Aber wie ich so gestern am Silvesterabend comiclesend in einer Jogginghose auf meiner wundervollen Couch saß und mir dann um Mitternacht mit meiner Tochter auf dem Schoß das Feuerwerk angesehen habe... kam mir das Ganze dann doch eigentlich gar nicht so scheiße vor.
Also mal schauen:
- mein Vater gab die Küchenschabe und überlebte mit 76 eine Lungenembolie,
- der 4-jährige Sohn einer Freundin hatte doch keinen Gehirntumor,
- auch sonst sind alle um mich herum gesund und munter, und der einzige Trip in's Krankenhaus war nur eine schnell verklebte Platzwunde,
- Hanna und Freddi stecken die Trennung von Jan und mir viel besser weg als befürchtet,
- mein Outing interessierte keine Sau (solange ich nicht die Rheinbreitbacher Hauptstraße mit einem Ein-Frau-CSD lahmlege),
- ich habe ein gut geheiztes Dach über dem Kopf,
- mich plagen keine ernstzunehmanden existenziellen Sorgen,
- ich habe die Erfahrung gemacht, daß alleine in's Kino gehen total nett ist (kein Gerangel bei der Filmauswahl, der Terminfindung und der Popcornaufteilung),
- ich habe tolle, tolle! Wanderungen hier in der Gegend (wieder)entdeckt und träume vom South West Coast Path (irgendwann),
- Musik, Musik, Musik! Ganz vorne weg alles von Agnes Obel und insbesondere ihr überirdisch phantastisches Konzert Ende November in Düsseldorf.
- und: ich bin mir ziemlich sicher, daß in 2016 weniger einzelne Socken in der Waschmaschine verschollen sind als in den Jahren zuvor.
Also, 2016: bei weitem nicht so schlecht wie sein Ruf. Gut, mittel, schlecht? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall- interessant, bewegt, aufregend und lehrreich. Und 2017? Bring it on.