verliebt, und die Drohnen versuchen, die beiden auseinanderzubringen, und am Ende bringen sich beide um.

Überhaupt, ich glaube, ich wäre lieber eine Hummel als eine Biene. Die wirken irgendwie viel fröhlicher und gelassener, wie sie da so vor sich hinbrummen. Und wenn ich als Hummel mal gegen eine Glasscheibe fliegen würde, dann hätte ich sogar eine Chance, diese zu durchbrechen, was für eine Biene total undenkbar wäre. Außerdem, Hummeln leben in der Erde, da ist es immer schön kühl.

Ob das eigentlich wirklich Ameisen sind, die da in Scharen an meinem Bein hochkrabbeln, oder bilde ich mir das nur ein? Ich habe jetzt aber keine Lust, mir das anzugucken- dann müßte ich mich aufsetzen und die Augen aufmachen. Aber es kribbelt schon ziemlich... ich würd‘ ja draufschlagen, aber was, wenn es eine Wespe ist? Also gut...

Wo ich hier schon mal aufrecht bin, kann ich ja auch gleich mal den Sonnenbrand-Drucktest machen- bin jetzt schon eine halbe Stunde hier, so langsam müßte ich aufpassen...

Nichts. Schnell noch die Bikiniränder überprüfen... immer noch nichts. Deutsche Sonne taugt wirklich nichts. Wenn ich so lange ohne Sonnenmilch in Roussillon in der Sonne gelegen hätte, hätte ich jetzt nicht nur einen Sonnenbrand, sondern den passenden Tumor gleich dazu. Naja, da kann ich mich ja auch wieder hinlegen.

... das war schon wieder viel zu anstrengend, aber es waren tatsächlich Ameisen. Nervig. Was machen die hier überhaupt? Ich war zuerst hier! Blöde Viecher. Ich wette, die haben auch keine Freizeit, so wie die immer rennen. Ob Ameisen wohl manchmal unglücklich sind (auch außerhalb der Situationen, in denen sie das Pech haben, meiner Nichte 1/1 über den Weg zu laufen und dann garantiert nichts mehr zu Lachen haben, natürlich. Julie ist im Ameisenreich bestimmt bekannt unter dem Namen „Godzilla“, und wenn die Kinder nicht brav sind, dann sagt die Ameisenmutter ihnen, daß Julie sie holen kommt, wenn sie weiterhin so unartig sind). Können Ameisen überhaupt ganz einfach mal nur normal gehen, anstatt immer zu rennen wie blöd? In „Das große Krabbeln“ können die schon gehen, aber ob das jetzt so wissenschaftlich korrekt ist wage ich zu bezweifeln (ICH habe jedenfalls noch nie eine Ameise mit einem Rucksack gesehen). Ameisen wirken jedenfalls immer unglaublich gestreßt. Sogar noch mehr als Bienen. Ist irgendwie wie T-Mobil-Angestellte und wir von meiner Firma.

01 August, 2004

Sterbewunsch

Was für ein gelungenes Wochenende! Und ausnahmsweise kann ich das mal ganz ohne jeden Sarkasmus sagen. Das Wetter war traumhaft, Freitag war ich in der Spätvorstellung von Fahrenheit 9/11 (war ganz okay und sehenswert, ist aber nicht gaaanz soviel Neues für den gut-informierten Mitteleuropäer an sich...); Samstag sind wir mit einem Schiff nach Linz gefahren (ICH! Ich habe solche Touren immer gehaßt- aber wider erwarten war’s richtig schön!) und haben uns da von Restaurant zu Café zu Café gehangelt (eigentlich haben wir nur gegessen, es war traumhaft! Die Spaghetti-Eis-Größe war fast schon obszön!); und Sonntag haben Veri und ich uns erstmal 2 Stunden am Rhein gesonnt und haben uns abends dann mit Steffi draußen vor's Café Blau gesetzt (inklusive anschließendem Schaufensterbummels inklusive öffentlicher Problemzonenberatung). Ehrlich, das war irgendwie eher wie Urlaub.
Heute war ich dann, um mich über den Wochenanfang hinwegzutrösten, shoppen und habe bei Xanaka 5 wunderschöne Tops ersteigert- plus, ich habe bei H&M endlich wieder Unterwäsche gefunden UND *tadarataa* sogar einen Blazer mit passender Hose gefunden! Ich fasse es nicht, kann ein Mensch soviel Glück haben? Abends dann wieder mal im Café Blau (habe übrigens seit 4 Tagen nicht mehr selbst gekocht, auswärts essen ist viel schicker und es beinhaltet möglicherweise auch Vanille-Soße-Pfannekuchen), aber das war irgendwie peinlich. Aus irgendeinem nicht genau definierbaren Grund haben wir dauernd zu einem Typen hingeguckt- Veri und Steffi, weil sie dachten, ich fände ihn gut, und ich, weil ich wissen wollte, warum sie da immer hingucken. Jedenfalls ist das dem Typ natürlich aufgefallen und er hat wahrscheinlich gedacht, wir kichern über ihn, obwohl das ja gar nicht gestimmt hat (wir haben nämlich gekichert, weil wir kollektiv blöd sind und weil das von einer Versammlung von mehr als zwei Frauen auch traditionell erwartet wird).
Ach, und nochwas: ich erkläre hiermit, daß es mein ausdrücklicher Wunsch ist, zusammen mit einer Portion Vanille-Soße-Pfannekuchen beerdigt zu werden. Und sollte ich gestorben sein, weil ich in dieser Vanillesoße ertrunken bin, so trauert nicht, denn wisset- ich starb glücklich.

31 Juli, 2004

Todesmut

20:17
Heute stelle ich mich meiner ureigensten Angst- "Der Weiße Hai"! Also, Haie finde ich ja an und für sich gar nicht so wild (die, die ich beim Tauchen gesehen habe, haben bei meinem Anblick sofort das Weite gesucht... kluge Tiere, ohne Zweifel) - aber dieser Film! Ich habe ihn noch nicht gesehen, aber schon allein beim Gedanken daran kriege ich Herzrhythmusstörungen und das dringende Verlangen, mich unter meiner Bettdecke zu verstecken. Ich habe aus Gruppenzwang mit 15 viele Dinge getan: angefangen zu rauchen, flaschenweise Apfelkorn zu trinken, mit diesem blöden Typen rumgeknutscht... aber kein Gruppenzwang der Welt konnte mich jemals dazu bringen, mir diesen Film anzugucken. Das erledige ich heute mit meiner eigenen Blödheit, genauer gesagt mit dem Projekt 250 (alle IMDb-Top-250-Filme zu gucken, die ich noch nicht kenne)- der kam gestern im Fernsehen, ich habe ihn aufgenommen, also muß ich ihn auch gucken... Aber ich bin ja gewappnet- weit und breit ist nichts, worin sich ein Fisch drin verstecken UND überleben könnte, und soweit ich weiß werde ich auch in fernerer Zukunft nicht mit dem Meer in Berührung kommen. Also dann- los geht's.

22:35
Was war das denn?? Das war ja überhaupt nicht spannend! Okay, ein bißchen schon, aber wenn sogar ICH das aushalte kann's ja so wild nicht gewesen sein. Bin richtiggehend enttäuscht- da saß ich nun, versteckt hinter einem Couchkissen, den Finger stets auf dem Stop-Knopf der Fernbedienung, war auf alles gefaßt... und nur einmal bin ich zusammengezuckt, als die Wasserleiche durch's Bullauge des vom Hai versenkte Schiffs gegrinst hat- ich hasse Wasserleichen! Aber davon mal abgesehen fand ich den Film ganz unterhaltsam, aber auch furchtbar unrealistisch- kein Hai der Welt bewegt sich SO langsam! Und das muß man doch auch schon 1975 gewußt haben. Jedenfalls hätten mindestens noch 3, 4 andere mit dran glauben müssen. Vielleicht hat's mich deswegen nicht gegruselt. Wie dem auch sei, auch wenn ich den Weißen Hai so bravourös überstanden habe- "Blair Witch Project" gucke ich trotzdem nicht!

13 Juli, 2004

Alle warten auf den Sommer.

Ha, da könnt Ihr lange warten! Der Sommer war schon längst da, hat irgendwie nur keiner so wirklich bemerkt. Ich glaube, es war ein Mittwoch? Oder war’s an einem Donnerstag? Ich weiß es nicht mehr, jedenfalls war es der Tag, an dem das Thermometer auf 23°C gestiegen ist und es drei Stunden hintereinander mal nicht geregnet hat.
An Tagen wie heute muß man an seinem Mantra arbeiten. Pünktlich um Viertel vor 3 hat es angefangen zu regnen, und bis Feierabend um 3 hatte sich das Ganze zur Sintflut ausgeweitet. Mein Chef blieb eisern, schmetterte mein Betteln um Überstunden einfach ab und jagte mich hinaus in die kalte, nasse Welt, Gott verdamme seine Seele. Jedenfalls, ich hatte nur eine dünne Sommerjacke an und darunter nur eine dünne Bluse, und NATÜRLICH hatte ich heute KEINE Regenjacke (geschweige denn einen Regenschirm) dabei, und als ich dann Zuhause endlich vom Fahrrad gestiegen bin, sah ich nicht nur aus wie eine halbersoffene Katze, ich kam mir auch so vor. Mein heutiges Mantra geht also ungefähr so: „Fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking, fucking...“ und hörte erst auf, als ich meinen Lieblings-Kapuzenpulli, eine schlabbrige Jogginghose und zwei Paar alte Tennissocken anhatte und mit einem heißen Kakao und einem warmen Snickers-Toast auf der Couch vor den „Gilmore Girls“ saß. Das Leben ist schlecht, aber hin und wieder kann man es austricksen.

11 Juli, 2004

Trekking-Aufruf

Ich war heute auf dem Drachenfels, und komisch, war gar nicht so hoch wie ich dachte! Nach 1 ½ Stunden waren wir wieder am Auto. Und warum ist das Wandern eigentlich ausgerechnet des Müllers Lust, hm? Ich finde das diskriminierend! Warum sollten nicht auch Vertreter anderer Berufsgruppen Spaß an sowas haben??
Was ich damit eigentlich nur andeuten wollte- ich denke darüber nach, nächstes Jahr ein oder zwei Wochen Trekking in den Pyrenäen oder auf Korsika zu machen, von Hütte zu Hütte. Wer Interesse hat, soll sich anmelden- nur die ersten 15 dürfen mit!!

07 Juli, 2004

Juli- und es hagelt.

Was soll man da noch groß zu sagen? Ich möchte die Gelegenheit nutzen und an dieser Stelle auf meine Wettervorhersage vom 03.05.2004 hinweisen- bis jetzt hatten wir einen extrem laschen Sommer, und ich glaube auch nicht, daß sich daran großartig viel ändern wird. Aber das nur ganz am Rande, eigentlich wollte ich nämlich etwas ganz anderes bekanntgeben:
ICH, Katharina D., ich habe es tatsächlich getan- ich habe das Hörzu-Abo gekündigt, was ich ja eigentlich schon im März angekündigt hatte!!
Ich bin so stolz auf mich! Und zwar diesmal keine großen Briefe, wo man erstmal Umschläge und Briefmarken haben und das ganze dann auch noch zum Briefkasten bringen muß, nein, ganz einfach und schnell per Fax! Und von diesem Ereignis beflügelt, habe ich mich auch direkt daran gemacht, sämtliche Rechnungen und Kontoauszüge etc. abzuheften! Und das hat ganz schön lange gedauert, denn nach den Gehaltsabrechnungen zu urteilen hatte ich das im Oktober 2003 zuletzt gemacht...
Von diesen bahnbrechenden Mitteilungen einmal abgesehen habe ich nicht großartig viel zu sagen. Außer vielleicht, daß mein Rasen immer noch nicht eingegangen ist. Dafür aber sowohl der Basilikum und die Margerite, die Anfang Juni gekauft habe. Ich versteh’s echt nicht. Ich meine, grüner Daumen hin oder her, aber warum scheinen sich alle Pflanzen lieber in den Freitod zu stürzen, als in meiner liebevollen Pflege aufzugehen?? Und dabei mag ich Pflanzen wirklich! Naja, vielleicht sollte ich es einfach hinnehmen, daß diese Sympathie nicht auf Gegenseitigkeit beruht und Schluß. Ich meine, ich werde mit Sicherheit NICHT einer Grünpflanze hinterherrennen und um ihre Liebe betteln! Das habe ich schließlich schon bei der Männerwelt versucht und es hat auch nichts gebracht.
Um meinen Kummer bezüglich meinen selbstmörderischen Pflanzen zu ersticken, habe ich bei Amazon eine Bestellung losgeschickt: DVDs natürlich- UND endlich endlich endlich den fünften Band von Harry Potter, der sich am 10. Juli dann doch mal dazu bequemt, als Taschenbuch herauszukommen... ein gutes Jahr nach der gebundenen Ausgabe! Ich mußte diesen Eigensinn, auch weiterhin aus Gründen der Ästhetik Harry Potter nur Taschenbuch zu kaufen, auch teuer bezahlen- vermutlich davon ausgehend, daß jetzt sowieso schon alle Bescheid wissen, ist es einer Arbeitskollegin rausgerutscht, welcher der Charaktere in dem Buch stirbt. Ich mag diese Kollegin ja eigentlich ganz gerne, aber in dem Moment mußte ich meine ganze Beherrschung zusammennehmen, sie nicht umzubringen, wie es mein erster Reflex war.

Übrigens spielen wir gerade auf dem X2 Board „Wahrheit oder Pflicht“. Gestern hat’s mich erwischt, ich habe natürlich ‚Pflicht‘ genommen und mußte auf dem Messageboard von „Passion Christi“ einen Spruch aus ‚Blackadder‘ posten: „Ich liebe Satan und all seine kleinen Zauberer!“. Und was soll ich sagen? Fast gar kein Feedback, ich war richtig enttäuscht! Kann natürlich auch daran liegen, daß die Bekloppten da viel zu sehr damit beschäftigt sind, gegen Schwule, Juden Christen, Schwarze und was weiß ich noch alles zu wettern. Echt, so viele Kranke Menschen habe ich noch nie auf einem Fleck gesehen, und ich muß sagen, es ist wirklich erschreckend. Aber „Wahrheit oder Pflicht“ im Internet ist echt mal was anderes. Wie’s aussieht ist das nächste Spiel, das ansteht, „Troll for a day“. Trolle sind auf Messageboards Leute, die nur etwas posten, um andere damit zu provozieren. Da werden wir aber Regeln brauchen, z. B. daß man nur etwas postet, das witzig ist oder erklärt werden kann (wie bei dem Blackadder-Spruch). Naja, wir werden sehen.

Werbeupdate

Einige Werbungen wurden im ersten Durchlauf schmählich von mir vernachlässigt. Hierfür möchte ich mich nachträglich zutiefst entschuldigen und schiebe hiermit einige andere Werbungen hinterher, die es ebenso verdient haben, hier erwähnt zu werden, wie Storck, Ferrero & Co.
Werbungen mit Heidi Klum: ich dachte ja, daß es schon schlimm genug ist, daß Heidi Klum Katjes Joghurtgums isst, die sie vorher zwischen den Zehen stecken hatte- aber das ist nichts im Vergleich zur Silk Épil-Werbung! Bin das nur ich, oder ist es wirklich total ekelig, wenn sie ihrem kleinen Wischmopp-Köter androht, ihn zu epilieren?? Wo ist die PETA wenn man sie mal braucht?!

Perwoll: Ja, die Perwoll-Werbungen hätten auf gar keinen Fall hier fehlen dürfen. Jeder weiß, was ich meine: diese Frauen in ihren neuen, NEIN!!, mit Perwoll gewaschenen Pullis, die praktischerweise zufällig IMMER eine 5-Kilo-Packung Perwoll in ihrer Handtasche dabeihaben, die sie dann jedem dahergelaufenen Kerl in die Hand drücken. Ja, sind die denn so froh darüber, das Perwoll wieder loszuwerden?? Und als ob sowas Männern überhaupt auffallen würde! Naja, sicherheitshalber habe auch ICH mal Perwoll mit mir herumgeschleppt in der Hoffnung, so vielleicht Männer kennenzulernen (man darf schließlich nicht unversucht lassen!), aber nichts. Allerdings habe ich jetzt Schwierigkeiten mit den Bandscheiben. Hrmpf!

Der Gerechtigkeit halber muß ich allerdings auch ein leuchtendes Gegenbeispiel liefern: Werbung von Hilcona- „Deutschland macht Platz im Kühlschrank“. Jede Einstellung ein Treffer, wirklich. Warum, o warum kann Werbung nicht immer so sein.

Ich habe außerdem noch Beschwerden erhalten, weil ich die ganzen Jamba-Monatspakets-Handy-Klingelton-Werbungen nicht erwähnt habe. Also bitte. Es versteht sich ja wohl absolut von selbst, daß sowas es überhaupt gar nicht erst verdient hat, auf dieser ehrenwerten Homepage zu erscheinen.

27 Juni, 2004

WERBUMM!

Werbung. Ohne sie gäbe es viele Privatsender nicht, und wir müßten auf viele tolle Serien verzichten, andererseits wären uns auch viele Dinge erspart geblieben, die wir wohl alle besser nicht gesehen hätten. Ich persönlich finde, das Pro und Contra hält sich hier die Waage, und deswegen möchte ich hier mal an ein paar Werbespots erinnern, die es sich einfach mal verdient haben, erwähnt zu werden.

Die Frau in der O.B.-Comfort-Werbung (die früher immer vor den „Gilmore Girls“ lief) ist nicht nur zu blöd, sich einen Wollpulli über den Kopf zu ziehen, nein, sie entscheidet sie sich aus Bequemlichkeit auch noch für ein locker-leichtes Sommerseidenkleidchen und wird sich somit eine Lungenentzündung einfangen. Schließlich ist es ja so kalt, daß sie eigentlich einen Wollpulli angezogen hätte, wenn sie dafür nicht zu blöd gewesen wäre. Und wenn diese Frau dann an ihrer Lungenentzündung stirbt, dann nennt man das, liebe Kinder, die natürliche Auslese. Die Alten, Jungen, Schwachen und Doofen sterben zuerst.
Und wo wir schon mal bei O.B. sind- ich werde es nicht müde, immer wieder an den ersten Spot für die neue Tampon-Generation zu erinnern, den Tampon mit den geschwungenen Rillen! Einen Tampon mit Gewinde zu erfinden, war ein Geniestreich! Mir hat zwar die Erklärung des Herstellers nicht so ganz eingeleuchtet (daß der Tampon dadurch aufnahmefähiger sein soll), aber die Idee, sich den Tampon jetzt in die Mumu schrauben zu können, das finde ich wirklich toll. Nicht nur, daß der Tampon so mit Sicherheit viel besser sitzt, nein, es wird den modernen Frauen von Heute noch dazu auch ein Mindestmaß an handwerklichem Grundwissen vermittelt! Und das, liebe Freunde, das nenne ich „Fortschritt“.

Übel fand ich damals auch die Hohes-C Werbung mit der "blöden Ziege". Nicht auszudenken, was das zusammen mit der immer kürzeren Aufmerksamkeitsspanne der Kinder anrichten wird. Ich seh‘ die Blagen jetzt schon Steine lutschen, weil sie es nicht fertigkriegen, sich die Werbung bis zum Schluß anzugucken und somit ganz verpassen, wie der nette Papi den netten Jungen darüber aufklärt, daß er ja auch einfach nur Hohes C trinken kann. Das ist nämlich genauso toll wie Steine lutschen.

Wegen mutwilliger Irreführung des Publikums sollte man übrigens auch die ‚Maitres Chocolatiers‘ von Lindt einbuchten- ich kann es mir zwar fast nicht vorstellen, aber da sich die Menschen schon seit jeher darin überschlagen, sich gegenseitig an Blödheit zu übertreffen, ist wahrscheinlich sogar DIES möglich: daß einige Menschen tatsächlich glauben, daß die Lindt-Produktion in sonnendurchfluteten Hallen stattfindet, in denen distinguierte reifere Herren in weißen Kochmützen kleine Blechglöckchen auf roten Samtkissen herumtragen und diese dann liebevoll kleinen Schokoladenhasen (verzeihung, Chocoladenhasen heißt das ja bei Lindt, den Lindt ist überaus fein und traditionell) umhängen, unter dem bewundernden und stolzen Blick weiterer distinguierter, reiferer Herren in weißen Kochmützen. Ehrlich, so haben mich noch nicht mal meine Eltern angesehen, als ich mein Abi bekommen habe. Naja, wahrscheinlich bin ich nur neidisch auf diese Chocoladenhasen. Und was bitteschön ist dieses "Conchieren"? Dieses re-vo-lu-tio-näre Verfahren, bei dem -haltet Euch fest!- Schokolade... in einem Behälter... rumgerührt wird!!!!

Im Prinzip gilt das Gleiche auch für die Landliebe-Werbung. Ich persönlich bin ja eher skeptisch, daß da die Landliebe-Frau wirklich hinterm Holzfass steht und mit viel Liebe unser aller Joghurt rührt. Aber es gibt bestimmt ein paar arme Seelen, die nicht so schrecklich zynisch sind wie ich. Ha, Landliebe-Werbungen! Auch alle durch die Bank grottenschlecht! Ich möchte insbesondere an diesen kleinen doofen Jungen zurückerinnern, der in einer Seifenkiste einen Berg herunterbrettert und erst unterwegs merkt, daß es ja doch eine gute Idee gewesen wäre, eine Lenkung einzubauen. Glücklicherweise endet im Landliebe-Universum ein Frontalcrash einer wackeligen Seifenkiste in voller Fahrt mit einem Baum nur mit einem kleinen, schüchternen Bumms und einer schmollend vorgeschobenen Unterlippe des kleinen doofen Jungen (Ich glaube, er sagt auch noch "Aua.“ Richtig: mit Punkt, nicht mit Ausrufezeichen. "Aua.“). Und Mami, die sich kurzzeitig von ihrem Joghurt-Rühr-Fass losgeeist hat, um ihrem Schatz zuzusehen, kommt angerannt, streicht dem kleinen doofen Jungen liebevoll über das –natürlich blonde- Haar, gibt ihm einen frisch handgerührten Sahnepudding und alles ist wieder gut.

Überhaupt sind Joghurtwerbungen immer dankbare Opfer. Zum Beispiel die Zott Jogolé-Werbung, in der vier schlanke, fröhlich-bunt angezogene, lustig durch die Gegend hüpfende und Handtaschen wild in die Luft schleudernde Frauen Anfang/Mitte 20 sich über einen Bodybuilder-Jogger amüsieren. Zu dieser Werbung fällt mir zwar im Moment keine großartige Pointe ein, dennoch hat sie es sich wahrlich verdient, hier erwähnt zu werden.

Und wer hätte es jemals für möglich gehalten, einmal eine Werbung für eine bestimmte Kiwi-Marke zu sehen? Hell, ich wußte noch nicht mal, daß es einzelne Kiwi-Marken überhaupt gibt, aber naja, die Dinger sind grün und sollen auch noch gesund sein, also kann ich davon ja auch keine Ahnung haben. Jedenfalls, ohne Zespri-Kiwi ist man blond, kurzhaarig und vital, aber MIT Zespri Kiwi hat man lange dunkle Locken und ist noch viel viel vitaler. Toll, nicht? Und ich dachte immer, dafür müßte man viel Geld beim Friseur ausgeben (Extensions, Farbpackungen und Dauerwelle) aber nein, man muß nur Kiwis essen. Und zwar von Zespri.

Hach ja, und dann ist da ja auch noch die Frau aus der Calgonit Spülreiniger-Werbung. Jedes Mal, wenn ich die sehe, geht es mir direkt viel besser- die versucht nun schon seit JAHREN ebenso verzweifelt wie vergeblich, ihren Nachbarn mit sauberem Geschirr rumzukriegen. Und es wird ihr am Ende des Spots immer wieder das selbe versprochen: nämlich, daß es JETZT auch mit ihrem Nachbarn klappen wird. Und egal, wie oft sie schon darauf reingefallen ist (denn es hat ja offensichtlich auch mit den 15 letzten verschiedenen Produkten nicht geklappt), die glaubt denen das immer noch. Ich weiß ja, eigentlich sollte man mit der guten Frau Mitleid haben- aber ich kann nicht anders als mich zu freuen. Da ist jemand, der ist noch viel verzweifelter als ich und merkt’s nicht mal.

Mit einem Schaudern ist es meine Pflicht, an die Kaffeewerbung mit dem blöden Jungen, dem blöden Hund und dem blöden, alleinerziehenden Vater zu erinnern. Ich kann mir zwar nie merken, welche Kaffeesorte es nun ist (Melitta? Das könnte gut sein, die hatten früher auch immer schon so schreckliche Filtertüten-Werbungen), aber diese Werbungen sind einfach nur der Obergrauen. Ich bin sicher, Ihr wißt, wovon ich spreche, und wenn nicht, dann schätzt Euch glücklich. Der Vater liegt entweder faul auf der Couch oder im Bett, während der Junge Mathearbeiten versaut und Kaffee kocht. Kein Wunder, daß die Frau schon seit langer Zeit Reißaus ihr Heil in der Flucht gesucht hat. Woher ich das mit der langen Zeit weiß? Naja, erstens laufen diese Werbungen nun schon seit Ewigkeiten, zweitens ist der Junge mittlerweile ein wahrer Routinier des Kaffee-Kochens und weiß sogar schon, aus welchen Kontinenten der kaffee kommt.

Und was ist nun die schlechtesten Werbung überhaupt?? Angesichts der überwältigenden Auswahl, die einem das Deutsche Werbefernsehen bietet, ist es schier unmöglich, hier den Schlimmsten zu küren. Fest stehen allerdings zwei Konzerne, die sich bereits seit Jahren ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen liefern und sich immer wieder selbst übertreffen: Ferrero und Storck.

Ferrero-Werbungen sind immer auf einem gleichmäßig obermiesen Niveau. Egal ob es sich um den neuesten Mon-Chéri-Spot dreht (in dem dieser eine unglaublich gutaussehende Mann sabbernd Carlotta hinterherrennt) oder um den Milch-Jieper. Mein persönlicher Ferrero-Favorit ist allerdings schon etwas älter, es handelte sich um einen Spot für Kinder-Bueno. Ein hübsches, aber dennoch irgendwie schleimig wirkendes Teenie-Pärchen. Sie eröffnet ihm gerade, daß sie ihre Führerscheinprüfung bestanden hat, woraufhin er vollkommen aus dem Häuschen gerät und vorschlägt, daß das mal so richtig gefeiert werden muß! Und zwar mit Schokolade! Und zwar (und hier bekommen seine Augen dieses draufgängerische Funkeln!) GLEICH MIT EINER GANZEN TAFEL! Daraufhin schaut sie ihn vollkommen entsetzt an und fragt, wer denn dann wohl in ihre Jeans passen soll, hmm? Anscheinend hat sie wohl wirklich die Tendenz, bei einer ganzen Tafel direkt 4 Kilo zuzunehmen, denn er schaut auf ihre harsche Zurechtweisung hin sehr reumütig ob seiner Verwegenheit drein. Aber glücklicherweise weiß sie genau, wie sie diese Situation retten kann- freudestrahlend und sich vor Vorfreude fast überschlagend verkündet sie triumphierend, daß es ja KINDER BUENO gibt! Und wieder einmal hat Ferrero bekloppte Kinder glücklich gemacht!
Oder mit diesen beiden Kindern (ein Junge ein Mädchen), die ihrem Vater eine Tafel Vollmilch-Schokolade vom Einkaufen mitbringen sollen und statt dessen mit Kinder-Schokolade ankommen. Und was macht dieser schleimige Quten-Papi? Anstatt diesen Blagen zur Strafe erstmal gehörig den Hintern zu versohlen, so wie ich das gemacht hätte, hört der seiner Schokolade zu, wie voller Milch sie ist. Tja, der Stamm ist nie weit vom Apfel.

Kommen wir nun zu Storck. Storck hat u. a. die Werbungen für Werther’s Echte (pardon, Werther’s Original!) und Merci zu verantworten. Und als ob das nicht genug wäre, haben sie vor Kurzem auch noch zum ultimativen Rundumschlag ausgeholt: ein Best-Of aller ihrer Werbungen, 1 Minute 30 lang und untermalt mit einem Lied, dessen Schmalzpegel das Merci-Lied noch bei weitem übertrifft (unglaublich, aber das geht tatsächlich). Ein Medley mit dem netten Opa, der seinem Enkel ein Werther’s überreicht, dem netten Postboten, der der alten Dame netterweise die Post bis in den 14 Stock bringt, der Typ, der seiner im Käfer sitzenden Schnalle durch den strömenden Regen hinterherrent und zufälligerweise gerade eine Packung Merci in der Hand hat... und allen anderen netten Menschen, die uns früher schon jedesmal zum Kotzen gebracht haben. Und am Ende steht dann „Storck- Part of your World.“ Auf Englisch, denn das symbolisiert Fortschritt und Modernität. Diese Werbung ist wirklich SO schrecklich, daß mir die Worte fehlen, um ihr auch nur ansatzweise gerecht zu werden. Ich habe mich entschieden, dies ist meine Nummer 1!!!

Schlimmste Radiowerbung ist mit Abstand und vollkommen unumstritten die Werbung für Seitenbacher Müsli. Leider Gottes kann ich sie überhaupt nicht beschreiben, man muß sie sich schon selbst anhören. Ich kann nur soviel sagen: sie ist schon geradezu spektakulär, so doof ist sie. Wenn Ihr SWR3 hört, müßtet Ihr irgendwann einmal darüberstolpern. Unglaublicherweise ist die Firma darauf auch noch so stolz, daß man sich auf ihrer Website alle Spots anhören konnte! Das nene ich Kundenservice. Leider Gottes ist Seitenbacher mittlerweile aufgegangen, daß "negative Publicity" vielleicht doch nicht so berauschend ist, jedenfalls wurde diese Seite mittlerweile vom Netz genommen. Ich sage Euch, Ihr habt was verpaßt.

Tja, ich bin stolz auf mich. Während sich andere ständig nur über die Werbung aufregen, ist sie für mich ein unerschöpflicher Quell reinster Erheiterung. Leute, man muß das Leben positiv nehmen anstatt sich über alles aufzuregen! Merkt Euch meine weisen Worte...

26 Juni, 2004

Wie Hollywood (stellvertretend für die gesamte Filmwelt) sich vom Rest der Welt unterscheidet.

Bettdecken: für Paare gibt es in Hollywood extra L-förmig geschnittene Bettdecken, die den gesamten Oberkörper der Frau halsabwärts bedecken, dem Mann aber nur bis knapp zum Bauchnabel reichen.

Parkplätze: in Hollywood findet jeder einen Parkplatz. Und zwar immer genau vor dem Haupteingang des Ortes, wo der-/diejenige hinwollte. Und es ist auch nicht einfach nur ein Parkplatz, nein, es ist in der Regel eine mindestens 15 Meter lange Parklücke, in die der-/diejenige mit Schwung vorwärts reinfahren kann. Rückwärts einparken unnötig. Selten, sehr selten Ausnahme: wenn der Film einen Lacher provozieren soll, wird eine weibliche Protagonistin tatsächlich rückwärts in eine tatsächlich enge Parklücke gezwungen. Hierbei ramponiert sie mindestens 2 umstehende Autos und am Ende steht sie so, dass sie das Auto durch die Beifahrertür verlassen muß. Man kann davon ausgehen, dass dies die beste Szene dieses Films sein wird. Oder besser gesagt, die am wenigsten schlechte.

Autos abschließen: die Filmwelt ist ein sehr sicheres, vertrauensseliges Pflaster, wo niemand auch nur im Traum daran denken wird, sein Auto abzuschließen. Auch nicht, wenn das Ganze in der Bronx stattfindet oder in L.A. South Central. Ausnahme hierbei: extrem moderne, schicke Autos, die beim Abschließen durch so ein cooles Fernsteuerunsdings ein melodisches *blip-blip* von sich geben und zweimal fröhlich mit den Blinkern grüßen. Product Placement in seiner pursten Form. Natürlich versteht es sich von selbst, dass dieses Abschließen immer lässig über die Schulter und während des Weggehens erfolgt- nicht so wie bei uns, wo man das auch versucht, das Auto aber gar nicht daran denkt, *blip-blip* zu machen- in der normalen Welt funktioniert eine solche Fernbedienung erst, wenn man es von mindestens drei Seiten des Autos versucht hat.

Hollywood-Autos: sobald 2 Autos zusammenstoßen, explodieren sie. Wo man sich im wahren Leben mit 2 verbogenen Stoßstangen trennt (wenn überhaupt), verlässt man in Hollywood das Auto als überschaubares Aschehäufchen. Ich persönlich finde ja, dass man die Autos in Hollywood etwas sicherer konstruieren sollte, aber auf mich hört ja wie immer keiner.
Dafür scheinen Hollywood-Autos allerdings eine Art Autopilot eingebaut zu haben, der es einem fahrenden Schauspieler erlaubt, sich über lange Zeiträume hinweg intensiv mit seinem Beifahrer zu beschäftigen. Reden, tief in die Augen gucken, küssen... alles kein Problem dank des Autopiloten. Darauf ist vermutlich auch zurückzuführen, dass die Lenkungen sich ein wenig seltsam verhalten. Mal erfordert es eine Mini-Kurve, dass das Lenkrad 4 Mal herumgedreht wird, mal fährt man in eine 180° Haarnadelkurve und bewegt das Lenkrad um, hmm, geschätzte 3 Zentimeter.

Gut & Böse: Gut triumphiert IMMER über das Böse. IMMER. Es ist allerdings ein ungeschriebenes (?) Gesetz Hollywoods, dass es bis drei Minuten vor Schluß so aussieht, als hätte das Gute nicht auch nur die geringste Chance (aber auch nur, weil das Böse sich nicht an die Spielregeln hält und sich höchst unfair verhält). Selbstverständlich dreht das Gute dann aber den Spieß um, und nur Kraft seines Gut-Seins. Vermutlich hat der Böse gerade eine abfällige Bemerkung über die Mutter des Helden gemacht, was in ihm ungeahnte Kräfte freisetzt.
Aufgepasst: gewinnt das Böse doch, dann kann man sich sicher sein, dass in spätestens drei Jahren eine Fortsetzung in die Kinos kommt.

Der Tod: Gestorbene Helden, deren Leiche man nicht gesehen hat, sind prinzipiell nicht tot. Wenn der vermeindliche Tod am Anfang oder in der Mitte des Films stattfindet, darf man sich auf ein Wiedersehen gegen Film-Ende freuen (sehr wahrscheinlich gerade dann, wenn die Lage hoffnungsloser nicht sein könnte). Stirbt der Held gegen Ende (ohne Leichenfund), gibt es eine Fortsetzung. Dies gilt übrigens ebenfalls für Oberbösewichte.
Helden, die tatsächlich hochamtlich vom Tode ereilt werden, sterben nie einfach nur so. Nein, als Hollywoodheld hat man noch viel zu viel zu sagen, um lautlos den Löffel abgeben zu können- egal, wie schrecklich er auch verwundet wurde und was auch immer er für Schmerzen erleidet. Typische, oft gehörte Sätze sind zum Beispiel: „Ich habe Dich immer geliebt, seit dem Moment, an dem ich Dich zum ersten Mal sah- Du trugst Dein blaue Kleid...“ (spätestens hierbei ging jeder Bezug zur Realität flöten, denn Männer können sich nicht mal merken, was man gestern getragen hat, geschweige denn vor einigen Jahren), „Ihr dürft nicht verzweifeln, kämpft weiter, Ihr werdet es schaffen!“ oder auch „Ich werde Dich nie wirklich verlassen, denn ein Teil von mir wird immer bei Dir bleiben.“ Wenn der/die Sterbende schon etwas älter ist, lautet der meistverwendetste Satz „Trauert nicht um mich, ich hatte ein erfülltes Leben.“.

Zielübungen: Die Bösen können nicht schießen. Egal, wie viele Schüsse sie auch abgeben, das höchste der Gefühle ist eine harmlose Fleischwunde. Die Guten hingegen brauchen jeweils nur einen Schuß, um ganze Armeen auszulöschen.

Koffer: ja, die sind in der Filmwelt auch ein seltsames Phänomen. Frauen schleppen sich prinzipiell schon mit einer etwas größer geratenen Prada-Handtasche ab, während die Männer mehrere vollgepackte, überdimensionale Riesenkoffer mit der allergrößten Leichtigkeit durch die Gegend transportieren. So als ob, ja, als ob... ein ungeheuerlicher Gedanke kommt mir da gerade... als ob da nur Schaumstoff drin wäre!!

Aussicht: Schaut man in Paris aus irgendeinem Fenster, sieht man immer den Eiffelturm. In New York sieht man immer das World Trade Center (zumindest in Filmen, die zwischen 1979 und 2001 gedreht wurden; nach 2001 sieht man entweder ein vielsagendes Nichts oder aber ersatzweise das Empire State, welches auch vor 1979 zum Einsatz kam.). In L:A. sieht man von jedem Fenster der Stadt aus eigentlich nichts anderes als das Hollywood-Zeichen- es sei denn, es handelt sich um einen sozialkritischen Film, dann sieht man nämlich nur Smog. Das Nichtssehen findet auch bei in London ansässigen Filmen seine häufigste Verwendung- der traditionelle Nebel. Wenn man verschwommene Umrisse der London Bridge sieht, will der Filmemacher andeuten, daß in London gerade schönes Wetter ist. Daß Smog-L.A. und Fog-London oft nicht genau auseinandergehalten werden können, hat bereits viele Zuschauer in heillose Verwirrung gestürzt.

Absätze: Hollywood scheint die Schuhmacherkunst jedenfalls schon mal nicht erfunden zu haben, soviel ist sicher. Muß eine Frau aus irgendeinem Grund (meistens ein Mann) so schnell wie möglich fliehen, und muß sie dies zu allem Überfluß auch noch zu Fuß tun, trägt sie auf jeden Fall hochhackige Schuhe, bei denen mindestens einer der Absätze abbricht, und das meistens schon auf den ersten 5 Metern.

23 Juni, 2004

Schadenfreude kommt nach dem Fall

Yee-ha! Deutschland ist RAUS und Holland ist weiter. Geschieht diesen arroganten deutschen Fußballfans wirklich recht- Rache für die „Ohne Holland fahr’n wir zur WM“-Singerei und das ungerechtfertigte Erreichen des WM-Finales von vor 2 Jahren. So weit zum Fußball.
Ansonsten ist das Wetter unglaublich mies- 20 Grad käme uns momentan schon so vor wie subtropisches Klima, davon können wir nämlich nur träumen. Und zu allem Übel hatten wir gestern auch noch einen Sturm, wegen dem ganze 3 Minuten das Fernsehbild ausgefallen ist- und das ausgerechnet bei den Gilmore Girls!!! Ich habe natürlich sofort Tanja angerufen, vielleicht spinnt ja nur mein Fernseher, und sie könnte das Telefon ja neben ihren Fernseher legen, so daß ich wenigstens mithören könnte- aber nein, nichts zu machen, das Bild war überall im Eimer. Und als der Schaden dann nach drei endlosen Minuten endlich behoben war, hatte Madeline plötzlich ihre Finger in den Ohren und man wußte überhaupt nicht warum! Dieser Vorfall hat mich aufgerüttelt: ich darf mich nicht einfach nur auf’s Kabelfernseher verlassen, sondern werde mich nach der Möglichkeit erkundigen, auf Satellit umschalten zu können. Sicher ist sicher.
Hmm... mir deucht, es ist wieder einmal Zeit für mein Mantra. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life. I do have a life.
Wenn man es sich oft genug sagt, glaubt man sogar irgendwann selbst ein bißchen dran...

Im Übrigen gucke ich momentan ganz viel Werbung, weil ich nämlich eine Top 10 der schlechtesten Werbespots erstellen möchte. Für Vorschläge und Anregungen bin ich natürlich absolut dankbar, ich muß allerdings darauf hinweisen, daß Wasch- und Spülmittelwerbungen so unglaublich schlecht sind, daß sie außer Konkurrenz laufen (es sei denn, eine davon ist ganz besonders schrecklich, selbst für eine Waschmittelwerbungsverhältnisse). Und es steht bereits heute fest, daß sämtliche Werbungen für Ferrero-Produkte (Milchschnitte, Kinder Bueno etc.) ganz oben in den Charts stehen werden. Also, mailt mir Eure Favoriten, es dürfen auch ältere Werbungen sein, sofern sie sich einem aufgrund ihrer Doofheit in’s Gehirn eingebrannt haben.

21 Juni, 2004

Kinderglück

Wow- ich habe dieses Wochenende erfahren, daß ich in meiner Pubertät doch Erfolg hatte, meinen Vater in die Verzweiflung zu treiben! Meine Mutter hat mir verraten, daß mein Vater heute noch mit Grauen an meine Punk-Zeit zurückdenkt, und offiziell bekanntgegeben hat, daß ich von allen drei Kindern mit Abstand das Schlimmste gewesen bin! Er kommt zwar spät, der Triumph, aber immerhin, er kommt! Bisher hatte ich immer gedacht, daß ich damals den Kürzeren gezogen hatte, weil es meinen Vater nicht weiter aufzuregen schien, wie ich rumgelaufen bin- er hat sich nur ständig über mich lustig gemacht, und das hat MICH immer zur Weißglut getrieben- aber anscheinend hat er doch einen Stoßseufzer der Erleichterung von sich gegeben, als ich dann doch irgendwann gemerkt habe, daß Anarchie und die damit verbundenen Krätze-verseuchten Punks doch nichts für mich sind... Aber daß ich damals sogar schlimmer war als Valérie zu ihren übelsten Zeiten, damit habe ich nicht gerechnet- ich meine, immerhin ist Valérie ausgezogen, sobald sie konnte, und ich glaube, damals hat Papa sie auch mit Freuden gehen sehen... daß ich DAS toppen kann, das erfüllt mich dann doch mit Stolz.
Was gibt es sonst noch Neues? Ach ja, mein Rasen wächst und gedeiht, es ist jetzt schon eine durchgehend grüne Fläche, und jeden Tag begutachte ich die zarten grünen Hälmchen mit etwas, das nichts anderes sein kann als Mutterstolz. Ich habe diese Grünfläche erschaffen, sie ist mein Werk- und im Gegensatz zu Lara, dem jüngsten Neuzugang der Brione-Dumrathschen Koproduktion, weckt mein Rasen mich nicht alle 3 Stunden auf um gewässert zu werden. Ach ja, und dann war ich ja dieses Wochenende auch noch in Paris, um mir Lara mal aus der Nähe anzusehen, und ich kann es nicht anders sagen- die Kleine hat weder Ähnlichkeit mit Hugues noch mit Valérie, sondern mit Helmut Kohl (allerdings mit mehr Haaren). Tja, es tut mir leid, das so sagen zu müssen, aber ich kann nun mal nicht lügen. Ansonsten ist sie allerdings wirklich wirklich ganz bezaubernd- sie hat dauernd Schluckauf (das hört sich an wie bei einer Großen!), und wenn sie sich über irgendetwas aufregt, und kurz vor dem Schreien steht, dann läuft nicht nur ihr Gesicht rot an sondern auch der gesamte Kopf. Das ist praktisch, denn wenn meine Schwester und mein Schwager taub wären, würden sie nachts immer noch wach werden, wenn Lara Hunger hat, weil das ganze Schlafzimmer dann rötlich glühen würde.

14 Juni, 2004

Fuhtzball

War ja wieder mal typisch. ICH schaue mir 80 Minuten lang an, wie die Franzosen zwar ganz hübsch spielen, aber ansonsten nichts auf die Reihe kriegen, aber kaum bin ich weg, da haut Zidane den Engländern innerhalb von 2 Minuten zwei Tore rein, und ich erfahre das Ganze erst am nächsten Morgen aus dem Radio. Grmpf! Aber naja, besser so als hätten sie es ganz vermasselt.
Morgen spielt Deutschland gegen Holland, und da ich noch das schadenfrohe Gegröle der Deutschen von vor 2 Jahren im Ohr habe ("Ohne Holland fahr'n wir zur WM"), wünsche ich mir aus tiefster Seele, daß die Deutschen mal so richtig einen auf die Mütze kriegen. Und zwar nicht aus mangelndem Patriotismus (also, nicht nur), sondern weil es denen mal recht geschehen würde, den arroganten Deutschland-Fans! Nur weil sich Deutschland bei der WM irgendwie in's Finale gewurschtelt hat (und jetzt werden tausende von Fans aufschreien und mich wütend darauf hinweisen, daß Deutschland immerhin ein 8 zu 0 auf den Rasen "gezaubert" hat... jaja, liebe Freunde, gegen Saudi-Arabien, wenn ich mich recht erinnere. Die Saudis haben bis dahin auch immer nur mit verhärteten Sandklumpen gespielt und waren mit einem Ball, der nicht sofort zerbröselt, ja auch hoffnungslos überfordert.)

13 Juni, 2004

Geburt 2.0 / Teil 2

00:19

Mann, Warten ist ätzend! Habe mir gerade drei blaue Punkte auf den Ballen meines rechten großen Zehs gemalt, aber der Sinn dessen entgeht sogar mir selbst. Wenn in diesem Haus jetzt ein Telefon klingelt, bin ich tot; Herzinfarkt. Und dann werden sich die Leute fragen, ob mein Geist möglicherweise in Gudule's Körper übergegangen ist, und daher werden Dich Deine Eltern später einmal zwingen, langweilige Lieferantenhandbücher zu übersetzen. Und die Leute werden Dinge sagen wie "Das ist der Kreislauf des Lebens, der eine kommt, der andere geht." (aber wenigstens reden sie dann mal nicht über's Wetter, ist doch schon mal was!), und dann werden sie sich ein bißchen unbehaglich ansehen und weiter den trockenen Kuchen essen (wir sind nämlich auf meinem Leichenschmaus). Übrigens, nur für den Fall meines Todes, ich glaube nicht mehr, daß ich vom CIA noch weiter verfolgt werde. Außerdem möchte ich, daß an meiner Beerdigung "I've had the time of my life" aus "Dirty Dancing" und "Arms of an Angel" von Sarah McLaughlan gespielt werden. Und 1000 weiße Luftballons sollen in den Himmel aufsteigen. Und ich will auf dem kleinen Dorffriedhof in Roussillon oberhalb der Ockerfelsen beerdigt werden! Ansonsten ist mir der Rest ganz egal. Ach ja, und mein doofer französische Cousin Thomas darf ausdrücklich nicht kommen! Ich habe geschworen, ihm bei unserer nächsten Begegnung eine runterzuhauen, und es wäre äußerst frustrierend für mich, tot zu sein und dies nicht tun zu können.

00:22
Was dauert das denn so lange?? So kann ich ja nie einschlafen. Ich glaube, ich muß mich mit der halben Tüte Chips betäuben, die ich unten im Schrank geortet habe (Chips-Radar).

09:30
Kann jetzt nicht mehr so lange warten, mir ist gerade wieder Virginie's Nachname eingefallen, das ist Valérie's Freundin vor Ort, die weiß bestimmt mehr. Werde die Nummer über die Auskunft beschaffen.

18:15
So, Ende gut, alles gut! Es war zwar eine schwierige Geburt mit Kaiserschnitt und allem drum und dran (wenn schon, denn schon, hat meine Schwester sich gedacht, die Ärzte sollen schließlich auch mal was tun für ihr Geld!), aber Valérie geht's verhältnismäßig gut (sie ist auf einer großzügigen Dosis Morphin, es geht ihr eigentlich sogar ganz ausgezeichnet!), und an Lara (the Baby formally known as Gudule, oder auch Nichte 2.0) gibt es momentan auch nichts weiter auszusetzen, als daß sie dicke Backen hat; aber ansonsten ist alles dran und da, wo es hingehört! Mit 3300 Gramm ist Lara das offiziell dickste Baby der gesamten Familie, und ich glaube, das wird man ihr auch noch viele Jahre lang liebevoll unter die Nase reiben, in bester Dumrathscher Tradition. Und irgendetwas sagt mir, daß auch Gudule nicht ganz verloren gehen wird... (armes Kind. In deutscher Lautschrift [Güdül] geschrieben sieht das ganze aus wie ein türkischer Name...).
Nachdem ich bei der WM vor 2 Jahren ja einen ziemlichen Dämpfer bekommen habe, was die Equipe Tricolore andgeht, sehe ich Lara zuliebe mal davon ab, ihr weiteres Schicksal vom Ausgang des Spiels abhängig zu machen. Das ist mir zu riskant, und ich möchte meine frischgebackene Nichte ja nicht zu einem schlechten Start verdammen. Heute Abend spielt Frankreich nämlich gegen England als ihr erstes Spiel bei der EM. Allez les Bleus!

22:23
Kann es nicht mehr mit ansehen, Frankreich liegt 1 zu 0 zurück und es sind nur noch ein paar Minuten zu spielen- ich gehe jetzt in's Bett.

12 Juni, 2004

Geburt 2.0 / Teil 1

23:44

So, ich sitze hier gerade bei meinen Eltern in Unkel und vor ein paar Minuten sind wir alle mit sämtlichen uns zur Verfügung stehenden Telefonen bewaffnet in's Bett gegangen- Valérie bekommt nämlich gerade ein Kind. Natürlich nicht irgendein Kind- sondern ihr Eigenes. Um diese 2. Schwangerschaft von der Ersten unterscheiden zu können, habe ich sie "Codename: Gudule" genannt. Gudule (sprich "Güdül") ist ein Name, über den wir mal in einem französischen Namensbuch gestolpert sind und der mindestens eine halbe Stunde lang für ungetrübte Heiterkeit gesorgt hat. Fortan hieß das ungeborene Baby nur noch Gudule (was uns übrigens immer wieder fröhliche Augenblicke beschert hat). Armes Kind. Aber NUN hat es sich ja ausge-Gudule-t. Valérie liegt in den Wehen, zumindest ist das unser letzter Stand, weil wir nämlich noch keinen erlösenden Anruf bekommen haben, und sobald das Baby auf der Welt ist wird es Lara heißen- Schluß mit Gudule (Schade eigentlich). Apropos Anruf: Schande über mich. Gudule, Deine Tante Katharina, Kathrin, Catherine oder auch kurz Tati, die gestern noch im Telefonat mit Deiner Mama so groß getönt hat, daß sie SOFOrt angerufen werden will, wenn es losgeht, Deine Tante, die sonst noch nicht einmal ohne ihr Handy auf's Klo geht, genau diese Tante vergißt ausgerechnet HEUTE Ihr Handy, wenn sie für insgesamt 6 Stunden mit Deinen Großeltern auf dem verregneten Grillfest Deiner Großkusine Christiane ist! Und ausgerechnet HEUTE, genauer gesagt um 15:41 MEZ versucht Deine Mutter vergeblich, mir telefonisch mitzuteilen, daß Ihre Fruchtblase gerade geplatzt ist und Du so langsam auf dem Trockenen sitzt. DAS, liebe Gudule, das nennt man einerseits "Schlechtes Timing" und andererseits auch "Murphy's Law". Im Moment wird Dir das zwar noch nicht sonderlich viel sagen (zumindestens hoffe ich doch sehr, daß bei Euch im Krankenhaus gerade nicht alles schiefgeht, was schiefgehen kann!), aber glaube mir, mit diesem Gesetz wirst auch Du noch in Kontakt kommen. Jedenfalls bin ich nicht dagewesen, um wenigstens für kurze Zeit live dabei zu sein, und ich könnte mich dafür in den Hintern treten. Ich werde versuchen, dies mit einer lustigen Anekdote zum Thema "Fruchtblase" ein wenig auszugleichen. Erst einmal vorweg: Du wirst in eine liebende Familie hineingeboren, daß das mal keine Mißverständnisse entstehen! Ich war früher als Kind so dünn, daß man mir solch liebevolle Spitznamen gab wie Kantenknie oder Spitzkinn; und irgendein abgrundtief durch und durch boshafter Mensch (vermutlich Deine Mutter, aber bis zum heutigen Tage habe ich es ihr nicht nachweisen können) sähte das Gerücht, bei meiner Geburt sei die Fruchtblase gar nicht geplatzt, sondern ich hätte sie aus Versehen mit meinem Kinn aufgestochen. Jaja, so sind wir zueinander, wir Dumraths. Fast wie eine richtige Familie. Übrigens mache ich Gudule hiermit offiziell für meinen neuesten Pickel verantwortlich! Nach guten 2 pickelfreien Wochen genügte die mickrige Nachricht auf dem Anrufbeantworter, daß Valérie im Krankenhaus liegt, vollkommen aus, um das sensible Gleichgewicht meiner Haut vollkommen auf den Kopf zu stellen. Böse Zungen werden nun behaupten, das läge eher an den Chips gestern bei Sven's B'day-Party, aber das ist pure Verleumdung. Die Balance meiner Haut ist eben sehr eng mit meiner seelischen Verfassung verknüpft, und da ist es vollkommen nebensächlich, daß ich mich mit Erwin über eine Tüte Chips erbitterte Handgreiflichkeiten ausgetauscht habe! Jedenfalls, ich widme diesen besonderen Pickel meiner neugeborenen Nichte und nenne ihn "Gudule". Möge er im Gegensatz zu seiner Namenspatin ein kurzes und unerfülltes Leben haben. So, und jetzt werde ich Hugues eine weitere Nachricht auf die Mailbox sprechen (die Vierte?).

06 Juni, 2004

Salsa-Grabbeleinen

War gestern abend mit Caro in Köln unterwegs, und nachdem wir erstmal eine Weile im Friesenviertel umhergeirrt sind und auf einer Black-Music-Kinderparty waren, sind wir dann zum Salsa-Tanzen im „Petit Prince“ gelandet. Und wer hätte das gedacht- kaum 5 Minuten da, und schon wurden wir aufgefordert. Caro’s Tänzer war absolut hervorragend und meiner ein Grabscher. Stimmt ja- deswegen hatte ich damals mit dem Salsa aufgehört- die Nahkampfspezialisten. Nach 10 Minuten Selbstverteidigung hatte ich dann die Nase gestrichen voll und habe den Rest des Abends damit verbracht, vor dem Typen zu fliehen und sehnsüchtig auf die Tanzfläche zu gucken... Denn die ersten 5 Minuten, in denen der Idiot sich noch beherrschen konnte, habe wieder unglaublich Spaß gemacht! Hatte das ganz vergessen, und komischerweise habe ich anscheinend auch gar nicht so viel verlernt, wie ich ursprünglich gedacht hätte! Hmm... wer weiß, vielleicht schaue ich mir ja mal wieder eine Salsaparty hier in Bonn an? Ich weiß zwar nicht, ob ich Knut, den Salsa-König von Bonn, mittlerweile besser ertrage, aber ausprobieren kann ich’s ja mal...

04 Juni, 2004

Wochenende mit DIY

16:00

So, Freitag, Feierabend und somit offiziell Wochenende.
Was bisher geschah:
  • Ich habe eine Arbeitskollegin ein bißchen aufgeheitert, die von ihrem jüngeren Bruder (17), übrigens ein ganz reizender charmanter Junge, als „dreckige Hure“ bezeichnet worden ist, indem ich ihr gesagt habe „Lieber eine dreckige Hure als gar keinen Sex wie ich“. Schließlich richtet es einen doch immer auf, wenn man vor Augen gehalten bekommt, daß andere noch schlechter dran sind als man selbst. Der eigentliche Witz an dieser ganzen Geschichte ist allerdings, daß diese Kollegin überhaupt schon mal gar keine Zeit hätte, eine dreckige Hure zu sein, selbst wenn sie diesbezügliche Ambitionen hätte.
  • Ich wurde von einem neuen Anzeichen für das Älterwerden informiert: wenn man als Frau beim Arzt vor dem Röntgen nicht mehr gefragt wird, ob man schwanger ist.
  • Und ich habe von 12 bis 3 an der Pforte gesessen. In der Ausübung dieser anspruchsvollen Tätigkeit habe ich 6 Mal die Schranke betätigt, bin ganze 2 Mal an’s Telefon gegangen, habe 15 Leute in die Anwesenheitsliste ein- bzw. ausgetragen, habe 113 Seiten meines Buches gelesen, 2 Solitaire-Spiele verloren und saß ansonsten in der Falle. Nicht nur, daß das Ganze sterbenslangweilig ist, nein, das Schlimmste ist, daß es kein Entrinnen gibt und die Pforte daher Anlaufpunkt für sämtliche Laberbacken dieser Firma ist. Und als hätte sie meine Wehrlosigkeit gespürt, bereits nach 5 Minuten bekam ich Besuch von der Putzfrau meiner Alpträume- und diesmal konnte ich mich nicht wie sonst immer mit meiner Arbeit rausreden, denn es war für jeden ganz klar ersichtlich, daß ich nicht auch nur das Geringste zu tun hatte. Diesmal erzählte sie mir von ihrer Freundin Gisela P. Die volle Ladung. Ohne Erbarmen. 15 Minuten. Und 15 Minuten können lang sein. Genau 900 Sekunden. Kaum hatte ich mich von der Putzfrau-die-offensichtlich-nie-putzt erholt, suchte mich ihr männliches Pendant heim und erzählte mir voller Stolz, daß er heute Morgen bereits 3 große Müllsäcke voll Löwenzahn gesammelt hat. Für seinen Freund. Der hat nämlich Kaninchen. 20, um genau zu sein. Und die haben 30 Junge bekommen. Macht zusammen 50. Und die fressen Löwenzahn. Aber dieser Freund hat nicht nur Hasen, sondern auch Hühner, jawohl. Jedenfalls konnte ich mich nach 20 Minuten wieder voll und ganz meiner Langeweile widmen- das hatte wirklich was für sich!

Bitte, Leute, irgendjemand muß mir einfach verraten, wie ich solche Leute zum Schweigen bringen kann, ohne sie zu erdrosseln! BITTE! Ich will nicht in’s Gefängnis!

Nach diesem aufregenden und fordernden Arbeitstag kam ich nach Hause und stellte fest, daß der Lichschalter in meiner Küche den Geist aufgegeben hat. Und alles, was über das Auswechseln einer Glühbirne hinausgeht, übersteigt meinen elektrotechnischen Horizont. Immerhin habe ich schon einmal die dunkle Ahnung, das man für das Auswechseln des Schalters (an dem auch eine Steckdose dranhängt) zuerst einmal die Sicherungen herausnehmen sollte. Leider habe ich nicht einmal den blassesten Schimmer, wo die wohl sein könnten. Wahrscheinlich sind sie im Keller, für den ich immer noch keinen Schlüssel habe, da ich a) den Keller noch nie gebraucht habe und b) ja schließlich auch erst seit September 2000 hier wohne.
Verdammt. Und jetzt? Wieder einmal wird mir vor Augen geführt, daß Single-Sein scheiße ist. In Filmen haben Single-Frauen immer einen netten gutaussehenden Nachbarn, der sowas immer gerne erledigt und mit dem sie am Ende dann auch meistens zusammen kommen. Nun, meine Nachbarn sind weder gutaussehend noch, soweit ich das bisher beurteilen konnte, nett, und anstatt mir freudestrahlend zur Hilfe zu Eilen, würden sie mir wahrscheinlich unsittlich zu nahe treten. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig als meinen Vater anzurufen. Nicht auszudenken, was ich machen soll, wenn meine Eletern in Roussillon wohnen??
Das „Single-sein-satt-haben“ ist zusammen mit „sich-nicht-verlieben-können“ einfach eine ganz ganz miese Kombination. Vor allem, wenn sich dazu noch technisches Unvermögen gesellt.

16:08
Ich konnte mich dunkel daran erinnern, daß ich meinen Fotovorhang damals vor etwas gehängt hatte, was wie ein alter ausrangierter Sicherungskasten aussah. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, deswegen inspizierte ich das Ganze und siehe da: das ist tatsächlich mein Sicherungskasten, und er funktioniert noch! So wie er allerdings aussieht frage ich mich nur, wie lange noch. Ha! Derart beflügelt tauche ich jetzt in die wunderbare Welt der "Gilmore Girls“ ein, und dann sehe ich weiter.

23:10
HA!! Wer braucht schon einen Mann?? Selbst ist die Frau, und wie! Man wird es mir ja wahrscheinlich nicht glauben wollen, aber ich habe doch tatsächlich soeben ganz alleine einen uralten Lichtschalter mit uralter Steckdose gegen ein neues und funktionierendes Modell ausgetauscht! Ich bin noch viel stolzer auf mich als damals, als das Abflußrohr in der Küche so hoffnungslos verstopft war und ich das ganze auseinandergenommen und repariert habe- und das ganz ohne Werkzeuge. Jedenfalls, mein Vater war nicht da, als ich angerufen habe, also dachte ich mir, jetzt wo ich die Sicherungen herausdrehen kann, kann ich es ja genausogut auch alleine probieren. Bevor ich zum Knauber gefahren bin, habe ich mit meiner Digitalkamera noch ein Bild von dem defekten Schalter gemacht, daß ich im Notfall vorzeigen könnte (manchmal bin ich von meiner Genialität geradezu überwältigt). War aber gar nicht nötig, ich fand auf Anhieb was ich suchte: eine neue Steckdose, einen neuen Schalterdeckel und eine dazu passende Abdeckung. Und wo ich gerade schon mal da war, kaufte ich auch gleich noch einen Spannungstester, 3 Schraubenzieher, ein Mückennetz und eine Mehrfachsteckdose. Die Gartenhandschuhe, die ich eigentlich auch noch besorgen wollte, habe ich natürlich vergessen, aber das kann jetzt erstmal warten. Zuhause habe ich die Sicherungen herausgenommen, zur Vorsicht alle möglichen metallischen Teile mit dem Spannungsmesser überprüft und dann das ganze Teil auseinandergeschraubt- und wer hätte gedacht, wie kompliziert so ein simpler Schalter unter der Abdeckung aussieht. Ich schraubte und friemelte dann ungefähr eine Stunde fröhlich vor mich hin, bis mir dann dämmerte, daß ich gar keinen Schalter hatte- in meiner Naivität bin ich davon ausgegangen, daß mit „Schalter“ dieses weiße Plastikdings ist, wo man eben immer draufdrückt, aber nein, da steckt ja noch ein kleines elektrotechnisches Wunder dahinter. Ich erwog kurz, nochmal zum Knauber zu fahren, aber dann erinnerte ich mich, daß Seb und ich ja in’s Kino gehen wollten, also verwarf ich das wieder und verschob die ganze Reparatur auf morgen. Aber dann fiel mir auf, daß Knauber ja genau auf dem Weg zum „Rex“-Kino liegt... Also hin, Schalter gekauft, raus, in’s Kino gegangen, „Die Spielwütigen“ gesehen (tolle Doku über Schauspieler auf ihrem Weg von Schauspielschule bis zu ihrem ersten Engagement, absolut empfehlenswert!), zurück nach Hause und weitergebastelt. Okay, meine Hände riechen nach Metall, die Küche, Tatort des Defekts, sieht aus wie ein Schlachtfeld, meine Nerven sind am Ende, aaaaber... ich habe wieder Licht! Und nicht nur das, sogar die Steckdose funktioniert! Ich bin SO gut! Los, laßt Eurer Bewunderung freien Lauf, laßt sie raus; es ist angemessen! Ich bin so euphorisch, daß ich am liebsten alle alten Steckdosen hier auswechseln würde, aber so wie ich mich kenne, mache ich das sowieso nicht. An dieser Stelle möchte ich übrigens meinem Vater danken, der mir zumindest telefonisch ein bißchen beigestanden hat und mir den entscheidenden Tip gab, doch einfach mal kräftig an den Kabeln zu ziehen, und tadaa! hatte ich tatsächlich die Steckdose befreit. Danke Papa, ohne Dich wäre ich nie so weit gekommen!

02 Juni, 2004

Fast porentief rein

Heute Morgen habe ich in den Spiegel gesehen und in Gedanken meinen täglichen Statusbericht verfaßt:
  • Pickelsituation: zufriedenstellend bis gut. Nur zwei, drei winzig keine Pickel weit und breit, keine Spur von Ernie oder/und Bert.
  • Teint: zufriedenstellend bis gut: dieser Tag am Rhein letzte Woche hat ein bißchen Farbe gebracht.
  • Haare: desolat bis katastrophal.
Oh-oh... mir schwant Böses. Ich werde wohl mal wieder zum Friseur gehen müssen, da hilft alles nichts. Dabei war ich doch eben erst! Hmm... naja, also „eben“ ist relativ. Das war Ende März- aber diese Erfahrung hat sich in meinem Gedächtnis so hartnäckig festgebrannt, daß ich mich noch so gut daran erinnere als wäre es gestern gewesen. Jedenfalls, zu diesem sauteuren Bonner Pseudo-Nobelfriseur gehe ich schon mal nicht mehr. Die haben mir eine Kundennummer gegeben, die ich natürlich prompt vergessen habe, und ich weiß auch nicht mehr, wie meine „Hairstylistin“ hieß und überhaupt, das ist nicht mein Stil. Bloß, wohin jetzt? Zu dem 16 €-Friseur-ohne-Termin?? Und was, wenn es total grauenvoll aussieht? So ein Mist. Aber ich kann das echt nicht länger aufschieben, ich bin mal wieder fällig. Vielleicht wenn ich hingehe und sage, er soll einfach von jedem Haar 2 cm abschneiden, dann müßte ja zwangsläufig der Schnitt rauskommen, den ich beim letzten Mal hatte? Nee, zu diesem ganz billigen kann ich wirklich nicht gehen, der war ganz okay, wenn’s nur darum ging die Spitzen zu schneiden, und selbst das... ICH HASSE ES ZUM FRISEUR ZU GEHEN!!! Aber ich glaube, das habe ich schon mal erwähnt. Verdammt. Das Leben ist echt viel zu kompliziert. Wenn ich ein Mann wäre, würde ich mir einfach einen Langhaarschneider zulegen und mich einmal im Monat selbst rasieren. Nicht nur, daß Männer im Stehen pinkeln können, nein, sie brauchen noch nicht mal zum Friseur zu gehen.
Was mich an etwas erinnert- irgend jemand meinte mal, daß Männer jenseits der 25 (also Männer in meiner Zielgruppe) im Allgemeinen nur noch auf lange Haare stehen. Damn. Und ausgerechnet jetzt bin ich auf dem Kurzhaar-Trip. Ich bin das klassische, personifizierte Beispiel für schlechtes Timing.