Ich weiß auch nicht, was momentan mit mir los ist- wenn ich nicht gerade meine Serien gucke, mich von übermächtigen Gegnern über einen Badminton-Platz scheuchen lasse, im Schwimmbad fast ertrinke oder versuche eine Wand hochzukommen, dann suche ich wahrscheinlich gerade nach neuen Rezepten im Internet und setze diese dann mit wechselndem Erfolg in die Tat um. Heute also (nachdem sich Tom beim Badminton nicht mal Mühe gegeben hat so zu tun als würde ich ihn auch nur ansatzweise fordern) habe ich es mir in den Kopf gesetzt, Erdnuss-Cookies zu backen. Es gab einst eine Zeit, da habe ich mich jeden Freitag abend in das Bonner Nachleben gestürzt und kam erst um 5 wieder nach Hause... jetzt backe ich, und so wie ich mich gerade fühle, werde ich spätestens um halb 11 im Bett sein. Aber ich schweife ab- das Thema des heutigen Blogs ist schließlich "Keksebacken" (morgen: "Streifenfrei Fensterputzen- Mythos oder Realität?") und nicht "Wo ist meine Jugend hin?". Also, Kekse, das letzte Mal, daß ich welche gemacht habe war ca. 1989, und ich konnte heute Abend zwei nützliche Erkenntnisse gewinnen:
- wenn im Rezept steht "Erdnüsse kleinhacken" beschränkt sich das Kleinhacken tatsächlich nur auf die Erdnüsse- nicht auf die Finger. Das hätte ziemlich übel ausgehen können, aber Gott sei Dank besitze ich nur stumpfe Messer.
- der Teig ist ja viel zäher als Kuchenteig! Ich gebe zu, ich hätte der kleinen Panikattacke ("Oh mein Gott, da ist ja wohl viel zu viel Mehl drin, wie kriege ich das jetzt wieder flüssig!!!") zuvorkommen können, wenn ich mir etwas mehr Gedanken gemacht hätte, aber nun gut. Man lebt, man lernt.
- wenn die Kekse gar sind, müssen sie raus. Den Gedanken "Ach, die können bestimmt noch 'ne Minute" sollte man komplett aus den Gehirn verbannen- ein Kuchen verzeiht einem das vielleicht noch, aber bei Keksen rächt sich das sofort. Wie ich bei meinem ersten Blech feststellen mußte, die sind nämlich am Boden deutlich dunkler und allgemein etwas zäher geworden als beabsichtigt. Die Dinger sind jetzt steinhart, aber das ist nicht ganz so schlimm- ich werde sie einfach mit zur Arbeit nehmen und sie als Erdnuss-Cantuccini ausgeben (das sind diese kleinen harten italienischen Kekse, bei denen man sich immer fragt, warum die immer so teuer sind). Und wenn meine Kollegen sie nicht essen wollen (oder können), leihe ich mir aus dem Werkzeugbau eine Metallsäge, zerkleinere damit die Kekse, bastle mir eine Zwille und beschieße mit den Stücken Mr. Mondsüchtig/Berufshypochonder/Tine Wittler oder/und den homophoben Sack nebenan.