12 März, 2007

Here's a good question:

Warum, warum, warum hat noch niemand Alkohol erfunden, von dem man am nächsten Tag einfach mal keinen Kater bekommt? Was machen Wissenschaftler denn so den lieben langen Tag? Raketen auf den Mars schießen und so einen Mist, sowas können die (soll ja angeblich die Zukunft der Menschheit sichern, falls mal eine Komet auf uns zurast und wir ganz schnell umziehen müssen...), aber um die richtig wichtigen Dinge (wie zum Beispiel dieses Alkohol-Ding) kümmert sich ganz offensichtlich mal wieder kein Mensch. Zu schade, daß mein Forschungsdrang mit dem Knusper-Joghurtvergleich von letzter Woche schon erschöpft ist. Jedenfalls hatte der Samstagabend einige eher unangenehme Konsequenzen. Nicht nur, daß ich Sonntag morgen aufgewacht bin (oder sollte ich sagen 'wieder zu mir gekommen‘?) und sich die Welt gedreht hat. Nicht nur, daß sich die Welt auch um 6 Uhr abends noch gedreht hat, als ich in der Oper gesessen und der Hochzeit des Figaro beigewohnt habe. Nicht nur, daß ich den ganzen Tag ohne Handy auskommen mußte und mir nackt und hilflos vorkam, so vollkommen abgeschnitten von der Umwelt. Nicht nur, daß mein Portemonnaie vollkommen leergeräumt war (ich blickte hinein und dort wo noch mindestens 30 Euro hätten sein sollen sah ich quasi vor meinem inneren Auge Tumbleweed durch’s Bild rollen, während in meinem inneren Ohr der Steppenwind blies und in der Ferne ein Kojote heulte). Nicht nur, daß ich mich um’s Verrecken nicht daran erinnern kann, daß ich darauf bestanden habe mit besagten 30 Euro die Tankfüllung zu bezahlen. Nicht nur, daß ich aufgrund meines alkoholisierten Zustandes den Weg aus Köln nicht mehr gefunden habe und wir uns so hoffnungslos verfahren hatten –kann mich vage daran erinnern, daß wir irgendwann auf der A57 waren, und die ist im Norden. Wir mußten in den Süden.-, daß besagte Tankfüllung plötzlich dringend nötig war (wer hätte gedacht, daß es im ganzen Kölner Stadtgebiet so wenig Tankstellen gibt?). Nicht nur, daß ich mich ebenfalls vage daran erinnern kann, meine Telefonnummer an diesen einen Typen gegeben zu haben, und deswegen jetzt mit dem Damoklesschwert eines möglichen Anrufes über meinem Haupt leben muß (ich kann mich leider gar nicht daran erinnern, ob ich ihm eine falsche Nummer genannt habe). Nein, das alles ist ja nicht genug. Obendrein habe ich gedacht, ich hätte meine EC-Karte verloren, und habe sie deswegen gestern abend sperren lassen, nachdem sie auch in Marija’s Auto nicht zu finden war. Was auch verständlich ist, wie mir 10 Minuten nach dem Sperr-Anruf klarwurde: die Karte war nämlich in meinem Portemonnaie (allerdings -soviel zu meiner Verteidigung- in einem Fach, wo normalerweise nur Kundenkarten ihr freudloses Dasein fristen, die ich vielleicht einmal alle 5 Jahre benutze- keine Ahnung, wie sie da hingekommen ist).
Aber wie dem auch sei: der Abend war es absolut wert. Das 'Goldfinger' war zwar noch voller als beim letzten Mal (ich kam mir vor wie bei einer Wette à la 'Wetten, daß in diese Telefonzelle 15 Leute reinpassen'), aber das war auch okay- das deckt zumindest den Bedarf an Körperkontakt für die nächsten, ach, 2, 3 Monate. Und die Musik war wieder einmal vom Feinsten- alles was das Partyherz begehrt. Dank der diversen Vodka-RedBulls habe ich diesmal als letzte schlappgemacht- böse Zungen behaupten zwar, ich hätte Ähnlichkeiten mit dem Duracellhasen aufgewiesen, aber denen darf man ja nicht glauben; ich bin sicher, meine Bewegungen waren vollkommen im Einklang mit der Musik und von fließender Eleganz. Die Alkohol-Keule hat -mal wieder- erst draußen an der frischen Luft zugeschlagen- komisches Phänomen, das. Jedenfalls kann ich mich an alles erinnern, was drinner war, aber die Rückfahrt... ich kann mich daran erinnern, daß wir ungefähr 15-20 Straßenverkehrsregeln gebrochen haben, daß wir auf der A57 unterwegs waren, daß wir nur noch für 7 km Sprit hatten, als endlich eine Tanke in Sicht kam, und daß Lena auffällig still war. Jaha, ich war möglicherweise leicht angesäuselt, aber immerhin war mir nicht schlecht!
Übrigens, es kommen einem wirklich seltsame Gedanken, wenn man so nach einer durchzechten Nacht apathisch im Bett liegt und darauf wartet, daß der Kater endlich weggeht: zum Beispiel, wie Betty Mahmoody's Mann hieß; was Julia Roberts wohl gerade macht und warum um alles in der Welt die einen Oscar bekommen hat; wann Kate und Sawyer beim ersten Mal bei 'Lost' geknutscht haben; wieviel Uhr es jetzt in Singapur ist; was ich machen würde, wenn ich aufwache und feststelle, daß ich in Stephen King's "The Stand" gelandet bin; und ob Chipshersteller wohl auch die Chipstüten herstellen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

das war ein echt böser Abend. Und mir war wirklich unglaublich übel... allerdings habe ich den nächsten Tag mit einer Dosi Ibuprofen 400 ganz gut überstanden. Trotz schrecklicher Folgen, würde ich sagen, dass der Abend definitiv wiederholungswürdig war. Lena