31 Dezember, 2005

Time is ticking...

... in ein paar Stunden fallen Veri, Anita und ihr Thomas bei mir ein, um Sylvester ausnahmsweise einmal ganz ruhig und besinnlich zu verbringen; und hier herrscht das pure Chaos: zur üblichen Kathrinschen Unordnung gesellen sich momentan nämlich noch IKEA-Verpackungen (meine Möbel sind tatsächlich wie angekündigt am 29. geliefert worden, und dank Veris tatkräftiger Hilfe steht auch schon alles bis auf den Kleiderschrank -viel zu schwer!!- und ich bin restlos begeistert! Meine Bücher haben Platz, die CDs liegen nicht mehr in einem unregelmäßigen Haufen vor der Anlage, die Couch ist der Hammer, der Eßtisch sieht total cool aus und der Schreibtisch... naja, der ist zumindest zweckmäßig. SQUEEEE! Next stop: kitchen!) der Boden ist dreckig und im Schlafzimmer liegt immer noch mein halbausgepackter Koffer unter Wäschebergen begraben. Ich muß also aufräumen, wischen, Champagner-, Longdrink- und Weingläser spülen, kochen und mich im Rahmen meiner Möglichkeiten halbwegs präsentabel herrichten. Deswegen gibt es an dieser Stelle nur ein kurzes, aber dafür von Herzen kommendes "Ich wünsche meinen geschätzten BloggerInnen einen guten Rutsch!". Wir sehen uns dann in 2006!

28 Dezember, 2005

Tschuess, Zebra-Pantoffeln...

... und „Hallo, schoene stille große menschenleere Wohnung!“: morgen nachmittag geht's mit dem Flieger zurueck nach Bonn. Es ist so wie immer- ich hatte eine richtig schoene Zeit, aber ich bin heilfroh, dass ich morgen zieder zuhause bin. Zugegeben, die Zebra-Pantoffeln werde ich vermissen. Und das tolle Wetter. Oh, und die fantastischen 4-Gaenge-Mahlzeiten meiner Mutter (ich bin mir sicher, ich habe in diesen 6 Tagen zwei Kilo zugenommen)... aber sonst? Meine Eltern? Ach ja. Was soll ich sagen, ich liebe sie heiß und innig, wirklich... aber man sollte tunlichst zusehen, bei der Installation eines neuen Computers moeglichst viel Land zwischen sich und seine Eltern zu legen. Wie gesagt, ich liebe meine Eltern, unsere Beziehung hat sowohl meine Pubertaetszeit ueberlebt (laut meinem Vater war ich das rotzigste, aufmuepfigste, vorlauteste Stueck Menschenfleisch, dass je auf dieser Erde wandelte, und er hat als Lehrer immerhin seinen Lebensunterhalt mit furchtbaren Baelgern verdient... *grins*) als auch diverse total in die Hose gegangenen Aktivitaeten, an denen mein Vater und jegliche Arten von Wasserfahrzeugen beteiligt waren. Aber das alles war nichts gegen den heutigen Tag: ich bin nach Avignon gefahren und habe den neuen PC abgeholt--- und dann ging es an die Installation. Man stelle sich 6 Stunden in einem kleinen chaotischen Arbeitszimmer (aka Abstellkammer fuer jeden Mist) vor und dazu dann Eltern, die abwechselnd „nach dem Rechten“sehen. Ich schwoere, wenn ich in den naechsten 48 Stunden noch einmal die Saetze „Das sah vorher aber ganz anders aus!“, „Seid Ihr sicher, dass das so richtig ist?“ und „Nein, Du hast mir noch NIE gezeigt, wie man einzelne Dateien markiert, NIE!!“ hoere, schreie ich.

Nach 6 Stunden habe ich mir meinen mp3-Player gegriffen, bin rausgestuermt und habe dank der White Stripes (gibt es ein genialeres Cover als „Just don’t know what to do with myself“?) innerhalb von 2 Stunden meinen Zen zumindest soweit wiedergefunden, dass ich wenigstens keine Mordgelueste mehr hegte.

Naja, und jetzt bin ich sogar so abgestumpft und schmerzfrei, dass mich nicht mal mehr die neue franzoesische Tastatur aufregen kann... Jedenfalls habe ich fuer diesen mickrigen Blog ueber eine Stunde gebraucht und jetzt ist es schon wieder kurz vor eins.

24 Dezember, 2005

Salut de Provence!

Na, wie sehr werdet Ihr mich wohl alle hassen, wenn ich Euch jetzt sage, daß ich das Frühstück, Mittagessen und die Siesta draußen auf der Terrasse abgehalten habe?? ;-) Traumhaftes Wetter hier: nachts ist es zwar -5 und drunter, aber tagsüber... strahlender Sonnenschein, blauer Himmel (werde in den nächsten Tagen ein paar Beweisbilder einstellen). Und auch sonst ist die Stimmung super: mein Vater ist noch nicht in seinem Prä-Heiligabend-Stressrausch, meine Mutter hat schon alles vorgekocht und eingefroren, mein Bruder ist entspannt, meine Schwester hat überraschend angekündigt, daß sie am 26. doch noch vorbeikommt (da kann ich endlich meine beiden Kleinen wieder sehen!) und ich kann in aller Ruhe meiner neuesten Leidenschaft nachgehen: Sudoku, das ist in Frankreich wohl der letzte Schrei. Erst habe ich mir probeweise das Heft meiner Mutter unter den Nagel gerissen, war innerhalb von 2 Minuten süchtig, und als sie dann die Rückgabe unter Androhung der Enterbung zurückerpresste, habe ich mich in's Auto gesetzt und mir mein eigenes Heft gekauft.
Die Franzosen haben übrigens die Lichterketten-Deko für sich entdeckt, mit wechselndem Erfolg- die Palette reicht von ekelhaft-kitschig-blinkend-bunt (hierbei den Deutschen durchaus ebenbürtig) bis tatsächlich-richtig-schön (die Innenstadt von Apt sieht toll aus!).
Rekapitulation der letzten Tage:
Die Afterjob-Party Donnerstag letzte Woche war gut- wider Erwarten kamen trotz Weihnachtsstress alle, die Musik war zur Abwechslung mal richtig gut und von der Kakaoexplosion direkt am Anfang (nein, ich glaube nicht, daß das irgendjemand bemerkt hat) einmal abgesehen gab es auch keine größeren Katastrophen.
Am Dienstag waren wir Mädels beim Spanier in Kessenich essen, wo das Ambiente zwar eher rustikal, das Essen dafür aber richtig gut war (naja, diese scharfen Hähnchenbeine habe ich nach einem Blick in Lena's plötzlich errötetes Gesicht lieber liegenlassen)- dicke Empfehlung, die Tapas waren super!
Mittwoch war dann last-minute-Pack-Stress angesagt, und Donnerstag ging's ab nach Roussillon (regnet's bei Euch eigentlich immer noch??). Den größten Teil der Strecke bin ich gefahren (angesichts des Fahrstils meines Vaters tippe ich auf Selbsterhaltungstrieb), den Rest habe ich auf dem Rücksitz mit meiner wieder zu vollem Leben erwachten Jukebox verbracht (sie ist mir am Donnerstag hingefallen und scrollte nur noch nach unten, aber jetzt funktioniert sie wieder, HALLELUJA! Mein erstes Weihnachtswunder, gepriesen sei der Herr!), um mich von den Geschehnissen auf der Straße abzulenken.
Ach ja, es gibt übrigens noch ein zweites Weihnachtswunder!!!!! Meine Möbel -von IKEA angekündigt für KW 19- werden schon am 29.12. angeliefert! Jawohl, 2005!!!! Bin wirklich und wahrhaftig total aus dem Häuschen- die Couch und der Esstisch und überhaupt, es wird alles ganz toll!!! Wer meldet sich freiwillig zum Aufbauen, und bei wem muß ich zurückliegende Gefälligkeiten einfordern? ;-) Hilfe würde auf jeden Fall dankbar angenommen und mit einem Abendessen belohnt...

15 Dezember, 2005

WHOOOOO!

Was für ein Gefühl!! Es ist kurz vor vier, und mein Schreibtisch- aufgeräumt. Meine Kollegen- eingeweiht. Mein Urlaub- zum Greifen nahe. Meine Stimmung- könnte besser nicht sein. Ich habe zwar wirklich die letzten 9 Stunden rotiert wie sonstwas, aber ich habe tatsächlich alles erledigt, was auf jeden Fall noch erledigt werden mußte! Und meinen Fahrplan habe ich auch aktualisiert. Ich kann’s nicht fassen! Links und rechts neben meinem Stuhl liegen zwar wahre Berge an Aufträgen und Vorgängen, die ich nach Erledigung einfach auf den Boden geworfen habe, aber die warten jetzt nur noch darauf, wegsortiert zu werden. Sollte mir später noch irgendwas wichtiges einfallen, kann ich immer noch nächste Woche kurz reinschauen- sehr beruhigend!

Das heißt, daß ich mich ohne großen Streß auf die Afterjob-Party heute abend vorbereiten kann- pünktlich nach Hause, duschen, eventuell noch eine halbe Stunde auf die Couch legen, in Ruhe anziehen, stylen- YEE-HAAA! Und nun, meine Freunde, ab in den Urlaub!! Wheeeee!

13 Dezember, 2005

Durchbruch der Zwischenmenschlichkeit

Breaking News: meine Kollegin hat mir heute das "Du" angeboten!! Un-glaub-lich! Jenny und Andrea wurden immerhin zwei Jahre gemobbt, bevor bevor ihre Existenz offiziell anerkannt und sie in die Gemeinschaft der Du-Sager aufgenommen wurden; bei mir waren es jetzt nur 11 Monate und fast ganz ohne Mobbing. Sensationell!! Es gibt sie also doch, die Weihnachtswunder... und vor allem so unerwartet! Ich bin nämlich momentan die Einzige in diesem Laden, die nicht dauergenervt ist- die anderen sind genervt, haben schlechte Laune und sind im Dauerstress. Ich denke mal, das liegt (a) an meinem allgemein sonnigen Gemüt, (b) an meinem bevorstehenden Urlaub (noch 2 Tage, squeeee!!! --- oh shit. Nur noch 2 Tage, und mein Schreibtisch sieht immer noch aus wie... naja, wie mein Schreibtisch nun mal aussieht) und (c) an der Tatsache, daß ich alle meine Weihnachtsgeschenke bei Amazon bereits bestellt habe und somit die Kaufhaus-Klaustrophobie großräumig umfahren habe.

Apropos Amazon, es würde mich nicht wundern, wenn sich herausstellt, daß dieser Laden die Weltherrschaft anstrebt. Genug Geld dürften sie ja schließlich machen- ich zum Beispiel, ich habe schon genug Geld in die Firma gepumpt, daß es für die Eroberung eines mittelgroßen südamerikanischen Staates reichen sollte. Das ist aber auch übel- die haben ständig richtig gute DVDs unter 10 Euro, wie soll ich denn da nein sagen? Folglich habe ich nicht bloß meine Familie, sondern auch mich selbst beschenkt- "21 Gramm", "Big Fish", "Vom Winde verweht" und "Grasgeflüster". Und ich habe mich schon wirklich eingeschränkt, ich hätte noch mindestens 7, 8 andere DVDs dazupacken können ("Amélie", "Der Transporter", "Casablanca", "Jalla Jalla", "Monsieur Ibrahim", "Das 5. Element", "East is East" und, und, und...)- schrecklich! "21 Gramm" mußte ich einfach haben, "Big Fish" ist einer der schönsten Filme 2004, "Vom Winde verweht" ist auf jeden Fall auch ein Muss und "Grasgeflüster"--- ist vielleicht kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber bestes britisches Kino; und jeder, der die beiden bekifften Tante-Emma-Omas gesehen hat, muß diesen Film lieben.

Was gibt’s sonst noch... Freitag war ich mit Sandra & Freundin im "Tiefenrausch", und es hat mir da echt ganz gut gefallen. Es hätten zwar weniger Tussen und Möchtegern-Pimps dasein dürfen, aber die Musik war in Ordnung. Ach ja, und meine rechte Hand sieht aus, als wäre ich in einen Bareknuckle-Fight geraten- an zwei Knöchel ist die Haut abgeschabt. Allerdings habe ich mich nicht geprügelt (diesmal nicht), sondern war am Samstag Klettern. Ja, richtig gehört- Miss Höhenangst 2004, die sich schon krampfhaft am Kinositz festgeklammert hat, als Gandalf ungesichert auf dem Turm von Isengard stand, eben diese war Klettern und hat sich in ungeahnte Höhen emporgeschwungen! Bin sogar ein paar Mal bis unter die Decke gekommen, wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob nicht von unten nachgeholfen wurde...

Und gestern Abend mußte ich mit ein paar Kunden essen gehen- 5 Männer mittleren Alters mit Schnäuzer (warum müssen Entwickler und Qualitätsmenschen immer einen Schnäuzer tragen, gehört das irgendwie zur Jobbeschreibung?), die zwar ganz nett waren, aber leider Gottes auch kein bißchen interessant. Ich wäre tausendmal lieber schon um 9 mit meinem Buch im Bett gewesen, aber was soll’s- ich hatte einen Firmenwagen und mußte nicht mit dem Taxi fahren, das Essen selbst war gut, die Firma hat’s gezahlt, und es gehört ja schließlich auch zu meinem Job.

09 Dezember, 2005

Der Morgen danach

Weihnachtsfeier. Gestern. Alkohol. Daran können sich alle noch erinnern, darüber hinaus variieren allerdings die Erzählungen. Hier die Zusammenfassung:

Herr B. aus E. (mein Chef) blieb noch etwas länger auf dem Weihnachtsmarkt, weil (O-Ton!) "Bin noch nicht voll genug!“. Sowohl die Wortwahl als auch Gesichtsfarbe suggerierten jedoch das Gegenteil. Egal, Herr B. gab noch eine Runde heißen Caipirinha aus- hört sich in der Theorie lecker an, stellt sich nach näherer Betrachtung allerdings als eher eklig heraus (ist, was den Alkohol angeht, allerdings sein Geld wert- knallt besser als die beiden Tassen Amaretto-Kakao zusammen, die ich vorher getrunken hatte. Mit Caipi-Gläsern in der Hand ging es dann in Richtung Restaurant (auf den Gläsern war kein Pfand), Frau D. aus B. (*hust*) streckte jedoch vorzeitig die Waffen und setzte unter höhnischem Gelächter ihrer Kollegen ihres noch halbvoll aus.

Frau M. aus B. (auch bekannt als unsere "Ex-Azubine Des Chaos“ oder "Miss Brain MFB 2003, 2004 und 2005“) ging ohne zu bezahlen. Sie fragte nach der Rechnung, wurde informiert, daß sie bitte nach vorne zur Kasse gehen möge, stand auf, zog ihre Jacke an, verabschiedete sich, vergaß auf dem Weg zur Kasse, weswegen sie dorthin gegangen war, ging folglich einfach weiter durch die Tür und schritt in die verregnete Dezembernacht. Ihr Gesicht heute morgen war allerdings schlicht unbezahlbar; außerdem geht die Geschichte in der ganzen Firma rum (es hatte einen ziemlichen Wirbel gegeben, weil wir uns natürlich mit der Bedienung herumgestritten hatten, denn daß Frau M. SO verpeilt ist, das Zahlen zu vergessen, das haben noch nicht einmal wir ihr zugetraut) und überall sieht man Menschen, die beim Gedanken daran fröhlich vor sich hinkichern. Und das, obwohl alle müde und verkatert sind und (im Falle von Herrn B. aus E. und Herrn Sch. aus ?.) mit Schlafsack & Isomatte auf dem Boden genächtigt hatten. Mich erheitert die Sache jedenfalls schon ganzen Tag. Außerdem weiß jetzt die ganze Firma, daß wir nicht einfach nur bösartige Lästermäuler sind, wenn wir uns wieder einmal über Frau M. aufregen.

Frau B. auf B. blieb der Feier fern. Ebenso Herr D. aus K. Was soll ich sagen, sie waren unser Gesprächsthema Nummer 1 ("M Punkt plus D Punkt in K Punkt gleich G Punkt“- gestern war das irgendwie noch sehr lustig).

Herr St. aus B. und Frau W. aus B. konnten von ihren Kollegen nur mit Mühe davon abgehalten werden, mit dem Nebentisch (aka "Weihnachtsfeier der Luftkoteletts“) eine Schlägerei anzufangen. Die waren aber auch scheiße! Sahen alle aus wie... naja, Luftkoteletts eben. Weißes Hemd, unter dem sich deutlich das "Abi 94“-Logo abzeichnete...

Herr B. aus E. forderte zu fortgeschrittener Stunde Frau D. aus B. (*hust*) auf, ihr Top auszuziehen, worauf diese "So gut bezahlen sie mich nun auch wieder nicht, Chef“ entgegnete und vor ihrem inneren Auge bereits die Geldberge sah, die ihr die Klage auf sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz einbringen würde.

Knutschereien oder anderweitige grobe Ausrutscher gab es aktuellen Berichten zufolge keine; allerdings gab es möglicherweise die eine oder andere Spekulation über ein Threesome, da Herr St., Frau W. und Frau D. (alle aus B.) erst als Letzte und zusammen das Lokal verließen. Die drei Betroffenen schweigen sich jedoch diskret (wie es nun einmal ihre Art ist) aus.

Und heute morgen? Wie schon gesagt, es sind alle leicht bis mittelmäßig verkatert, was zu einem rasanten Anstieg des Verpeiltheitsgrades aufgrund von verminderter Leistungsfähigkeit des Kurzzeitgedächtnisses führt. Herr B. aus E. wurde gesichtet, wie er mitten auf dem Hof stand und offensichtlich überlegte, wie er dort hingekommen ist und warum; Frau K. aus H. druckte dieselbe (10-seitige) Email dreimal auf dem falschen Drucker aus und merkte es nicht; Frau D. aus B. lief wiederholt gegen diverse Türrahmen; und zur Großkundenbesprechung, die um 7:30 beginnen sollten, kamen drei Viertel der Teilnehmer erst zwischen 7:45 und7:55 (dann wurde bis 8:15 der gestrige Abend besprochen, und um 8:25 wurde das Meeting aufgrund von mangelnder Vorbereitung der Beteiligten auf Montag 9:30 vertagt). Und wir sehen alle gleich scheiße aus- strubbelige Frisuren, Ringe unter den Augen, Blässe... Kurz- es ist heute richtig lustig, wir sollten öfters Weihnachtsfeiern unter der Woche abhalten.

08 Dezember, 2005

Ich. Könnte. Heulen.

Ich habe gerade meine IKEA-Bestellung losgeschickt, und plötzlich ist der Liefertermin erst KW 19!! Zur Info: das ist im fucking Mai!!! Hätte ich letzte Woche bestellt, wäre die Lieferzeit nur 3 Wochen gewesen--- was soll das, da steckt doch überhaupt keine Logik dahinter!? Verdammte SCH...SSE!! Hätte ich mir ja auch gleich denken können- wenn ich mich auf etwas freue, habe ich schon verloren. KW 19! Ich fass‘ es nicht.
Okay, ich muß meinem Ruf gerecht werden und auch hieran etwas Positives sehen- mal gucken... oh, ich weiß: dafür kann ich mich jetzt prima in meine Kunden hineinversetzen, wenn sie bei uns bestellen und ich ihnen unsere Lieferzeit nenne. Diese neue Erfahrung wird mich zu einer besseren Vertriebsangestellten machen, hooray! Ich werde befördert werden, haufenweise Geld verdienen und ewig auf die Möbel warten, die ich mir davon gekauft habe.
Nein, hilft nix- mir ist immer noch zum Heulen. Will nämlich gar nicht befördert werden- dann hätte ich noch mehr Überstunden und außerdem noch ein Magengeschwür. An dieser Stelle kann ich nur noch SatC zitieren: Oh, it's a shit motherfucking shit shit situation.

07 Dezember, 2005

Es war ein Fehler...

... den Fernseher gestern abend einzuschalten um zu sehen, was das deutsche Fernsehen so zu bieten hat. Aha! PRO7 läßt wieder seine heißgeliebten C-Promis sprechen, diesmal bei "Er sagt, Sie sagt". Au weia. Mit in dem illustren Kreis: Heiner Lauterbach mit komischer Frau (die sich später selbst als Ex-Playmate identifizierte); Desirée Nick (gwaahhh!); Heinz Hoenig (re-gwaahhh!); Ralf Richter (genau: gwaahhh!); Hellmuth Karasek (what the f...??); Giovanni mit Schnalle (wer ihn schon vergessen hat, der war bei Bro'sis. Und wer Bro'sis schon vergessen hat- ich beneide Euch); Oli P. (zugegeben: es ist besser, ihn im Fernsehen zu sehen. Da ist er beschäftigt und kommt wenigstens nicht auf dumme Ideen. Wie zum Beispiel Grönemeyer covern.); S.m.u.d.o. (der war der einzige Lichtblick, obwohl es irgendwie traurig ist, ihn so weit unten zu sehen); diverse Mitglieder aus dem Dschungelcamp, deren Namen ich vergessen habe; und mehrere abgehalfterte Schabracken, bei denen ich nicht näher hinsehen konnte und die ich aus diesem Grund auch nicht identifizieren kann (soviel kann ich sagen- sie waren alle schlecht blondiert, toupiert und hatten Brustimplantate). Und diese Herrschaften gaben dann ihre bedingt qualifizierten Kommentare zu den ältesten, dümmsten Clichés zu Mann & Frau ab. Na Halleluja. Und das soll uns helfen, das andere Geschlecht zu verstehen? Ich wiederhole: AU. WEIA. Damals bei Sex and the City war das ja noch lustig, mit Sonya Krauss und den anderen Mädels, aber jetzt ist das nur noch peinlich.

Darüber hinaus werde ich belästigt- ein Typ, mit dem ich vor Monaten einmal rumgeknutscht habe, schickt mir die ganze Zeit SMS, daß er gerne wieder Kontakt mit mir hätte (wieder??), daß wir damals eine schwere Zeit durchgemacht haben (?? kann man 2 versoffene Stunden schon als "schwere Zeit" bezeichnen?), und daß ich ihm seitdem nicht mehr aus dem Kopf gehe... Bin tatsächlich sprachlos- was denkt der sich, erwartet er, daß ich das in irgendeiner Form ernstnehme?! Erstens- ich habe ihm damals gesagt, daß das Rumknutschen eine ganz miese Idee meinerseits gewesen ist (und ich war in diesem Punkt wirklich klar und habe bei meiner Wortwahl keinerlei Spielraum für Interpretationen gelassen). Zweitens- das Ganze ist Monate her, und seitdem war Funkstille, von einer beleidigten SMS damals abgesehen! Drittens- er hat mich Kathi genannt (ganz, ganz, ganz grober Fehler). Viertens- er war, nun ja, ein wenig jünger als ich (nicht "ich-mach'-mich-strafbar"-jung, schließlich hat er -natürlich- als Barkeeper gearbeitet; aber trotzdem. Hmm... Mohammed... der Typ damals im Club-dessen-Namen-ich-nicht-laut-aussprechen-werde... ich stelle fest, daß ich anscheinend nur auf Jungs anziehend wirke. ... Naja, immerhin. And here's to me, Mrs. Robinson, Jesus loves me more than I will know, wo wo wo). Fünftens- die Rechtschreibung (lernt man das nicht mehr in der Schule? Man kann seine SMS nur verstehen, wenn man sie sich laut vorliest, das dann aufnimmt, wieder abspielt und aufschreibt). Sechstens- er nervt.

06 Dezember, 2005

Katharina, Heldin der Arbeit

So, habe die Jogginghosen gegen Jeans und die grünliche Gesichtsfarbe gegen eine vornehme Blässe eingetauscht und war beim Arzt. Also, wenn ich vorher nicht schon krankgewesen wäre, spätestens jetzt wäre ich's. Habe zwei Stunden mit Dutzenden kranken Menschen eingepfercht in der Kontaminierungszelle (aka Wartezimmer) verbracht; aber das Schlimmste war der Fernseher, auf dem die ganze Zeit "Arzt-TV" lief- und da lief alle halbe Stunde "Horst Seehofer liest die Geschichte des kleinen Bären, der krank wurde und lauter neue Freunde fand". Ich kann nur annehmen, daß es sich hierbei um eine weitere Maßnahme handelt, die die Patienten dazu bringen soll, weniger oft zum Arzt zu gehen...

Jedenfalls habe ich mich nach mehreren Hiobsbotschaften aus dem Büro (eine dicke Reklamation, eine weitere kranke Kollegin und Tanja's Drohung, an meiner Stelle die Exportrechnungen zu schreiben) dagegen gewehrt, mich auch noch für Mittwoch krankschreiben zu lassen und werde mich morgen heldenhaft in's Büro schleppen, wenigstens für ein paar Stunden. Naja, eigentlich ist mir einfach nur langweilig- wenn das so weitergeht, werde ich noch süchtig nach "Everwood" (auf der Schnulzskala nur wenig hinter "Eine Himmlische Familie"), und das darf nicht passieren.

05 Dezember, 2005

Gute Besserung to me!

Jawohl, ich bin offiziell krank, bin sogar heute zuhause geblieben und werd' wahrscheinlich auch morgen nicht zur Arbeit können. Obwohl -natürlich, wie könnte es auch anders sein- ausgerechnet heute eine Reklamation meines Lieblings-Reklamationskunden reingekommen ist. Zwei Tage hintereinander krankgeschrieben, das ist zuletzt vorgekommen... weiß nicht, ist zumindest ziemlich lange her, wahrscheinlich noch irgendwann in der Ausbildung.

Wie auch immer. Da ich den größten Teil des Wochenendes im Bett oder auf/über/neben dem Klo verbracht habe, habe ich nicht wirklich viel Neues zu berichten. Außer, daß ich die letzte Folge "Firefly" gesehen habe (*schluchz*) und im Firefly-Kinofilm "Serenity" gewesen bin, der wirklich, wirklich, wirklich GEIL war (und ich verwende das G-Wort nur im alleräußersten Notfall!)!!! 10 von 10 möglichen Punkten- Witz, Spannung, Action, Gefühl, genau die richtige Mischung. Ein Jammer, daß dafür so wenig Werbung gemacht wurde, der Film hätte das Zeug zum absoluten Hit gehabt. Jeder, der mit den alten Star-Wars-Filmen etwas anfangen kann, wird diesen Film lieben, dafür stehe ich mit meinem guten Namen. Der Film ist so gut wie Star Wars Episode 3 es hätte sein können, wenn George Lucas es nicht mal wieder total versaut hätte (ausführliche Meinung gibt's hier). Für diejenigen unter Euch, die den Film tatsächlich schon gesehen haben- Jerry The Frog hat ganz neu einen Serenity-Beitrag, wie immer einfach nur zum Totlachen.

So, ich werde mich jetzt wieder in mein Bett zurückbegeben und wieder leise vor mich hinwimmern. Entgegen der weitverbreiteten Meinung, daß es schrecklich sei, alleine zu sein wenn man krank ist, muß ich sagen, daß ich im Gegensatz heilfroh bin, daß mich gerade niemand sieht. Ich habe eine Gesichtsfarbe, die irgendwo zwischen weiß, grün und grau anzusiedeln ist, und ich trage die weitesten Klamotten, die ich finden konnte (ein T-Shirt aus Alex-Zeiten und eine Jogginghose, die auch schon mal bessere Zeiten gesehen hat).

01 Dezember, 2005

Das Weihnachtsloch- es gibt es wirklich!

Und ich sitze gerade mittendrin. Eigentlich sollte man ja meinen, daß Magnete nicht wirklich saisonbedingte Hochs und Tiefs haben dürften und daß es deswegen vor Weihnachten eher etwas ruhiger sein sollte, aber nein- in den letzten Wochen ist es hier richtig rund gegangen. Aber heute, heute ist es da- das Weihnachtsloch! Ich kam pünktlich um 7, arbeitete eine Stunde und mußte mir dann überlegen, wie ich am unauffälligsten Däumchen drehen kann. Langweilig! Ich habe meine Emails gecheckt; im Internet eine Probe-Bestellung bei IKEA gemacht, um zu sehen, ob alle Artikel noch da sind (richtig bestellen kann ich noch nicht, weil sonst die Teile ankommen, wenn ich noch bei meinen Eltern in Roussillon bin); gelesen, was es Neues in Trent’s Gossip-Welt gibt (Jennifer Garner ist anscheinend im 48. Monat schwanger); meine Tastatur gesäubert; die Einstellungen an meinem Flachbildschirm optimiert; die Technik angerufen, weil der Flachbildschirm plötzlich nicht mehr funktioniert; meine Emails gecheckt; Frühstückspause gemacht; den neuesten Tratsch aus dem Versand erfahren ("Love is in the air" war gestern, heute geht es eindeutig auf "Sex is in the air" zu); kaputte/verbogene Büroklammern aussortiert; nachgesehen, ob das mit der Ikea-Bestellung immer noch klappen würde; meine Emails gecheckt; Kekse aus dem Besucherraum geklaut; mit Kollegen besprochen, ob es auffallen würde, wenn ich den Flachbildschirm nach Hause nehmen und statt dessen meinen Bildschirm von zuhause im Büro aufstelle; im Internet nach 19"-Flachbildschirmen gesucht (ab 300 €, allerdings sind die Anfang nächsten Jahres wahrscheinlich schon wieder günstiger); ein bißchen gelästert; eine Kollegin über die ganze Tom Cruise/Katie Holmes-Geschichte aufgeklärt; Mittagspause gemacht; meine Emails gecheckt; nochmal bei IKEA nachgeguckt, ob die Lieferzeit sich nicht mittlerweile verändert hat; und jetzt habe ich genug Material, das einen Blog rechtfertigt. Naja, nicht wirklich, aber egal. Ich kann ja schließlich nicht schon wieder meine Emails checken.

Während ich so wahnsinnig beschäftigt bin, ist der Weihnachts-Deko-Wettkampf zwischen Büro 3 und Büro 4 in vollem Gang. Büro 1 (also meine Kollegin und ich) haben eine Lichterkette auf der Fensterbank drapiert (5 Sekunden), ein Schneemann-Teelicht-Ding aufgestellt (2 Sekunden) und dann beschlossen, daß wir damit schon genug Weihnachtsgeist demonstriert haben, aber zwischen Büro 3 und 4 tobt es unerbittlich. Das letzte Mal, daß ich im B3 war, stand Andrea auf ihrem Tisch und hat ihre Lichterketten säuberlich um das Fenster herum festgetackert, während zwischen ihrem und Jenny’s Schreibtisch mehrere dicke Kerzen brannten (habe direkt den Abschnitt "Verbrennungen" der Erste-Hilfe-Homepage durchgelesen) und es nach frischem Tannengrün duftete; und im B4 gibt es ungefähr überall Lichterketten (bunt und blinkend), einen singenden und tanzenden Weihnachtsmann, mehrere Kerzen und selbstgebackene Weihnachtskekse. Ich würde sagen, B4 liegt vorn, aber man munkelt, B3 plant einen echten Weihnachtsbaum... dafür hat Frau Vey aus B4 irgendwo noch ein richtiges Weihnachtsmannkostüm. Stay tuned, es wird spannend!

Und dann waren Marija, Jele und ich gestern ja auch noch beim IKEA. Entgegen der Unkenrufe meiner Kollegen ("IKEA? Spätnachmittags?? Vor Weihnachten??? Na, viel Spaß, da gibt’s bestimmt schon auf der Autobahnabfahrt Stau!") hatten wir kein bißchen Stau und haben sogar direkt vor der Tür einen Parkplatz gefunden (für IKEA-Verhältnisse jedenfalls). Drinnen war es so voll nun auch nicht- es gab keine Einkaufswagenkarambolagen, Schlägereien um den letzten Beutel Teelichter oder dergleichen, und gewartet haben wir an der Kasse auch nur 20 Minuten. Statt dessen haben sich sowohl Couch als auch Eßtisch und Stühle als richtig gut rausgestellt, was bedeutet, daß ich demnächst einen Haufen Geld ausgeben werde und dafür stolze Besitzerin einer Couch, eines Tisches, vier Stühlen, zwei Billy-Regalen, zwei CD-Ständern, eines Kleiderschranks, eines Schreibtischs und einer TV-Bank sein werde. Was wiederum bedeutet, daß meine Wohnung im Januar richtig toll aussehen wird! Naja, ehrlich gesagt wird sie im Januar wahrscheinlich noch chaotischer aussehen als sonst, weil überall IKEA-Verpackung rumliegt, aber im Februar wird sie toll. Was sich dann auch gut trifft, weil es mir dann leichter fallen wird, zuhause zu bleiben, weil ich zu pleite bin, um auszugehen. Vor allem, wenn ich mir noch die Küche dazukaufe, die ich eventuell im Kopf habe... wenn schon, denn schon??

28 November, 2005

Nikolaus 8 Tage zu früh!

Man glaubt es kaum- wir haben unsere 19" Flachbildschirme bekommen, und dabei haben wir die erst vor drei Wochen bestellt! Und das auch noch ohne Vorwarnung- kam heute in's Büro und da stand er. Mein Baby. Mein riesiges Baby- ich will ihn nach Hause mitnehmen und wilde, hemmungslose Dinge mit ihm treiben! Zum Beispiel meine Serien (zur Zeit bin ich total verrückt nach "Firefly", die Vorgängerserie zum "Serenity"-Film, der momentan in den Kinos ist) auf einem größeren Bildschirm gucken, oder mir einen kleineren Schreibtisch kaufen können. Wie ich schon sagte- wilde, hemmungslose Dinge.

Wieder mal ein ganz ruhiges Wochenende- bin sowohl Freitag als auch Samstag abend zuhause geblieben und habe telefoniert, neue Musik gehört (drifte momentan eher wieder in härtere Regionen ab), "Firefly" geguckt (habe ich schon gesagt, wie sehr ich diese Serie liebe??), mich schadenfroh über Bauchlandungen beim TV Total Turmspringen amüsiert und mich bei "Deutschland sucht den Superstar" richtiggehend weggeschrien- wer die beiden Brüder gesehen hat, die sich die ganze Zeit geknufft haben, der wird mich verstehen... Sonntag mußte ich mich dann allerdings doch duschen, anziehen und raus in die Kälte wagen, um mit Marija und Lena zu frühstücken. Und nachdem wir uns alle beglückwünscht haben, daß wir dieses Wochenende so viel Geld gespart haben, weil wir mal nicht ausgegangen sind, stellten Marija und ich fest, daß verkaufsoffener Sonntag ist, und wir gingen hin und erwarben mehrere Paar Ohrringe (in meinem Fall 3 Stück) und Unmengen an H&M-Unterwäsche (wir hatten tatsächlich die Arme voll, als wir an der Kasse standen). Soviel also zu unseren Sparkünsten... Wir haben uns zwar kurz gefragt, warum wir uns überhaupt schöne Unterwäsche kaufen, wenn sie doch eh keiner zu sehen kriegt, aber auch hier kam mein Standard-Spruch zum Tragen: "Die Hoffnung stirbt zuletzt".

Oh, goodie! Habe gerade festgestellt, daß von Firefly sogar schon eine deutsche DVD-Box rausgekommen ist. Und daß ich nun wieder 50 € ärmer bin, weil ich die Box natürlich sofort bestellt habe. Irgendwann einmal, wenn ich alt und grau bin, werde ich es wahrscheinlich bereuen, daß ich damals nicht mehr gespart habe. Aber mein Gott- ich hab' schließlich sonst nichts in meinem Leben! Meine Familie ist in alle Himmelsrichtungen (naja, zumindest Ost, Südwest und West) vertstreut, niemand liebt mich und Pickel habe ich auch noch. Kein Wunder, daß ich den Mangel an menschlicher Wärme mit dem Erwerb von kommerziellen Gütern ausgleichen muß. Jedenfalls, Veri, wenn Du das hier liest, müssen wir an einem der nächsten Wochenenden einen "Firefly"-Marathon einlegen! Es gibt zwar kein Crichton/Aeryn-Pärchen, dafür aber auch keinen Rygel. Und Pferde gibt's auch, es wird Dir gefallen.

Hi... gebt mal bei Google "failure" (Versager) ein und schaut mal, was da rauskommt! Jemand hat Humor...

25 November, 2005

Ihr werdet alle sterben, Kollegen

Ja, es ist leider wahr. Wenn Euch Euer Leben lieb ist, solltet Ihre besser kein Risiko eingehen- zumindest nicht hier auf der Arbeit.

Ich hatte gestern um ein Haar meinen ersten Einsatz als offizielle kaufmännische Ersthelferin- ich habe einen Anruf bekommen, daß unser Seniorchef ohnmächtig geworden ist. Ich muß wohl ziemlich panisch geguckt haben, denn meine Kollegin hat extra ihr Gespräch mit einem Kunden unterbrochen und gefragt, was passiert ist (ich tippe allerdings eher auf Sensationsgier als auf Besorgnis um meinen erblaßten Teint). Als ich dann aber im Büro vom Senior angekommen bin (wäre dabei fast die Treppe runtergefallen), war der Junior, der mal als Zivi Sanitäter war, schon da und hatte die Situation im Griff, so daß ich unverrichteter Dinge wieder abziehen konnte.

Trotzdem war die Sache mit dem Ersthelfer auf einmal gar nicht mehr so witzig. Der Senior ist 77 oder 78, und momentan baut er rapide ab, besteht aber weiterhin darauf, jeden Tag in die Firma zu kommen, und ich habe keine Ahnung, was ich machen soll, wenn tatsächlich wieder was passiert und ich es verpatze! Ich hänge an meinem Job, und ich glaube kaum, daß es mir Pluspunkte einbringen würde, wenn ich unseren Senior verrecken lasse. Und auch wenn ich mit den meisten meiner Kollegen keine Blutsbrüderschaft eingehen würde, ich würde trotzdem nicht wollen, daß sie mir unter den Händen wegsterben (ganz zu schweigen von der Mehrarbeit, die dann anfallen würde).
Jedenfalls sehe ich momentan überall nur noch Todesfallen und Unfallrisiken: dieses Riesenmesser im Versand ist mir ein Dorn im Auge; die Scheren im Büro sind alle viel zu scharf und sollten mit diesen Kindergartenpapierscheren ersetzt werden; diese Treppen sind wahre Todesfallen, statt dessen sollten überall Aufzüge installiert werden; und die Tischplatten sind viel zu hart- meine Kollegen sagen alle, daß sie Kreislaufschwierigkeiten haben, und irgendwann werden sie bestimmt mal ohnmächtig und schlagen mit dem Kopf auf den Tisch und haben dann noch eine Platzwunde am Kopf.

Ich hatte seit über zwei Jahren keine Auffrischungsschulung mehr, "Emergency Room" habe ich auch seit über einem Jahr nicht mehr gesehen, und selbst wenn, was würde es nutzen, wenn ich weiß wann und wie eine Thoraxdrainage gelegt wird, wenn ich noch nicht mal weiß, wo hier Skalpell & Drainage, geschweige denn der Verbandskasten ist!! Oh Gott. Sie werden alle sterben, und ich bin’s schuld!

24 November, 2005

Schlimmstes deutschsprachiger Lied...

... das momentan über den Äther geht:

"Sie liegt in meinen Armen" von Muhabbet

Das Lied kam heute Morgen im Radio, und Gott sei Dank hatte ich noch nichts gegessen, weil es mir nämlich angesichts dieses total billigen Texts, der absolut keinen Sinn macht, glatt den Magen umgedreht hat. Und von dieser vorgeheulten Pseudosingerei will ich gar nicht erst anfangen!

"Sie liegt in meinen A-a-a-armen-n-n-n
Ich kann es nicht ertra-a-agen-n-n-n
Es war ihr letztes Wort
"Ich liebe dich" dann ging sie fo-o-o-ort"

Ich mein‘, wirklich!! Allein beim Refrain rollt es mir die Zehennägel hoch! "Ich liebe dich" sind 3 Worte, nicht eins; und "ertragen" reimt sich nur mit sehr viel gutem Willen auf "Armen".
Überhaupt, diese Reimerei ist das Letzte:

"Wir wollten etwas finden
damit wir uns wieder binden.
Doch es wurde zum Streit,
wir waren nicht bereit,
du rastest aus und ranntest raus
und schriest es ist endgültig aus."

Es wurde nicht zum Streit, es kam zum Streit; die Vergangenheitsform von "Ausrasten" ist mit Sicherheit NICHT "du rastest aus" (das ist Gegenwart); und was soll das etwas finden um sich zu binden?? Das reimt sich zwar, macht allerdings leider überhaupt keinen Sinn.

Wenn ich daran denke, daß es so ein talent- und sinnfreier Müll in die Charts schafft und im Radio rauf und runter gespielt wird, während es Musiker, die den Namen auch wirklich verdient haben, einfach nicht schaffen, könnte ich an die Decke gehen!

Okay, Kathrin, gaaanz ruhig. Einatmen... ausatmen. So ist’s gut.

Themenwechsel: ich weiß nicht, was ich am Wochenende machen soll! Ungewohnte Situation- normalerweise machen wir immer schon 2 Wochen vorher grandiose Pläne, die dann einen Tag vorher wieder komplett verworfen werden; aber heute ist Donnerstag und-- nichts. Eigentlich wollte ich mich ja von der AfterJob-Party heute Abend erholen, aber da wir keine Karten mehr gekriegt haben (ehrlich, wer ist so scharf auf das Maritim??) und statt dessen in’s Kino gehen werden, bin ich wahrscheinlich morgen und übermorgen voll einsatzbereit. Sollte irgend jemand Vorschläge zur Freizeitgestaltung haben, melden.

23 November, 2005

Die Webseite des Tages:

www.guppy.de, das Portal der Guppyfreunde!

Ich werde jetzt nicht weiter darauf eingehen, warum ich da gelandet bin, jedenfalls war es richtig spannend. Anscheinend war 2005 ein tolles Jahr für die Guppyfreunde: es gab nicht nur ein World Guppy Contest in Taiwan vom 26.-28. August, nein, sondern auch das 1. Internationale Guppy Championat vom 30.09. - 03.10.2005!! Und zur Krönung des Ganzen hat Jens Bergner von der DGD (Die Guppyfreunde Deutschland e.V.) bei der Guppy-EM mit 87 Punkten (!!) einen sagenhaften ersten Platz erreicht!

Da fragt man sich doch, wie die Guppyfreunde trotz dieser ganzen Termine noch Zeit hatten, mehrere Projekte in’s Rollen zu bringen, u. a. eine Guppy-Genetik-Datenbank und ein Online-Guppy-Bewertungs-Tool. Reschpeckt!

Aber das ist noch längst nicht alles, was dem geneigten Surfer auf http://www.guppy.de/ geboten wird- es gibt unter anderem einen Guppy-Chat, ein Guppy-Forum und natürlich eine Guppy-Galerie (denn eine Website über Guppys ohne Galerie ? Unmöglich !). Da wundert es wirklich niemanden, daß http://www.guppy.de/ zu den 6000 wichtigsten deutschen Internetadressen gehört!

Der Ausflug in's Reich der Guppys ist bis jetzt der Lichtblick meines Tages gewesen- habe heute nur Mist auf der Arbeit. Zum Beispiel meine Weihnachtspost- ich muß ca. 200 weihnachtlich gestimmte Briefe an meine Kunden unterschreiben. Mittendrin ist mir aufgefallen, daß ich diese kleine Geschichte über den Weihnachtsmann (bzw. warum es ihn aus wissenschaftlicher Sicht gar nicht geben kann) so nicht an meine israelischen und arabischen Kunden schicken kann- im besten Fall wissen die damit gar nichts anzufangen, im schlechtesten Fall denken Sie, das Zusenden einer Geschichte über eine christliche Figur sei ein Affront und entziehen uns ihre Aufträge. Türkei & Israel sind also schon mal klar, aber was ist mit meinem australischen Inder? Und was ist mit meinen Koreanern und Chinesen (obwohl, die sind alle so schwer von Begriff und so dämlich, die haben eigentlich gar keine Weihnachtspost von mir verdient!)? Kann doch nicht überall erstmal anfragen, ob die an den Weihnachtsmann glauben! Mein Leben besteht aus sehr vielen schweren Entscheidungen, seit ich den Export übernommen habe, ich muß schon sagen.

Oh, gerade hatte ich einen zweiten Lichtblick- habe für meine Kollegin ein Gespräch aus Bade-Wüddebähsch übernommen und hatte dann Frau Wursthorn am Apparat. Die sich zu allem Überfluß auch noch mit "Wurschthorn" meldete und Hardcore-Schwäbisch sprach (ich bin zwar die offizielle Fremdsprachen-Fachfrau hier, aber meine Kollegin, die das Gebiet betreut, ist diesbezüglich auf jeden Fall nicht weniger begabt). Es spricht für meine *hust*Professionalität*hust*, daß ich Frau W. nicht sofort ausgelacht habe, sondern erst nach dem Auflegen. Wursthorn! Mein Name ist ja schon etwas grenzwertig (obwohl ich seit der Grundschule für "dummes Rad" nur noch ein nachsichtiges Lächeln übrig habe und nicht mehr sofort an die Decke gehe, und auch "Catherine, Catherine, montre ta poitrine" bringt mich seit einigen Jahren nicht mehr zum Erröten), aber Frau Wurschhorn hat's da definitiv sehr viel schwerer. Obwohl ich mir nicht einig bin, was schlimmer ist- Wursthorn oder Wurschthorn? Ist wahrscheinlich beides gleich scheiße.
"Wurst" ist irgendwie einfach ein total ekliges Wort. Ich glaube, ich würde eher einen "Fuck" heiraten (so hieß der Fleischfachverkäufer im Vorteil-Center in Unkel, glaube ich-- obwohl, diesen Fuck würde ich jetzt grad nicht heiraten, der war dick und alt und, naja, Fleischfachverkäufer eben). Obwohl, ich werde nicht heiraten. Ich werde alt und einsam sterben --wahrscheinlich an einem Herzinfarkt, weil ich mich über Marija so sehr aufgeregt habe, weil sie entgegen unserer Abmachung doch irgendwann geheiratet hat und wir uns nicht gemeinsam umbringen und von unseren Katzen das Gesicht anknabbern lassen werden-- aber das ist momentan auch gar nicht so schlimm. Wenigstens werde ich dann immer meine Serien gucken können, ohne mich schneidenden Kommentaren stellen zu müssen (so sehr sie auch berechtigt sein mögen), und ich werde mich auch nie über hochgeklappte Toilettensitze aufregen müssen. Ich werde zwar weniger Sex haben als die Leute um mich rum, aber dafür habe ich auch weniger Stress, und ein sauberes Bad wird auch oft unterschätzt. So, Schluß mit dem männerfeindlich-emanzipierten Mist, jetzt wird gearbeitet.

20 November, 2005

Ein Hoch auf Neckermann!

Die schlechte Nachricht direkt vorweg: es geht auf Weihnachten zu (und als wäre das nicht genug, machen Tic Tac Toe aus ihrem angedrohten Comeback anscheinend ernst. Was wieder einmal beweist, daß es entweder keinen Gott gibt, oder daß es ihn gibt und er uns haßt. Wieviel Beweise brauchen die Leute denn noch?! Erst das Modern-Talking-Comeback Ende der 90er, und dann dies. Gott haßt uns). Ja Leute, es hilft nichts, wir müssen den Tatsachen in's Auge sehen: nur noch ein paar Wochen, spätestens dann brechen wir alle in die offizielle Vorweihnachtspanik aus und geben mit schreckgeweiteten Augen unseren Urinstinkten (= der Stärkere gewinnt) beim Kampfshoppen nach. Doch es gibt auch eine gute Nachricht! Um uns die Sache zu vereinfachen und uns blaue Flecke, gebrochene Rippen, hysterische Tränen- oder Schreiausbrüche (je nach Temperament), in-die-Tüte-hyperventilieren und völlige Erschöpfungszustände zu ersparen, hat Neckermann Kataloge namens "Geschenk Ideen" verschickt. Unter anderem auch an mich, und da ich heute nichts besseres zu tun hatte (naja, ich hätte Fenster putzen können. Oder Kontoauszüge abheften. Oder bügeln. Eigentlich hätte ich viele bessere Dinge zu tun gehabt. Statt dessen habe ich aus meinen diversen Black Music Samplern, Mix-CDs und Alben eine Best-Of-Black mp3-CD gebastelt; 4 Folgen Gilmore Girls geguckt; 2 Stunden gelesen; Zürcher Geschnetzeltes gekocht; und mir bei Trent dem Gossip-Gott vor lauter Lachen einen Bauchmuskel gezerrt, als ich das neueste Bild von Britney Spears' Mann "K-Fed" gesehen habe), habe ich mir gedacht, "Geschenkideen, tolle Sache" und habe den Katalog von vorne bis hinten durchgearbeitet. Und was soll ich sagen- es ist tatsächlich was für jeden Geschmack dabei. Vor allem für den schlechten. Aber es gibt tatsächlich einige Schätzchen, die ich an dieser Stelle nochmal hervorheben möchte.


1.) Für meine Schwester:

Valérie ist bereits seit mehreren Jahren verheiratet, und wie man ja weiß, leidet darunter der Sex-Faktor der Unterwäsche- irgendwann werden Strings von weißer Baumwolle verdrängt. Ihr einfach nur einen String zu schenken, wäre mir aber zu einfallslos, zum Glück hat Neckermann hier "Das perfekte Geschenk! Der String-Tanga wird in einer Plateau-Schuh-Schatulle geliefert, die auch als Handy-Halter dienen kann. Die Schatulle ist innen mit kleinem Spiegel ausgestattet und es können z.B. Kosmetikutensilien verstaut werden. " Guckst Du hier Wie die Bildunterschrift im Katalog zusätzlich noch bekräftigt, ist dieses Geschenk nicht nur sexy, sondern auch witzig UND praktisch! Nur für den Fall, daß einem das nicht direkt selbst aufgefallen wäre.

Übrigens war diese sexy, witzige UND praktische Geschenkidee auf der selben Seite zu finden wie dies. Nach welchem Konzept man beim Seitenaufbau

So ganz überzeugt bin ich allerdings noch nicht, denn es gibt ja auch noch Wunderschön gestaltete Quarzuhren mit Kunststoffarmband und -gehäuse. Mit sehr ausdrucksstarken Motiven- und zwar Motiv "Jesus" und "Maria". Das würde besonders Hugues viel Freude bereiten.

2.) Für meinen Bruder:

Auch hier erweise ich mich als extrem beziehungsstiftend und werde ihm aller Voraussicht nach diese überaus geschmackvolle, subtile Bettwäsche schenken. Allerdings könnte ihm auch diese hier gefallen. Die Qual der Wahl...


3.) Für meine Mutter:

Diesen 3-teiligen eleganten Tischkandelaber (aus der Serie "Maria-Theresia!!). Nun ja, "elegant" war immer schon ein inflationär genutzter Begriff. Falls der ihr nicht gefällt, gäbe es da immer noch diese Spieluhr.


4.) Für meinen Vater:

Das Beste zum Schluß. Da ich dieses Jahr seinen Geburtstag vergessen habe, muß es dieses Jahr zu Weihnachten etwas besonderes sein- dank Neckermann KEIN PROBLEM! Mit diesem Geschenk wird Papa unter den ganzen Alkoholikern Roussillons für Furore sorgen: klickst Du hier. Beschreibung: In den Glaskorpus können Sie Alkohol füllen und per Knopfdruck für Partyspaß sorgen. PARTY OOOOON!!!


Und wenn mich dann alle enterbt haben und mein Name aus der Familienbibel gestrichen ist, brauche ich mir wenigstens nächstes Jahr keine Gedanken mehr um Weihnachtsgeschenke machen. Danke, Neckermann!

Und zu guter Letzt hier noch ein Bild, das beweist, daß Nacktfotos für ein Model manchmal eben doch die bessere Alternative gewesen wäre, wenn es um entweder/oder ging. Enjoy:

Was denkt dieser Mann im kuschligen Wohnmantel in diesem Moment: "Zum Glück haben sie mir das Laptop gegeben- sonst hätte das Bild wahrscheinlich ziemlich blöd ausgesehen."? Oder ist er gerade dabei, das Kündigungsschreiben für seinen Manager aufzusetzen?

Ja, wenn ich mir dieses Bild so ansehen, fange ich an zu begreifen, was Kate Moss meinte als sie sagte das Model-Biz sei hart und grausam. Jep. I can see it now.

16 November, 2005

Ich bessere mich...

... aber nur ein bißchen.
Mohammed, 23, VWL-Ersti, hat gestern Abend angerufen und mich zu einem Date einladen- und ich habe aus Versehen zugesagt. Ich weiß auch nicht warum- der hat sich so schüchtern angehört (am Telefon hätte man ihn auf 16 schätzen können), und ich hab‘ nicht über mich gebracht, ihm zu sagen, daß das sowieso nur Zeitverschwendung wäre, und deswegen ist mir das "Ja, okay" rausgerutscht. Außerdem war ich gerade dabei, in die Bahn nach Godesberg einzusteigen und mußte das Gespräch schnell beenden, und ein "Nein" hätte möglicherweise noch eine längere Diskussion nach sich gezogen. Im Kino ("In den Schuhen meiner Schwester", war übrigens richtig gut, hatte ich nach der Vorschau gar nicht so erwartet) haben wir dann besprochen, ob ich nicht doch vielleicht hingehen sollte, haben uns aber 2:1 dagegen entschieden. Die einzige Dafür-Stimme kam von Steffi, aber auch nur, weil ihr Freund in Mohammed’s Alter ist und die beiden wahrscheinlich prima miteinander hätten spielen können.

Also habe ich ihm von zuhause aus nachts per SMS geschrieben, daß ich mich nicht mit ihm treffen kann und daß ich zu feige war, es ihm direkt zu sagen. Und schon bin ich wieder aus dem Schneider. Der Junge war süß, er findet bestimmt jemand anderes, die ihm eine Aufenthaltsgenehmigung verschafft.

Oh, übrigens: das neue Eingangspost-System ist da! Und zwar keine Körbchen, sondern revolutionäre Fächer. Den Einkaufsleiter fuchst das gewaltig: früher konnte er von seinem Büro aus dank Glaswand direkt in die Körbchen reingucken und war immer über alles auf dem Laufenden, jetzt- nada. Darüber hinaus versperrt ihm dieses Fächer-Dings den Blick auf den Haupteingang... schwere Zeiten. Das letzte Mal, daß ich ihn gesehen habe, hat er in eine Papiertüte geatmet.

Und außerdem: willkommen im deutschen Winter. Es ist grau, es regnet, es sind ca. 9 Grad, der Rollkragenpulli kratzt, alles ist eklig und im Umkreis von 2 Kilometern bin ich anscheinend die Einzige, die gute Laune hat. Denn die Waltons der 90er sind endlich weg vom Fenster! Die Neuigkeit, daß "Eine himmlische Familie" in den USA nach dieser 10. Staffel abgesetzt wird, hat mich zwar schon letzte Woche erreicht, aber es macht mich jedes Mal wieder glücklich, wenn ich daran denke (hin und wieder entfährt mir ein kleiner Juchzer, was meine Kollegin etwas irritiert). Keine Gruppenumarmungen mehr, keine "Ich-liebe-dich-Dad/Ich-liebe-dich-auch"s, keine Folgen mit der Kernaussage "Zigaretten sind ein Werk des Teufels" oder "Vorehelicher Geschlechtsverkehr? Auf den Scheiterhaufen mit ihr!" oder auch "So, fertig mit der Highschool, schnell unter die Haube mit dem Mädchen und schwängern, bevor es noch ein Hirn entwickelt", nichts mehr! Bahn frei für den vollkommenen, ultimativen Sittenverfall! Armageddon!

15 November, 2005

Sicherheit geht vor!

Breaking News des Tages:

Ich habe mich –mal wieder- beim Öffnen eines Pakets Kopierpapier an der Verpackung geschnitten. Jedes verdammte Mal!! Aber ich war ein böses Mädchen: laut Sicherheitsvorschrift hätte ich mich –kein Witz!- in’s "Verbandsbuch" eintragen und meinem Vorgesetzten Bescheid sagen müssen. Nur für den Fall, daß sich der Papierschnitt entzündet und mir der Arm abgenommen werden muß. Warum gleich der ganze Arm und nicht einfach nur der Finger? Nun ja, sicher ist sicher. Aber was soll ich sagen- ich liebe das Leben am Risiko.

Außerdem wurde uns das in der Arbeitssicherheitsschulung letzten Mittwoch gesagt, und ich kann prinzipiell nichts Ernst nehmen, was da so gesagt wurde. Wir sprechen hier von der Firma, die im Falle eines Unglücks keine Regelung hat, die sicherstellt, daß alle Mitarbeiter davon informiert und evakuiert werden- ich glaube, man verläßt sich auf eine nicht existierende Telefonkette. Bei der letzten Brandschutzübung (muß länger als 5 Jahre her sein, jedenfalls war ich da noch nicht hier) haben das 5 Leute gar nicht mitbekommen und wären elendiglich verbrannt (man sagt, jemand hätte sie absichtlich vergessen). Way to go, Firma! Außerdem bin ich (ICH!) die "ausgebildete Erste-Hilfe-Kraft" des kaufmännischen Bereichs- hah! You’re so screwed, people. Ich würde beim Einkaufsleiter nicht mal dann Mund-zu-Mund machen, wenn ich noch wüßte wie es geht! Das hätte der wohl gerne, außerdem- HALLOOO, Herpes??
Dementsprechend war dann auch die Schulung: wir haben Infofilmchen der Berufsgenossenschaft geguckt (Laiendarstellergruppe Oberschaiblingen e.V. meets Freiwillige Feuerwehr Unterburbenthal). Note to self: nie Infofilmchen mit Amateurschauspielern gucken, wenn man vorher nicht auf dem Klo war! Bin nur knapp einer mittleren Katastrophe entgangen- es geht ganz schön auf die Blase, wenn man nicht lachen darf und Tanja neben einem steht und Voiceovers macht. Naja, dafür wissen wir jetzt, daß wir uns im Brandfall alle am Windhorstpark sammeln. Weiß zwar keiner so genau, wo der ist (Spielplatz auf der anderen Straßenseite? Der Firmenparkplatz? Das Rasenstück hinter der Kantine?), aber das ist ja letztendlich auch nebensächlich, weil wir wahrscheinlich vom Feuer eh erst was mitkriegen, wenn’s schon zu spät ist und uns die Flammen schon längst eingeschlossen haben (wir sind eine ziemlich unbeliebte Abteilung). Aber immerhin wissen wir jetzt endlich, wo der Feuerlöscher hängt- nur die Treppe runter, die fast immer abgeschlossene Kellertür aufbrechen, die halbe Kellertreppe runter- und schon hat man ihn gefunden. Zumindest, wenn man gute Augen hat. Wir wissen zwar alle nicht, wie so ein Ding funktioniert und ob wir das überhaupt gehoben kriegen, aber wir fühlen uns jetzt trotzdem schon viel sicherer.

14 November, 2005

Feindliche Übernahme abgebrochen

Also, jetzt reicht’s aber langsam- erst kommt Sven und will sich in Marija’s Wohnung mit einschmarotzen, und dann meldet sich auch noch ihr Untenwohner und will gefüttert werden. Nee nee nee, so hatte ich mir das nicht vorgestellt- ich bin seit Jahren solo, ich bin’s nicht gewohnt, daß mir irgendwelche dahergelaufenen Kerle meine Küche belagern. Und da ich auch keine Lust auf mitternächtliche Marschmusiksessions habe, gebe ich hiermit sämtliche Pläne einer feindlichen Übernahme von Marija’s Wohnung auf.

Was haben Männer eigentlich mit Marschmusik?? Mein Vater kriegt bei sowas ganz feuchte Augen, "BB" und Prince Vince (born to serve) hören das beim Möbelaufbauen, und von den Ernst-Brüdern will ich gar nicht erst anfangen! Ich denke, das beweist nur wieder, daß Männer nicht sonderlich subtil in ihren Vorlieben sind. "Tschingderassa-BUMM" ist quasi das musikalische Äquivalent zur Anmache "Du- ich- Bett!". Oder die schon etwas ausgefeiltere Variante "Willste 'n Bier? Und dann poppen?". Okay, fairerweise muß ich sagen, daß mir das in der Form das letzte Mal 1997 passiert ist, und zwar im Hippodrom in Hennef bei der Mottoparty "Bauernabend" (die sahen jedenfalls so aus).

Aber was Einfallsreichtum bei Anmachen angeht, habt Ihr Männer bis heute noch nicht den Bogen raus (die beste Anmache war das Unter-die-Nase-halten eines Vodka-RedBulls- effektiv, aber zugegebenermaßen nicht sonderlich innovativ). Aktuellstes Beispiel (von diesem Samstag): Mohammed, 23, 1. Semester VWL (süüß! Ein Ersti!!). Als ich ihm am Samstag gesteckt habe, wie alt ich bin, kam der Standardspruch, den ich mittlerweile mitsprechen kann: "Ich bin zwar jünger, aber alle sagen, daß ich viel reifer wirke-- und meine letzte Freundin war 27!!" Jeez... Und dies von einem Typen, der sich nicht getraut hat, mich direkt anzusprechen, und es erstmal über Lena versucht hat. Aber er war wirklich süß. Und relativ nett. Und konnte gut tanzen. Und ich war, vorsichtig ausgedrückt, betrunken. Was einen netten Übergang bietet zu...

... der Tatsache, daß auch ich (ja, ich!) meine Fehler habe- zum Beispiel habe ich mir schon so oft vorgenommen, nur noch falsche Handynummern rauszugeben, und ich vergesse es immer wieder! Es fällt mir immer erst dann wieder ein, wenn mir die letzte Zahl gerade rausgerutscht ist, und dann muß ich mir zur Strafe am Telefon schnell eine Ausrede einfallen lassen, wieso ich nächste Woche nicht kann, und übernächste auch nicht, und danach sieht’s auch ganz schlecht aus, aber wir können ja mal in einem Monat wieder telefonieren... (erstaunlich, auf wie vielen Geschäftsreisen ich schon gewesen bin!). Obwohl, meistens ist es ja noch viel schlimmer- anstatt mir eine Ausrede einfallen zu lassen, laß‘ ich mich auf ein Date ein, und schlage mit irgendeinem netten, aber einfallslosen Typen in irgendeinem netten, aber einfallslosen Café (Bar, Bistro, Restaurant, Kneipe)(und in einem Fall auch McDonald’s, das war aber tatsächlich eins der besseren schlechten Dates. Wenigstens waren die Nuggets frisch) die Zeit tot. Obwohl ich immer schon von vorneherein weiß, daß der Typ nicht mein Fall und das Date Zeitverschwendung ist, und ich doch statt dessen Zuhause im Bett liegen und lesen könnte...

Trotzdem. Auch wenn das die Wahrscheinlichkeit, daß ich jemals wieder Sex haben werde, auf unter 3 % senkt: ich habe beschlossen, meine Ansprüche ein gutes Stück höher anzusetzen. Ab sofort kriegt jemand von mir erst dann den kleinen Finger gereicht, wenn er offiziell und ohne jeden Zweifel total verrückt nach mir ist und mich für das Beste hält, das ihm je passiert ist. Lena hat sich zwar bei dieser Ankündigung verschluckt und dann etwas gesagt wie "Du? Dich zurückhalten??" (begleitet von hochgezogenen Augenbrauen Marke "Ich gebe dir 2 Wochen!"), aber mal im Ernst- wer ist die schon? Ich kenne diese Frau kaum. Ab sofort läuft es jedenfalls so oder gar nicht, schließlich habe ich es mir verdient, zur Abwechslung auch mal angebetet zu werden. Würde ja sogar zurückbeten, wenn dazu Anlaß besteht, aber ich bete auf jeden Fall nicht als Erste. Ich spreche keinen Typen mehr an (auch wenn ich dadurch meinen Ruf als Go-getter verlieren, den ich laut Lena und Steffi habe) (was mich übrigens genauso überrascht hat wie der Ruf der "Oberkifferin" in der Berufsschule), ich küsse nicht als Erste, ich springe nicht mehr sofort in die Kiste, und auf gar keinen Fall rutschen mir irgendwelche Sympathiebekundungen raus, die mit einem Vortrag über die deutsche Fußballnationalmannschaft quittiert werden könnten. Sorry Jungs, ab sofort müßt ihr betteln. Und wenn ich nicht gerade auf der Arbeit wäre (und eigentlich 7 Telefone bediene, weil meine ganze Abteilung für zwei Tage auf Schulung ist und mich mit Miss Inkompetenz und einem montagsdepressiven Chef allein gelassen hat), würde ich jetzt "Can’t hold us down" hören und T-Shirts mit dem Aufdruck "Nieder mit den männlichen Unterdrückern!" bemalen.

09 November, 2005

Mitarbeiterin des Monats

Ich war solch eine vorbildliche Mitarbeiterin heute! Natürlich habe ich meine übliche kleine Runde im Internet gemacht (Emails & IMDb), aber danach habe ich tatsächlich mehrere Stunden ununterbrochen (naja, fast, ich mußte auf einer Klatsch-Seite im Internet der Überschrift "Mischa Barton wears curtain" auf den Grund gehen) und konzentriert mein Eingangskörbchen von oben nach unten durchgearbeitet und mindestens drei Zentimeter Papier weggeschafft. Das waren alles so blöde, eher weniger wichtige und nicht so dringende Angelegenheiten, die ich sowieso immer Ewigkeiten liegen lasse. Ich brauche halt Streß, um glücklich zu sein.

Woher dieser plötzliche Arbeitseifer kam, da kann ich auch nur eine vage Vermutung äußern- ich wollte meine Enttäuschung überwinden. Am Freitag haben wir alle eine Rundmail bekommen, in der angekündigt wurde, daß wir –täterätää!- ein neues Eingangskörbchensystem in’s Hauptgebäude bekommen (das war auch der Grund, weswegen ich Freitag nachts um 1 mittelschwer alkoholisiert mit Sandra aus dem Luxx getaumelt bin- Sandra hatte ihr überdurchschnittliches Abschneiden bei ihrer VWL-Klausur zu feiern und ich das neue Eingangskörbchensystem. Jedem das Seine.)... aber leider leider ist davon bisher weit und breit noch nichts zu sehen. Ich hasse das! Immer diese betriebsinternen Enten, erst machen sie uns Hoffnung, und dann passiert doch nichts. Deswegen halte ich es auch für ein Gerücht, daß unsere Abteilung demnächst 19" Flachbildschirme kriegen soll. Unser Chef hat zwar gefragt, wie viele wir denn haben wollen (ich hab‘ direkt mal "Zwei!" gerufen- hat zwar nichts gebracht, aber versuchen kann man’s ja mal), aber ich glaube das erst, wenn ich das Ding vor mir stehen habe und es auch funktioniert.

Habe ich sonst etwas zu berichten? Ach ja, Marija. Bislang liebte ich sie innig, seit Montag hasse ich sie. Ich war mit ihr am Montag in ihrer zukünftigen Wohnung, und die ist einfach nur der absolute Luxus-Oberhammer: 70 m², Blick auf den Posttower, den Langen Eugen und die 3 bunten Kegel des Kunstmuseums, überall dimmbare Spots, riesige Fenster, 3 Terrassen, begehbarer Kleiderschrank... Ich habe also beschlossen, mich noch weiter bei ihr einzuschleimen, soviel Zeit wie nur möglich in der Wohnung zu verbringen und Schritt für Schritt die Herrschaft über dieselbe zu übernehmen. Zwischenstationen dieses Plans: vorläufige Übernahme des Gästezimmers, Erhalt des Zweitschlüssels, Eroberung des Schlafzimmers mit Verbannung von Marija in’s Gästezimmer, Übernahme des Erstschlüssels, Umschreiben des Mietvertrags auf mich bei gleichbleibender Bankverbindung (nämlich Marija‘s), Rauswerfen von Marija aus der Wohnung- fertig. Naja gut, ganz so drastisch wird’s wohl nicht, aber daß wir in dieser Wohnung den einen oder anderen Abend verbringen werden, steht jetzt schon fest.

08 November, 2005

Ich bin ein Unfallwagen (oder so)

Zum Einen bin ich gestern nur knapp dem Tod von der Schippe gesprungen und trage seitdem ein kreisrundes, dunkelblau schillerndes, ungefähr handflächengroßes Hämatom auf meinem linken Oberschenkel mit mir herum, zum anderen habe ich an meiner Hand schon wieder eine Narbe entdeckt.

Den blauen Fleck (Hämatom hört sich irgendwie beeindruckender an, oder?) habe ich mir gestern auf der Kölnstraße zugezogen, als so eine Schweinebacke von Autofahrer es vorgezogen hat, meine geschwind radfahrende Existenz zu ignorieren und vor mir rechts abzubiegen und ich gerade noch im letzten Moment bremsen konnte. Dummerweise habe ich zuerst die Vorderradbremse gezogen, woraufhin das Hinterrad (das Sensibelchen) sich vernachlässigt gefühlt hat und beleidigt in die Höhe gegangen ist. Die nächsten 3 Sekunden sind ein bißchen unklar- ich weiß nur, daß ich es irgendwie geschafft habe, auf den Füßen zu landen; und daß das Auto weg war, bevor ich ihm eine schöne Delle in den Kotflügel treten konnte (Warum eigentlich heißt ein Kotflügel KOTflügel? Lauert da eine interessante Geschichte?). Und daß mich, wie bereits angesprochen, mein Oberschenkel schmerzte. Wer also in der nächsten Zeit etwas Farbenfrohes sehen will, der kann vorbeikommen und mein Bein bewundern.

Das mit der Narbe kann ich mir auch nicht so ganz erklären. Sie ist am linken Ringfinger, zugegebenermaßen relativ unauffällig (zumindest diskreter als die Hundebisse am rechten Daumen, rechten kleinen Finger und linken Zeigefinger, und der Ausrutscher mit der Axt am Mittelfinger als ich 8 war), und ich habe keine Ahnung, wo die herkommt. Im Zweifelsfall wahrscheinlich ein Hundebiß (habe ich erwähnt, daß meine rechte Wade auch mal was abbekommen hat? Da kann man sogar die einzelnen Zähne erkennen), jedenfalls läuft es auf eins hinaus- ich bin beschädigte Ware. Zweite Wahl, wenn überhaupt. Bei www.humanforsale.com bin ich zwar immer noch 1.781.060,00 USD wert, aber was ist das schon? Ohne die ganzen Second-Hand-Narben wäre ich bestimmt über 2 Millionen wert und wäre in die Top 50 der wertvollsten Frauen aufgestiegen.

31 Oktober, 2005

On the plus side...

So, mal eine Nacht drüber geschlafen und schon bin ich in der Lage, das Gute an Liebeskummer zu sehen: man darf zum Beispiel total schlechte Musik hören und wird dafür nicht ausgelacht. Das muß ich natürlich schamlos ausnutzen, und so tummeln sich auf meiner momentanen Playlist Lieder und Gruppen, bei denen sich normalen Menschen die Nackenhaare sträuben. Ich will nicht weiter in’s Detail gehen, aber unter anderem findet man dort auch die Backstreet Boys (sogar 2 Mal!) und Britney Spears (ich weiß, ich bin schamlos). Christina Aguilera ist auch mit drauf, aber zu dem Lied ("Walk Away") würde ich sogar in normalen Zeiten stehen.

Schlechte Filme kann man übrigens auch gucken- z. B. hätte ich jetzt wirklich Lust auf "Spice World". Sagt, was Ihr wollt... ich finde den total witzig- der beste Trash-Film, der jemals die Welt belästigt hat. Und außerdem gibt es dort keine lästigen Pärchen, sondern einfach bloß ein paar leichtgeschürzte Mädchen auf einem Dauer-LSD-Trip (der Regisseur, Kameramann und der Bühnenbildner müssen übrigens auch auf LSD gewesen sein), und im englischen Original bekommt das ganze noch eine ganz besondere Note dazu. Danach noch "Gigli" (Jennifer Lopez und Ben Affleck’s geballtes schauspielerisches Können in einem Film) und "Glitter" (Mariah Carey in einem fast autobiografischen Film, wenn das kein Knüller ist?!), und schon fühlt man sich wieder gut. Naja, "gut" vielleicht nicht, aber ein Gefühl der Überlegenheit macht sich da schön breit.

Jedenfalls, was auch immer man hört oder guckt- die anderen trauen sich nicht, einem zu sagen, wie dämlich das ist, weil sie Angst haben, man könne dann in Tränen ausbrechen. Praktisch.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, daß ich meinen Chips-Konsum vor mir selbst vertreten kann. Schließlich muß ich mich ja irgendwie trösten, und da Alkohol nach dem ersten verkaterten Arbeitstag seinen Reiz eingebüßt hat, müssen halt die guten alten Chips herhalten. Und was soll’s schon, wenn ich davon Pickel kriege? Erstens ist eh keiner da, den’s stört, und zweitens ist es sowieso besser, wenn sich die Männer momentan von mir fernhalten. In ihrem eigenen Interesse.

30 Oktober, 2005

Back in Single Country

Ja, richtig, ich bin wieder solo. Mein natürlicher Aggregatzustand. Und wieder einmal hält es der Typ nicht für nötig, mir eine Erklärung abzuliefern. Deswegen kann ich auch gar nicht sagen, warum es wieder einmal nicht geklappt hat. Nur soviel- letzte Woche Samstag habe ich ihm am Telefon gesagt, daß es mir Ernst ist, und habe ihn dann nach seiner Sichtweise gefragt, und siehe da- keine Übereinstimmung. Das Telefonat hat genau 1:57 Minuten gedauert (stand zumindest im Handy-Display), und eigentlich sollte er sich überlegen, wie es weitergeht und sich dann melden, aber natürlich hat er das nie getan. Auch dann nicht, als ich ihn schriftlich darum gebeten habe, weil ich finde, daß man dem anderen IMMER eine Erklärung schuldig ist.

Also gebe ich Bernd Hatzfeld hiermit offiziell zum Abschuß frei- wer Dampf ablassen muß und jemanden braucht, dem er auf die Schnauze hauen kann, kann sich bei mir seine Adresse abholen. Schließlich hat er mir auch weh getan, dann wären wir quitt. Ach ja, Fotos wären übrigens toll.

Ich würde bloß wirklich, wirklich, wirklich gerne wissen, was mit mir nicht stimmt. Die letzten 3 Typen, in die ich mich verliebt habe, haben sich alle ohne irgendeine weitere Erklärung aus dem Staub gemacht; und mittlerweile glaube ich auch nicht mehr an Zufall. Muß also an mir liegen- irgendwas an mir bringt Männer dazu, sich sang- und klanglos zu verpissen. Und da ich nicht weiß, was ich abstellen müßte, kann sich daran auch nichts ändern und ich werde auf ewig alle paar Jahre mal einen dieser lächerlichen 3-4 Wochen Beziehungsversuche haben.

Zum Abschluß noch etwas über Estragon (aus irgendeinem Grund möchte Veri unbedingt, daß ich über Estragon schreibe): Estragon in einer Crème fraîche-Soße zu Hühnchen- schmeckt immer. Auch bei Liebeskummer.

19 Oktober, 2005

Titel sind doof!

Ich hasse Titel- mir fällt da nie etwas Passendes ein. Wozu braucht man schon Titel? Meine Mitteilungen an die Welt sind so komplex, die kann man einfach nicht mit ein paar Worten zusammenfassen!

Kaum zu glauben, aber Bernd hat mich mit meinem 6-Uhr-morgens Gesicht gesehen, und immer noch keine Änderung in Sicht. Also, entweder es hat ihn einfach nicht gestört, oder er hat noch halb geschlafen und es gar nicht richtig registriert-- jedenfalls ist er nicht rückwärts aus dem Bett gefallen, als er mich am Donnerstag morgen gesehen hat. Entweder das, oder aber er ist einfach ein sehr guter Schauspieler und er hat sich seinen Schock nicht anmerken lassen.

Dafür habe ich eine lustige Anekdote aus der Kategorie "Von null auf Panik in unter 5 Sekunden"- ich habe ihm Mittwoch kurz vor’m Einschlafen noch gesagt, daß ich ihn "ganz gut leiden kann". Daraufhin kam erstmal zwei Sekunden lang nichts, dann ein "Meinst Du das jetzt im Ernst?" (könnte es sein, daß ich den armen Jungen nicht immer so oft auf den Arm nehmen sollte?) und als ich dies bejahte ... fing er sofort an, über die grottenschlechte Leistung der Nationalmannschaft zu sprechen, und fünf Minuten lang ohne Punkt und Komma, und dann hat er sich umgedreht und geschlafen. Wie gut, daß es dunkel war und er nicht sehen konnte, daß ich total breit grinsen mußte- es war aber auch zu lustig, wie er fieberhaft in den Panik-Modus gefallen ist.

Ansonsten gibt es nichts Nennenswertes zu berichten. Am Sonntag abend war ich mit Seb und Sven endlich im neuen "Wallace & Gromit" Streifen, und der war auch wirklich lustig... nur, so GANZ kommt "The Curse of the Were-Rabbit" an die alten W&G-Filme und an "Chicken Run" nicht heran. Zum Einen- seit wann ißt Wallace anderen Käse als den guten alten Wensleydale?? Gorgonzola, pah! Verdammtes Product Placement der Käse-Lobby; schieben wir es auf den negativen Einfluß von Dreamworks. Zum Anderen- es gibt irgendwie nicht viel Neues, wenn man die drei W&G-Vorgänger schon gesehen hat (so kann der Hund von Quartermaine auf keinen Fall mit dem wirklich bösartigen Hund von Wendolene Ramsbottom mithalten, und die kleinen Karnickel in "Were-Rabbit sind zwar auf jeden Fall zum Quietschen knuffig, aber immer noch kein Vergleich mit Shaun dem Schaf... ). Da hatte es "Chicken Run" schon einfacher, da es vollkommen neue Charaktere waren und ein ganz neues Umfeld.

Mein neues Rad ist übrigens immer noch nicht geklaut worden! Und Gott sei Dank regnet es heute auch endlich. Ich werde zwar nachher auf der Heimfahrt naß, aber dafür kann ich dann endlich mit dem Rad durch Schlammpfützen fahren, so daß es hinterher aussieht wie Sau und nicht mehr so auffällig blitzt und glänzt.

11 Oktober, 2005

Something's gotta be wrong...

Ehrlich, irgend etwas stimmt nicht mit Bernd. Kann einfach nicht anders sein. Gestern bin ich mit meinem "Zustand" an die breite Öffentlichkeit gegangen (habe mich also sämtlichen 2 – 3 halbwegs regelmäßigen Lesern dieses Blogs offenbart), und selbst das scheint ihn nicht abschütteln zu können- wir haben gestern eine halbe Stunde lang telefoniert und er hat keine Anstalten gemacht, das Ganze beenden zu wollen. Statt dessen treffen wir uns wahrscheinlich am Mittwoch- unser erstes unter-der-Woche-nicht-Date-Treffen (ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer Schritt für mich. Ihn und mich. Uns. Weird). Da ist auf jeden Fall was faul- vielleicht ist er ein Axtmörderer, der nur auf den richtigen Moment wartet. Werde beim nächsten Mal, wenn ich alleine in seiner Wohnung bin, sämtliche Schubladen und Schränke durchsuchen; vielleicht finden sich ja irgendwo noch Leichenteile oder blutverschmierte Folterinstrumente oder so.

Davon mal abgesehen liegt mein Fahrrad momentan im Sterben- Altersschwäche. Erstaunlicherweise wurde es in insgesamt 5 Jahren Bonner Stadtlebens nicht ein einziges Mal geklaut, und es versagte mir –fast- nie den Dienst. Aber jetzt müßte die Hinterradnabe repariert bzw. gereinigt werden, und zusammen mit diversen anderen kleineren Reparaturen würde ich auf fast 100 € kommen, und da muß ich passen. Werde die nächsten Tage also ein paar Fahrradläden abklappern und sehen, was es so gibt und was es alles so kostet. Ich kann mich nur nicht entscheiden, was ich kaufen soll- einen klapprigen alten Drahtesel, oder ein schönes neues glänzendes Rad mit 354 Gängen und allem pitsch und patsch? Naja, ich kenn' mich ja- ich kaufe mir wahrscheinlich ein ganz tolles neues Fahrrad, weil ich der Versuchung einfach nicht widerstehen kann, und nach ungefähr drei Tagen (plus/minus 4 Stunden) wird es mir dann unterm Hintern weg geklaut und ich kaufe mir dann doch eine alte Schrottmühle, die keiner haben will.

10 Oktober, 2005

Technik die begeistert

Montag morgen und der Tag fängt schlecht an- mein Fahrrad spinnt, mein Computerbildschirm flackert (weil es so dringend ist, haben unsere Computerfachmenschen auch nur zweieinhalb Stunden gebraucht, um sich in mein Büro zu bequemen und hilflos mit den Achseln zu zucken), und anstelle des versprochenen neuen Faxgeräts (unser altes hat jedes dritte Fax mit Dauerwelle ausgespuckt- weder modisch noch praktisch) haben die uns ein antiquiertes Fax hingestellt, dessen Plastikhülle schon ganz vergilbt ist- natürlich nur "übergangsweise" (zur Erklärung "übergangsweise" ist Magnetfabrikanisch für "Zeitraum zwischen 2 und 36 Monaten"). Ich frage Euch, wie alt muß weißes Plastik sein, daß es vergilbt?? Das Ding sieht so aus, als hätte es 10 Jahre lang in einem winzigen Büro mit zwei Kettenrauchern gestanden; und es ist so eklig, daß keiner es benutzen will. Deswegen erfreut sich unser Scanner auch plötzlich einem Beliebtheitsgrad bisher ungeahnter Ausmaße...

Aber nichts von alledem kann mir heute meine Laune verderben. Zum Einen trage ich seit heute Morgen als Ohrwurm "Aufstehn" von Seeed mit mir rum, und zum Zweiten... glaube ich tatsächlich, daß ich ... *Trommelwirbel* ... mich verliebt habe. Ja, ich. Ich, Katharina D.- Langzeitsingle par excellence, Beziehungskrüppel allererster Güte... erwischt! Und ich hatte ganz vergessen, wie dämlich man sich dabei fühlt. Habe ihn vorhin angerufen, er ist nicht drangegangen, und sofort der erste Gedanke- der hat gesehen, daß ich das bin, und geht absichtlich nicht dran. Da bildet man sich sein ganzes Leben lang ein, wenigstens bei der Intelligenzverteilung nicht ganz so schlecht weggekommen zu sein (quasi als Ausgleich für die Schlappe im Bereich "Busen") und daß man in der Lage ist, die Dinge stets nüchtern und sachlich zu betrachten... und dann sowas. Ich bin eine Schande für alle intelligenten Lebensformen.

So, und indem ich hier nun öffentlich bekundet habe, wie es um mich bestellt ist (meinen Zustand könnte man umschreiben mit "vorübergehend verblödet"), habe ich die ganze Sache nun verhext und nächste Woche werde ich kleinlaut melden müssen, daß er tatsächlich absichtlich nicht an’s Telefon gegangen ist und sich das alles in Luft aufgelöst hat. Ich meine, wenn er mich jetzt nicht fallen läßt, wann dann?

06 Oktober, 2005

Oh happy day...

Ich liebe diesen Tag! Die Sonne scheint, draußen fühlt’s sich an wie Frühling, auf der Arbeit war gut was zu tun und ich habe zwei unangenehme Vorgänge vom Tisch geschafft (die da schon seit einer Woche liegen), es ist Donnerstag und somit schon so gut wie Wochenende, zuhause wartet eine neue Folge "Gilmore Girls" auf mich, und dank meines grandiosen 1-stündigen Schlußspurtes habe ich mein Tagespensum soweit erledigt, daß ich mich für die letzte halbe Stunde ruhigen Gewissens meinem Blog widmen kann. Und last but not least- Bernd hat sich gestern gemeldet, nachdem ich einen 24-stündigen Paranoia-Anfall hatte, und es scheint alles in Ordnung zu sein. Aber von Anfang an:

Bernd. Auch "Barkeeper-Bernd" genannt, obwohl eigentlich gar kein echter Barkeeper- er stand bei Björn’s 30. Geburtstag am 17.9. eher als Aufpasser hinter der Theke. Jedenfalls habe ich von Steffi den Auftrag bekommen, nicht ohne seine Telefonnummer nach Hause zu fahren, und das habe ich natürlich auch gemacht. Montags haben wir uns dann abends getroffen, dann war er für eine kurze Woche auf Ibiza, und als er zurückgekommen ist, waren wir Minigolf spielen (in Alfter am "Heimatblick", tolle Aussicht über Bonn, kann ich nur empfehlen). Dann kam das lange Wochenende, an dem wir ab Samstag mehr oder weniger ununterbrochen aneinander und an der Couch geklebt haben- selten so ein faules Wochenende gehabt. Obwohl ich mir das verdient hatte, schließlich war ich Freitag mit Lena & Steffi aus. Erst im Luxx und dann in der Jazzgalerie, und ausnahmsweise war ICH sogar mal die Stimme der Vernunft- jawohl, ICH. Katharina "Laß' uns einen trinken gehen" D. . Sehr ungewohnte Rolle, muß ich sagen.

Tja, und dann hat Bernd sich 36 Stunden nicht bei mir gemeldet, obwohl ich zwischenzeitlich eine SMS geschrieben hatte, und natürlich habe ich sofort einen Paranoia-Film geschoben und gedacht, daß das Ganze eine Neuauflage der Sam-Geschichte ist und daß Bernd auch einer von denen ist, die sich einfach ohne Vorwarnung aus meinem Leben verabschieden. Bin schließlich ein gebranntes Kind in dieser Hinsicht (in chronologischer Reihenfolge: Kai, Petra, Vera, Claudi, Jan, Sam). Naja, wie dem auch sei, jedenfalls war von Montag nacht bis Dienstag mittag erstmal Drama angesagt, in der ich Männern im Allgemeinen und Sex im Besonderen auf ewig abgeschworen habe und schon mal ein paar Flaschen Alkohol im Kühlschrank kaltgestellt habe.
Soviel also zu Bernd. So wie’s aussieht, bin ich momentan nicht solo- und heute kommt Beccy aus Spanien wieder und ich muß ihr dann beichten, daß ich mir hinter ihrem Rücken einen Freund zugelegt habe ... na super.

So, und jetzt fahre ich nach Hause und lasse es mir gutgehen! Heidi-ho.

28 September, 2005

10 Tage ohne...

... Internet zuhause. Und ich lebe noch! Was der Mensch alles so aushalten kann- erstaunlich!

Aber seit gestern hat das Leiden ein Ende: Netcologne hat meine Leitung überprüft, ist zu dem Schluß gekommen, daß das Modem kaputt ist und hat mir ein neues gegeben. Ich habe es angeschlossen und siehe da- ich komme immer noch nicht in’s Internet; es lag wohl doch am Netzwerkkabel. Da ich kein Ersatzkabel hatte, das lang genug gewesen wäre, mußte ich den ganzen Computer abbauen, in die Diele rüberschleppen und dort neben dem Telefonanschluß wieder aufbauen, und tatsächlich, mit einem neuen Kabel komme ich auch wieder in’s Netz. Für einen Jubelschrei war ich durch die ganze Aktion (insgesamt 20 Kilometer mit dem Rad) allerdings zu geschwächt, außerdem war dafür auch gar keine Zeit- schließlich mußte ich die ganzen Daily Show Folgen von letzter Woche und die erste Folge der zweiten Staffel "Lost" runterladen.

Letztere war übrigens so spooky, daß ich sämtliche Lichter in der Wohnung wieder anmachen mußte- wie Tanja heute Morgen so schön sagte, ich hab‘ sogar vor den Schlümpfen Angst. Was natürlich eine bodenlose Übertreibung bzw. Verdrehung von Tatsachen ist- gegen die Schlümpfe habe ich überhaupt nichts (außer, daß es schon ein bißchen suspekt ist, daß da haufenweise blaue Jungs mit nur einem blauen Mädchen zusammenleben- und zwar in einem Dorf, das aus Pilzen besteht...) das möchte ich an dieser Stelle einmal klar stellen, aber Gargamel und Azrael sind total fies! Jedenfalls frage ich mich wirklich, ob ich "Lost" noch alleine weitergucken kann, wenn das so spooky weitergeht- vor allem, wo es jetzt auch noch früher dunkel wird... Aber was hilft's, ich mußte 3 Monate ohne wöchentliche Sawyer-Dosis aushalten, da muß ich jetzt wohl durch, spooky oder nicht spooky. Manchmal muß man eben Opfer bringen.

21 September, 2005

Tag 4 ...

... des Internetentzugs. Ich glaube, ich habe das Schlimmste hinter mir: ich habe aufgehört zu zittern; ich habe nur noch selten das Bedürfnis, den Computer hochzufahren um irgendetwas im IMDb nachzugucken (sterbe ich eben doof); und seitdem Tanja mir versprochen hat, die "Gilmore Girls"-Folge von dieser Woche runterzuladen und rüberzubringen, hyperventiliere ich auch gar nicht mehr. Und ich muß schon sagen, so ein Leben ohne Tüte im Gesicht hat durchaus seine Vorteile.
Werde allerdings trotzdem heute bei Netcologne Alarm schlagen, meine Arbeit leidet nämlich schon ein bißchen darunter. Zum Beispiel jetzt gerade. Ich sollte eigentlich unseren arschigen Vertreter in Italien anrufen und zur Sau machen (mein Chef hat heute mal keine Lust, den bösen Cop zu spielen), aber nein- ich blogge. Naja, was soll's- Kunden sind sowieso blöd. Und heute sind die alle noch viel beschränkter als sonst immer! Ich hätte es ja nicht für möglich gehalten, aber es geht- erstaunlich, wieviele blöde Fragen man an einem Tag so gestellt bekommen kann. Vorhin hat einer angerufen und gefragt ob Magnetarmbänder wirklich Migräne heilen können. Und davor wollte jemand wissen, ob der Innendurchmesser eines Ringmagneten größer oder kleiner ist als der Außendurchmesser. Und heute Morgen hatte ich einen, der wollte diese klassischen grün-roten Magnete, die es immer in der Schule gab. Habe ihm gesagt, daß wir die leider nicht herstellen, daraufhin hat er aufgelegt. 20 Minuten Bedenkzeit später hat er nochmal angerufen und ganz schüchtern gefragt, ob wir die dann vielleicht in anderen Farben dahätten- okay, zugegeben, das war irgendwie ganz süß. Hätte ihm vielleicht sagen sollen, daß wir nur noch die Kombinationen rosa/himmelblau oder army-grün/schwarz da hätten... Und gerade eben wollte einer aus Bonn, der aus Versehen bei mir gelandet ist (ich bin schließlich internationaler Vertrieb), daß wir ihm "eine Tüte Magnete zusammenstellen", er käme sie dann heute Nachmittag abholen...
Den anderen hier geht's heute aber auch nicht besser. Um die Atmosphäre hier in der Abteilung ein bißchen aufzuheitern, habe ich im Namen des "Flipper Angellädchens" eine besonders dumme Anfrage gefälscht und über's Internet in unseren zentralen Emailserver eingespielt. 10 Minuten später dann die Bestätigung, daß sie gelesen wurde- ein lautes, verzweifeltes "Sind die denn heute ALLE total bescheuert?!!" aus Büro 3. Naja, Jenny spricht jetzt nicht mehr mit mir, aber wir anderen haben gut gelacht.
Übrigens habe ich hier einen Direkt-Link auf "Crocodile D. und das Terrorkrokodil" gesetzt. Muß mir da jetzt zwar noch eine andere Lösung überlegen (die Bilder sind zu klein), aber für den Moment tut's das auch.

19 September, 2005

Katharina goes cold turkey

Fast hätte ich es vergessen! Nicht nur, daß ich dieses Wochenende fast verblutet wäre, nein, es ist ja noch viel schlimmer gekommen: Freitag nachmittag hat sich mein Modem aus dem aktiven Dienst verabschiedet- ganz auf einmal und ohne jede Vorwarnung!! An einem Wochenende! Ich bin Single und im Großen und Ganzen ein armseliger Mensch, und wenn ich nicht arbeiten darf, brauche ich eben das Internet zu Aufrechterhaltung der Illusion, ich hätte soziale Kontakte! Und außerdem war gerade die Diskussion über die neue Gilmore Girls Folge in vollem Gange...

Aber wer hätte gedacht, daß meine Faulheit gekoppelt mit TV-Abhängigkeit meine Internetsucht besiegen würde? Ich hätte nämlich selbstverständlich auch am Samstag noch in die Stadt fahren und bei Netcologne einen Aufstand machen können... aber mein Bett war so gemütlich, und dann hatte ich da ja auch noch die letzten beiden Folgen der 2. Staffel "L-Word", die ich gucken konnte...

Bis Donnerstag muß die Verbindung allerdings auf jeden Fall wieder stehen, da muß ich nämlich die erste Folge der 2. "Lost"-Staffel runterladen. Ich meine, natürlich wird Sawyer die Schußwunde überleben, denn was wäre "Lost" ohne Sawyer, aber trotzdem- I need my fix, dammit!

Hmm... wenn man sich das so anhört, könnte ein voreiliger Leser den Eindruck gewinnen, ich säße nur vor dem Fernseher! Diese weitverbreitete Fehlannahme werde ich hier und heute aus dem Weg räumen. Gestern habe ich zum ersten Mal in bestimmt 2 Wochen wieder etwas im Fernsehen geguckt (erst die Affen-Doku und dann einen total guten ARTE-Fernsehfilm namens "Schöne Frauen"). Ich hasse Werbung, und wenn man einmal angefangen hat, irgendetwas im Original zu gucken, kommen einem die deutschen Synchronisierungen einfach nur noch dämlich und fake vor. Und dann gibt es natürlich ein paar Fernsehserien, die ich im Netz runterladen muß, aber das sind pro Woche genau 280 Minuten ("Desperate Housewives", "Gilmore Girls", "The O.C." und "Lost" mit je 45 Minuten und 4 Mal in der Woche "The Daily Show with Jon Stewart" mit je 25 Minuten – letzteres läuft aber unter "USA-politische Bildung"), also ein bißchen über 45 Minuten / Tag (okay, wenn später im Jahr "24" und "L-Word" wieder anlaufen, sind es dann insgesamt 370 Minuten = 60 Minuten / Tag). Im Gegensatz dazu die ganzen Leute, die nach Hause kommen, sofort den Fernseher einschalten und sich 6 Stunden lang Klingeltonwerbungen auf MTV angucken... Ich denke wirklich, da komme ich noch ganz gut bei weg.

Okay, zugegeben- daß ich "The O.C." gucke ist nicht wirklich ein Zeichen von übermäßigem Intellekt. Aber "The O.C." ist nun mal mein 'guilty pleasure', und ich steh‘ dazu. Dafür habe ich nie "Beverly Hills 90210" oder "Melrose Place" geguckt, das war damals noch viel blöder. Immerhin gibt es bei "O.C." Seth und Summer und gute Dialoge. Oh, und den Dad.

DER TOD LAUERT ÜBERALL!

Heute: Rasierklingen
(Verdammt, die Zeit geht viel zu schnell rum! Ich war fest davon überzeugt, meinen letzten Eintrag erst vor ein paar Tagen gemacht zu haben, und was muß ich feststellen- es sind schon wieder fast 2 Wochen... hach ja, manchmal sehne ich mich zurück zur Schulzeit, da hatte man ständig Langeweile... das Wort habe ich mittlerweile so gut wie aus meinem Wortschatz gestrichen. Aber wenn ich dann eine Sekunde länger an die Schulzeit zurückdenke, überkommt mich wieder dieses altbekannte Grausen und schon ist es wieder vorbei mit dem kleinen Nostalgieanflug.)

Aber eigentlich wollte ich darüber berichten, wie ich am Samstag dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen bin! Dazu muß ich etwas weiter ausholen (wie es ja sonst nun gar nicht meine Art ist) : abends stand Björns Geburtstagsparty auf dem Programm, und um 6 Uhr informiert mich Lena, daß sie ganz vergessen hat, unser Geschenk zusammenzubasteln, und jetzt hat sie dafür keine Zeit mehr und wir sollen uns was einfallen lassen. Eien panische Telefonkonferenz mit Beccy und Steffi später hatte sich herauskristallisiert, daß tatsächlich ICH mich um das Basteln einer DVD-Box würde kümmern müssen. Ich. Handwerklich und künstlerisch vollkommen talentfrei. Hooray. Mit dem "gemütlich fertigmachen" war nix, statt dessen schnell zum Hit rasen, Kleber kaufen (immerhin besitze ich eine Schere!), hektisch Buchstaben aus Zeitungen aus- und mir eine Idee aus den Rippen schneiden, unter die Dusche, Anziehen, Schminken und ab dafür. Die Eile erklärt auch, warum ich eher unoriginell in schwarz gehüllt war...

Aber ich schweife ab- meine Nahtoderfahrung fand unter der Dusche statt. Ich habe mich nämlich beim Beine rasieren sage und schreibe 5 Mal geschnitten, weil ich es so eilig hatte: rechtes Knie außen, rechter Knöchel innen, rechter Knöchel außen, linkes Knie und ein ungelogen 5 cm langer Schnitt am linken Knöchel außen, der einfach nicht mehr aufhören wollte zu bluten (richtig ekelhaft war auch der Hautfetzen, der in der Rasierklinge hing)! Bevor ich zum Klamottenpart übergehen konnte, mußte ich erstmal die Wunde verarzten (habe meine gesamten Pflastervorräte erschöpft! Okay, es waren nur 3, aber trotzdem.), die Blutlache auf dem Badezimmerboden aufwischen und die Blutspritzer an den Wänden beseitigen.

Also, wenn ich an dem Abend irgendwo zwischen Buschdorf und Beuel ermordet worden wäre und der CSI den Fall untersucht hätte, hätte es eine heillose Verwirrung gegeben. Die hätten mein Badezimmer mit ihrem "wir machen unsichtbare Blutspuren wieder sichtbar"-Zeugs untersucht, hätten das Blut gefunden und wären davon ausgegangen, daß ich dort niedergemetzelt worden bin. Was sie natürlich auf eine ganz falsche Fährte gelockt hätte, und der Mörder wäre wahrscheinlich entkommen! Ja ja, solche Gedanken kommen mir, während ich mich auf eine Party vorbereite... vielleicht sollte ich mir zu Weihnachten doch einen Gutschein für eine Doppelstunde beim Psychologen schenken lassen. Der könnte dann auch gleich klären, warum ich bei jedem Scheiß im Fernsehen heule, das nervt nämlich! Gestern habe ich auf ARTE eine Doku über eine Bonobo-Aufzuchtstation im Kongo gesehen, wo die ganzen traumatisierten Bonobo-Affen hingekommen sind, und ich habe die ganze Zeit nur geheult. Nuts. Naja, vielleicht war ich ja auch noch vom Blutverlust so geschwächt.
Ach ja, die Party war übrigens viel besser als ich ursprünglich gedacht hatte! Und die Hausaufgabe, die Steffi mir aufgegeben hat, habe ich auch mit Sternchen gemeistert...

07 September, 2005

Ein offiziell guter Tag

Er fing zwar damit an, daß ich aus vollkommen unerfindlichen Gründen um eine glatte Stunde verschlafen habe (habe den Wecker ein paar Mal weitergesnoozt, aber doch keine nicht über eine Stunde!), aber dafür habe ich festgestellt, daß ich insgesamt nur 30 Minuten brauche, wenn’s hart auf hart kommt- und das mit Dusche und Haare waschen und fönen. Interessant. Möglicherweise auch nur 29, ich habe nämlich eine Minute gebraucht, um zu realisieren, daß es tatsächlich 7:00 ist und nicht 6:00 wie es eigentlich sein sollte; die würde ja im Normalfall schon mal wegfallen.

Außerdem habe ich meinen weißen Lieblingsrock an und ausnahmsweise habe ich auch mal Gott sei Dank Unterwäsche an, die man da nicht durchsieht. Normalerweise vergesse ich nämlich immer die relative Durchsichtigkeit eines weißen Sommerrockes, und meistens sind das dann auch ausgerechnet Tage, an denen ich ständig runter in die Produktion muß...

Darüber hinaus darf ich heute mal der gute Cop sein. Mein Chef hat unseren italienischen Vertreter zusammengefaltet und ich mußte ihn dann trösten. Armer Kerl. Hat sich den Anschiss allerdings auch verdient- das ist einfach ein arroganter blöder Bauern-Arsch, und jeder zweite Satz ist "Ecco, isch bin Ingenieur, isch weiß!"

Was ist noch? Ach ja, die komplexeste Anlage, die wir bisher je gebaut haben, und die meinen australischen Kunden beliefert, ist heute angelaufen und es sieht einfach toll aus- ist mein Ernst. Ich bin einen Industrieroboter verliebt, aber aus uns darf nie etwas werden, denn schließlich arbeiten wir zusammen, und mein Chef würde das bestimmt nicht gutheißen... Das sind so komplizierte Teile mit 1000 Arbeitsgängen, aber die Automation läuft und läuft und macht alles in einem Rutsch. Ohne zu mucksen. Noch.

Und überhaupt war das ganze Wochenende gut. Fing schon Donnerstag an mit dem ersten Treffen nach der Urlaubszeit mit den Mädels (mein Beitrag war, wie ich schnell noch vor meinem Urlaub von einem Typen eine halbe Stunde vorm Date mit einer total dämlichen Ausrede versetzt worden bin); Freitag dann direkt nach der Arbeit um 11 in die Stadt und Frühstücken mit den Mädels, dann Lena dabei zusehen, wir sie sich im Douglas ruiniert. Ich hasse diesen laden so sehr! Diese blöden Bratzen-Verkäuferinnen, die sich immer viel zu viel und zu schlimm schminken, und die Lena tatsächlich weisgemacht haben, daß ihre Gesichtshaut "schon total verhornt" sei, so daß nur noch diese Chanel-Gesichtscreme helfen würde. Der Mini-Tiegel hat Lena 80 € gekostet! Ich hätte sie nie alleine mit dieser Verkäufer-Bratze lassen sollen, aber ich dachte, Lena würde der einen Vogel zeigen. Und es wäre so cool gewesen, wenn Lena sich erst die ganzen teuren Cremes hätte vorführen lassen und dann zum Nivea-regal gegangen und sich dort bedient hätte... aber nein. Wieder einmal tragen die bösartigen Douglas-Verkäuferinnen einen Sieg davon, und zurück blieben:

  • eine total fassungslose Lena, die gar nicht begreift, warum sie nicht einfach nein gesagt hat,
  • eine frisch verliebte Steffi, bei der es zweifelhaft ist, ob sie nach Luz‘ Eintreffen überhaupt etwas um sich herum wahrgenommen hat,
  • eine wutschnaubende Kathrin, deren Freitags-Mantra "Ich hasse diesen Laden! Ich hasse diese Verkäuferinnen! Ich hasse sie alle!" war, und
  • ein Luz, der zum ersten Mal auf die Freundinnen seiner Freundin trifft und feststellt, daß die Eine 80 € für einen Mini-Tiegel Gesichtscreme ausgibt, und daß die andere währenddessen mitten im Laden steht und halblaut eine Haßtirade nach der nächsten losläßt... es spricht auf jeden Fall für ihn, daß er nicht auf dem Absatz kehrtgemacht hat.

Abends war ich mit Seb in "Sin City"- sehr, sehr krass. Sehr brutal (mußte ständig weggucken), aber mit coolen Dialogen und total genial gefilmt- besser konnte man die Comics echt nicht umsetzen!

Samstag habe ich den ganzen Tag mit Beccy in der Rheinaue und vorm Fernseher abgehangen (eigentlich wollten wir ja "Galaxy Quest" gucken, aber dann kam gleichzeitig "Bodyguard", und ich mußte unbedingt die Samuraischwert-Scene sehen und die mit "ICH BLUTE NICHT, ICH BLUTE NICHT!! ES IST MEIN BODYGUARD!!" Ich liebe diesen Film. My guilty pleasure.) und Sonntag hatten wir Gelegenheit, unser Image Luz gegenüber wieder etwas aufzupolieren, weil wir nämlich alle zusammen am See waren. Keine ruinösen Einkäufe, keine Haßtiraden (naja, okay, nur die eine gegen Bush, und da habe ich mich auch schon beherrscht), dafür einfach ein total relaxter Tag. An dem ich mal wieder feststellen durfte, daß frischverliebte Pärchen so süß sind, daß man schon beim Hingucken karies kriegt. E-KEL-HAFT. Naja. Bin ja nur neidisch. Vor allem, nachdem Luz McGyver-mäßige Talente an den Tag gelegt hat und Steffi’s Auto mit Tesafilm und rosa-glänzendem Geschenkpapierband geflickt hat (kein Witz). Ich werde ihn von nun an nur noch Mäc nennen (EDIT: Fotos gibt es hier!).

Ach ja, wir haben wieder einen würdigen Spruch des Tages!

"Hühnerleiter ist relativ."

Soll ich den noch erklären? na gut: mein Chef meinte, das Leben wäre wie eine Hühnerleiter- kurz und beschissen (seine Montagsdepression dauert diesmal offensichtlich ein bißchen länger als sonst). Daraufhin habe ich bemerkt, daß ich in meinem Leben schon einige Hühnerleitern gesehen hätte, die ganz schön lang gewesen sind. Wir haben uns dann nach einer angeregten Diskussion darauf geeinigt, daß Hühnerleitern eben relativ sind und gut is'.

12 August, 2005

Life's good!

Ich war die ersten 10 Tage meines Urlaubs bei meinen Eltern in den französischen Alpen, wo's zwar wirklich superschön war- allerdings war ich schon ganz froh, in den Bus steigen zu können, der mich nach Manosque und von da aus nach Roussillon bringt... wenigstens ein paar Tage keine Eltern! Dafür allerdings Valérie, die Kids, ihr Mann und zwei von seinen Freunden- hört sich vielleicht an wie eine Strafe, aber war überhaupt nicht so. Naja, oder es kommt mir nur so vor, da ... *täterätää* ich zum ersten Mal high war! Ich bin so stolz auf mich! Jahre- ach was, Jahrzehnte!- lang kiffen ohne irgendeinen Effekt- und nun endlich hab' ich's zu was gebracht! Ja, ich bin stolz... und ein bißchen enttäuscht- hatte es mir irgendwie toller vorgestellt. Genauso wie mit meinem ersten Orgasmus- alle hypen's hoch, und dann liegt man da, denkt "Wie, und das war's schon?" und fühlt sich irgendwie verarscht. Ist nicht so wie in den ganzen Schundromanen, die Veri und ich (und noch ein paar andere, die allerdings nicht offen zu ihrem Laster stehen und hier nicht genannt werden möchten) immer gelesen haben- kein erderschütterndes Erlebnis, wirklich. Und was mein Highsein angeht- mir war einfach nur schwindelig und ich habe mein Glas anstatt auf die Spülmaschine daneben gestellt. Nur daß daneben eben nichts ist außer Luft, und das hat das Glas mir übelgenommen. Schade drum, da war noch ein guter Schluck Vodka-Lemon drin... Liebe Kinder, laßt Euch das eine Lehre sein: Finger weg von den Drogen, wenn Euch Euer Longdrink lieb ist! Keine Macht den Drogen, sag' ich da nur. Naja, damit ist jetzt sowieso Schluß- die Jungs sind heute Morgen abgereist und mitsamt ihre Vorräte. Andererseits heißt das, ich habe zum ersten Mal seit Ewigkeiten dieses Haus ganz für mich alleine- WHOO! Endlich wieder laut Musik hören (habe Audioslave wiederentdeckt), ungehindertes Chipsessen (kein "aber wir essen in 10 Minuten!"), ungestörtes Lesen, den Pool ganz für mich... so muß das sein!
Apropos Pool- ich denke mal, ich kann mich jetzt rauswagen. Vorhin war alles noch im Schatten und bei 25° noch ein bißchen frisch, aber jetzt kann ich mich wohl wieder an mein Projekt Extreme-Nothing-Doing wagen. Und ich spür's- heute werde ich es schaffen! Ich werde heute länger als 5 Sekunden auf dieser verdammten Luftmatratze stehenbleiben, und wenn es mich verdammt noch mal umbringt, jawohl! Denn, meine Freunde, auch im Urlaub gilt: man muß jede Herausforderung annehmen, die sich einem präsentiert!
Fairerweise gibt es aber auch Sachen, die ich vermisse: The O.C., zum Beispiel (ich verpasse 3 Folgen!!), und meine Wohnung (so schön still und groß und leer!), meine Bücher und meine CDs und meine DVDs und überhaupt und so. Aber naja, das nehme ich für ein paar Wochen gerne mal in Kauf- habe seit 2 Wochen keine lange Hose mehr angehabt!