Bettdecken: für Paare gibt es in Hollywood extra L-förmig geschnittene Bettdecken, die den gesamten Oberkörper der Frau halsabwärts bedecken, dem Mann aber nur bis knapp zum Bauchnabel reichen.
Parkplätze: in Hollywood findet jeder einen Parkplatz. Und zwar immer genau vor dem Haupteingang des Ortes, wo der-/diejenige hinwollte. Und es ist auch nicht einfach nur ein Parkplatz, nein, es ist in der Regel eine mindestens 15 Meter lange Parklücke, in die der-/diejenige mit Schwung vorwärts reinfahren kann. Rückwärts einparken unnötig. Selten, sehr selten Ausnahme: wenn der Film einen Lacher provozieren soll, wird eine weibliche Protagonistin tatsächlich rückwärts in eine tatsächlich enge Parklücke gezwungen. Hierbei ramponiert sie mindestens 2 umstehende Autos und am Ende steht sie so, dass sie das Auto durch die Beifahrertür verlassen muß. Man kann davon ausgehen, dass dies die beste Szene dieses Films sein wird. Oder besser gesagt, die am wenigsten schlechte.
Autos abschließen: die Filmwelt ist ein sehr sicheres, vertrauensseliges Pflaster, wo niemand auch nur im Traum daran denken wird, sein Auto abzuschließen. Auch nicht, wenn das Ganze in der Bronx stattfindet oder in L.A. South Central. Ausnahme hierbei: extrem moderne, schicke Autos, die beim Abschließen durch so ein cooles Fernsteuerunsdings ein melodisches *blip-blip* von sich geben und zweimal fröhlich mit den Blinkern grüßen. Product Placement in seiner pursten Form. Natürlich versteht es sich von selbst, dass dieses Abschließen immer lässig über die Schulter und während des Weggehens erfolgt- nicht so wie bei uns, wo man das auch versucht, das Auto aber gar nicht daran denkt, *blip-blip* zu machen- in der normalen Welt funktioniert eine solche Fernbedienung erst, wenn man es von mindestens drei Seiten des Autos versucht hat.
Hollywood-Autos: sobald 2 Autos zusammenstoßen, explodieren sie. Wo man sich im wahren Leben mit 2 verbogenen Stoßstangen trennt (wenn überhaupt), verlässt man in Hollywood das Auto als überschaubares Aschehäufchen. Ich persönlich finde ja, dass man die Autos in Hollywood etwas sicherer konstruieren sollte, aber auf mich hört ja wie immer keiner.
Dafür scheinen Hollywood-Autos allerdings eine Art Autopilot eingebaut zu haben, der es einem fahrenden Schauspieler erlaubt, sich über lange Zeiträume hinweg intensiv mit seinem Beifahrer zu beschäftigen. Reden, tief in die Augen gucken, küssen... alles kein Problem dank des Autopiloten. Darauf ist vermutlich auch zurückzuführen, dass die Lenkungen sich ein wenig seltsam verhalten. Mal erfordert es eine Mini-Kurve, dass das Lenkrad 4 Mal herumgedreht wird, mal fährt man in eine 180° Haarnadelkurve und bewegt das Lenkrad um, hmm, geschätzte 3 Zentimeter.
Gut & Böse: Gut triumphiert IMMER über das Böse. IMMER. Es ist allerdings ein ungeschriebenes (?) Gesetz Hollywoods, dass es bis drei Minuten vor Schluß so aussieht, als hätte das Gute nicht auch nur die geringste Chance (aber auch nur, weil das Böse sich nicht an die Spielregeln hält und sich höchst unfair verhält). Selbstverständlich dreht das Gute dann aber den Spieß um, und nur Kraft seines Gut-Seins. Vermutlich hat der Böse gerade eine abfällige Bemerkung über die Mutter des Helden gemacht, was in ihm ungeahnte Kräfte freisetzt.
Aufgepasst: gewinnt das Böse doch, dann kann man sich sicher sein, dass in spätestens drei Jahren eine Fortsetzung in die Kinos kommt.
Der Tod: Gestorbene Helden, deren Leiche man nicht gesehen hat, sind prinzipiell nicht tot. Wenn der vermeindliche Tod am Anfang oder in der Mitte des Films stattfindet, darf man sich auf ein Wiedersehen gegen Film-Ende freuen (sehr wahrscheinlich gerade dann, wenn die Lage hoffnungsloser nicht sein könnte). Stirbt der Held gegen Ende (ohne Leichenfund), gibt es eine Fortsetzung. Dies gilt übrigens ebenfalls für Oberbösewichte.
Helden, die tatsächlich hochamtlich vom Tode ereilt werden, sterben nie einfach nur so. Nein, als Hollywoodheld hat man noch viel zu viel zu sagen, um lautlos den Löffel abgeben zu können- egal, wie schrecklich er auch verwundet wurde und was auch immer er für Schmerzen erleidet. Typische, oft gehörte Sätze sind zum Beispiel: „Ich habe Dich immer geliebt, seit dem Moment, an dem ich Dich zum ersten Mal sah- Du trugst Dein blaue Kleid...“ (spätestens hierbei ging jeder Bezug zur Realität flöten, denn Männer können sich nicht mal merken, was man gestern getragen hat, geschweige denn vor einigen Jahren), „Ihr dürft nicht verzweifeln, kämpft weiter, Ihr werdet es schaffen!“ oder auch „Ich werde Dich nie wirklich verlassen, denn ein Teil von mir wird immer bei Dir bleiben.“ Wenn der/die Sterbende schon etwas älter ist, lautet der meistverwendetste Satz „Trauert nicht um mich, ich hatte ein erfülltes Leben.“.
Zielübungen: Die Bösen können nicht schießen. Egal, wie viele Schüsse sie auch abgeben, das höchste der Gefühle ist eine harmlose Fleischwunde. Die Guten hingegen brauchen jeweils nur einen Schuß, um ganze Armeen auszulöschen.
Koffer: ja, die sind in der Filmwelt auch ein seltsames Phänomen. Frauen schleppen sich prinzipiell schon mit einer etwas größer geratenen Prada-Handtasche ab, während die Männer mehrere vollgepackte, überdimensionale Riesenkoffer mit der allergrößten Leichtigkeit durch die Gegend transportieren. So als ob, ja, als ob... ein ungeheuerlicher Gedanke kommt mir da gerade... als ob da nur Schaumstoff drin wäre!!
Aussicht: Schaut man in Paris aus irgendeinem Fenster, sieht man immer den Eiffelturm. In New York sieht man immer das World Trade Center (zumindest in Filmen, die zwischen 1979 und 2001 gedreht wurden; nach 2001 sieht man entweder ein vielsagendes Nichts oder aber ersatzweise das Empire State, welches auch vor 1979 zum Einsatz kam.). In L:A. sieht man von jedem Fenster der Stadt aus eigentlich nichts anderes als das Hollywood-Zeichen- es sei denn, es handelt sich um einen sozialkritischen Film, dann sieht man nämlich nur Smog. Das Nichtssehen findet auch bei in London ansässigen Filmen seine häufigste Verwendung- der traditionelle Nebel. Wenn man verschwommene Umrisse der London Bridge sieht, will der Filmemacher andeuten, daß in London gerade schönes Wetter ist. Daß Smog-L.A. und Fog-London oft nicht genau auseinandergehalten werden können, hat bereits viele Zuschauer in heillose Verwirrung gestürzt.
Absätze: Hollywood scheint die Schuhmacherkunst jedenfalls schon mal nicht erfunden zu haben, soviel ist sicher. Muß eine Frau aus irgendeinem Grund (meistens ein Mann) so schnell wie möglich fliehen, und muß sie dies zu allem Überfluß auch noch zu Fuß tun, trägt sie auf jeden Fall hochhackige Schuhe, bei denen mindestens einer der Absätze abbricht, und das meistens schon auf den ersten 5 Metern.
Parkplätze: in Hollywood findet jeder einen Parkplatz. Und zwar immer genau vor dem Haupteingang des Ortes, wo der-/diejenige hinwollte. Und es ist auch nicht einfach nur ein Parkplatz, nein, es ist in der Regel eine mindestens 15 Meter lange Parklücke, in die der-/diejenige mit Schwung vorwärts reinfahren kann. Rückwärts einparken unnötig. Selten, sehr selten Ausnahme: wenn der Film einen Lacher provozieren soll, wird eine weibliche Protagonistin tatsächlich rückwärts in eine tatsächlich enge Parklücke gezwungen. Hierbei ramponiert sie mindestens 2 umstehende Autos und am Ende steht sie so, dass sie das Auto durch die Beifahrertür verlassen muß. Man kann davon ausgehen, dass dies die beste Szene dieses Films sein wird. Oder besser gesagt, die am wenigsten schlechte.
Autos abschließen: die Filmwelt ist ein sehr sicheres, vertrauensseliges Pflaster, wo niemand auch nur im Traum daran denken wird, sein Auto abzuschließen. Auch nicht, wenn das Ganze in der Bronx stattfindet oder in L.A. South Central. Ausnahme hierbei: extrem moderne, schicke Autos, die beim Abschließen durch so ein cooles Fernsteuerunsdings ein melodisches *blip-blip* von sich geben und zweimal fröhlich mit den Blinkern grüßen. Product Placement in seiner pursten Form. Natürlich versteht es sich von selbst, dass dieses Abschließen immer lässig über die Schulter und während des Weggehens erfolgt- nicht so wie bei uns, wo man das auch versucht, das Auto aber gar nicht daran denkt, *blip-blip* zu machen- in der normalen Welt funktioniert eine solche Fernbedienung erst, wenn man es von mindestens drei Seiten des Autos versucht hat.
Hollywood-Autos: sobald 2 Autos zusammenstoßen, explodieren sie. Wo man sich im wahren Leben mit 2 verbogenen Stoßstangen trennt (wenn überhaupt), verlässt man in Hollywood das Auto als überschaubares Aschehäufchen. Ich persönlich finde ja, dass man die Autos in Hollywood etwas sicherer konstruieren sollte, aber auf mich hört ja wie immer keiner.
Dafür scheinen Hollywood-Autos allerdings eine Art Autopilot eingebaut zu haben, der es einem fahrenden Schauspieler erlaubt, sich über lange Zeiträume hinweg intensiv mit seinem Beifahrer zu beschäftigen. Reden, tief in die Augen gucken, küssen... alles kein Problem dank des Autopiloten. Darauf ist vermutlich auch zurückzuführen, dass die Lenkungen sich ein wenig seltsam verhalten. Mal erfordert es eine Mini-Kurve, dass das Lenkrad 4 Mal herumgedreht wird, mal fährt man in eine 180° Haarnadelkurve und bewegt das Lenkrad um, hmm, geschätzte 3 Zentimeter.
Gut & Böse: Gut triumphiert IMMER über das Böse. IMMER. Es ist allerdings ein ungeschriebenes (?) Gesetz Hollywoods, dass es bis drei Minuten vor Schluß so aussieht, als hätte das Gute nicht auch nur die geringste Chance (aber auch nur, weil das Böse sich nicht an die Spielregeln hält und sich höchst unfair verhält). Selbstverständlich dreht das Gute dann aber den Spieß um, und nur Kraft seines Gut-Seins. Vermutlich hat der Böse gerade eine abfällige Bemerkung über die Mutter des Helden gemacht, was in ihm ungeahnte Kräfte freisetzt.
Aufgepasst: gewinnt das Böse doch, dann kann man sich sicher sein, dass in spätestens drei Jahren eine Fortsetzung in die Kinos kommt.
Der Tod: Gestorbene Helden, deren Leiche man nicht gesehen hat, sind prinzipiell nicht tot. Wenn der vermeindliche Tod am Anfang oder in der Mitte des Films stattfindet, darf man sich auf ein Wiedersehen gegen Film-Ende freuen (sehr wahrscheinlich gerade dann, wenn die Lage hoffnungsloser nicht sein könnte). Stirbt der Held gegen Ende (ohne Leichenfund), gibt es eine Fortsetzung. Dies gilt übrigens ebenfalls für Oberbösewichte.
Helden, die tatsächlich hochamtlich vom Tode ereilt werden, sterben nie einfach nur so. Nein, als Hollywoodheld hat man noch viel zu viel zu sagen, um lautlos den Löffel abgeben zu können- egal, wie schrecklich er auch verwundet wurde und was auch immer er für Schmerzen erleidet. Typische, oft gehörte Sätze sind zum Beispiel: „Ich habe Dich immer geliebt, seit dem Moment, an dem ich Dich zum ersten Mal sah- Du trugst Dein blaue Kleid...“ (spätestens hierbei ging jeder Bezug zur Realität flöten, denn Männer können sich nicht mal merken, was man gestern getragen hat, geschweige denn vor einigen Jahren), „Ihr dürft nicht verzweifeln, kämpft weiter, Ihr werdet es schaffen!“ oder auch „Ich werde Dich nie wirklich verlassen, denn ein Teil von mir wird immer bei Dir bleiben.“ Wenn der/die Sterbende schon etwas älter ist, lautet der meistverwendetste Satz „Trauert nicht um mich, ich hatte ein erfülltes Leben.“.
Zielübungen: Die Bösen können nicht schießen. Egal, wie viele Schüsse sie auch abgeben, das höchste der Gefühle ist eine harmlose Fleischwunde. Die Guten hingegen brauchen jeweils nur einen Schuß, um ganze Armeen auszulöschen.
Koffer: ja, die sind in der Filmwelt auch ein seltsames Phänomen. Frauen schleppen sich prinzipiell schon mit einer etwas größer geratenen Prada-Handtasche ab, während die Männer mehrere vollgepackte, überdimensionale Riesenkoffer mit der allergrößten Leichtigkeit durch die Gegend transportieren. So als ob, ja, als ob... ein ungeheuerlicher Gedanke kommt mir da gerade... als ob da nur Schaumstoff drin wäre!!
Aussicht: Schaut man in Paris aus irgendeinem Fenster, sieht man immer den Eiffelturm. In New York sieht man immer das World Trade Center (zumindest in Filmen, die zwischen 1979 und 2001 gedreht wurden; nach 2001 sieht man entweder ein vielsagendes Nichts oder aber ersatzweise das Empire State, welches auch vor 1979 zum Einsatz kam.). In L:A. sieht man von jedem Fenster der Stadt aus eigentlich nichts anderes als das Hollywood-Zeichen- es sei denn, es handelt sich um einen sozialkritischen Film, dann sieht man nämlich nur Smog. Das Nichtssehen findet auch bei in London ansässigen Filmen seine häufigste Verwendung- der traditionelle Nebel. Wenn man verschwommene Umrisse der London Bridge sieht, will der Filmemacher andeuten, daß in London gerade schönes Wetter ist. Daß Smog-L.A. und Fog-London oft nicht genau auseinandergehalten werden können, hat bereits viele Zuschauer in heillose Verwirrung gestürzt.
Absätze: Hollywood scheint die Schuhmacherkunst jedenfalls schon mal nicht erfunden zu haben, soviel ist sicher. Muß eine Frau aus irgendeinem Grund (meistens ein Mann) so schnell wie möglich fliehen, und muß sie dies zu allem Überfluß auch noch zu Fuß tun, trägt sie auf jeden Fall hochhackige Schuhe, bei denen mindestens einer der Absätze abbricht, und das meistens schon auf den ersten 5 Metern.
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