31 März, 2004

Super(markt)man-Date

Jawohl, gestern hatte ich ein Date mit ihm, dem Super(markt)man. Aber nur keine Aufregung, es war eigentlich wenig spektakulär. Es war weder richtig gut noch richtig schlecht, und die einzige Erkenntnis, die ich daraus gewonnen habe, ist die, wie verwunderlich es ist, wie unterschiedlich Menschen doch sein können (man kann auf dieselben Filme stehen aber aus komplett unterschiedlichen Gründen!)... Nett war er schon, aber ich denke, wir sehen dieses Date beide im selben Licht- es wird bei diesem einen Mal bleiben.

Hach ja, immer dieser Date-Stress. Mindestens 2 Stunden vorher beginnt die generalstabsmäßig vorbereitete "Heiße Phase", bestehend aus:

Maske auflegen (traditionell eine schwierige Wahl: "Pfirsichhaut" oder "Feuchtigkeit"?)
Duschen (mit dem "guten" Duschgel, das man zum Geburtstag geschenkt bekommen hat, versteht sich)
Haare fönen
Klamotten aussuchen und anziehen
in den Spiegel gucken
alles wieder ausziehen
schnell noch die halbnasse Jeans trockenbügeln, weil man doch lieber unbedingt die anziehen muß
diese Jeans dann in immer noch feuchtem Zustand anziehen
ungefähr 15 verschiedene Tops ausprobieren
schminken
wieder abschminken, weil der Kayal verschmiert ist
Haare stylen
Verzweiflungsanfall kriegen, weil die Haare heute eindeutig ihren eigensinnigen Tag haben
Weiter Haare stylen
Kopf unter kaltes Wasser halten, weil zuviel Haargel
Haare fönen
Haare stylen
Resigniert nachgeben
Blick auf die Uhr (Verzweiflungsanfall Nr. 2)
Zähne putzen
Tasche packen
Schuhauswahl
Wahl des Parfums (war das jetzt zuviel?!?)
Schlüssel greifen und raus.

Und das alles nur, um nachher möglichst entspannt und nicht-aufgestylt wirkend einem Typen gegenüberzusitzen, der, wenn man Glück hat, vor dem Date geduscht hat, ansonsten aber trotzdem meistens so aussieht, als käme er grad direkt vom Fußballspielen im Park. Und der sowieso nicht zu einem paßt. Damned Dates. Eigentlich mag sie keiner, alle sind nervös, fiddeln rum, stottern, reden Schwachsinn... Könnte man das nicht einfach abschaffen??

25 März, 2004

Es ist vollbracht.

Todesverachtend habe ich mich überwunden, habe den Friseur angerufen, nicht sofort wieder aufgelegt ohne etwas zu sagen, und habe einen Termin ausgemacht. Und damit nicht genug- ich bin sogar tatsächlich hingegangen! Tja, so ist das eben- man muß sich seiner Angst stellen. Es gab gleich zwei Überraschungen: zum Einen wurde mein Schnitt NICHT versaut; und zum Anderen hat das Ganze sogar mehr gekostet als mein Promi-Nobelviertel-Friseur in Paris! Meine Güte, und das in Bonn! Allein das Fönen 18 €?? Jesus fucking Christ. Naja, immerhin gibt mir das endlich mal wieder die Gelegenheit, mich auf etwas freuen zu können (in diesem Falle die Überweisung meines Gehalts...). Jedenfalls habe ich es ohne größere unmittelbare Schäden überstanden, das ist doch schon mal was.
Außerdem- bin seit gestern 1. offiziell Bürger der Stadt Bonn und 2. zutiefst von der Stadtverwaltung enttäuscht. Da freut man sich darauf, endlich mal wieder Zeit für sich zu haben, wieder mal in aller Ruhe ein gutes Buch zu lesen... und dann kommt man schon nach 10 Minuten dran! Was ist nur los mit den deutschen Beamten von heute?? Die gönnen einem wohl wirklich gar nichts mehr! Und meinen Personalausweis konnte ich auch direkt beantragen. Ich frage Euch, was SOLL das??
Drittens und letztens muß ich mein harsches Urteil über die Post zumindest teilweise revidieren. Habe dort nämlich gestern ein paar Büchersendungen abgegeben, und die Frau hinter dem Schalter sah weder so aus wie eine nahe Verwandte Angela Merkels noch hatte sie sich erkennbare Mühe bei der Selbstverschandelung gegeben. Aber naja, seien wir vorerst noch skeptisch: ganz offensichtlich war sie neu dort und ist in die filialinternen Wettbewerbe noch nicht eingeweiht worden.

20 März, 2004

Es ist offiziell: Ich bin hochintelligent!

HA! Habe gerade im Internet einen IQ-Test gemacht, und das Ergebnis sind satte 135 IQ-Punkte! Mein Gott, bin ICH schlau! Anfangs habe ich dem Braten noch nicht so getraut (ich erinnerte mich an dieses eine Mal, bei dem ich irgendwie die Tür verfehlt habe und statt dessen in den Türrahmen gerannt bin. Oder an meine Mathe-Noten speziell gegen Ende der Oberstufe. Oder an dieses eine Mal, bei dem ich mir im Versand die Finger mit diesem ultrastarken Klebeband zusammengeklebt habe), aber dann habe ich einen anderen Test gemacht, und der bescheinigte mir 35 richtige Antworten von 38 und somit gar einen IQ von 136! Das hat mich dann doch überzeugt. Wer mir nicht glaubt, ich habe das Ergebnis vorsichtshalber ausgedruckt und kann es jedem auf Verlangen vorzeigen. Außerdem muß dieser IQ-Test stimmen, denn er identifiziert meinen Intellekt-Typ als "Insightful Linguist" (einfühlsame Linguistin!) und sagt weiter, daß dies bedeutet, daß ich hochintelligent bin (ja, mehr davon!) und die Gewandtheit einer Schriftstellerin habe (aber das wußte ich natürlich schon vorher) und außerdem auch noch die visuellen und räumlichen Stärken einer Künstlerin (das war mir allerdings neu). KEIN WITZ! Ferner sagt der Text aus, daß diese Fertigkeiten zu meinem kreativen und ausdrucksstarken Geist beitragen. Und das sei nur ein geringer Teil von dem, was man dank des Tests über mich herausgefunden habe. Wenn ich meine verborgenen intellektuellen Fähigkeiten entdecken oder erfahren will, wie mein IQ im Vergleich mit anderen dasteht, oder meinen IQ trainieren möchte (Pah! Als hätte ich das nötig!) und mehr wissen will, muß ich nur auf den dicken "Yes! Give me my IQ Report!"-Button klicken (und anschließend 24,99 US$ zahlen). Da es aber heißen müßte "Yes! Give me my IQ Report, please", verwehrte mir es mein hochentwickelter Sinn für Höflichkeit, auf diesen Button zu klicken und so in allen Einzelheiten zu erfahren, wie atemberaubend super ich wirklich bin. Macht aber nix, da steht wahrscheinlich sowieso nicht drin, wie ich meine Pickel loswerde oder/und meinen Busen zum Wachsen animieren kann, also was soll’s. Na, dann bin ich halt hyperintelligent, aber damit reißt man sich nun mal keine Typen auf. Im Gegenteil, dabei ist Intelligenz wohl eher hinderlich; am besten, man ist dumm wie Brot, dann fühlen sich die Jungs auf einmal total schlau, und unter einem C-Cup braucht man natürlich gar nicht erst anzufangen. Und wer wie ich zusätzlich auch noch Pickel hat mit solch überdimensionalen Ausmaßen, daß einem bei ihrem Anblick nur "Vesuv", oder "Aetna" -bei den Eiterpickeln- und "Mt. Everest", "Mt. Blanc" oder "Kilimadjaro" –bei denen unter der Haut- durch den Kopf schießt, der lasse direkt alle Hoffnung fahren.
Und deswegen haben Marija und ich vorgestern auch schon unser Ende besprochen. Wenn wir mit 80 immer noch alleine und verbittert sind (und die Chancen dafür stehen ja aus heutiger Sicht ausgesprochen gut), werden wir gemeinsam Schlaftabletten nehmen und dann ganz friedlich entschlummern. Wenn dann irgendwann nach 3 Wochen unser Gestank aus der Wohnung in den Korridor wabert, wird man uns finden, und unser Kanarienvogel Hansi hat uns dann schon längst die Augen ausgepickt und unsere Hunde haben erst Hansi auf- und dann Marija und mich angefressen. Das hat doch irgendwie Stil. Stirb, wie Du gelebt hast, pflege ich immer zu sagen.

19 März, 2004

13:06
Es führt kein Weg dran vorbei- ich muß zum Friseur! Habe es beim letzten Parisaufenthalt nicht hinbekommen, zu Sonya zu gehen, und jetzt bin ich schon über 3 Wochen über der Zeit, war das letzte mal vor fast 3 Monaten und mittlerweile habe ich wirklich keine Ahnung mehr, wie ich diesen "VoNiMeGaSoKu-HiDeZuLa"-Schnitt (Vorne nicht mehr ganz so kurz-Hinten definitiv zu lang) noch stylen soll. Da in absehbarer Zeit kein Paris-Trip ansteht, und ich auch kein Geld habe, um Sonya einfliegen zu lassen, muß ich also hier in Bonn zum Friseur. Und zu meinem 13-€-Fritzen möchte ich nicht mehr, der war gerade noch gut genug zum Spitzenschneiden, mehr nicht. Und das heißt, ich muß zu einem ganz Fremden gehen. Oooohh nein! Ich hasse Friseurgänge! Und bei mir unbekannten Friseuren erst recht! Die kennen sich bestimmt nicht aus mit meinen komischen Haaren und machen bestimmt alles viel zu kurz oder nicht kurz genug und ich werde bestimmt ganz schrecklich aussehen. Deswegen werde ich die altbewährte Taktik anwenden: das Übel so lange hinauszögern, bis ich so schrecklich aussehe, daß es schlimmer sowieso nicht mehr geht, dann ist nämlich jeder Friseurgang zwangsläufig eine Verbesserung. Irgendwie.
13:35
Habe gerade im Bad in den Spiegel geschaut. Der Moment ist da. Kein Friseur der Welt könnte mich jetzt noch verschandeln. Werde sofort einen Termin ausmachen.
13:37
Besetzt. Das ist ein Zeichen. Ein schlechtes. Die hängen dauernd am Telefon und konzentrieren sich gar nicht auf meine Haare- so entstehen Fehler! Ich werde ganz einfach am Wochenende nicht in den Spiegel schauen, dann reicht es, wenn ich mich erst am Montag darum kümmere. Guter Plan. Ein ganzes Wochenende Galgenfrist!
13:46
Mir ist gerade eingefallen, daß ich Kontaktlinsen trage. Das heißt also, ich habe 2 Alternativen. Entweder, ich lasse die Linsen weg und trage die Brille, oder ich trage die Linsen und muß sowohl beim Einsetzen als auch beim Rausnehmen in den Spiegel gucken. Ersteres ist aber gar keine wirkliche Alternative, weil ich dann nicht nur eine schreckliche Frisur, sondern auch noch die schreckliche Brille mit mir herumtrage. Und das hieße, daß ich keinen Schritt vor die Tür setzen darf, wenn ich nicht kleine Kinder zum Weinen und andere Menschen zum Lachen bringen möchte. Ja gut, werde da nochmal anrufen. Ich hasse es! Gibt es wirklich Leute, die gerne zum Friseur gehen?? Ich persönlich halte das für ein übles Gerücht, böswillig in die Welt gesetzt von der Frisuren-Industrie.

18 März, 2004

Wie ich auszog, um die Weltherrschaft zu erringen

Ach nein, das ist die falsche Überschrift, außerdem sollte das ja geheim bleiben (hat nicht so geklappt wie ich mir das vorgestellt hatte, das mit der Welteroberung; dabei sieht das bei James Bond immer so einfach aus, wenn James Bond nicht wäre! Laßt Euch gesagt sein: das täuscht! Auch ohne sexbesessenden Chauvi-Superagenten). Es muß heißen:
Wie ich auszog, um mich in Bonn anzumelden
Weicht vom Aufwand her aber nur geringfügig von der Weltherrschaft ab. Ich traf in weiser Voraussicht gründlichste Vorbereitungen:
Nach 3 Monaten intensivstem Fitnesstraining fühle ich mich gewappnet für den noch so längsten Behördengang; ja, ich freute mich sogar fast schon darauf, von Büro zu Büro und von Stockwerk zu Stockwerk und von Gebäude zu Gebäude geschickt zu werden! Ich, Katharina D., würde mich der körperlichen Herausforderung stellen und sie meistern!
Meine Survivalausrüstung war komplett: ein 20 Meter langes, stabiles Seil; Proviant für 4 Tage; Wasser für eine Woche; ein Schweizer Taschenmesser mit allem Drum und Dran (inklusive Nagelfeile); ein funktionierendes, vollständig aufgeladenes Handy, das bei sparsamem Gebrauch mindestens eine Woche lang funktionieren würde; Angelhaken; Tabletten gegen Durchfall, Malaria und gegen Schwangerwerden (man weiß ja nie, die Hoffnung stirbt zuletzt!); ein Schlafsack; ein Sturmzelt; ein großkalibriges Gewehr; ein Moskitonetz; eine High-Power-Taschenlampe; ein Gaskocher; ein Fernglas; und nicht zuletzt natürlich auch ein 1200 Seiten dickes Buch zum Totschlagen der Zeit (bekanntermaßen Dein ärgster Feind im Bürokraten-Dschungel; Unzählige flüchteten sich bereits vor der Langeweile in Geisteskrankheit [DAS erklärt einiges...]).
Als letzte Absicherungsmaßnahme informierte ich einige enge Freunde über mein gewagtes Vorhaben und instruierte sie, die Polizei zu rufen, sollte ich nach einer Woche noch kein Lebenszeichen von mir gegeben haben.
Derart gerüstet sprach ich vorsichtshalber noch ein letztes Gebet (obwohl ich nicht religiös veranlagt bin), bekreuzigte mich (obwohl ich schon mal gar nicht katholisch bin, wie ich hier noch einmal eindringlich betonen möchte!), holte noch einmal tief Luft... und betrat das Stadthaus!!
3 Minuten später verließ ich es wieder und hatte zusätzlich zu meiner unangetasteten Ausrüstung noch ein Formular zu tragen und die Anweisung, mir dieses erst einmal vom Vermieter unterzeichnen zu lassen, vorher laufe da gar nichts. Ich muß sagen, ich war enttäuscht; und ich konnte dieses unbefriedigende Gefühl eines Antiklimaxes nicht abschütteln... Ich möchte nicht weiter in’s Detail gehen, aber so ungefähr ist es auch mit der Weltherrschaft damals gelaufen. Aus dem Grund ist Bush Junior immer noch Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Sydney immer noch nicht offizieller Weltregierungssitz, Robbie Williams immer noch nicht mein Praktikant, gelten Pickel immer noch nicht als sexy und werden Chips immer noch mit zuviel Fett hergestellt. All das hätte ICH nämlich geändert!

17 März, 2004

Ich habe extra ein paar Tage in’s Land ziehen lassen, bevor ich über diese Institution schreibe, aber auch diese Zeit zum Abreagieren konnte meine Meinung nicht ändern. Ich war am Freitag, dem 12.03.2004 von der Firma aus bei der Post um einen Portostreifen für die Frankiermaschine. Da ich bereits hinreichend Gelegenheit hatte, dieses possierliche Spielchen kennenzulernen, wappnete ich mich mit viel Zeit und dem Höchstmaß an Geduld. Da es diesmal allerdings sämtliche dagewesenen Male noch um Längen getoppt hat, hat die gesamte Vorbereitung nichts genutzt. Denn jetzt ist es wirklich offiziell:
Die Mitarbeiter der Post hinter dem Schalter sind im globalen
Beschränktheits-Firmenwettbewerb ganz weit vorn.
Gratulation!
Ich weiß zwar auch nicht, was mit den Leuten nicht stimmt, aber auf jeden Fall scheint es ansteckend zu sein. Die haben nämlich alle einen Hau weg. Zwar jeder individuell für sich, aber alle im selben Ausmaß. Der Eine zum Beispiel ist total fett, und wenn ich fett sage, dann meine ich nicht das "fett", das Bridget Jones für sich verwendet, sondern das "ich esse jeden Tag mindestens 5 BigMäcs, 4 große Pommes, eine Currywurst mit dick Majo und 2 Pizzen ... zum Frühstück, und das seit gut 15 Jahren"-fett. Jedenfalls ist er nicht nur unglaublich fett, sondern er hat auch überhaupt keinen Bock auf seine Arbeit, die kotzt ihn regelrecht an, und das sieht man ihm auch schon von weitem an. Kann ihn ja verstehen. Wenn ich 180 Kilo wiegen würde und mich in so eine häßliche, sowieso an allen Menschen schlechtsitzende Uniform zwängen müßte, so daß ich aussehe wie eine an einigen Stellen aufgeplatzte Wurstpelle mit Hosenträgern, bei der das ganze Innere rausquillt, dann hätte ich wahrscheinlich auch keinen Bock. Und deswegen macht er auch die ganze Zeit sarkastische Kommentare über seinen Job, und manchmal ist das sogar richtig cool, aber ob das gegenüber einem Kunden so angebracht ist, darüber läßt sich streiten. Und ein anderer ist schlicht und ergreifend einfach nur strunzdumm. Ist bestimmt der Abteilungsleiter. Der ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit sogar zu dumm, um ohne fremde Hilfe in ein Klo zu scheißen. Ich meine, es ist zwar weithin bekannt, daß ein gewisser Mangel an Intelligenz eine der Grundvoraussetzungen für einen Job am Postschalter ist, glaube aber tatsächlich, daß dies mit Abstand der dümmste Mensch ohne erkennbaren Gehirnschaden ist, der mir jemals über den Weg gelaufen ist. Ich kann noch nicht mal ein wirkliches Beispiel anbringen, diese taube Nuß muß man einfach mal live gesehen haben. Und wieder eine Andere ist so schüchtern, daß sie prinzipiell nur flüstert und wahrscheinlich tot umfallen würde, wenn sie mal jemanden ansehen müßte. Man muß ständig nachfragen, was sie gerade gesagt hat, und das verunsichert sie noch weiter, und dann wird sie immer leiser, und eigentlich hat man ja auch Mitleid mit ihr (habe grundsätzlich Mitleid mit Leuten, die bei der Post arbeiten), aber irgendwie nervt es einen ja doch, denn man will ja jetzt irgendwann mal sein Paket bekommen! Also fassen wir zusammen: jemand, der seinen Job haßt und über seinen Arbeitgeber ablästert, jemand, der an seinen besseren Tagen einen IQ knapp unter Raumtemperatur hat und jemand, der eigentlich schon vor seinem eigenen Schatten Angst hat.
Darf ich vorstellen: Ihr freundliches Kundenservice-Team!
Anfangs war es ja nur ein nagender Verdacht, mittlerweile ist es aber zur Gewissheit geworden: innerhalb des freundlichen Kundenservice-Teams läuft zusätzlich auch noch ein betriebsinterner Häßlichkeitswettbewerb. Ich sage ja nichts gegen Menschen, die nicht von Natur aus so aussehen wie eine Kreuzung zwischen Claudia Schiffer und George Clooney- aber dieses Kundenservice-Team überschlägt sich förmlich bei dem Versuch, sich selbst zu verunstalten. Zum Beispiel reicht es dem Fetten nicht nur, fett zu sein, nein, er hat sich jetzt eine schwarze Hornbrille mit gelben, ich wiederhole: gelben, Gläsern zugelegt. Nicht dezent-gelb. Knall-gelb. Was soll man dazu noch sagen? Der Torfkopf trägt einen wirklich überaus komplizierten Bart, der ja auch okay wäre, wenn er nicht leider auf beiden Seiten so absurd asymetrisch wäre. Auf der einen Seite endet dieses kunstvoll-filigrane Gebilde (Phantasie scheint er ja zumindest zu haben) gute zwei Zentimeter weiter oben als auf der linken Seite. Und das Angstmäuschen trägt –ganz uncharakteristisch- leuchtende Strähnchen in rot, orange, braun und blond zur Schau (Grundfarbe der Haare vermutlich schwarz, aufgrund der Farbenvielfalt ist dies jedoch eher grobe Annahme). Ich glaube, sie war bei einem dieser fiesen Friseure, die sofort erkennen, wann sie jemanden als Versuchskaninchen für ihre Farbneukreationen mißbrauchen können, und hat sich nicht getraut zu protestieren. Schließlich zieht sie so garantiert jeden Blick auf sich.
Angesichts dieser geballten Ladung Kompetenz und Freude am Kundenkontakt wird mir jedesmal ganz anders, wenn ich daran denke, daß meine Digitalkamera, mein Baby, mein Schatzzz DORT gelagert hat! Naja, Ende gut, alles gut, sie hat es ja gut überstanden und schlummert nun friedlich auf ihrem Samtkissen.
Jedenfalls ist es mir eine besondere Ehre, mitteilen zu können, daß ich meine Hass-Charts aktualisiert habe und daß sich die Post aufgrund langjähriger Verdienste und insbesondere infolge der aktuellen Entwicklungen den ersten Platz erobert hat. Zugegebenermaßen ist dies auch gar nicht mehr so schwer; die Deutsche Bahn AG hat seit der Einführung der Billigflug-Gesellschaften deutlich an Anti-Popularität eingebüßt, da ich Gott sei Dank nur noch bei Kurzstrecken auf die Bahn angewiesen bin, und die Telekom mußte ebenfalls einen großen Negativ-Punkteverlust hinnehmen, da ich ja jetzt Telefon und Internet über eine andere Firma laufen lasse. Hier also die aktuellen Top 5:
Deutsche Post AG (unangefochten aufgrund der o. g. Gründe)
Deutsche Bahn AG (da auch auf Kurzstrecken ständig zu spät und sowieso viel zu teuer)
Deutsche Telekom AG (einfach aus Prinzip)
Stüßgen (da Preise zu hoch, Kassierer relativ dumm und Kundschaft besteht nur aus Pissnelken und ruft außerdem nie zurück)
HLX.com (da einziger Billigflieger, der nach Marseille fliegt, dies aber nur an den komischsten Tagen zu den komischsten Zeiten, und da diese Flüge nie für einen anständigen Preis gebucht werden können, wenn man sie braucht, und da dies hochgradig frustrierend ist.)
Habe übrigens ganz vergessen, zu erwähnen, daß ich am Freitag abend auf einem Video-Abend war. Wir haben "Daredevil" gesehen. In diesem Zusammenhang möchte ich eine wirklich ernstgemeinte Warnung aussprechen: GUCKT EUCH DIESEN FILM NUR JA NICHT AN! Die einzige Art und Weise, seine Zeit noch effektiver zu verschwenden, wäre Wasser in’s Meer zu schaufeln oder zu versuchen, aus Angela Merkel eine ansehnliche Frau zu machen. Zum Einen- Ben Affleck. Grottenschlecht. Wie immer eigentlich. Zum Anderen- Ben Affleck’s Kostüm. Daredevil steckt in einer weinroten Wurstpelle, und als Krönung des Ganzen hat es oben auf dem Kopf noch zwei kleine Hörner. Der gehörnte Wurstpellenman ist zudem auch noch blind, dafür sind aber seine anderen Sinne hyperentwickelt. Und daraus hätte man evt. sogar eine gute Story und vielleicht sogar einen guten Film machen können, wenn man halt nur nicht Ben Affleck und sein weinrotes Wurstpellenoutfit gewählt hätte.

16 März, 2004

Fanpost

Gestern erhielt ich von einem Fan folgende Email, die ich Euch aus gegebenem Anlaß nicht vorenthalten will und darf:
"Hallo Kantenknie-Staff,
ich checke deine Homepage seit dem 4. Post, aber nun gibt es schon seit 2 Tagen kein Update. Wenn spätestens bis zum 16. keine Neuigkeiten von meiner persönlichen Heldin erschienen sind werde ich meine Kantenknie-Bettwäsche, -Tassen, -Handtücher, und -Klebebildchensammlung einmotten. Vielleicht werde ich sogar soweit gehen meinen Kantenknie-Schrein zu entweihen. Du musst wissen, dass ich eine leicht unstabile Persönlichkeit habe, und sobald mein Tagesablauf (Aufstehen, neuen Kantenknie-Artikel auswendig lernen, restliche Homepage wieder und wieder durchlesen, vor dem Schrein beten, usw usf...) durcheinandergerät werde ich SEHR nervös. Das könnte sich noch in Kettensägenmassakern auswirken. Ich garantiere für nix. Und vergiss nie: Ich weiss wo du wohnst. Also: Update her ODER....
In froher Erwartung, dein treuer Fan
Jon (Name v. d. Red. geänd.)"
Also, erstens einmal: Herzlichen Glückwunsch, Jon, denn Deine Email wurde repräsentativ für die große Anzahl ähnlicher Mails ausgewählt, und somit erscheinst DU aktiv auf Deiner Lieblingshomepage!! Na, wird da ein Traum wahr? Keine Ursache, habe ich gern gemacht.
Zweitens: Natürlich war ich auch am Wochenende wieder einmal fleißig! Und zwar habe ich das langersehnte Softwarepaket erhalten und deswegen den gesamten Samstag am neuen Design gebastelt- für Euch, liebe Fans, um Euch einen schöneren und bequemeren Zugang zur Kantenknie-Welt bieten zu können!
Drittens: Jon ist ein vorbildlicher Fan! Ich kann ihn zum Erwerb seiner Kantenknie-Produkte nur wärmstens beglückwünschen. Eine komplette Übersicht über das weitreichende Angebot wird es in Kürze auf dieser Seite geben.
Viertens: Nun muß ich allerdings leider auch mal ein sehr ernstes Thema ansprechen. Aufgrund der vielen Mails weiß ich, daß viele von Euch ein ähnliches Problem haben wie Jon. Die Kantenknieitis ist eine Suchterscheinung, die sich rasend schnell zu verbreiten scheint. Ich rate allen, die die gleichen Symptome an sich selbst oder an anderen beobachtet haben, sich so schnell wie möglich an eine Kantenknie-Selbsthilfegruppe zu wenden. Diese schießen momentan in allen großen deutschen Städten aus dem Boden und werden Euch mit professioneller Hilfe dabei unterstützen, Eure seelische Abhängigkeit ein wenig zu mildern. Es gab ein Leben vor Kantenknie, das dürft Ihr nie vergessen, und es gibt auch ein Leben ohne Kantenknie, darauf sollte man gefasst sein. Was zum Beispiel, wenn die Internetleitungen mal defekt sein sollten? Was, wenn mir etwas zustoßen sollte? Bislang habe ich zwar keinen CIA-Agenten mehr entdecken können, aber man weiß ja nie. Was, wenn meine literarische Quelle plötzlich versiegen sollte, weil ich mich plötzlich verliebe und glücklich bin? Na ja gut, Letzteres ist nun wirklich absurd; DARUM müssen wir uns wirklich keine Sorgen machen. Weiß auch nicht, wie ich auf solche Hirngespinste immer komme- ich und einen Mann finden. Ha ha! Es stimmt wirklich, ich habe tatsächlich eine überschäumende Phantasie.
Und fünftens: Schriftliche Anreden schreibt man immer groß; also "Du" oder "Sie" etc. Komm‘ wieder, wenn Du gut deutsch spreche!

15 März, 2004

Dies ist ein schlechter Tag

Ich hätte es wissen müssen. Kurz bevor mein Radiowecker mich aus dem Schlaf riß, stand mir Pierce Brosnan gegenüber (die Ausgabe von vor 10 Jahren), barfuß in einer blauen Jeans und einem weiten, weißen Hemd, und er sah mir in die Augen, und ich wußte, daß er mir gestehen würde, daß er mir vollkommen verfallen sei und nicht mehr ohne mich leben könne, und dann öffnete er den Mund... und Mel C. jodelt in voller Lautstärke direkt neben meinem linken Ohr: "All I see is lo-o-o-ove, sweet lo-ove, on the horizon..." Ein Tag, der SO beginnt, KANN einfach nicht gut werden. Schlimmer wäre nur noch Kate Winselt’s "What if" gewesen. Und jetzt dürft Ihr mal raten, was im Radio kam, als ich unter der Dusche stand und diesem Geheule hilflos ausgesetzt war (die einzige Möglichkeit, das Radio auszuschalten, wäre gewesen, die gesamte Wohnung mehr oder weniger gleichmäßig mit Schaum und Wasser zu besprenkeln). Genau. Glück im Unglück: ich konnte meinen Kopf unter Wasser halten. Das hatte zwar zur Folge, daß die Einwirkzeit meines Shampoos radikal gekürzt wurde, aber immerhin konnte das Wasser im Ohr zumindest die schrillsten Töne etwas abdämpfen. Daß man sich dann für den Rest des Tages mit verstopften Ohren würde abfinden müssen, nimmt man in solchen Momenten gerne in Kauf.
Bevor ich allerdings überhaupt bis zur Dusche kam, schossen mir mit der ersten Bewegung gleich zwei Dinge in den Kopf: 1.) Schwindelgefühle (wollte voller Elan aus dem Bett springen, um Mel C. den Saft abzudrehen, und das verträgt mein Kreislauf um halb 6 morgens nach ca. 4 Stunden Schlaf noch nicht) und 2.) Schmerzen. Unsägliche Schmerzen. Nähere Ermittlungen lokalisierten den Schmerz in der gesamten Rückenregion und assoziierten sie direkt mit der "Rumpfbeugen"-Foltermaschine im Fitness-Studio gestern.
So gesehen war ich eigentlich ganz glücklich, in mein radioloses Büro und zu meinem bequemen Bürostuhl zu kommen, und von den Ereignissen des frühen Morgens noch ganz ausgepumpt freute ich mich darauf, es die erste halbe Stunde ganz ruhig angehen zu lassen. Aber das war mir nicht vergönnt. Unsere Putzfrau, offiziell anerkannt als "die mit Sicherheit geschwätzigste Putzfrau der gesamten westlichen Hemisphäre", würde meine Fenster putzen. Und man muß dazu sagen, daß ich in einem Glaskasten arbeite. Ich hatte ja schon immer vermutet, daß dieses eigene Büro irgendwann zu meinem Verhängnis werden würde. Jedenfalls -ich werde das Ganze abkürzen- ich weiß jetzt ALLES über die Probleme der Menopause. Da freut man sich jahrzehntelang auf diesen herrlichen Moment, da man Tampons und Binden auf ewig in den Müll werfen kann, und dann legt einen das Leben, diese Schlampe, schon wieder rein! Mädels, ich sage Euch, das ist nicht schön! Noch ein Argument gegen das Älterwerden. Die Beschwerden sind so vielfältig und zahlreich, daß sie ohne größere Mühe einen gut halbstündigen Monolog füllten, allerdings hin- und wieder unterbrochen von "Jetzt bin ich aber mal still, Du mußt ja bestimmt arbeiten!" (Och nö, Du, ich bin eigentlich nur zum Vergnügen hier, zuhause ist es doch eh langweilig...). Der eigentliche Sinn dieses Ausspruches ist und bleibt mir auch weiterhin noch verschleiert; es ging nämlich fast nahtlos weiter. Und das Schlimmste ist, daß ich noch nicht mal abschalten durfte, denn wenn ich meinen Einsatz für "verständnisvoll nicken" oder "zustimmend brummen" verpaßt hatte, ging sie davon aus, daß ich sie nicht richtig verstanden hatte, und wiederholte vorsichtshalber alles. Hach, es ist doch immer wieder schön, wenn die ältere Generation die Jugend an ihrer Weisheit teilhaben läßt...
Als sie dann Ihre Leiter zusammenklappte und wieder ging (auf zu neuen Gesprächspartnern), dachte ich noch, ewige Optimistin, die ich bin, "Immerhin sind wir nicht mehr bis zur Darmspiegelung gekommen. Jetzt kann es ja nicht mehr schlimmer werden". Ich sollte mich irren. Als ich vorsichtshalber auf Toilette ging (warum war mir das eigentlich nicht früher eingefallen?!?), um zu kontrollieren, ob meine Ohren bluten, war zwar kein Blut in Sicht, dafür aber 2 neue Pickel. O Gott, warum strafst Du mich so? Heiße ich Hiob??

14 März, 2004

Err... what?!

Der heutige Blick in den Spiegel ergab: ein zweimaliges ungläubiges Zwinkern und dann einen erneuten Blick in den Spiegel, der es tatsächlich bestätigte- ich bin pickelfrei!! Zum ersten Mal seit Monaten, ach was, Jahren! Meine Haut ist glatt und rein! Die Investition eines Großteils meines Gehalts in die Vichy-Normaderm-Pflegelinie, der monatelange Verzicht auf Chips und Schokolade, diese eiserne Selbstdisziplin hat sich endlich bezahlt gemacht! Lasset uns singen, tanzen und springen! Und wo wir schon dabei sind, danken wir auch gleich dem Herrn, schließlich ist heute Sonntag. Hosianna! Das wiegt sogar meine große Schlappe von gestern Abend wieder auf (war auf einer Geburtstagsparty in Köln, in einer angesagten Cocktailbar mit ... Kegelbahn. Diese Kegelbahn war meine Nemesis. Habe von 9 Uhr abends bis 3 Uhr morgens fast unaufhörlich gekegelt und kein einziges Mal eine 9 geschafft. Na gut, die neun ist insgesamt an dem Abend auch nur 3 Mal gefallen, und 2 mal davon war es Sven, der wahrscheinlich ein verkapptes Kegelclub-Mitglied ist, das sich nur nicht traut sich zu outen, aber trotzdem- meine Bilanz ist mies. Nehmen wir mal an, ich habe alle 2 Minuten geworfen –und das ist noch großzügig gerechnet, wahrscheinlicher wäre alle 45 Sekunden, insbesonders in der frenetischen Endphase ab halb 3, in der außer Veri und mir keiner mehr Lust hatte- dann ergibt das auf 6 Stunden 180 Würfe. Und von 180 KEIN EINZIGES LAUSIGES FU**ING MAL DIESE VERDAMMTE VERFI**TE NEUN!!!! Tief durchatmen. Veri hat das auch nicht geschafft. Ich weiß, ich bin sehr egoistisch, aber ich bin froh, daß auch sie versagt hat. Schließlich ist sie eine meiner absolut besten Freundinnen, und dieser Status wäre durch das Fallen der VERFI**TEN NEUNTEN KEGELS eindeutig schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.). Ich gelobe feierlich, nie wieder zu kegeln. Dafür gehe ich aber zur Feier des ersten pickelfreien Tages seit Beginn dieses Jahrtausends in’s Fitness-Studio fahren, immerhin scheint die Sonne und es sieht verdächtig frühlingshaft aus. Und so fahre ich denn in ein neues, pickelfreies Leben...

13 März, 2004

Modern Inquisition

War gestern zum Check-Up im Fitness-Studio; einmal im Monat wird überprüft, was sich so getan hat, ob man Gewichte rauf- oder runtersetzt usw. Jedenfalls wurde mein Körperfett-Anteil gemessen, und nachdem ich beim letzten Mal noch vollkommen fasziniert von diesem Wunderding war, sind mir in den letzten Wochen doch Zweifel gekommen. Also habe ich gefragt, wie das denn überhaupt funktionieren soll; die messen nämlich am Oberarm, und da habe ich fast überhaupt kein Fett, und deswegen ist mein Oberarm nämlich gar nicht repräsentativ für meinen gesamten Körper. Wenn die das am Hintern machen würden, dann würde es mir ja einleuchten, aber so? Woher soll denn dieser komische Sensor wissen, daß sich mein gesamtes Körperfett nicht gleichmäßig überall über den ganzen Körper verteilt, sondern sich solidarisch an meinem Hintern und meiner Hüfte zusammenrottet und außerdem ein neues Ballungszentrum namens "Reiterhose" bildet?? Naja, ich habe auch keine zufriedenstellende Antwort bekommen, deswegen erkläre ich diese Körperfettmessung für Blödsinn. Gemessen wurde natürlich trotzdem, und das ergab, daß ich an Fett zugelegt (ach, welch‘ Überraschung. Und ICH dachte die ganze Zeit, die Jeans würden nur spannen, weil ich so tolle Muskeln bekommen hätte!), aber auch an Muskelmasse gewonnen habe (vielleicht spannen die Jeans ja tatsächlich nur, weil ich so tolle Muskeln bekommen habe!). Hört mich an, ich klinge schon wie ein Bodybuilder- gruselig. Ich bin ein weiblicher Macho. Demnächst komme ich im Muskelshirt zur Arbeit und posiere. Na, jedenfalls resultierte aus den ganzen Tests, daß auf alle Geräte ein Gewicht draufgelegt wurde UND daß ich noch zwei neue Geräte dazubekomme ("Welche Geräte interessieren Dich denn?" "Öhh... die Sitzbank vor der Rezeption? Der Ruheraum??"). Neeeiiin! Was habe ich getan?! Und dabei fing ich doch gerade erst an, mit der Reverse-Butterfly ein zartes Band der Freundschaft zu knüpfen! Oder doch zumindest so etwas wie Waffenstillstand. Soviel also zu den Friedensbemühungen, so muß es wohl auch immer im Nahen Osten ablaufen. Anscheinend hat sich herumgesprochen, was ich vom Papst, vom Vatikan und der gesamten katholischen Kirche so halte, denn die Inquisition hat mich aufgespürt und mir in besagtem Studio aufgelauert, und zwar getarnt als meine Fitnesstrainerin. Anstatt sich nämlich wie sonst zwischendurch auch mal mit anderen zu unterhalten und kurz wegzugehen, so daß ich auch mal mogeln kann ("13...14...19...20, fertig!"), wich sie mir diesmal nicht einen Zentimeter von der Seite. Diese Methode nennt sich "Modern Inquisition", und ich kann Euch versichern, daß es überaus effektiv ist. Lange hielt ich durch, doch auf der Bauchpresse (das Ding heißt tatsächlich so! Hört sich schon so brutal an) zerbrach meine innere Gegenwehr und ich gestand alles. Den Mord an JFK, daß ich der Auslöser des Ersten UND des Zweiten Weltkrieges gewesen war, daß Dutroux unschuldig ist und ich hinter den ganzen Greueltaten stecke, das Attentat auf das World Trade Center, den Mord an O.J. Simpson's Frau, die drei letzten Nasenoperationen von Michael Jackson, daß ich Bush jr. gewählte hatte (DAS habe ich aber nur gestanden, weil ich dazu gezwungen wurde, denn sowas würde ich nun wirklich nicht tun!) und und und. Ich beichtete einfach alles, was mir gerade so in den Sinn kam.

12 März, 2004

Erschütternde Neuigkeiten

Ihr müßt jetzt alle sehr stark sein. Ich habe nämlich erfahren, daß es von Matthias Reim ein "Best of"-Album gibt. Wenn’s nach mir ginge, sollte es bestenfalls vielleicht "Less bad of" heißen, aber es geht ja nicht nach mir, und überhaupt ist das ja auch Geschmackssache. Es kennt ja jeder den Spruch "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen" in Verbindung mit "Wer frei von Schuld ist, der werfe den ersten Stein", und da ich schließlich früher eine Zeitlang (ungefähr 2 Monate) richtig begeistert Chris de Burgh gehört habe, sollte ich mich bedeckt halten (ich schäme mich zwar, das zuzugeben, aber jetzt, wo mein dunkles Geheimnis endlich an die Öffentlichkeit gekommen ist, fühle ich mich irgendwie erleichtert. So ein Outing hat so etwas Reinigendes. Eine wahre Katharsis, sozusagen) (Kleiner Ausflug in die Namenkunde: habt Ihr gewußt, daß "Katharina" mit "Katharsis" zusammenhängt und soviel wie "die Reine" bedeutet? Mit so einem Namen ist es ja echt kein Wunder, daß ich keinen Sex habe! Meine Eltern haben also nicht nur meinen Busen so eingeschüchtert, daß er sich nicht weiter zu wachsen getraute [siehe "Super(markt)man" vom 26.02.], sie fanden auch andere Mittel und Wege, mich zur Keuschheit zu verdammen. Die sind echt gerissener als ich dachte!). Wie dem auch sei, ich habe das für einen schlechten Scherz gehalten, recherchiert und bei Amazon eine "Best Of" Matthias Reim gefunden, die sich (sitzt Ihr eigentlich alle? Wäre jetzt nämlich eine gute Gelegenheit dafür!) als eine aus 3 CDs bestehenden Box entpuppte. In Worten: drei! Jesus fu**ing Christ, das ist ja schlimmer als ich dachte! 3, in Worten: drei, CDs mit je 14 Liedern!! Ich glaube, ich kenne von Matthias Reim 3 Lieder (Hey! Jeder kennt mindestens zwei! Und wer etwas anderes behauptet, lügt!), und hätte sein musikalisches Gesamtwerk in meinem jugendlichen Leichtsinn auf maximal 30 Lieder geschätzt, aber nein, es sind mindestens 42 Lieder, und wenn man berücksichtigt, daß das Set sich "Best Of" nennt, was ja impliziert, daß nur die *hust*besten*hust* Lieder dafür "ausgewählt" wurden, dann hat er insgesamt noch viel viel mehr fabriziert! Na gut, immerhin kostet das gesamte Box-Set nur 12,99 € und liegt somit nur knapp über dem Marktwert von einer 10er-Box CD-Rohlingen. Es stimmt doch, Qualität hat eben seinen Preis... Aber gekauft wird das ja wohl anscheinend trotzdem.
Ich weiß auch nicht. Immer, wenn ich so etwas höre, dann liege ich nachts wach und denke darüber nach, in was für einer Welt wir eigentlich leben. Und dann bin ich immer ganz traurig...

11 März, 2004

Liebe Nicht-Singles

Versteht den folgenden Absatz jetzt bitte nicht falsch, aber: nichts ist schöner für einen eigentlich verzweifelten Single, als sich die Probleme von Euch Pärchen anzuhören. Plötzlich erscheint es einem dann in einem viel strahlenderem Licht, abends alleine in’s Bett zu gehen (hierbei gilt die Regel: je größer Euer Problem desto strahlender das Licht). Ein bißchen blöd ist natürlich, daß man immer nur die Beziehungsprobleme von guten Freunden mitbekommt, und da es einem dann natürlich für den-/ diejenige leid tut, hält sich die Schadenfreude dann doch etwas zurück. Das Ideale wäre, wenn jemand, den man sowieso nicht leiden kann, auf einen zukommen und sich in Tränen aufgelöst über Freund/Freundin auslassen würde; aber das macht natürlich keiner. Schade eigentlich.
Übrigens, ich höre manchmal auch Beschwerden aus der Kategorie "Mein Freund schickt mir so viele Blumen, ich weiß wirklich gar nicht mehr wohin damit!", bei denen es mir persönlich zwar nicht unbedingt einleuchtet, inwiefern das jetzt so schlimm sein soll ("Kauf mehr Vasen!"), aber naja, ich nehme an, jeder hat so seine Probleme. Manchmal drängt sich einem jedoch der Verdacht auf, daß einen diese "Probleme" in Wahrheit nur eifersüchtig machen sollen, was natürlich auch voll und ganz funktioniert; und das ist schon ziemlich verschlagen von Euch Nicht-Singles. Als hätten wir verlassenen Seelen es auch so nicht schon schwer genug...!
Warum Ihr so gemein zu uns seid, läßt sich auch nur aufgrund folgender Tatsache erklären: Ihr scheint ja doch hin und wieder aus irgendeinem für mich nicht nachvollziehbaren Grund neidisch auf uns zu sein. Zumindest höre ich ständig: "Ich wäre so gern Single wie du, ihr könnt immer so viel weggehen, ihr erlebt immer so viel, ihr dürft rumpoppen, mit wem ihr wollt..." Was soll DAS denn?? Laßt es Euch gesagt sein: da draußen herrscht Krieg, und er ist häßlich! Wer etwas anderes behauptet, kennt das Single-Leben nur aus der Cosmopolitain. Kraft meiner langjährigen Erfahrung werde ich mal mit den gängigen Klischees aufräumen.
  • Man kann weggehen so viel man will- ja klar. Bleibt einem ja auch nichts anderes übrig, weil das Fernsehprogramm so schlecht ist (Dienstag abende natürlich ausgenommen!). Außerdem ist Weggehen eine –allerdings weit überschätzte- Möglichkeit, eventuell doch jemanden kennenzulernen. Die Erfolgsquote, tatsächlich von jemandem angesprochen zu werden, liegt ungefähr bei 1 zu 25 (diese Zahl variiert allerdings je nach Anzahl und Aussehen der anderen anwesenden Frauen). Die Wahrscheinlichkeit, daß dieser jemand dann auch tatsächlich in mein Beuteschema paßt und nicht nur einen möglichst abweisenden Blick Marke "Was erlaubst Du Dir mich anzusprechen?" sondern ein Lächeln etc., erntet, liegt dann irgendwo zwischen 1 zu 10 und 1 zu 50, je nach Höhe der Ansprüche (interessanterweise steht die Höhe der Ansprüche übrigens in direktem Verhältnis zu der Länge der Single-Zeit). Die Aussicht, daß dieser Jemand dann NICHT bereits vergeben ist oder KEINE psychotischen Anfälle hat oder sich auch sonst NICHT als "auch beim besten Willen vollkommen unannehmbar" erweist, daß er mir also tatsächlich auch bei näherer Betrachtung noch gut gefällt, liegt bei ungefähr 1 zu 20. Und DANN liegt die Chance, daß diese Sympathie auch auf Gegenseitigkeit beruht, bei mindestens 1 zu 10. Also, ich weiß leider nicht, wie das geht mit der Wahrscheinlichkeits-rechnung (ich war damals –durchaus zu recht- im Loser-Mathekurs und der ist einfach nicht so weit gekommen; und in meinem Mathestudium befasse ich mich nicht mit dieser schnöden anwendungsbezogenen Fachrichtung), aber wenn es so ist, daß man die verschiedenen Wahrscheinlichkeiten einfach nur miteinander multiplizieren muß, dann ergibt sich eine Endwahrscheinlichkeit von bestenfalls 1 zu 50.000 (bei niedrigsten Ansprüchen; 25 x 10 x 20 x 10) und von 1 zu 250.000 (bei höchsten Ansprüchen; 25 x 50 x 20 x 10). Angenommen, meine Rechnung stimmt (falls nicht, bitte ich an dieser Stelle um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung!), belegen diese Zahlen eindrucksvoll, daß man eigentlich auch genauso gut gleich zuhause bleiben könnte, da würde man wenigstens Geld sparen.
  • Wir erleben immer so viel. Keine Ahnung, wie sich dieses Gerücht so hartnäckig festsetzen konnte. Auch heute war mein Tageshighlight wieder einmal mein Snickers-Brötchen. Kann das mit dem "viel erleben" irgendwie nicht bestätigen. Ansonsten stimmt die Motivation, mal etwas zu unternehmen, was nicht mit Kneipe, Bar, Disco oder Club zusammenhängt, mit der für Punkt 1 überein; mit der gleichen Erfolgsquote. Nur daß man bei diesen ausgefalleneren Freizeitaktivitäten wahrscheinlich noch mehr Geld ausgibt.
  • Rumpoppen dürfen, soviel man will. Theorie und Praxis klaffen mal wieder meilenweit auseinander. In der Theorie darf man poppen bis zum Umfallen. In der Praxis muß man allerdings berücksichtigen, daß ungefähr 95 % sämtlicher gutaussehenden, attraktiven Männern bereits vergeben sind, und daß man aufgrund dessen bei den verbleibenden 5 % ganz einfach davon ausgeht, daß auch die nicht mehr zu haben sind. Wenn einem dann auch noch moralische Bedenken kommen ("Will keiner Frau den Mann ausspannen" etc.), dann kann man also auch das Rumpoppen getrost von der Liste streichen.
Tja, so sieht’s also aus. Sag‘ noch mal einer, er würde gerne mit mir tauschen! Mir leuchtet übrigens auch nicht wirklich ein, warum irgendjemand mit seinen Beziehungsproblemen überhaupt ausgerechnet zu mir kommt- ich mein‘, ICH bin doch keine Fachfrau für das Leben IN einer Beziehung, sondern für das Leben außerhalb davon! Aber naja, die Ratschläge, die ich natürlich großzügig und gerne verteile, werden sowieso so gut wie nie befolgt und insofern hält sich der von mir angerichtete Schaden auch in Grenzen.
11.03.2004; 10 Minuten später
Diese Sache, daß Singles tendenziell öfters weggehen als Pärchen-Mitglieder, hat mir zu denken gegeben. Denn wenn man weiterhin bedenkt, wie frustrierend das Ganze ist, wenn man auf die Jagd geht und einem schon wieder kein geeignetes Opfer vor die Flinte läuft, dann kann man in den meisten Fällen davon ausgehen, daß versucht wird, dies mit einem ansteigenden Alkoholkonsum auszugleichen. Und Alkohol, das wird ja immer gepredigt, vernichtet Gehirnzellen. Sind Singles also dümmer als Nicht-Singles?? Meine Güte. Nicht nur, daß Nicht-Singles (wahrscheinlich) regelmäßigen Sex haben (dadurch sind sie ausgeglichener und zufriedener- naja, meistens jedenfalls, hoffe ich); nicht nur, daß sie im Supermarkt NICHT diese im Vergleich schweineteuren Single-Packungen kaufen müssen (spart Geld); nicht nur, daß sie meistens auch bei der Miete sparen (spart wiederum Geld); nicht nur, daß sie jemanden haben, der ihnen diese nicht erreichbare Stelle am Rücken kratzen kann (spart Nerven); nicht nur, daß sie Tanzkurse besuchen können, ohne sich mit einem Quasimodo-Double herumschlagen zu müssen, der wahrscheinlich auch ungefähr so talentiert tanzt wie er aussieht (spart ebenfalls Nerven & blaue Zehen); nicht nur, daß sie sich nicht mehr durch diesen unbarmherzigen Dschungel namens Single-Life kämpfen müssen (spart schon wieder Nerven); nicht nur, daß sie nicht mehr auf irgendwelche blöden Single-Parties gehen und sich ein rotes Herz auf den Busen kleben lassen müssen (spart unerwünschte Antatschereien seitens der Türsteher, die einem das draufpappen, & wieder mal Geld & wieder mal Nerven); nicht nur, daß sie sich nicht so oft neue scharfe Unterwäsche kaufen müssen (naja, das sollten sie vielleicht doch, aber ab einem gewissen Zeitpunkt läßt man sowas halt etwas schleifen; die alte Snoopy-Unterhose tut’s doch auch, er guckt eh nicht mehr hin) (spart Zeit & Geld); nicht nur, daß sie sich bei langen Autofahrten abwechseln können; NEIN, sie sind auch noch klüger als wir, erfinden dann womöglich ein Wundermittel gegen Krebs oder Aids, schreiben einen literarisch wertvollen Bestseller oder machen was weiß ich und bekommen einen Nobelpreis. Zum Kotzen. Manchmal hasse ich meine Unter-der-Haube-Freunde. Aber auch nur manchmal, denn manchmal habt Ihr ja auch Zoff mit ihm oder ihr, und dann sind wir wieder quitt.

10 März, 2004

Stalker-Alarm

Ich gebe hiermit offiziell zu Protokoll, daß ich gestern verfolgt wurde! Ich war dabei die Ausgangspost meiner Firma wegzufahren, da fährt der Typ vor mir rechts ran und bremst. Ich überhole also, schimpfe dabei ein bißchen zu ihm rüber, weil er nicht geblinkt hat, der guckt blöd und fährt weiter- mir hinterher. Bis zur Post, wo ich parke, aussteige und reingehe. Der Typ parkt auf dem nächsten freien Parkplatz, bleibt aber im Auto sitzen und wartet, bis ich wieder rauskomme und losfahre- und dann fährt der mir wieder hinterher! Ich habe noch kurz die Möglichkeit erwogen, entgegengesetzt in eine Einbahnstraße einzubiegen (mit Powerslide und allem drum und dran!), um ihn so abzuschütteln, aber dann bin ich doch lieber bei der Firma abgebogen (ohne Powerslide). Der Typ fährt langsamer, wirft noch einen gründlichen Blick auf den Hof und fährt dann weiter. Ein Killer! CIA! Irgendwie (wer von Euch hat gepetzt?!) hat Bush Jr. mitbekommen, daß ich mich im Falle einer Oscar-Verleihung ihm gegenüber kritisch äußern würde, und da das so wahnsinnig wahrscheinlich ist, will er mich jetzt schon beseitigen lassen!
Also Leute, nur für den Fall, daß mir "etwas zustoßen" sollte: ich habe nicht die Absicht, mich umzubringen, und ich bin auch nicht depressiv, also laßt Euch keine Selbstmordtheorie auf die Nase binden, da ist was faul! Ich mag zwar sexuell frustriert sein, aber lebensmüde bin ich nicht (zumindest nicht solange "Sex and the City" noch läuft; nach der letzten Folge kann ich allerdings noch nicht voraussagen, wie es dann mit meiner seelischen Stabilität aussieht)! Und jeden tragischen Unfall solltet Ihr lieber kritisch unter die Lupe nehmen. Wenn "zufällig" ein kleines Auto (kein Polo, aber ungefähr so rot und alt wie der MFB-Polo und ungefähr in der Größenkategorie, hätte ein Japaner gewesen sein können) und ein dunkelhaariger Typ um die 25-28 Jahre mit Brille daran beteiligt sind- sofort die Polizei alarmieren! Des weiteren habe ich auch nicht vor, in unmittelbarer Zukunft plötzlich zu verreisen. So, das müßte als Präventivmaßnahme erstmal reichen. Wenn der wenigstens gut ausgesehen hätte!
Mir kommt gerade ein anderer Gedanke- vielleicht war das ja auch mein erster Fan! Und direkt ein Stalker! Ich wurde auf der Straße von einem Wahnsinnigen erkannt und verfolgt! Wenn ich jetzt noch anonyme Briefe mit Morddrohungen erhalte, bin ich offiziell in den Kreis der Promis und Berühmtheiten aufgestiegen! Werde Jenny Elvers treffen und sie endlich persönlich auslachen können, weil sie mal in Köln vor laufenden Kameras eine Liebes-Flaschenpost in den Rhein geworfen hat; adressiert war das Ganze an Alex Jolig, Bonn. Die Leute, die den Gag hierin nicht verstehen, sollten sich mal den Strömungs-verlauf des Rheins ansehen, davon ausgehend, daß der Rhein in den Alpen beginnt und in der Nordsee mündet, und diese Begebenheit mit der geographischen Anordnung der beiden Städte Bonn und Köln vergleichen.

Wenn ich Promi wäre, dann könnte ich:

- überall im Halteverbot parken;
- bei der Wok-WM mitfahren (das hätte ich echt gerne gemacht!);
- irgendeiner Fußballer-Frau den Mann ausspannen (aber wer würde das wohl wollen angesichts dieser Intellekt-Protzer?!);
- irgendwas Gutes tun, zum Beispiel die Klamotten, die ich sowieso nicht mehr anziehen will, zu astronomischen Preisen versteigern und den Erlös dann kleinen kranken oder/und verhungernden Kindern in Osteuropa, Asien, Afrika oder Südamerika (ist es nicht toll, wenn man so eine große Auswahl hat?) spenden;
- zu den ganzen tollen Filmpremieren gehen (Eintritt frei UND all you can eat auf der anschließenden VIP-Party) und mich dort von "Exklusiv" interviewen lassen;
so tun, als würden Anastasia (die MTV-VJane) und ich uns totaaal gut kennen und die besten Freundinnen wären;
- und um meinen Stern vor dem Verglühen zu retten, könnte ich in’s Jungle-Camp einziehen (let’s face it, das Showbiz ist nun mal hart, da muß man Opfer bringen, das ist nicht nur alles Champagnerschlürfen und Kaviaressen!). Da würde ich dann über meine Mitstreiter ablästern, natürlich ausziehen, bevor es eng wird mit Würmer fressen oder so und anschließend könnte ich sogar ein Lied rausbringen (Hey! Wenn Zlatko darf, darf ich auch!). Und so schlimm kann das Jungle-Camp ja auch gar nicht sein, Daniel Küblböck war ja schließlich schon mal (oder lassen die Leute etwa noch mal, wenn die das so unbedingt wollen??) und seien wir ehrlich, wer könnte schlimmer sein als der? Ja gut, ich weiß, da gibt es schon einige, die einem extrem den Tag vermiesen könnten: Dieter Bohlen, Oliver Pocher, Sarah Connor, Thomas Anders, Mola Adebisi, Jürgen Drews, Jenny Elvers (obwohl, mit DER wär’s doch bestimmt ganz lustig, oder?), Til Schweiger... stellvertretend für diese Unzahl an Dummbeuteln, bei denen sich jeder eigentlich doch ständig nur wünscht, sie wären einfach nie geboren worden. Aber die sind alle nicht so schlimm wie dieses jodelnde Aknegesicht. Wie, Daniel Küblböck jodelt gar nicht? Da schau an! Hat sich für mich immer so angehört. Man lernt nie aus!

09 März, 2004

Männerjagd bei Ebay

Meine Kollegen, stets um mein Wohlergehen bemüht, haben mir heute vorgeschlagen, ich sollte mich doch bei Ebay versteigern lassen wie diese 6 Mädels- die haben immerhin 25.000 € bekommen. Ich habe sie dann darauf hingewiesen, daß das Mindestgebot immerhin 1 € beträgt, woraufhin sie dann kurz überlegt haben und dann meinten, na gut, wenn das so wäre, hätte ich natürlich schlechte Karten, aber ich könnte es doch umgekehrt versuchen. Nachdem ich jetzt nach dem Digitalkamera-Kauf für die nächste Zeit keine größeren Ausgaben mehr tätigen möchte, käme für mich nur ein Schnäppchen in Frage, aber bei Ebay gibt’s ja bekanntlich genügend Restposten, und da ich meine Ansprüche in den letzten Jahren deutlich gesenkt habe (ja, habe ich!), paßt das ja ganz wunderbar. Also habe ich mich bei Ebay eingeloggt und im Suchfeld "Mann" eingegeben. Und siehe da: "6008 Artikel gefunden für Mann"! Warum ich da nicht schon früher drauf gekommen bin! Das ist doch das Paradies! Schwieriger war da schon die Auswahl der Kategorie: wo versteckt er sich denn wohl?

"Heimwerker & Garten". Naja, mein Garten hat’s schon ziemlich nötig, und einen Heimwerker zu haben ist immer praktisch. Naja, kann man ja mal im Auge behalten, aber erstmal schauen, was es sonst noch so gibt.
"Feinschmecker". Heißt das jetzt, daß er fein schmeckt oder daß er gerne Froschschenkel oder so was ißt? Nein, ich glaube nicht, daß das was ist.
"Schmuck". Ja, doch, er sollte mich natürlich schon irgendwie schmücken, denn lt. Thesaurus ist ein anderes Wort für ‚schmücken‘ auch ‚verschönern‘. Obwohl, andererseits habe ich das ja gar nicht nötig. Bin schön genug; also weiter.
"Sport". Hmm. Manche Männer sind schon schweißtreibend und anstrengend... Aber nein, bin schon im Fitness-Studio eingeschrieben, das reicht.
"Sammeln & Seltenes"! Das ist doch mal eine vielversprechende Kategorie! Paßt zu mir. Also schnell nachgehakt... Unterkategorien, na, mal schauen: "Polizei & Behörden" -oh nein, ein Polizist und ein Zollbeamter in meiner Vergangenheit reichen mir vollauf, thank you very much-, "DDR & Ostalgie" –nein danke, ich habe nichts gegen Ossis, aber dieser Dialekt, das geht gar nicht-, ... aber was haben wir denn da?? "Welt der Tiere"- STRIKE! "Sei ein Tiger, Baby!" ... Dieser Link entpuppt sich als herbe Enttäuschung: Ein "Keramik-Entenpaar Mann/Frau". Und häßlich noch dazu. Na toll. Also unter "Sammeln & Seltenes" nichts Passendes für mich dabei. Wer allerdings Interesse an dem Entenpaar hat, der sollte sich beeilen, die sind nämlich bald weg, sie stehen momentan bei einem Gebot von 1 €. Also, was gibt’s denn da noch?
"Spielzeug"!! Boom baby! Na, wer sagt’s denn!

09.03.2004; 5 Minuten später

"Spielzeug" war auch ein Schlag in’s Wasser. Actionfiguren und Barbiepuppen sind nicht wirklich ein Ersatz für einen echten Mann (glaubt mir, ich muß es wissen, ich hab’s ausprobiert), auch die Rubrikbezeichnung "Steiff" erweist sich als irreführend und ich bin empört, daß man unter "Spielzeuge" ein Puzzle namens "Nackter Mann" ersteigern kann! Das ist doch nichts für Kinder! Im Übrigen steht mein Gebot momentan bei 8 € und wehe, jemand funkt mir dazwischen!
Fazit: Ebay ist doch nicht unbedingt das Geheiligte Land. Werde mir meinen Mann also doch wie gehabt hinter einer Theke suchen müssen... Aber Moment mal! Hier ist sie ja, die Lösung aller meiner Männerprobleme: die Rubrik "Modellbau"! Es gibt Hoffnung, Mädels!

Da ich mit Sicherheit zu der Mann-Spielzeug-Gleichsetzung Beschwerden seitens der emanzipierten Männerschaft bekommen werde, hier schon in weiser Voraussicht (und nach dem "Mutter Teresa"-Skandal) meine
+++PRÄVENTIVE GEGENDARSTELLUNG+++
Nein, ich sehe Männer nicht als Spielzeug an. Ich nehme Männer genauso ernst wie jedes andere Ding.
Sorry, konnte es mir nicht verkneifen. Nein, im Ernst, liebe Kinder: Männer sind KEIN Spielzeug. Obwohl es praktisch wäre, wenn sie immerhin solche Warnlabel hätten wie "Vorsicht, beziehungsunfähig! Nicht für Mädchen unter 35 Jahren geeignet" oder "Vorsicht! Enthält verschluckbare ... äh, Kleinteile (wahlweise wäre auch "Kleinstteile" eine Alternative, je nachdem)". Da wüßte man direkt, woran man ist!

06 März, 2004

Der Groschen ist gefallen

Ha, jetzt weiß ich's wieder! Hatte nämlich schon vor fünf Monaten eine "Hörzu"-Kündigung geschrieben (!), ausgedruckt (!!), unterschrieben (!!!), eingetütet (!!!!) UND sogar schon adressiert- so weit bin ich noch nie gekommen! Ich habe zwar öfters daran gedacht zu kündigen (speziell samstags, wenn bei der "Hörzu" die Zeiten für "Will & Grace" und "Dawson's Creek" NIE stimmen, ich meinen Videorekorder programmiere und abends dann merke, daß mir deswegen bei der Videoaufnahme die entscheidenden letzten 10 Minuten von "Dawson's Creek" fehlen, in denen sich zwei der Hauptcharaktere wahrscheinlich entweder die ewige Liebe schwören oder sich trennen [oder sich zwar ewige Liebe schwören, sich dann aber TROTZDEM trennen, das machen sie auch sehr gern]), und einmal habe ich sogar einen Brief aufgesetzt, aber das war‘s dann auch schon. Diesmal verließ es mich erst beim Thema Briefmarke, wenn ich mich recht entsinne. Ich glaube, eine Briefmarke müßte ich jetzt haben, mal schauen, ob ich den Umschlag noch finde. Diesmal schaffe ich es, die Kündigung wahrzumachen!

05 März, 2004

Ich habe ein neues Wort gelernt: NEIN

Ich bin ja SO stolz auf mich! Vorhin hat einer dieser Zeitungsabo-Menschen bei mir geklingelt und wollte mir als treuer Kundin ein Geschenk überreichen (Kathrin denkt: "Oh, Klasse!")- falls ich evt. noch eine weitere Zeitung abonnieren möchte (Kathrin denkt: "Damn"). Und ich, ich, Katharina Dumrath, habe dem knallhart gesagt, daß ich evt. KEINE weitere Zeitung abonnieren möchte! Tag rot im Kalender anstreichen: habe das Wort NEIN gelernt! Erhabenes Gefühl! Ein Meilenstein in meinem Leben! Falle nämlich normalerweise immer auf sowas rein; ist kein Zufall, daß ich "so eine treue Kundin" bin (das ist eine nette Umschreibung von "Kundin-die-immer-wieder-drauf-reinfällt"). Beziehe seit drei Jahren die "Hörzu", deren Programm nie stimmt und die ich eigentlich auch gar nicht haben wollte, nur weil ich damals die einzige Chance für einen 15-jährigen ehemaligen Drogenabhängigen war, eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Im Nachhinein kamen mir allerdings dann doch Zweifel, inwiefern mein Zeitungsabo irgendetwas mit irgendeiner Ausbildungsstelle zu tun haben soll, aber naja. Die Wege des Herrn sind unergründlich, wird schon seine Richtigkeit gehabt haben. Beim zweiten Mal war ich schon besser: habe zwar den "Stern" abonniert (von einem Mädchen, die, wenn ich mich recht entsinne, mit 3 Jahren oder so von ihren Eltern rausgeworfen worden ist und seitdem in einem Kühlschrankkarton gelebt und Ratten gegessen hat)(oder haben die Ratten versucht, sie zu essen? Weiß es nicht mehr, jedenfalls ein ganz schweres, ergreifendes Schicksal!), habe dies aber direkt zwei Tage später widerrufen. Man lernt halt nie aus... Und heute dann also die Krönung: kein Interesse, schönen Abend noch, Tschüß, und Tür zu. Naja, eigentlich hat das Ganze über 10 Minuten gedauert und ich hätte dem Jungen fast noch einen Kaffee angeboten (wie gut, daß ich gar keinen Kaffee habe!), und wenn ich es nicht schon gegessen hätte, hätte ich wohl auch die Hälfte meines Nudelauflaufs geteilt, aber egal, das Ergebnis zählt! Und ich habe mir NICHT seinen Leidensweg erzählen lassen!
Jaja, dieses Nein-Sager-Syndrom... auf dessen Konto gehen fast alle meiner unerfreulichen Erfahrungen mit irgendwelchen noch unerfreulicheren Männern. Habe es leider nie im entscheidenden, richtigen Augenblick über mich gebracht, denen zu sagen, daß ich sie gar nicht toll finde- kann enttäuschte Blicke (Tränen! Gebrochene Herzen!!) Marke Cockerspaniel nun mal einfach nicht ertragen. Statt dessen gebe ich dann ein eher mäßig enthusiastisches "Na gut" (Kathrin denkt: "wenn's denn nicht anders geht") von mir, halte es mit dem guten Jungen maximal 2 Wochen später nicht mehr aus und mache Schluß. Das hat mir den Ruf als "Männerverschleißerin" eingebracht; vollkommen zu Unrecht, kann halt nur nicht nein sagen (im Schluß machen allerdings habe ich dafür mittlerweile Übung!). Zu meiner weiteren Verteidigung kann ich übrigens noch vorbringen, daß ich keinem dieser vermutlich auch noch Jahre später immer noch vollkommen gebrochenen, am Boden zerstörten Männer (den Eindruck erwecken sie beim Schlußmachen mit Absicht, nur um sicherzugehen, daß ich auch wirklich Schuldgefühle entwickle; melodramatische Szenen spielen sich da ab) jemals irgendwelche euphorische Sympathiebekundungen habe zuteil werden lassen. Die bewahre ich mir ausschließlich für die Männer auf, die mit MIR nach 2 Wochen Schluß machen, da bin ich eisern. Jeder Mensch braucht schließlich Prinzipien.
Bei dieser ganzen Abo-Geschichte klingelt's irgendwo bei mir... nur warum?

03 März, 2004

Mein Leben ist traurig und leer

Das Highlight dieses Tages ist mein Snickers-Brötchen. Das sagt wohl genug.
Zu allem Überfluß habe ich von Amazon einen 5-€-Gutschein für Bücher bekommen- den kann ich ja nicht verfallen lassen! Werde zum Ikea fahren und mir einen zweiten Nachttisch kaufen müssen, um die ganzen noch zu lesenden Bücher unterbringen zu können. Wie unangenehm... Außerdem brauche ich wieder Teelichter. Der erhöhte Bedarf an langen Badewannensessions hat arg in meinen Vorräten gewütet. Immerhin beweist dies eins: man will es ja kaum glauben, aber IRGENDWANN sind auch 200 Teelichter aufgebraucht.