31 Oktober, 2005

On the plus side...

So, mal eine Nacht drüber geschlafen und schon bin ich in der Lage, das Gute an Liebeskummer zu sehen: man darf zum Beispiel total schlechte Musik hören und wird dafür nicht ausgelacht. Das muß ich natürlich schamlos ausnutzen, und so tummeln sich auf meiner momentanen Playlist Lieder und Gruppen, bei denen sich normalen Menschen die Nackenhaare sträuben. Ich will nicht weiter in’s Detail gehen, aber unter anderem findet man dort auch die Backstreet Boys (sogar 2 Mal!) und Britney Spears (ich weiß, ich bin schamlos). Christina Aguilera ist auch mit drauf, aber zu dem Lied ("Walk Away") würde ich sogar in normalen Zeiten stehen.

Schlechte Filme kann man übrigens auch gucken- z. B. hätte ich jetzt wirklich Lust auf "Spice World". Sagt, was Ihr wollt... ich finde den total witzig- der beste Trash-Film, der jemals die Welt belästigt hat. Und außerdem gibt es dort keine lästigen Pärchen, sondern einfach bloß ein paar leichtgeschürzte Mädchen auf einem Dauer-LSD-Trip (der Regisseur, Kameramann und der Bühnenbildner müssen übrigens auch auf LSD gewesen sein), und im englischen Original bekommt das ganze noch eine ganz besondere Note dazu. Danach noch "Gigli" (Jennifer Lopez und Ben Affleck’s geballtes schauspielerisches Können in einem Film) und "Glitter" (Mariah Carey in einem fast autobiografischen Film, wenn das kein Knüller ist?!), und schon fühlt man sich wieder gut. Naja, "gut" vielleicht nicht, aber ein Gefühl der Überlegenheit macht sich da schön breit.

Jedenfalls, was auch immer man hört oder guckt- die anderen trauen sich nicht, einem zu sagen, wie dämlich das ist, weil sie Angst haben, man könne dann in Tränen ausbrechen. Praktisch.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, daß ich meinen Chips-Konsum vor mir selbst vertreten kann. Schließlich muß ich mich ja irgendwie trösten, und da Alkohol nach dem ersten verkaterten Arbeitstag seinen Reiz eingebüßt hat, müssen halt die guten alten Chips herhalten. Und was soll’s schon, wenn ich davon Pickel kriege? Erstens ist eh keiner da, den’s stört, und zweitens ist es sowieso besser, wenn sich die Männer momentan von mir fernhalten. In ihrem eigenen Interesse.

30 Oktober, 2005

Back in Single Country

Ja, richtig, ich bin wieder solo. Mein natürlicher Aggregatzustand. Und wieder einmal hält es der Typ nicht für nötig, mir eine Erklärung abzuliefern. Deswegen kann ich auch gar nicht sagen, warum es wieder einmal nicht geklappt hat. Nur soviel- letzte Woche Samstag habe ich ihm am Telefon gesagt, daß es mir Ernst ist, und habe ihn dann nach seiner Sichtweise gefragt, und siehe da- keine Übereinstimmung. Das Telefonat hat genau 1:57 Minuten gedauert (stand zumindest im Handy-Display), und eigentlich sollte er sich überlegen, wie es weitergeht und sich dann melden, aber natürlich hat er das nie getan. Auch dann nicht, als ich ihn schriftlich darum gebeten habe, weil ich finde, daß man dem anderen IMMER eine Erklärung schuldig ist.

Also gebe ich Bernd Hatzfeld hiermit offiziell zum Abschuß frei- wer Dampf ablassen muß und jemanden braucht, dem er auf die Schnauze hauen kann, kann sich bei mir seine Adresse abholen. Schließlich hat er mir auch weh getan, dann wären wir quitt. Ach ja, Fotos wären übrigens toll.

Ich würde bloß wirklich, wirklich, wirklich gerne wissen, was mit mir nicht stimmt. Die letzten 3 Typen, in die ich mich verliebt habe, haben sich alle ohne irgendeine weitere Erklärung aus dem Staub gemacht; und mittlerweile glaube ich auch nicht mehr an Zufall. Muß also an mir liegen- irgendwas an mir bringt Männer dazu, sich sang- und klanglos zu verpissen. Und da ich nicht weiß, was ich abstellen müßte, kann sich daran auch nichts ändern und ich werde auf ewig alle paar Jahre mal einen dieser lächerlichen 3-4 Wochen Beziehungsversuche haben.

Zum Abschluß noch etwas über Estragon (aus irgendeinem Grund möchte Veri unbedingt, daß ich über Estragon schreibe): Estragon in einer Crème fraîche-Soße zu Hühnchen- schmeckt immer. Auch bei Liebeskummer.

19 Oktober, 2005

Titel sind doof!

Ich hasse Titel- mir fällt da nie etwas Passendes ein. Wozu braucht man schon Titel? Meine Mitteilungen an die Welt sind so komplex, die kann man einfach nicht mit ein paar Worten zusammenfassen!

Kaum zu glauben, aber Bernd hat mich mit meinem 6-Uhr-morgens Gesicht gesehen, und immer noch keine Änderung in Sicht. Also, entweder es hat ihn einfach nicht gestört, oder er hat noch halb geschlafen und es gar nicht richtig registriert-- jedenfalls ist er nicht rückwärts aus dem Bett gefallen, als er mich am Donnerstag morgen gesehen hat. Entweder das, oder aber er ist einfach ein sehr guter Schauspieler und er hat sich seinen Schock nicht anmerken lassen.

Dafür habe ich eine lustige Anekdote aus der Kategorie "Von null auf Panik in unter 5 Sekunden"- ich habe ihm Mittwoch kurz vor’m Einschlafen noch gesagt, daß ich ihn "ganz gut leiden kann". Daraufhin kam erstmal zwei Sekunden lang nichts, dann ein "Meinst Du das jetzt im Ernst?" (könnte es sein, daß ich den armen Jungen nicht immer so oft auf den Arm nehmen sollte?) und als ich dies bejahte ... fing er sofort an, über die grottenschlechte Leistung der Nationalmannschaft zu sprechen, und fünf Minuten lang ohne Punkt und Komma, und dann hat er sich umgedreht und geschlafen. Wie gut, daß es dunkel war und er nicht sehen konnte, daß ich total breit grinsen mußte- es war aber auch zu lustig, wie er fieberhaft in den Panik-Modus gefallen ist.

Ansonsten gibt es nichts Nennenswertes zu berichten. Am Sonntag abend war ich mit Seb und Sven endlich im neuen "Wallace & Gromit" Streifen, und der war auch wirklich lustig... nur, so GANZ kommt "The Curse of the Were-Rabbit" an die alten W&G-Filme und an "Chicken Run" nicht heran. Zum Einen- seit wann ißt Wallace anderen Käse als den guten alten Wensleydale?? Gorgonzola, pah! Verdammtes Product Placement der Käse-Lobby; schieben wir es auf den negativen Einfluß von Dreamworks. Zum Anderen- es gibt irgendwie nicht viel Neues, wenn man die drei W&G-Vorgänger schon gesehen hat (so kann der Hund von Quartermaine auf keinen Fall mit dem wirklich bösartigen Hund von Wendolene Ramsbottom mithalten, und die kleinen Karnickel in "Were-Rabbit sind zwar auf jeden Fall zum Quietschen knuffig, aber immer noch kein Vergleich mit Shaun dem Schaf... ). Da hatte es "Chicken Run" schon einfacher, da es vollkommen neue Charaktere waren und ein ganz neues Umfeld.

Mein neues Rad ist übrigens immer noch nicht geklaut worden! Und Gott sei Dank regnet es heute auch endlich. Ich werde zwar nachher auf der Heimfahrt naß, aber dafür kann ich dann endlich mit dem Rad durch Schlammpfützen fahren, so daß es hinterher aussieht wie Sau und nicht mehr so auffällig blitzt und glänzt.

11 Oktober, 2005

Something's gotta be wrong...

Ehrlich, irgend etwas stimmt nicht mit Bernd. Kann einfach nicht anders sein. Gestern bin ich mit meinem "Zustand" an die breite Öffentlichkeit gegangen (habe mich also sämtlichen 2 – 3 halbwegs regelmäßigen Lesern dieses Blogs offenbart), und selbst das scheint ihn nicht abschütteln zu können- wir haben gestern eine halbe Stunde lang telefoniert und er hat keine Anstalten gemacht, das Ganze beenden zu wollen. Statt dessen treffen wir uns wahrscheinlich am Mittwoch- unser erstes unter-der-Woche-nicht-Date-Treffen (ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer Schritt für mich. Ihn und mich. Uns. Weird). Da ist auf jeden Fall was faul- vielleicht ist er ein Axtmörderer, der nur auf den richtigen Moment wartet. Werde beim nächsten Mal, wenn ich alleine in seiner Wohnung bin, sämtliche Schubladen und Schränke durchsuchen; vielleicht finden sich ja irgendwo noch Leichenteile oder blutverschmierte Folterinstrumente oder so.

Davon mal abgesehen liegt mein Fahrrad momentan im Sterben- Altersschwäche. Erstaunlicherweise wurde es in insgesamt 5 Jahren Bonner Stadtlebens nicht ein einziges Mal geklaut, und es versagte mir –fast- nie den Dienst. Aber jetzt müßte die Hinterradnabe repariert bzw. gereinigt werden, und zusammen mit diversen anderen kleineren Reparaturen würde ich auf fast 100 € kommen, und da muß ich passen. Werde die nächsten Tage also ein paar Fahrradläden abklappern und sehen, was es so gibt und was es alles so kostet. Ich kann mich nur nicht entscheiden, was ich kaufen soll- einen klapprigen alten Drahtesel, oder ein schönes neues glänzendes Rad mit 354 Gängen und allem pitsch und patsch? Naja, ich kenn' mich ja- ich kaufe mir wahrscheinlich ein ganz tolles neues Fahrrad, weil ich der Versuchung einfach nicht widerstehen kann, und nach ungefähr drei Tagen (plus/minus 4 Stunden) wird es mir dann unterm Hintern weg geklaut und ich kaufe mir dann doch eine alte Schrottmühle, die keiner haben will.

10 Oktober, 2005

Technik die begeistert

Montag morgen und der Tag fängt schlecht an- mein Fahrrad spinnt, mein Computerbildschirm flackert (weil es so dringend ist, haben unsere Computerfachmenschen auch nur zweieinhalb Stunden gebraucht, um sich in mein Büro zu bequemen und hilflos mit den Achseln zu zucken), und anstelle des versprochenen neuen Faxgeräts (unser altes hat jedes dritte Fax mit Dauerwelle ausgespuckt- weder modisch noch praktisch) haben die uns ein antiquiertes Fax hingestellt, dessen Plastikhülle schon ganz vergilbt ist- natürlich nur "übergangsweise" (zur Erklärung "übergangsweise" ist Magnetfabrikanisch für "Zeitraum zwischen 2 und 36 Monaten"). Ich frage Euch, wie alt muß weißes Plastik sein, daß es vergilbt?? Das Ding sieht so aus, als hätte es 10 Jahre lang in einem winzigen Büro mit zwei Kettenrauchern gestanden; und es ist so eklig, daß keiner es benutzen will. Deswegen erfreut sich unser Scanner auch plötzlich einem Beliebtheitsgrad bisher ungeahnter Ausmaße...

Aber nichts von alledem kann mir heute meine Laune verderben. Zum Einen trage ich seit heute Morgen als Ohrwurm "Aufstehn" von Seeed mit mir rum, und zum Zweiten... glaube ich tatsächlich, daß ich ... *Trommelwirbel* ... mich verliebt habe. Ja, ich. Ich, Katharina D.- Langzeitsingle par excellence, Beziehungskrüppel allererster Güte... erwischt! Und ich hatte ganz vergessen, wie dämlich man sich dabei fühlt. Habe ihn vorhin angerufen, er ist nicht drangegangen, und sofort der erste Gedanke- der hat gesehen, daß ich das bin, und geht absichtlich nicht dran. Da bildet man sich sein ganzes Leben lang ein, wenigstens bei der Intelligenzverteilung nicht ganz so schlecht weggekommen zu sein (quasi als Ausgleich für die Schlappe im Bereich "Busen") und daß man in der Lage ist, die Dinge stets nüchtern und sachlich zu betrachten... und dann sowas. Ich bin eine Schande für alle intelligenten Lebensformen.

So, und indem ich hier nun öffentlich bekundet habe, wie es um mich bestellt ist (meinen Zustand könnte man umschreiben mit "vorübergehend verblödet"), habe ich die ganze Sache nun verhext und nächste Woche werde ich kleinlaut melden müssen, daß er tatsächlich absichtlich nicht an’s Telefon gegangen ist und sich das alles in Luft aufgelöst hat. Ich meine, wenn er mich jetzt nicht fallen läßt, wann dann?

06 Oktober, 2005

Oh happy day...

Ich liebe diesen Tag! Die Sonne scheint, draußen fühlt’s sich an wie Frühling, auf der Arbeit war gut was zu tun und ich habe zwei unangenehme Vorgänge vom Tisch geschafft (die da schon seit einer Woche liegen), es ist Donnerstag und somit schon so gut wie Wochenende, zuhause wartet eine neue Folge "Gilmore Girls" auf mich, und dank meines grandiosen 1-stündigen Schlußspurtes habe ich mein Tagespensum soweit erledigt, daß ich mich für die letzte halbe Stunde ruhigen Gewissens meinem Blog widmen kann. Und last but not least- Bernd hat sich gestern gemeldet, nachdem ich einen 24-stündigen Paranoia-Anfall hatte, und es scheint alles in Ordnung zu sein. Aber von Anfang an:

Bernd. Auch "Barkeeper-Bernd" genannt, obwohl eigentlich gar kein echter Barkeeper- er stand bei Björn’s 30. Geburtstag am 17.9. eher als Aufpasser hinter der Theke. Jedenfalls habe ich von Steffi den Auftrag bekommen, nicht ohne seine Telefonnummer nach Hause zu fahren, und das habe ich natürlich auch gemacht. Montags haben wir uns dann abends getroffen, dann war er für eine kurze Woche auf Ibiza, und als er zurückgekommen ist, waren wir Minigolf spielen (in Alfter am "Heimatblick", tolle Aussicht über Bonn, kann ich nur empfehlen). Dann kam das lange Wochenende, an dem wir ab Samstag mehr oder weniger ununterbrochen aneinander und an der Couch geklebt haben- selten so ein faules Wochenende gehabt. Obwohl ich mir das verdient hatte, schließlich war ich Freitag mit Lena & Steffi aus. Erst im Luxx und dann in der Jazzgalerie, und ausnahmsweise war ICH sogar mal die Stimme der Vernunft- jawohl, ICH. Katharina "Laß' uns einen trinken gehen" D. . Sehr ungewohnte Rolle, muß ich sagen.

Tja, und dann hat Bernd sich 36 Stunden nicht bei mir gemeldet, obwohl ich zwischenzeitlich eine SMS geschrieben hatte, und natürlich habe ich sofort einen Paranoia-Film geschoben und gedacht, daß das Ganze eine Neuauflage der Sam-Geschichte ist und daß Bernd auch einer von denen ist, die sich einfach ohne Vorwarnung aus meinem Leben verabschieden. Bin schließlich ein gebranntes Kind in dieser Hinsicht (in chronologischer Reihenfolge: Kai, Petra, Vera, Claudi, Jan, Sam). Naja, wie dem auch sei, jedenfalls war von Montag nacht bis Dienstag mittag erstmal Drama angesagt, in der ich Männern im Allgemeinen und Sex im Besonderen auf ewig abgeschworen habe und schon mal ein paar Flaschen Alkohol im Kühlschrank kaltgestellt habe.
Soviel also zu Bernd. So wie’s aussieht, bin ich momentan nicht solo- und heute kommt Beccy aus Spanien wieder und ich muß ihr dann beichten, daß ich mir hinter ihrem Rücken einen Freund zugelegt habe ... na super.

So, und jetzt fahre ich nach Hause und lasse es mir gutgehen! Heidi-ho.