29 November, 2004

Alarm! Wo ist nur der Heim-Defibrillator (siehe http://www.amazon.com/exec/obidos/tg/detail/-/B00064CED6/qid=1116431424/sr=8-1/ref=pd_csp_1/002-7781888-4088037?v=glance&s=hpc&n=507846, für den kleinen Herzstillstand zwischendurch- never leave home without it!), wenn man ihn braucht? Ich schwöre, gerade hatte ich meine ersten offiziellen Herzrythmusstörungen-
Elisha hat nämlich doch zurückgeschrieben! Hinterhältige Socke, gerade wenn man nicht damit rechnet schlägt der aus dem Hinterhalt zu! So sind sie, die Männer.

Habe mich sogar ein klein wenig an Timo gerächt. Habe im Gästebuch seines Fußballvereins einen „Timo ist SO süß!“-Eintrag hinterlassen, hoffentlich verliert er dadurch jeglichen möglicherweise vorhandenen Respekt seiner Mitspieler. Naja, die ultimative Rache ist es noch nicht, aber man fängt ja klein an.

28 November, 2004

Große Ankündigungen (2 an der Zahl)

Schon wieder ist ein Wochenende rum! Wo ist es hin? Und dabei habe ich noch nicht mal irgendwas gemacht, ich bin sowohl Freitag als auch gestern abend brav zuhause geblieben und habe gelesen. Ich habe nämlich ein geniales Buch entdeckt, und das wird in der nächsten Zeit meine gesamte Aufmerksamkeit erfordern.

Aber nun ist es Zeit für nicht eine, nein!, gleich zwei Ankündigungen: (dun dun dun DUNN!)

Ankündigung #1:

Ich, Katharina D., ich werde im März nach Buschdorf ziehen! Und zwar nebenan von Tanja in eine der Wohnungen ihrer Eltern... weiß zwar nicht, ob das so klug ist (ich höre sie schon nachts an meiner Tür kratzen, weil sie die neueste Gilmore-Girls-Folge runtergeladen haben will), aber die Wohnung ist ziemlich cool: 60 m², Schlafzimmer, Wohnzimmer und eine fast schon riesige Küche; große Abstellkammer (für meine Freunde auch "Gästezimmer“); bevor ich einziehe kommt überall Laminat rein, die Wände werden frisch gestrichen und das Bad wir komplett neu gemacht; und der Preis ist alles in allem auch okay. Und die frische Landluft... man stelle sich vor, um von Bonn-Zentrum nach Bonn-Buschdorf zu kommen, fährt man durch Felder- echte Felder! So richtig mit Korn und Gülle und so! Hach ja...

Ankündigung #2:

Elisha hat nicht geantwortet, das hätte sich also auch erledigt.

26 November, 2004

Habe gestern Nacht noch das Wecker-Rätsel gelöst. Anscheinend habe ich am Mittwoch (im Reich der Halbtoten) die Lautstärke des Weckers auf lautlos gestellt, und deswegen habe ich ihn nicht gehört- also Entwarnung.

Außerdem habe ich zufällig herausgefunden, daß Elisha, mein Salsa-Partner von vor 4 Jahren, tatsächlich noch in Bonn ist und daß er am heute an einem Seminar für Internationale Kommunikation teilnimmt- und ich werde ihm dort am Ausgang auflauern, jawohl! Ich weiß, mir fehlt nur noch die Zahnspange, dann bin ich original wieder 14 Jahre alt (die Pickel habe ich ja schließlich noch, bzw. wieder) (Moment mal, ich habe momentan ja gar keinen größeren Pickel! Zumindest keinen, der einen Namen verdient hätte- Hallelujah!). Na und? Ich bin verzweifelt, ich bin Single, ich habe Spinnenweben an meinen primären Geschlechtsmerkmalen und überhaupt habe ich heute sowieso nichts Besseres vor. Es regnet nicht, also spricht auch nichts dagegen, daß ich mich ein bißchen an der frischen Luft aufhalte!


18:15

Habe 20 Minuten gewartet und er war natürlich nicht da. Oder er war da, hat mich gesehen und ist durch den Hinterausgang raus. Oder hat sich auf der Toilette versteckt. Naja, dafür habe ich entdeckt, daß er eine neue Handynummer hat (was vielleicht ein Grund dafür sein kann, daß er auf meine letzte SMS nicht geantwortet hat- jedenfalls werde ich ihm nachher eine SMS schicken, man weiß ja nie. Ich will endlich wieder Salsa tanzen! (unter anderem ;-)

25 November, 2004

Ich habe heute verschlafen! Zum ersten Mal in meinem ganzen Leben habe ich den Wecker nicht gehört –obwohl er an war, hab’s extra nochmal überprüft!- und bin erst um Viertel nach 7 aufgewacht. Naja, immerhin habe ich halbwegs ausgeschlafen, und ich war im Endeffekt auch nur eine Stunde zu spät, und weil mir sowas ja sonst nicht passiert wurde ich auch nicht direkt gefeuert.

Aber Sorgen mache ich mir schon- der Wecker war an, und ich habe ihn trotzdem nicht gehört! 59 Minuten lang plärrendes Radio direkt neben meinem linken Ohr, und nichts. Was, wenn das zur Gewohnheit wird, ich bin schließlich ganz allein auf dieser Welt, und niemand wird mich aufwecken, wenn ich es nicht selber gebacken kriege! Schluß mit lustig- jetzt brauche ich wirklich einen Freund! War ja alles noch gut und schön, als es um sexuelle Frustration ging und so, aber wenn mein Job auf der Kippe steht, muß sich was ändern! Ich brauche jemanden, der mich jeden Morgen aus dem Bett kickt, und zwar sofort! Naja, ersatzweise werde ich heute Nacht meinen Handy-Wecker aktivieren, und gleichzeitig noch den fiesen Piepton von meinem anderen Wecker- sicher ist sicher.

Und meine lieben Kollegen sind nun offiziell Mitglieder im Club Böser Menschen. Erst haben sie mir eingeredet, ein Arbeitskollege würde was von mir wollen (Neeeiiin! Bitte nicht der!); und dann (als ob das nicht schon genug Leid wäre, das sie mir zufügen könnten) haben sie mir noch von einem unbekannten Handy aus eine SMS geschickt, die angeblich von eben diesem Typ kam. Und während ich mir den Kopf zerbrochen habe, wie ich diesem netten Jungen (denn nett ist er, nur eben ein bißchen... ähem, „einfach gestrickt“) so schonend wie möglich beibringen sollte, daß ich leider Gottes nichts von ihm will, hat der Versand sich gekugelt vor Lachen. Das Handy war nämlich das von Timo, nur hatte ich bis dahin seine Nummer nicht. BIS DAHIN! Jetzt habe ich sie, und Rache ist mein!

24 November, 2004

Ein Tag fast wie in der Hölle.

Er begann damit, daß ich die Augen aufschlug- was ich sofort bitter bereute, denn draußen war es schon heller Tag. Und ich hatte einen Kater. Aber liegenbleiben konnte ich trotzdem nicht, es hatte nämlich an meiner Tür geklingelt, also mußte ich hin und das Paket annehmen (mein neuer DVD-Player, der auch DivX packt!). Konnte allerdings nicht die gebotene Begeisterung aufbringen, sondern habe das Paket auf dem Weg in die Küche vorerst mal im Wohnzimmer abgelegt. Obwohl, „abgelegt“ klingt so kontrolliert- ich hab’s eigentlich eher fallen gelassen. In der Küche habe ich dann 2 Paracetamol genommen und bin dann wieder in’s Schlafzimmer gewankt. Der Blick auf die Uhr sagte mir, daß ich noch 2 Stunden schlafen kann, was ich dann auch getan habe. Um 12 wurde ich dann auch geweckt. Eigentlich hatte ich ja für diesen Tag frei, weil die Heizboiler im Haus gewartet wurden, aber ich mußte trotzdem um 2 in der Firma erscheinen. Was ich auch getan habe, allerdings bin ich vorsichtshalber nicht mit dem Rad gefahren, sondern zu Fuß gegangen- auf dem Fahrrad wäre mir möglicherweise schlecht geworden. Aber dann fing das ganze Elend erst an: eine 2-stündige Besprechung in kleinem Kreis, und alles, was ich gerade noch zustande gebracht habe, war das Niederkämpfen der Übelkeit, die immer wieder in Tsunami-artigen Wellen über mich hereinbrechen wollte. Oh, und die Augen konnte ich auch die ganze Zeit offenhalten, auch das ist eine erwähnenswerte Tatsache. Und ich glaube auch nicht, daß es negativ aufgefallen ist, daß ich ungefähr 1,5 Liter Wasser getrunken habe. Blöd war allerdings, daß ich den Stempel vom Carpe noch auf dem Handrücken hatte, der auch nach der Dusche nicht weggegangen ist. Und daß ich höchstwahrscheinlich immer wieder leicht grünlich angelaufen bin.

Aber irgendwann hatte auch das ein Ende, ohne daß ich bewußtlos von Stuhl gesackt wäre, und ich durfte nach Hause. Nach Hause- Tara! Komischerweise ging’s mir schon ein bißchen besser, als ich wieder in meinen eigenen vier Wänden war, also habe ich den neuen Player ausgepackt, gebührend bewundert (er ist viel kleiner und flacher als mein alter Player) und angeschlossen; und siehe da, er funktioniert sogar.

21 November, 2004

Habe heute meine erste offizielle Fanpost bekommen! Und zwar von einem völlig unbekanntem Absender! Ich kann es ganz deutlich spüren- dies ist der Durchbruch! Der erste Schritt in eine glänzende Zukunft! Ruhm! Weltherrschaft! Unsterblichkeit! *hust* Na gut, wahrscheinlich nicht... aber trotzdem sehr nett.

Habe sowohl Freitag als auch Samstag abend alleine zu Hause verbracht und frage mich, ob das für einen verzweifelten Langzeit-Single wie mich nicht eigentlich unverantwortlich ist. Schließlich predigt mir Anita immer wieder, daß ich öfters rausgehen soll, dann würde ich schon noch früher oder später jemanden kennenlernen. Aber daß ‚Prinzip Brechstange‘ auch nicht weiterhilft, das habe ich ja schon mathematisch belegt- die Wahrscheinlichkeit, daß ich beim Weggehen Mr. Perfect-for-me kennenlerne, liegt im günstigsten Fall bei 1 zu 50.000 und im schlechtesten Fall bei 1 zu 250.000 (siehe Logbucheintrag vom 11. März). Die Richtigkeit meiner Berechnungen wurde mir mehrmals bestätigt, also- warum überhaupt weggehen? Insbesondere, wenn es draußen kalt ist und es regnet und wenn man drinnen bleiben könnte und ein einladendes Bett und ein gutes Buch hat (einen ganzen Stapel, um genau zu sein) und sich zwischendurch die 2. Staffel von Sex and The City und die allerneuste Folge von Third Watch angucken kann? Naja, ich hatte dann trotzdem ein schlechtes Gewissen, und damit man mir nicht nachsagen kann, ich sei ja selber dran schuld, wenn ich keinen Mann abkriege, bitteschön- ich war heute morgen 2 Stunden lang im Café Blau und habe die Süddeutsche gelesen. Die Männerbevölkerung hätte also genug Zeit gehabt und hat ihre Chance nicht genutzt; ich bin frei von Schuld. Noch dazu bin ich dorthin gelaufen, am Rhein entlang (strahlender Sonnenschein- weiß der Himmel, wo der auf einmal herkam!), also nochmal je eine Viertelstunde, in der ich mich der Öffentlichkeit ausgesetzt habe. Oh, und nicht zu vergessen die 20 Minuten, die ich gestern im Plus beim Einkaufen verbracht habe! Also, den guten Willen kann man mir nun wirklich nicht absprechen.

19 November, 2004

Ich fühle mich benachteiligt. Alle kriegen ständig irgendwelche Spammails, bei denen es sich um die Wunder der Penisvergrößerung dreht, nur ich nicht! Ich kriege immer nur Super-Mega-Wenn-Sie-die-verpassen-sind-Sie-doof-Sonderangebote für Rolexuhren! Ich meine, okay- wozu sollte ich mir auch ein Körperteil vergrößern lassen, das ich noch nicht einmal besitze, aber trotzdem! Was wäre denn zum Beispiel, wenn ich einen Freund hätte (*snort*), der irgendwie zu kurz geraten ist? Ich wäre total aufgeschmissen! Und was soll ich überhaupt mit einer Rolex? Wenn ich so eine tragen würde, würden sowieso alle annehmen, daß es ein Fake ist, also was soll’s. Davon mal ganz abgesehen finde ich Rolex Uhren total prollig. Swatch tut’s auch, so.

Spruch des Tages kommt heute von... Tanja!

Sie kam gerade in mein Büro und sprach „Meine Finger riechen nach Donut! Wenn sie wenigstens nach Currywurst riechen würden!“ Aus dem Kontext gerissen, hört sich das viel besser an, deswegen belasse ich es hierbei...

18 November, 2004

13:50
In 10 Minuten beginnt meine Dokumenteninkasso-Schulung... nur wo? Stehe hier in der Sparkasse am Friedensplatz und die Leute haben mich hier nur verständnislos angeguckt, als ich mein Anliegen vorgebracht habe

13:59
Die Schulung findet nämlich gar nicht am Friedensplatz statt, sondern im Firmenzentrum. Das muß einem ja auch gesagt werden! Bin also schnell (naja, schnell... so schnell, wie es meine Absätze es im Regen jedenfalls zugelassen haben) die 400 Meter da rübergerannt und habe es gerade noch so geschafft!

14:03
Hätte mich gar nicht so beeilen müssen- 5 Leute sind auch noch nicht da. Außerdem herrscht ein unbehagliches Schweigen, während wir warten, das hätte ich mir sparen können, wenn ich nicht so gerannt wäre.

14:04
Es ist etwas passiert! Ein weiterer Teilnehmer ist noch nachgekommen! Sensation! Jetzt sind wir ganze 5, plus Dozent.

14:05
Der Dozent hat jetzt mit der Faust auf den Tisch geschlagen und die Schulung offiziell eröffnet. Außer mir sind noch 2 junge, aufstrebende Mitarbeiter der Sparkasse Köln, eine Azubine und ein komischer Typ, der anscheinend selber nicht so recht weiß, was er hier soll.

14:12
Unser Dozent Herr Brinkmann ist ein gutes Beispiel dafür, was bei der „Hauptsache, Krawatte & Anzug“-Philosophie so alles schiefgehen kann. In der Theorie trägt Herr Brinkmann Hemd, Sakko, Hosen (danke!) und Krawatte. In der Praxis ist das Hemd irgendwie rot-bräunlich, Ton in Ton mit der Krawatte, das Sakko ist zu weit, zu lang und blau kariert und die Hose ist schwarz. Nicht gut.

14:37
Der komische Typ hat von Export rein gar keine Ahnung, und deswegen stellt er die ganze Zeit komische, umständliche Fragen, was den ganzen Verkehr aufhält und den Dozenten völlig aus der Bahn wirft. 2 Yuppies, eine Azubine und ein Idiot. Hört sich an wie der Anfang von einem Witz.

15:03
Ich hab’s! Terrakotta! Das ist die Farbe vom Hemd! Und die Krawatte ist auch nicht Ton in Ton, sondern genau einen Ton daneben.

15:48
Hihi... die eine von der Sparkasse Köln hat tatsächlich ein Mäppchen dabei- komplett mit Stabilos in mehreren Farben, einem gut angespitzen Bleistift und einem Lineal. 10:1 daß da irgendwo auch noch was mit Diddl drauf drin ist!

16:00
Wow. Sparkasse- die Bank Ihres Vertrauens! Die Preisliste für die Inkassodienstleistungen in unseren Unterlagen ist noch in DM.

16 November, 2004

Bad TV

Ich glaube, ich habe gestern Abend ganz vergessen, etwas zu essen. Ich weiß noch, daß ich so gegen 6 eine halbe Packung Gummibärchen gegessen habe (die ekligen gelben zuerst; warum gibt es immer 1000 gelbe Gummibärchen und nur ungefähr 5 weiße?? Kapier‘ ich nicht, die Gelben sind doch anerkanntermaßen widerlich.), dann habe ich ein Glas Wasser getrunken und das hat dann die Gummibärchen so aufgeschwemmt, daß ich später überhaupt keine Lust hatte, aufzustehen und was zu Kochen. Statt dessen habe ich lieber auf der Couch gelegen und zum ersten Mal seit bestimmt einem Jahr ein bißchen MTV geguckt- die Tatsache, daß ich nicht die blasseste Ahnung hatte, daß Destiny’s Child wieder zurück sind und sogar ein neues Album draußen haben, hat mich so geschockt, daß ich mich mal wieder auf den neuesten Stand bringen mußte, was Popgruppen angeht, die die Welt nicht braucht. Und was soll ich sagen- ich fand‘ die Vanilla Ninjas. Dann habe ich auf Viva umgeschaltet und Alexander gesehen und spontan entschieden, daß ich meine Schmerzgrenze erreicht hatte und mich genug geupdated hatte. Weil ich immer noch zu faul war, aufzustehen, habe ich dann noch ein TV Total Best Of gesehen, das tatsächlich zum Schreien komisch war, und danach bin ich, von diesem anstrengenden Tag ausgemergelt und erschöpft, in’s Bett gegangen. Ja, gegangen! Ganz alleine! Ich bin nun mal ein Energiebolzen. Ach ja, übrigens möchte ich entweder Bully oder Sasha (aka Dick Brave ohne die Backbeats) heiraten. Ich dachte mir, ich mache das mal publik. Man weiß ja nie. Vielleicht besteht ja Interesse.

15 November, 2004

Ausnahmsweise mal gute Werbungen

So, heute werde ich mal los, was ich schon seit längerem loswerden wollte:

Damit nicht immer der Eindruck entsteht, ich sei nur Anti-Werbung eingestellt, hier ein paar Werbungen, bei denen ich mich nicht vor Schmerzen winde:

Renault: Die ganzen „Tu‘ nicht so erwachsen“-Werbungen sind einfach nur cool.

Hornbach: Yippie ya ya yippie yippie ya, sag‘ ich da nur...

VW: Der verdurstende Mann an der Tankstelle, das rot anlaufende Kind, der Polo, der sich gegen eine führerlose Dampfwalze stellt- Klassiker!

OBI: Der Typ, der seinen Blätter-Fön (wie heißen die Dinger eigentlich??) in den Rasen steckt und so die Maulwürfe aus der Erde bläst (nichts für Tierschützer!).

IKEA: Eigentlich sind da alle Werbungen gut. Letztes Jahr revanchiert sich das Kind für die hübsche Unterhose, dieses Jahr schlägt die Mutter zurück.

Nike: der Spot, in dem ein Typ seinem selbständig gewordenen Hot-Dog-Stand durch die ganze Stadt hinterherrennt- ein Brüller!

Meister Proper Waschmittel- Ja ja, sogar eine Waschmittelwerbung hat’s geschafft. Aber nicht wirklich, weil sie so gut ist, sonder eigentlich eher, weil sie nicht grottenschlecht ist, sondern man sie sich angucken kann, ohne an akuter Übelkeit zu erkranken. Es tut mir leid, aber ich finde die kleinen Nemo-Socken süß. Aber ich bin ja auch ein Mädchen.

Und da wir schon bei den Werbungen aus der Rubrik "Uncool und trotzdem gut" sind:

Württembergische Versicherungen: der Fels in der Brandung und der Gigolo als Altenpfleger.

Und natürlich auch die „Wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden“-Werbung. Und da soll man sich nicht mit Grausen an den ätzenden Bauspar-Fuchs erinnern (ist der eigentlich der große Bruder vom Spee-Fuchs? Manche Fuchspaare sollten eben keine Kinder bekommen dürfen)?? *shudder*


Und damit ich nicht allzu enthusiastisch klinge- grottenschlechte Werbungen sind zum Beispiel Werbungen für Haargel. Samt und sonders. Am schlimmsten sind die Shockwaves-Werbungen; die einzige angemessene Strafe für die Verantwortlichen wäre, sie zu zwingen mit diesen Frisuren tatsächlich rumlaufen zu lassen. Ich schwöre hoch und heilig- wenn ich auf der Straße oder sonstwo jemals in meinem Leben jemanden sehe, der so rumläuft, höre ich nie wieder auf zu lachen. Oder zu weinen.

An Obermiesigkeit nicht zu überbieten sind auch die Melitta-Harmonie-Werbungen: die mit dem Vater, dem alles egal ist, solange er nur seine Dosis Koffein bekommt, und dessen Sohn, der vor lauter kaffeekochen nicht mehr dazu kommt, zu lernen, und der deswegen immer Sechsen mit nach Hause bringt. Aber das kratzt den Vater auch nicht, weil er ja seinen Kaffe trinkt. BLERCH!!!


Des Weiteren habe ich eine Produktempfehlung an all diejenigen, die wie ich auf die Nivea-Seidenschimmerlotion reingefallen sind- das ganze Seidenschimmerzeugs klebt an den Handflächen und sonst nirgends. Dabei gibt es eine ähnliche Lotion von Dove, die praktischerweise auch nur einen Bruchteil kostet- und die hinterläßt tatsächlich einen ganz leichten Schimmer. Zwar nur, wenn die Sonne aus einem ganz bestimmten Winkel drauffällt und man die Augen zusammenkneift, aber immerhin.

Was ich übrigens gar nicht weiterempfehlen kann, ist die Balea-Bodylotion- irgendwie riecht die komisch, und wenn man den ganzen Tag mit einem Geruch in der Nase rumlaufen muß, den man nicht mag, dann ist das schon ziemlich nervig. Aber Gerüche sind ja bekanntlich subjektiv. Aber wo wir schon mal bei Bodylotions und Geruch sind (na, schlaft Ihr schon alle?), ich finde ja immer noch, daß die normale Nivea-Bodylotion immer noch am angenehmsten riecht.

Übrigens esse ich gerade Alpia Pfefferminzschokolade und irgendwie schmeckt die komisch. Mal gucken, unter welchen Kollegen ich die verteilen kann...

03 November, 2004

Ich werde geschult

9:30
Sitze gerade seit einer halben Stunde in meiner ersten offiziellen Schulung: „Export A-Z“. Gerade eben ging die Einleitung unseres Dozenten zuende (wie die Ehe seiner Eltern im Osten scheiterte, wie zuerst sein Vater und dann seine Mutter in den Westen gingen, wie sie dort dann wieder geheiratet haben, wie er derweil im Osten Maschinenbau studierte, obwohl er viel lieber etwas mit Sprachen gemacht hätte, wie er dann nach dem Studium –ca. 1960- ebenfalls in den Westen geflohen ist, und das ganze endete mit seinen täglichen S-Bahn-Fahrten von Ratingen nach Essen) und es ist jetzt schon klar: dies wird ein laaaanger Tag. Der Dozent Herr Völkel ist nämlich eine Mischung aus Piet Klocke und meinem ehemaligen Berufsschullehrer Herr Dammann plus thüringischen Akzent (NICHT sächsisch, darauf legt Herr Völkel großen Wert) und Zeigestock. Hört sich ganz amüsant an, allerdings nutzt sich der Unterhaltungswert exponentiell ab und ist nach 20 Minuten nicht mehr vorhanden. Als nach einer halben Stunde noch ein Nachzügler kam, begrüßte ihn Herr Völkel mit den beruhigenden Worten, er habe auch noch gar nichts verpaßt. Herrn Völkels erster großer Lacher. Unfreiwillig, aber dafür von Herzen kommend.

10:50
Die erste Pause ist seit ein paar Minuten vorbei und ich wünschte, ich hätte eine Sookie oder eine Lorelai bei mir, so daß wir dieses Papierdings machen können. Keiner hier will mit mir Tic-Tac-Toe spielen! Aber immerhin sitze ich in der halbwegs witzigen Ecke (oder eher „die am wenigsten langweilige Ecke), die Jungs neben mir imitieren die ganze Zeit Piet Klocke oder Herrn Völkel (das kann man nicht so genau auseinanderhalten), aber den Dozenten stört diese unterdrückte „prrrffffttt“ nicht, das da die ganze Zeit aus unserer Ecke kommt. Ist irgendwie wie in der Schule hier- und wie immer sitze ich in der Unruhe-Ecke. Dabei kann ich gar nichts dafür- als ich mir diesen Platz ausgesucht hatte, saß da noch keiner, die kommen immer zu mir. Genau wie Geraldine im zweiten Jahr Berufsschule- bevor sie in die Klasse kam, war mein Durchschnitt eine solide 2,3 – 2,5; dann kam Geraldine, und plötzlich wurde ich immer an einen Extratisch gesetzt, mir wurden Bücher wegkonfisziert und mein Notenspiegel sank um eine ganze Note.

11:04
Unglaublich, wie sehr dieser Typ Piet Klocke ähnelt! Brüder? Eigentlich sollte man ihn ja fragen... aber ich fürchte, dann brechen hier alle Leute zusammen. Die „Herrschaften“-Witze machen nämlich ganz offensichtlich die Runde.

11:09
Gerade ist einer aufgestanden und hat eilenden Schrittes den Raum verlassen! Ein Fluchtversuch! Das erste Anzeichen von Intelligenz! Oder ist es Selbsterhaltungstrieb?

11:12
Der entsprungene Schulungsteilnehmer ist wohl gefaßt worden und gerade wieder reingekommen. Trotzdem- er durfte drei Minuten der Freiheit genießen. Ich bin ein bißchen neidisch auf ihn. Ich würde es ja auch versuchen, aber meine gesamte untere Körperhälfte hat den Widerstand aufgegeben und ist eingeschlafen.

11:20
Ich habe zwar den Film „Der Längste Tag“ nicht gesehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß es darin um eine Schulung geht. Mit Anlehnungen an Sartre’s „Huis Clos“- die Hölle, das sind die anderen. Mein Gott, sind Leute in meiner Branche spießig! Moment- ich fürchte, ich bin selbst spießig. Aber dafür überlege ich, ob ich heimlich „Offspring“ vom MP3-Player hören soll, das tun die anderen bestimmt nicht.

11:34
Habe ich gerade gesagt, daß es hier wie in der Schule ist?? Momentan haben wir Englisch: vor uns liegt ein Text, und jeder muß reihum einen Satz vorlesen. Aber Herr Klocke wäre einer von den Lehrern, die dein Freund sein wollen- er lobt jeden Vorleser einzeln, das nenne ich mal Motivation.

11:52
Herr Klocke betont jetzt zum 4. Mal, daß es ihm ein großes Anliegen ist, unseren Enthusiasmus für den Export zu wecken. Komisch- mein Enthusiasmus für den Export schmilzt gerade immer weiter dahin. Aber dafür hat er ja genug Enthusiasmus, daß es auch für uns alle reicht.

13:02
Die Mittagspause war viel zu kurz. Ich war ja dafür, daß wir um 12:30 aufhören und um 13:00 irgendwann in 2006 wieder anfangen, aber auf mich hört ja keiner.

Spricht man Hyundai eigentlich wirklich „Hüh-Un-Dai“ aus? Ich dachte immer, es wäre eher so wie „(h)Jundai“. Aber was weiß ich denn schon. Herr Klocke hat schließlich ungefähr 90 Jahre lang irgendwelche Kraftwerke in Saudi-Arabien gebaut, der weiß sowas bestimmt besser. Übrigens, bei den Saudis muß man pingel-pangel-pingelig sein, sonst erlebt man da haufenweise wilde Schtorries. Ich dachte, ich laß‘ Euch mal an Piet Klocke’s Lebensweisheiten teilhaben.

13:16
Meine Witzjungs sind immer noch nicht aus der Mittagspause wieder zurückgekommen. Mir ist auch gerade aufgefallen, daß sie ihre Sachen mitgenommen haben- sie sind getürmt! Und sie haben mich nicht mitgenommen! Typisch Männer! Da braucht man sich wirklich nicht zu wundern, daß ich lieber weiter solo bin. Und von alleine habe ich die Gelegenheit zur Flucht natürlich nicht erkannt und sie infolgedessen auch nicht ergriffen. Ich Blöd. Das hab‘ ich nun davon.

13:20
Piet diktiert uns gerade Vokabeln, ohne die wir total aufgeschmissen und dem Untergang geweiht wären. Und zwar teilt er ganz bewußt keine Kopien seines Blattes aus, nein, Piet gibt uns diese Gelegenheit, damit wir endlich mal unsere Hirne ausschalten können. Unfreiwilliger Lacher Nummer 2, aber erst nach einiger Verwirrung- hatte er von uns erwartet, daß wir unsere Hirne benutzen? Aber wofür denn bloß?

13:36
Die Vokabeln waren der letzte Müll- die hatten wir sogar schon in der Berufsschule, und Gott weiß, daß die Leutchen da nicht wirklich begnadete Englisch-Genies gewesen sind. Ich werde aggressiv. Ich will die Mauer wieder aufbauen! Aber ich bin ja genügsam- eine Mauer nur um Piet herum würde mir ja schon reichen, sofern sie nur hoch genug ist.

14:17
Wie das Leben so spielt. Heute morgen bin ich hier hereingekommen und habe mir gewünscht, ich sei nüchtern. Und jetzt wünschte ich, ich wäre betrunken.

01 November, 2004

Zwei Anfänger allein im Wald

Beccy & ich haben gestern einen Spaziergang im Wald gemacht. Natürlich haben wir uns verlaufen- der Kottenforst ist aber auch total unübersichtlich und nirgendwo gibt es Wegweiser und überhaupt wundert es mich, daß wir unterwegs nicht an den Skeletten verhungerter Wanderer vorbeigekommen sind. Nur gut, daß Beccy uns für den geplanten 1-stündigen Spaziergang (es wurden dann 1 ½) Brote eingepackt hatte- dem Hungertod sind wir gerade noch so von der Schippe gesprungen! In den kurzen Abschnitten, in denen wir die aufkeimende Panik unterdrücken konnten, gaben wir uns als Waldkenner und ordneten die Blätter den herumstehenden Bäumen zu. Hier ein typisches Gespräch:

  • Und was ist das für ein Baum?
  • Das? Das ist eine Eiche, das sieht man doch!
  • Aber- da hängen doch Bucheckern dran!
  • Bucheckern? Ich dachte das sind Eicheln.
  • Nein nein, das sind Bucheckern.
  • Echt? Und wie sehen dann Eicheln aus?
  • Was weiß ich. Irgendwie anders halt.

Zu denken gab uns eine seltsame Blätterart. Ich sagte, daß dieses Blatt so ähnlich aussähe wie von einem Ahorn. Beccy pflichtete mir bei, es sei dafür allerdings irgendwie zu spitz. Nach einem 10-minütigen Brainstorming und angestrengtem Nachdenken kamen wir dann auf Spitzahorn.

Die Tierwelt kam natürlich auch nicht zu kurz: wir sahen Rehe (inklusive Hirsch) und Wildschweine, und mit einem Frösteln bei der Erinnerung an die Killerwildschweine in „Hannibal“ waren wir doch sehr froh, daß die Viecher eingezäunt waren. Irgendwann während unserer Odyssee (unsere Wasservorräte neigten sich langsam dem Ende zu) scheuchten wir von einem Feld große Vögel hoch- Geier? Wir waren uns nicht sicher, aber so oder so kreisten sie nicht über unseren Köpfen, sondern über irgendjemand anderem. Können aber auch Reiher gewesen sein.