27 Mai, 2005

To-Do-Liste Sommer 2005

  1. Beccy's Tag am Meer
  2. Ausflug zu einem See in der Eifel, dessen Namen ich immer wieder vergesse
  3. Wanderung hoch zur Löwenburg
  4. Mit dem Ausflugsdampfer auf dem Rhein ausflugzudampfen
  5. Mit dem Rheinlandpfalzticket in eine der aufregenden rheinlandpfälzischen Metropolen zu fahren
  6. Croquetspielen in der Rheinaue.

Letzteres dürfte sich aber aufgrund der körperlichen Abwesenheit eines Croquet-Sets eher schwierig gestalten. Air-Croquet (in einigen Kulturkreisen auch "Mind-Croquet" genannt) hat zwar mit Sicherheit etwas für sich, allerdings müßten da die Regeln noch ausgearbeitet werden ("Getroffen!" - "Gar nicht wahr, das war meilenweit daneben!"). Aber wenn ich mir so überlege, wie wir uns schon bei Phase 10 immer in die Haare kriegen, wäre ein Spiel mit schweren Holzschlägern wahrscheinlich sowieso nicht ratsam.

Naja, mal sehen- vielleicht kriegen wir ja doch einiges hiervon über die Bühne, vorausgesetzt, der Sommer hält, was er gerade verspricht.

Denn- man mag es kaum glauben- der Sommer HAT Einzug gehalten! 30° gestern, 30° heute- da kann man nicht meckern! Außerdem ist Wochenende, gestern noch dazu Feiertag und überhaupt.

24 Mai, 2005

Entzugserscheinungen

Ich muß der Wahrheit in’s Auge sehen- ich habe offizielle Entzugserscheinungen. Und zwar finde ich seit dem Zusammenbruch von btefnet.net keine aktuellen "Daily Show"-torrents mehr! Dabei brauche ich meinen 4-mal-wöchentlichen Sarkasmus-Fix!!! Das Schicksal hasst mich- es ist kaum 3 Wochen her, daß ich die Daily Show entdeckt habe, und nun, da ich süchtig bin, *puff*, weg, kalter Entzug. Jetzt bleibt mir nur übrig, Samstag abends die "Daily Show Global Edition" aufzunehmen- auf CNN! Dazu muß man wissen, daß ich CNN hasse, wie man einen hetzenden, reißerischen US-amerikanischen Nachrichtensender nur hassen kann. Außerdem ist die Global Edition nur eine halbe Stunde lang, also quasi nur ein Best Of- und das reicht nicht, bei Jon Stewart ist alles genial. Außerdem- ich und regelmäßig daran denken, etwas aufzunehmen! Lachhaft!

Aber laßt mich über die "Daily Show" berichten- sie hat mir den Glauben an Amerika zurückgegeben. Naja, das ist ein bißchen viel gesagt, aber immerhin bin ich nicht mehr fest davon überzeugt, daß ALLE Amis strohdoof sind. Daily Show ist ein satirischer Nachrichtenrückblick, in dem alles auseinandergenommen wird, was mal wieder in den USA (und in der Welt) außerordentliche Dummheit demonstriert hat: Republikaner (die Mannschaft im Weißen Haus ist natürlich ein äußerst dankbares Opfer), Demokraten, Journalisten, "normale" Menschen... Und das Beste ist: die Show schlägt seit Jahren alle Zuschauerrekorde- das heißt also, es gibt tatsächlich Amis mit Geschmack. Und Hirn.

Naja, jedenfalls sitze ich jetzt auf dem Trockenen. Keine torrents, keine Daily Show zum runterladen. Aber im Juni kommt "Indecision 2004" raus- eine DVD von der Daily Show über die US-Wahlen im letzten Jahr. Als Trostpflaster durchaus zu gebrauchen.

23 Mai, 2005

Montag... (Pt. 2)

Habe ich schon erwähnt, daß mir schlecht ist? Nein? Okay: mir ist schlecht. Habe heute morgen gerade mal ein halbes Milchbrötchen runterbekommen. Ohne Rosinen! Die Bäckereifrau kriegt das immer noch nicht auf die Reihe- die teilt sich offensichtlich auch mit jemand anderem ein Gehirn, und wie's aussieht, hat sie da den kürzeren gezogen. Kein Wunder, daß mir schlecht ist- wenn man schon am frühen Morgen mit Rosinen konfrontiert wird?

Montag... (Pt. 1)

Bin nach 4 Stunden Schlaf (war pünktlich um halb 11 im Bett, habe dann aber noch bis nach 1 hellwach im Bett gelegen... glorreich) überhaupt nicht auf der Höhe. Habe vorhin eins auf den Deckel bekommen, weil ich angeblich irgendwas falsch gemacht habe, was bei einem Telefonat von vor 2 Wochen besprochen worden ist- und ich kann mich noch nicht einmal daran erinnern, ob ich überhaupt da war! Ergo konnte ich mich auch nicht zur Wehr setzen. Aber wahrscheinlich wäre ich dazu sowieso nicht in der Lage gewesen, selbst wenn ich mich erinnern könnte, was damals gelaufen ist- bin viel zu müde. Und schlecht ist mir auch.

Und überhaupt- ich bin lädiert! Auf meiner Nase ist eine Schramme, drumherum ist alles blau, und mein meistgesagtester Spruch heute Morgen ist "Du müßtest mal sehen, wie der andere aussieht"... Fakt ist aber, daß ich tatsächlich keine genaue Vorstellung habe, wo das herkommt. Bin Samstag morgen aufgewacht und meine Nase sah so aus. Vielleicht bin ich ja ein Schlafwandler, und unterbewußt hasse ich mich selbst und habe mich deswegen in der Nacht von Freitag auf Samstag verprügelt. Naja, immerhin habe ich in den nächsten Tagen keine Kundenbesuche. Obwohl, mit so einer Preisboxer-Nase würden die Kunden es sich zweimal überlegen, ob sie mir blöd kommen. Ein Bildtelefon wäre jetzt gut. Obwohl die dann auch sehen könnten, wenn ich ihnen die Zunge rausstrecke oder mit den Augen rolle. Streichen wir also das Bildtelefon.

Übrigens habe ich seit gestern Abend einen Freibrief, Veri "verpeilt" zu nennen. Weswegen darf ich hier mit Sicherheit nicht offenlegen, aber wisset, daß es mich mit Heiterkeit erfüllt... Ausgerechnet Veri, die sich mit Händen und Füßen immer dagegen wehrt... HAH!

19 Mai, 2005

Mein letzter Wille (einer von vielen)

Beim Sichten der alten Kantenknie-Einträge ist mir aufgefallen, daß unbedingt ein neues Beerdigungs-Update hermuß. Ich habe ja schon mal festgelegt, daß ich in einem Sarg beerdigt werden soll, der dann mit geschmolzener Ritter Sport Active Erdnuß und Flakes ausgegossen wird (siehe 6. Januar 05). Die Musikauswahl steht auch schon fest, und die 1000 weißen Luftballons sind auch klar. So weit so gut. Aber da ich nun jeden Tag mindestens einmal über den Nordfriedhof fahre, kam ich nicht umhin zu bemerken, daß es nicht damit getan ist, einfach nur den Sarg zu planen. Was ist zum Beispiel mit dem Grabstein? Was mit der Aufschrift?! Was mit der Bepflanzung?!?! Ich sage Euch, da können einem grobe Fehler unterlaufen, das wir mir bei jeder Fahrt über den Friedhof deutlich vor Augen geführt. Also los:

Der Grabstein:
Das Leitmotiv ist: einfach. Also kein Marmor, nichts poliertes- am liebsten einfach ein Brocken grauen Granit.

Die Aufschrift:
Mich gruselt's immer vor dieser typischen Grabsteinschrift, ich möchte was, was total normal ist. Courier wäre irgendwie cool, weil das einfach so unglaublich lakonisch wäre, aber muß auch nicht sein. Was den Text selbst angeht, Name und Geburts- und Sterbedatum reichen völlig! Ich will nicht irgendwo "in tiefer Demut ruhen", daß das mal klar ist!

Die Bepflanzung:
Vergißmeinnicht finde ich total schön, ist zwar vielleicht etwas kitschig auf einem Grab, aber für den namen kann die Blume ja nichts. Außerdem Mohnblumen (erinnert sich noch jemand an meine "Ode an den Mohn" vom 24.05.2005?), und Tulpen. Außerdem mag ich Farne, die wuchern so schön in der Gegend rum.

So. Gut, daß wir das geklärt hätten. Jetzt kann ich in Ruhe weiterleben und brauche keine Angst mehr zu haben, daß ich irgendwann einmal "in Gott" und unter einem grottenhäßlichen Grab ruhe. Ach ja, natürlich könnt Ihr mich auch gerne verbrennen! Das wäre mir sowieso am liebsten, aber das würde dann teuer werden: in diesem Fall soll nämlich meine Asche oben auf dem Mont Blanc, in Roussillon auf der colline und in Sydney entweder am Cremorne Point oder in Collaroy Beach auf dem Ocean Walk auf den Klippen verstreut werden (speziell am Meer auf die Winrichtung achten- ich will nicht, daß meine letzten Überreste dem Verstreuer in die Augen wehen). Obwohl, cooler als Collaroy wäre eigentlich Narrabeen Beach, da hängen die ganzen Surfer rum. Aber nee, Collaroy it is; aber wenn Ihr wegen meiner Asche schon mal in der gegend seid, könnt Ihr hinterher noch in Narrabeen schwimmen gehen (aber nur zwischen den rot-gelben Fahnen!), das lohnt sich. Nicht so lächerliche "Wellen" wie am Mittelmeer!

Ach ja, gebt mal bei Google "Grabstein" an- da steht ganz rechts in der Spalte unter Ebay "Neu und gebraucht! Mitbieten oder sofort kaufen". Ebay ist einfach toll. Kauft mir einfach einen gebrauchten Grabstein, streicht den falschen Namen und die Daten durch und schreibt die richtigen Angaben drüber, vielleicht mit Edding- fertig.

Auslandsaufenthalt & Croquet

Super. Mein Tag ist im Eimer. Kaum denke ich mal, mein Leben ist ja eigentlich doch ganz okay, da kommt jemand daher und reibt mir unter die Nase, wie tausendmal besser es doch sein könnte. Habe eine an und für sich total nette Mail von einer ehemaligen Klassenkameradin bekommen (schreckliches Wort, "Klassenkameradin"! Irgendwie hat "Kamerad" so einen leicht bräunlichen Touch), die mich mal wieder in tiefste Verzweiflung stürzt- sie ist nämlich in Neuseeland und genießt die Zeit in vollen Zügen. Ich meine, klar, ich gönn’s ihr ja, wirklich... aber mir würde ich’s noch viel mehr gönnen. Vor allem, wenn sie erzählt, daß sie die Regentage an einer Hand abzählen kann- und sie ist seit über 5 Monaten da!!! Ich könnte heulen, warum bin ich damals nicht einfach in Australien geblieben? Ich hätte Tim heiraten können (der Junge war so anständig, der hätte das sogar gemacht), ich könnte jetzt im CBD arbeiten und auf den Hafen von Sydney runterschauen, oder mit meinen süßen australischen Kindern am Strand sitzen! Die könnten schon 5 sein und ich könnte sogar wieder mal eine Nacht durchschlafen, das Leben wäre perfekt! Ich könnte schon längst wieder geschieden sein! Aber nein, ich vernünftige Kuh mußte "mich um meine Zukunft kümmern". *snort* Das habe ich jetzt davon.

Außerdem fing der Tag schon mit Nachdurst und leichten Kopfschmerzen an, was möglicherweise auf den Sekt zurückzuführen ist. Die Flasche ist jedenfalls leerer als ich gedacht hätte- Respekt! Weiß immer noch nicht, warum ich gestern unbedingt Sekt trinken mußte- ich habe vorher noch nie etwas getrunken, wenn ich alleine bin! Und da ich ja immer alleine bin (oder sollte ich sagen "einsam"?)(ja, Mitleid ist durchaus angebracht!), bin ich Alkohol nicht gewöhnt, und deswegen geht hier auf der Arbeit auch alles mal ein bißchen langsamer als sonst. Muß ja auch mal sein.

Hmm... es hat noch niemand einen Kommentar hinterlassen. Das ist nämlich praktisch hier: anstatt mir Lobeshymnen oder Drohbriefe (oder die Internetadresse der örtlichen Anonyme Alkoholiker-Gruppe) umständlich via Email zu schicken, könnt Ihr das bequem direkt hier machen- und jeder kann’s sehen!! Es lebe der Fortschritt.
Werde mich am Samstag auf dem Flohmarkt auf die Suche nach eine Croquet-Set machen. Ich finde, Croquet ist ein sehr gepflegtes, distinguiertes Spiel für jedermann. Würde jeder Croquet spielen, die Welt wäre ein besserer Ort. Ich mag Croquet. Mein nächstes Gedicht wird heißen: "Ode an Croquet". Hier schon mal ein Vorgeschmack:
Die Weltpremiere der ersten Strophe der "Ode an Croquet"

O Croquet! Mein Croquet!
Du wunderbares Spiel!
O Croquet! Mein Croquet!
Dich spiele ich gar viel!
O Croquet! Mein Croquet!
Die Kugeln gar hübsch bunt!
O Croquet! Mein Croquet!
Dich spielen ist gesund!
O Croquet! Mein Croquet!
An der frischen Luft
O Croquet! Mein Croquet!
Gleich jede Sorg‘ verpufft!

Fortsetzung folgt. Stay tuned!

18 Mai, 2005

The O.C. im Sektrausch

Squeeeeee! Habe gerade die süßeste, putzigste, knuffigste Folge O.C. gesehen, die es je gegeben hat!! Ich gehe nicht in die Details, aber Ryan (der allerdings immer zurückgebliebener aussieht) hat Marissa (die sonst kaum vorkam!) einen Korb gegeben (ZWEIMAL!!!!!); Marissa hat daraufhin gemacht, was sie am besten kann, nämlich in aller Öffentlichkeit heulen; Seth und Summer haben "es" getan (ja, die sind noch in dem Alter, wo man "es" in Anführungsstriche setzt) und waren danach soooo süß stachelig zueinander, daß ich sofort Zähne putzen gehen muß, um keine Karies zu bekommen; Kirsten und Sandy haben sich mal wieder auf ihre tolle Art gestritten; und Luke und Marissa's Mutter haben auch was miteinander. Happy Valentines Day, everybody! Die Folge war so perfekt, daß ich in der Mitte meine Notfall-Flasche Sekt aufmachen und halb auftrinken mußte. Und nachdem Beccy und ich uns zweimal SMS à la "Wie süüüß!" und "Noch süßer!!" hin- und hergeschickt hatten (ja, wir sind Mädchen! Wir dürfen sowas! Das wird sogar von uns erwartet!), haben wir der Einfachheit halber eine telefonische Standleitung hergestellt und simultan geguckt. Naja, so halbwegs, weil ich immer 5 Sekunden früher dran war als sie, weshalb wir jetzt wahrscheinlich beide voneinander denken, die andere ist ein bißchen langsam -in ihren Augen lache ich die ganze Zeit ohne Grund und sie lacht in meinen Augen immer zu spät- aber egal, Hauptsache, wir haben es halbwegs zusammen geguckt. Jedenfalls muß ich die Wiederholung morgen früh unbedingt aufnehmen, diese Folge war einfach total unbezahlbar. Und das von einer Serie, bei der ich mich die ganze Zeit ernsthaft gefragt habe, warum ich das eigentlich gucke! Ich kann's gar nicht richtig fassen.

Aber da ich nun wieder mit der harten Realität konfrontiert bin, werde ich die Flasche Freixenet noch ein bißchen weiter leeren (morgen ist der Sekt schal, es ist also nur ökonomisch, so viel wie möglich heute noch zu verbrauchen) und dann beschwipst in's Bett gehen und hoffen, daß ich einschlafe, bevor der Alkohol abgebaut ist und ich deprimiert darüber nachgrübele, warum mein Leben nicht so süüüüüß ist.

Apropos süß- habe heute mit Rodney telefoniert, meinem kleinen australischen Kunden, mit dem ich mir einbilde, daß es an dem Nachmittag fast gefunkt haben könnte, als ich ihm Bonn gezeigt habe, aber es war eine Telefonkonferenz, andere Leute haben zugehört, deswegen konnten wir unseren Gefühlen nicht freien Lauf lassen... ha ha.

So, in der Flasche ist nur noch ein kleiner Rest, ich sollte jetzt wirklich mal in's Bett gehen.

17 Mai, 2005

The Day After Pfingstmontag

Juchu! Dienstag nach einem langen Wochenende ist noch besser als so ein gewöhnlicher Montag. Hab's mir direkt in den ersten 10 Minuten mit einem Ingenieur verscherzt, der ein Hawaii-Hemd trug und den ich mit "Aloha" begrüßt habe. Ich meine, ehrlich- wer sich so ein Hemd anzieht, der muß doch eigentlich mit sowas rechnen, oder? Außerdem hatte ich's gar nicht böse gemeint, ist mir einfach nur so rausgerutscht, bevor ich mich stoppen konnte. Naja, vielleicht hätte ich ja auch so tun sollen wie alle anderen: gar nichts sagen, hinterher lachen. Und überhaupt, der Typ trägt bei Kundenbesuchen zur Feier des Tages seine Haare im Bauernzopf! An gewöhnlichen Tagen unternimmt er allerdings keine Anstrengungen, nicht auszusehen wie ein Zwerg. Der wäre die perfekte Gimli-Zweitbesetzung- Größe, Bart, Knubbelnase, alles schon da, fehlt nur noch die Axt. Man sollte meinen, der sollte Gespött doch echt gewohnt sein.

Und wo wir schon mal bei Doubles und Lookalikes sind: beim Meeting mit dem Israeli Freitag morgen ist mir übrigens die frappierende Ähnlichkeit meines charmanter französischen Vertreters zu D'Artagnan aufgefallen- ebenfalls klein (bin immer wieder erstaunt, wieviele kleinwüchsige Menschen es doch überall gibt!), kleines Bärtchen, setzt ihm einen Federhut auf und stellt drei andere Deppen daneben und fertig. Der Israeli selbst sah übrigens aus wie ein schwangerer Mario Adorf. Wobei Mario Adorf an sich schon so aussieht, als sei er guter Hoffnung. Also sagen wir's so: wenn Mario Adorf und Luciano Pavarotti ein Kind hätten, so würde es aussehen.

Bin am Wochenende übrigens "Pirates!"-rückfällig geworden. Dieses Spiel hat mich in den frühen 90ern fast die Versetzung gekostet- das war das denkwürdige 'Jahr Der Blauen Briefe'. Und jetzt weiß ich auch wieder warum. Eigentlich wollte ich nur mal kurz reingucken... und dann habe ich eine Mission akzeptiert und muß nach Havanna segeln, und wo ich doch schon mal da in der Ecke bin, kann ich ja auch gleich mal eine der französischen Städte plündern, und dann wollte ich eigentlich nur schnell wieder in einen englischen Hafen, um mich adeln zu lassen, aber dann muß ich mich mit dem üblen Count de Toledo duellieren, der mir die Karte über den Aufenthaltsort meiner Schwester gibt, die ich dann natürlich sofort retten muß- Ehrensache! Dafür gibt sie mir die Karte zum Inkaschatz, der zufällig gerade da vergraben liegt, wo kurze Zeit später die spanischen Silbertransporte vorbeikommen, also muß ich noch die paar Schiffe kapern und dieses eine Fort stürmen, und ach ja, da war ja noch diese Gouverneurstochter auf St. Kitts, die ein Auge auf mich geworfen hatte, mal gucken, ob die mich heiratet... und plötzlich habe ich da 3 Stunden gesessen. Schrecklich! Und das ganze in EGA und in gröbster Pixelgrafik, mit einem Sound, der einen sehnsüchtig an PacMan denken läßt...

11 Mai, 2005

Französischer Charme---

Großartig! Ich habe doch schon von meinem italienischen Vertreter erzählt, der sich benimmt wie ein Bauer- und ich denke mal, das ist nicht sonderlich schmeichelhaft für die Landwirtzunft. Nun, heute hat sich herausgestellt, daß mein französischer Vertreter auch so ein Charmebolzen ist. Der fliegt morgen abend zu uns nach Deutschland, um bei einem Treffen mit einem Kunden dabeizusein, weswegen er heute angerufen hat, und auf meine Frage, wie es ihm geht, antwortet der: „Schlecht. Ich muß morgen nach Deutschland.“ Wortwörtlich. Also, es passiert ja nicht oft, aber- ich war tatsächlich sprachlos. Hatte nicht irgendjemand gesagt, im Job finden sich die meisten Pärchen? Na, die Gefahr laufe ich schon mal nicht. Meine Vertreter haben social skills, die ungefähr so ausgeprägt sind wie einem schlecht erzogenen Cro-Magnon-Menschen, und meine Kunden sind entweder nur halb so groß wie ich oder aalglatte Ar*hust*mleuchter. Möglicherweise –wahrscheinlich- beides.

Oh, und nochwas. An all O.C.-Gucker da draußen- Marissa dürfte wohl mit Abstand die dümmste aller dummen TV-Charaktere sein. Die hört weder auf Ihr Hirn (falls vorhanden, diese Frage stellt sich durchaus) noch auf Instinkt noch auf gesunden Menschenverstand noch auf die niedrigsten, einfachsten Überlebensinstinkte. Ich bekomme Pickel, wenn ich die und Ryan weiter ansehen muß- da, schon wieder einer! Wie bei Dawson’s Creek damals- die blödste Serie weit und breit, und keiner hatte auch nur die leiseste Ahnung, warum er das Woche für Woche guckt. Naja, immerhin gibt es hier Summer. Und Seth. Die werten das Ganze von „Lieber schieße ich mir in eine Kniescheibe als daß ich das gucke“ immerhin auf „Milde Zahnschmerzen wären eine unterhaltsamere Alternative“.

10 Mai, 2005

Wow. Versicherungen sind so unglaublich unsexy. Habe heute in einer Informationsveranstaltung zur betrieblichen Altersvorsorge gesessen –ja, ich weiß... aber immerhin hat mich das eine Dreiviertelstunde lang von meinem Schreibtisch befreit- und mein Gott! Gibt es etwas drögeres, langweiligeres als Renten?! Und, mal ehrlich: warum tragen Versicherungsmakler eigentlich immer diese furchtbaren Klamotten? Der eine hatte ein kariertes Sakko an (Grundton gelb)(sie tragen ALLE gelblich-karierte Sakkos!), darunter ein Hemd in blau (wahrscheinlich nennt der sowas „Oberhemd“), eine Krawatte in Terrakotta (ebenfalls sehr beliebt) und eine Hose, an deren Farbe ich mich nicht mehr erinnern kann- vermutlich ein Schutzmechanismus meines Gehirns, der Schlimmeres verhindern soll. NICHTS, aber auch gar davon paßte auch nur im Entferntesten farblich zusammen. Mein Versicherungsmensch, der wirklich sehr zuverlässig ist und überhaupt alles, was man sich von einem Versicherungsmenschen nur wünschen kann, trägt auch dauernd solche Sachen- ob es da einen Dresscode gibt? Und wenn ja, warum?! Mißtrauen Menschen gutangezogenen Menschen? Oder sind es eifersüchtige Ehefrauen, die ihren Männern diese schrecklichen Klamotten aussuchen, um sicherzugehen, daß Mann bei seinen vielen Hausbesuchen gar nicht erst die Gelegenheit bekommt, fremdzugehen? Falls es das ist- damn, die haben clevere Ehefrauen- es wirkt.

Ich habe gerade festgestellt, daß ich „Stadium“ nicht aussprechen kann- ich glaube, es kommt immer „Stadion“ raus. Dafür habe ich herausgefunden, daß ich *tätätätää!* eine Augenbraue hochziehen kann!!! Was man nicht alles für Entdeckungen macht, wenn man sich im Büro auf der Toilette einschließt, um dem Telefon-des-Grauens zu entkommen! Ich stand vor dem Spiegel, und DA! Da war’s! Ich konnte es erst gar nicht glauben- ich wollte schon IMMER eine Augenbraue hochziehen können! Naja, okay, ich kann sie nicht besonders weit hochziehen. Wahrscheinlich wird mein Gegenüber es gar nicht merken, wenn ich ihn/sie verächtlich angucke und meinen vernichtenden Augenbrauen-Trumpf ausspiele, aber egal- ich weiß, daß ich es kann, innerlich bin ich mir also meiner zum Ausdruck gebrachten Verachtung bewußt. Oder Skepsis? Moment... so, habe es gerade vor dem Spiegel überprüft –ich kann’s immer noch!- und es sieht tatsächlich eher nach Skepsis aus). Ich sehe mich schon, wie mir einer meiner Kunden gegenübersitzt, mich wieder einmal anlügt (so wie der doofe Italiener letztens! Endlich mal einer, der nicht einen guten Kopf kleiner ist als ich, und dann so ein aalglatter Mistkerl mit Macho-Armband! Pfff!)- und ich ziehe eiskalt die Augenbraue hoch und er weiß sofort, daß ich ihn durchschaut habe, er fällt vor mir auf die Knie, bittet mich um Verzeihung und fortan wird er mich nie wieder mit Terroranrufen à la „Wann bekommen wir endlich die Lieferung?!“ oder „Sie sind schon wieder zwei Wochen überfällig!“, sondern wird die Lieferungen so hinnehmen, wie sie kommen (oder auch nicht)- und alles nur dank meiner Augenbraue! Ich sollte eine Gehaltserhöhung verlangen; und bei meinem nächsten Lebenslauf steht das auch drauf, und zwar nicht unter „Besondere Fähigkeiten“ (obwohl es durchaus etwas Besonderes ist!), nicht unter „Hobbies“ (naja, so oft wie ich heute im Spiegel schon nachgesehen habe, ob ich es noch kann...?), nein, unter „Berufliche Qualifikationen“! Mit dieser Augenbraue zwinge ich jeden in die Knie! Jetzt brauche ich nur noch ein Bildtelefon. Oder eine Webcam auf der Arbeit.

07 Mai, 2005

Ja, ja, ja, ich weiß- es sind 4 Monate, seitdem ich mich das letzt Mal zu Wort gemeldet habe. Zu meiner Verteidigung: es ist auch wirklich viel passiert! Nein, nichts wirklich welterschütterndes: ich bin natürlich immer noch solo. Dafür habe ich aber seit Mitte Januar einen neuen Job –habe den internationalen Vertrieb übernommen-, und seit März außerdem auch eine neue Wohnung. Und wenn ich sage, daß das Ganze ziemlich stressig war, dann hätte ich noch untertrieben. In den ersten beiden Monaten im neuen Job habe ich stündlich auf die Katastrophe gewartet (ist nicht eingetreten)(„Katastrophe“ ist auch so ein dehnbarer Begriff!); der Umzug ist zwar gut über die Bühne gegangen, dafür war aber meine neue Küche (bzw. die Abwesenheit davon) ein stetiger Alptraum; und um meine alte Wohnung endlich loszuwerden, mußte ich mich bei meiner Bank verschulden und außerdem noch 5 Tage bis zum sprichwörtlichen Zusammenbruch renovieren (wer von der farbverschmierten Irren gehört hat, die beim radfahren auf der Kölnstraße Rotz und Wasser geheult hat- jep, das war ich). Aber naja. Ich habe mittlerweile fließend Wasser in der „Küche“, einen Herd UND einen Kühlschrank, den ich abgöttisch liebe. Im Ernst, ich würde diesen Kühlschrank heiraten. Bis jetzt hat er mir zwar noch keinen Antrag gemacht, statt dessen beliefert mich sein großes Tiefkühlfach regelmäßig und zuverlässig mit Vanille-Karameleis, und was kann man von einer Beziehung mehr verlangen? Die Spüle habe ich übrigens selbst angeschlossen, und mich überrollt jedesmal eine Welle mütterlichen Stolzes, wenn ich Wasser laufen lasse. Übrigens bin ich mittlerweile mit den Leuten im Baumarkt per Du- Margot an der Kasse lacht mich immer schon an, wenn ich zum dritten mal am Tag vor ihr stehe (naja, wahrscheinlich lacht sie mich eher aus)(oder sie lacht, weil sie an den tollen Umsatz denkt, den der Baumarkt dank mir in der letzten Zeit hatte).

Leider müssen neue Möbel dank meines ehemaligen Vermieters jetzt erstmal warten. Ich hasse meinen Dispokredit und will erstmal wieder in schwarze Zahlen kommen, bevor ich die Belegschaft von Ikea in einen Freudentaumel versetze. Dabei könnte ich heulen, wenn ich an diese wunderschöne, gemütliche beige Cord-Couch denke. Oder den Eßtisch und die vier Stühle. Oder an die 60 wunderschönen, laminatbedeckten Quadratmeter, die nur darauf warten, neu vermöbelt zu werden. Naaaja. Was soll’s, dafür habe ich jetzt endlich PLATZ! Ich muß mich nicht mehr um Ecken und Möbel herumquetschen, ich kann Besucher empfangen, ohne daß irgendjemand Platzangst bekommt, und wenn mein Telefon am anderen Ende der Wohnung klingelt, muß ich rennen, um noch rechtzeitig drangehen zu können! Außerdem- wenn ich jetzt abends aus meinem Wohnzimmerfenster gucke, sehe ich keinen Spanner mehr, sondern das wöchentliche Treffen der „Jogafreunde Buschdorf e.V.“ oder die „Bingo-Gruppe Graue Panther“. Und –man stelle sich vor!!- mein Bad ist einheitlich gekachelt! Die gelben, grauen und braunen Kacheln und Fliesen aus meiner alten Wohnung erscheinen mir nur noch hin und wieder in meinen Alpträumen.

Oh, Pickel habe ich übrigens auch nur noch selten, und wenn, dann sind es auch nur noch kleine. Keine, für die ich eine Sozialversicherungsnummer beantragen muß oder die einen so großen Schatten werfen, daß ich im Gesicht nicht mehr braun werde. Neutrogena sei dank- diese Visibly Clear Creme war wirklich eine gute Investition, kann ich nur empfehlen!

Mein neuer Job: furchtbar glamourös. Ich jette um die Welt. Naja, nicht wirklich, bis jetzt war ich in St.-Laurent-sur-Sèvre (kleines Kaff in der Nähe von einem nur unbedeutend größeren Kaff irgendwo in der französischen Provinz) und in Mailand/Turin, was an und für sich vielleicht gut klingt, aber es hat geregnet und in Deutschland war derweil schönstes Frühlingswetter. Da alle sofort ganz glänzende Augen bekommen, wenn ich „Geschäftsreisen“ erwähne, hier eine Gegendarstellung anhand des Mailand/Turin-Trips:

3:45 – Der Wecker klingelt.
5:00 – Der Shuttleservicefahrermensch holt mich ab.
6:55 – Flieger hebt ab. Der Ingenieur, der mit von der Partie ist, ignoriert mein Flehen, mich während des Fluges noch etwas Schlafen zu lassen und besteht darauf, mir die technischen Tücken des Angebotes zu erklären. Angebot? Welches Angebot? Zu der Anfrage des Kunden? Was für ein Kunde? Ein Italiener? Gehört das zu meinem Job? Ach so.
8:20 – Flieger landet
8:30 – Unser Vertreter in Italien holt uns ab und fährt uns nach Turin zum Kunden. Spricht während der ganzen Fahrt kein Wort mit mir- juchu! Kann schlafen!
9:30 – Wache kurz vor Turin auf. Die gute Nachricht ist: ich habe mich beim Schlafen anscheinend nicht auf meine Bluse gesabbert. Die schlechte Nachricht ist: es regnet und ich habe keinen Schirm mitgenommen.
10:00 – Sind beim Kunden, der eine ist eine Art italienischer Daniel Düsentrieb und der andere ist einen Kopf kleiner. Warum sind meine Kunden eigentlich immer so klein?! Aber immerhin sind die beiden ganz helle und mit einem Basiswissen über Magnete ausgestattet (im Gegensatz zu mir).
12:00 – Lunchtime! Wir essen in der Kantine des Betriebs. Neben mir sitzt ein Maschinenbediener, der schlürft, mir Tomatensoße auf meinen Blazer spritzt und nach Schweiß stinkt.
14:00 – Wir werden entlassen, Meeting ist eigentlich ganz gut gewesen, alle technischen Details geklärt. Ich war allerdings total überflüssig, weil das Projekt noch längst nicht soweit ist, daß irgendwelche kaufmännischen Details auf den Tisch gekommen wären. Unser Vertreter hat sich als unhöflicher Bauer herausgestellt und war noch überflüssiger als ich. Fünf Minuten hinter Turin bin ich wieder eingedöst.
15:30 – Sind in unserer Vertretung in Mailand angekommen. Die kaufmännische Angestellte, mit der ich auch immer telefonisch zu tun habe, hat in weiser Voraussicht einen ganzen Ordner ungeklärter Fragen zusammengestellt und feuert eine nach der anderen auf mich ab. Ich mache mir eifrig Notizen (Steno wäre jetzt gut!) und verspreche, mich morgen früh direkt darum zu kümmern. Ein bißchen Spaß muß sein!
17:30 – Unser Vertreter fährt mit uns durch Mailand City, setzt uns am Bahnhof ab, zeigt auf den Airportshuttle, grunzt zum Abschied und ist weg. Little Fuck. Naja, Auto wäre auch nicht schneller gegangen, wir stehen nämlich erstmal eine Stunde in der Rushhour.
19:50 – Rückflug. Der Ingenieur spielt mit seinem Laptop, ich schlafe.
22:30 – Home sweet home. Ich gehe in’s Bett.

So. Ich habe von Mailand nur verstopfte Straßen gesehen (Schuhgeschäfte nur von weitem), Turin und Umgebung ist häßlich und es war einfach nur total anstrengend. Naja, immerhin mußte ich den Ingenieur nicht einmal quer durch Paris schleifen wie bei meinem ersten Trip nach Frankreich mit meinem Chef, immerhin etwas.