Ach nein, das ist die falsche Überschrift, außerdem sollte das ja geheim bleiben (hat nicht so geklappt wie ich mir das vorgestellt hatte, das mit der Welteroberung; dabei sieht das bei James Bond immer so einfach aus, wenn James Bond nicht wäre! Laßt Euch gesagt sein: das täuscht! Auch ohne sexbesessenden Chauvi-Superagenten). Es muß heißen:
Wie ich auszog, um mich in Bonn anzumelden
Weicht vom Aufwand her aber nur geringfügig von der Weltherrschaft ab. Ich traf in weiser Voraussicht gründlichste Vorbereitungen:Nach 3 Monaten intensivstem Fitnesstraining fühle ich mich gewappnet für den noch so längsten Behördengang; ja, ich freute mich sogar fast schon darauf, von Büro zu Büro und von Stockwerk zu Stockwerk und von Gebäude zu Gebäude geschickt zu werden! Ich, Katharina D., würde mich der körperlichen Herausforderung stellen und sie meistern! Meine Survivalausrüstung war komplett: ein 20 Meter langes, stabiles Seil; Proviant für 4 Tage; Wasser für eine Woche; ein Schweizer Taschenmesser mit allem Drum und Dran (inklusive Nagelfeile); ein funktionierendes, vollständig aufgeladenes Handy, das bei sparsamem Gebrauch mindestens eine Woche lang funktionieren würde; Angelhaken; Tabletten gegen Durchfall, Malaria und gegen Schwangerwerden (man weiß ja nie, die Hoffnung stirbt zuletzt!); ein Schlafsack; ein Sturmzelt; ein großkalibriges Gewehr; ein Moskitonetz; eine High-Power-Taschenlampe; ein Gaskocher; ein Fernglas; und nicht zuletzt natürlich auch ein 1200 Seiten dickes Buch zum Totschlagen der Zeit (bekanntermaßen Dein ärgster Feind im Bürokraten-Dschungel; Unzählige flüchteten sich bereits vor der Langeweile in Geisteskrankheit [DAS erklärt einiges...]). Als letzte Absicherungsmaßnahme informierte ich einige enge Freunde über mein gewagtes Vorhaben und instruierte sie, die Polizei zu rufen, sollte ich nach einer Woche noch kein Lebenszeichen von mir gegeben haben. Derart gerüstet sprach ich vorsichtshalber noch ein letztes Gebet (obwohl ich nicht religiös veranlagt bin), bekreuzigte mich (obwohl ich schon mal gar nicht katholisch bin, wie ich hier noch einmal eindringlich betonen möchte!), holte noch einmal tief Luft... und betrat das Stadthaus!!3 Minuten später verließ ich es wieder und hatte zusätzlich zu meiner unangetasteten Ausrüstung noch ein Formular zu tragen und die Anweisung, mir dieses erst einmal vom Vermieter unterzeichnen zu lassen, vorher laufe da gar nichts. Ich muß sagen, ich war enttäuscht; und ich konnte dieses unbefriedigende Gefühl eines Antiklimaxes nicht abschütteln... Ich möchte nicht weiter in’s Detail gehen, aber so ungefähr ist es auch mit der Weltherrschaft damals gelaufen. Aus dem Grund ist Bush Junior immer noch Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Sydney immer noch nicht offizieller Weltregierungssitz, Robbie Williams immer noch nicht mein Praktikant, gelten Pickel immer noch nicht als sexy und werden Chips immer noch mit zuviel Fett hergestellt. All das hätte ICH nämlich geändert!
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