Heute: Rasierklingen
(Verdammt, die Zeit geht viel zu schnell rum! Ich war fest davon überzeugt, meinen letzten Eintrag erst vor ein paar Tagen gemacht zu haben, und was muß ich feststellen- es sind schon wieder fast 2 Wochen... hach ja, manchmal sehne ich mich zurück zur Schulzeit, da hatte man ständig Langeweile... das Wort habe ich mittlerweile so gut wie aus meinem Wortschatz gestrichen. Aber wenn ich dann eine Sekunde länger an die Schulzeit zurückdenke, überkommt mich wieder dieses altbekannte Grausen und schon ist es wieder vorbei mit dem kleinen Nostalgieanflug.)
Aber eigentlich wollte ich darüber berichten, wie ich am Samstag dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen bin! Dazu muß ich etwas weiter ausholen (wie es ja sonst nun gar nicht meine Art ist) : abends stand Björns Geburtstagsparty auf dem Programm, und um 6 Uhr informiert mich Lena, daß sie ganz vergessen hat, unser Geschenk zusammenzubasteln, und jetzt hat sie dafür keine Zeit mehr und wir sollen uns was einfallen lassen. Eien panische Telefonkonferenz mit Beccy und Steffi später hatte sich herauskristallisiert, daß tatsächlich ICH mich um das Basteln einer DVD-Box würde kümmern müssen. Ich. Handwerklich und künstlerisch vollkommen talentfrei. Hooray. Mit dem "gemütlich fertigmachen" war nix, statt dessen schnell zum Hit rasen, Kleber kaufen (immerhin besitze ich eine Schere!), hektisch Buchstaben aus Zeitungen aus- und mir eine Idee aus den Rippen schneiden, unter die Dusche, Anziehen, Schminken und ab dafür. Die Eile erklärt auch, warum ich eher unoriginell in schwarz gehüllt war...
Aber ich schweife ab- meine Nahtoderfahrung fand unter der Dusche statt. Ich habe mich nämlich beim Beine rasieren sage und schreibe 5 Mal geschnitten, weil ich es so eilig hatte: rechtes Knie außen, rechter Knöchel innen, rechter Knöchel außen, linkes Knie und ein ungelogen 5 cm langer Schnitt am linken Knöchel außen, der einfach nicht mehr aufhören wollte zu bluten (richtig ekelhaft war auch der Hautfetzen, der in der Rasierklinge hing)! Bevor ich zum Klamottenpart übergehen konnte, mußte ich erstmal die Wunde verarzten (habe meine gesamten Pflastervorräte erschöpft! Okay, es waren nur 3, aber trotzdem.), die Blutlache auf dem Badezimmerboden aufwischen und die Blutspritzer an den Wänden beseitigen.
Also, wenn ich an dem Abend irgendwo zwischen Buschdorf und Beuel ermordet worden wäre und der CSI den Fall untersucht hätte, hätte es eine heillose Verwirrung gegeben. Die hätten mein Badezimmer mit ihrem "wir machen unsichtbare Blutspuren wieder sichtbar"-Zeugs untersucht, hätten das Blut gefunden und wären davon ausgegangen, daß ich dort niedergemetzelt worden bin. Was sie natürlich auf eine ganz falsche Fährte gelockt hätte, und der Mörder wäre wahrscheinlich entkommen! Ja ja, solche Gedanken kommen mir, während ich mich auf eine Party vorbereite... vielleicht sollte ich mir zu Weihnachten doch einen Gutschein für eine Doppelstunde beim Psychologen schenken lassen. Der könnte dann auch gleich klären, warum ich bei jedem Scheiß im Fernsehen heule, das nervt nämlich! Gestern habe ich auf ARTE eine Doku über eine Bonobo-Aufzuchtstation im Kongo gesehen, wo die ganzen traumatisierten Bonobo-Affen hingekommen sind, und ich habe die ganze Zeit nur geheult. Nuts. Naja, vielleicht war ich ja auch noch vom Blutverlust so geschwächt.
Ach ja, die Party war übrigens viel besser als ich ursprünglich gedacht hatte! Und die Hausaufgabe, die Steffi mir aufgegeben hat, habe ich auch mit Sternchen gemeistert...