Armer Charlie Chaplin...

... er wird sich im Grabe herumdrehen (oder gar rotieren), wenn er das hier hört: Tom Cruise, der ja von Paramount wegen seines durchgeknallten Verhaltens gefeuert wurde (YAY!!! Go Paramount!), will United Artists (das Logo kenne ich vor allem von allen alten James Bond Filmen) wiederbeleben- die legendäre Filmverleih- und Produktionsfirma, die u.a. von Charlie Chaplin gegründet wurde. (Quelle) Während ich dies schreibe ist Charlie wahrscheinlich gerade bei Gott und fleht ihn auf Knien an, nur für einen Tag wieder auf die Erde zurückkehren und Tom Cruise mit seinem Spazierstock verprügeln zu dürfen. Hauptargument: irgend jemand muß es schließlich tun!

Hier ein Auszug aus Tom Cruise‘s Tagebuch, an einem ganz normalen Tag:

5:30: Bin aus dem Bett gesprungen, habe enthusiastisch in die Luft geboxt, mich hingekniet und L. Ron Hubbard für diesen neuen Tag gedankt.
5:40: Bin in’s Bad gesprungen, auf den Kinderhocker geklettert und habe mich im Spiegel bewundert. Mann, sehe ich gut aus! Besonders wenn ich "Grinsen Nr. 4" auflege. Ab in die Dusche!
5:45: Habe wütend nach Katie geschrien (sie hat mir schon wieder mein Herbal Essences Lieblings-Shampoo weggenommen –das, das so schön fruchtig riecht- und mir dieses Head and Shoulders Zeug hingestellt! Ich werde das dumpfe Gefühl nicht los, daß sie mir etwas sagen will...), aber da sich ihr Schlafzimmer im Keller unter’m Westflügel befindet, hat sie mich nicht gehört. Muß unbedingt die Intercom-Leitung auch in die Dusche legen lassen.
6:05: Mist. Der Spiegel ist total benebelt. Ich kann mich selbst nicht sehen. Das trübt ein wenig meine Freude beim Abtrocknen.
6:15: Ich setze mich vor meinen Schminkspiegel. Daß jemand so un verschämt gutaussehen kann! Grinsen Nr. 4 sitzt wie angegossen- aber hey, Grinsen Nr. 6 ist eigentlich auch nicht so schlecht... habe ich lange nicht mehr getragen... Ich kann mich einfach nicht entscheiden! Okay, dann kümmere ich mich halt erst einmal um meine Haare. Ich glaube, ich style mir die Haare hoch. Oder soll ich sie mir doch wieder in die Stirn fallen lassen? Immer diese Entscheidungen! Ich hasse mein Leben!
6:20: Checke meine Stirnfalten. Haare hochstylen kommt nicht in Frage.
6:25: Habe Big Dick angerufen, meinen Assistenten, er soll einen neuen Botox-Termin machen. Dick hat rumgeheult, daß ich da erst vor 2 Wochen war und daß es nicht gut ist, das zu oft zu machen und so ‚nen Kram. Pussy! Muß ihn wohl feuern. Er performt nicht mehr so wie am Anfang. Gutes Personal ist schwer zu kriegen. Sieht man ja auch an Katie.
6:30: Katie! Die hatte ich ja ganz vergessen! Und es ist schon halb sieben- sie hätte schon vor einer halben Stunde beim Aerobic sein müssen, die letzten zwei Kilo müssen auch noch runter! Kann mich ja so nicht mit ihr blicken lassen. Ich wette, sie liegt noch im Bett, das faule Miststück! Ich stürme los, sie zu wecken.
6:55: Bin vor ihrem Schlafzimmer angekommen (leicht außer Atem, die ganzen Treppen, die man runtergehen muß, muß da Rolltreppen installieren lassen), habe den Riegel zurückgeschoben und wollte die Tür aufziehen, aber- was ist das? Katie hat von innen abgeschlossen. Das ist neu. Darf die das? Muß mal bei L. Ron nachlesen, was er zu dem Thema zu sagen hat; und steht da nicht auch irgendsowas in ihrem Vertrag? Aber zuerst rüttle ich versuchsweise an der Tür, ich bin schließlich ein Actionstar, werde allerdings nur mit einem "Geh weg, Du Winzfreak!" belohnt. Also, Sitten sind das! Da gibt man der Frau einen 5-Jahresvertrag, verlangt als Gegenleistung nur, daß sie 9 Monate ein Kissen mit sich rumträgt, und das ist dann der Dank. Ich bin viel zu gut zu den Menschen. Also weise ich Katie darauf hin, daß sie ihre Aerobicstunde absolvieren muß, da sie laut §76.1.5 a dazu verpflichtet ist, neben mir gut auszusehen. Sie entgegnet, daß neben mir jeder gut aussieht... wie hat sie das nun wieder gemeint? Frauen sind mir ein Rätsel. Ich mache mich auf den Weg zurück in meinen Flügel. Auf dem Weg dorthin habe ich genügend Zeit, mir zu überlegen, wo wir heiraten sollen. Dieses Hotel in Italien, in dem Mussolini sich damals versteckt hatte erscheint mir absolut passen. Muß Victoria Beckham anrufen und ihr sagen, daß sie Katie dazu überreden soll. Ich bin ein großer Fan von Mussolini.
7:25: Mein Ankleidezimmer. So gut sich dieser rosa Seidenkimono auf meiner Haut auch anfühlt, meine PR-Leute meinen, es wäre schlecht für’s Image, wenn ich mich so vor den Papparazzi blicken lasse... naja. Es braucht zwar seine Zeit, aber letzten Endes entscheide ich mich für eine Jeans (fühlt sich irgendwie enger an... bin ich schwanger? Naja, das betont meinen Po.) und ein Poloshirt (hochgeschlossen, Pablo –das ist unser mexikanischer Poolboy- war gestern nacht ganz schön ruppig zu mir). Nun noch meine Lieblingsschuhe mit dem unsichtbaren Absatz angezogen (mit denen gewinne ich gut und gerne zwei, zweieinhalb Zentimeter! Tolle Erfindung. Könnte glatt von L. Ron sein.), und schon bin ich bereit für diesen Tag!
7:35: Blick auf meinen Terminkalender- es wird wieder ziemlich voll heute. Ich stärke mich mit einem leckeren Bissen Mutterkuchen und bin bereit für den Tag!