16 April, 2008

In a bad mood...

Irgendwas mache ich falsch... Sting hat sich neulich eine 500-m²-Wohnung am Central Park gekauft, innen sieht das Ganze so aus wie in diesem Artikel, und spätestens bei den Bildern vom 22-m-Pool (mit Oberlicht) bin ich in Tränen ausgebrochen (wer mit mir Neidtränen vergießen will kann hier klicken). Aber anstatt nachts in meinem warmen Pool auf der Luftmatratze zu liegen und mir mit einem Cosmopolitan in der Hand und netter Musik aus dem Surround-Sound-System im Ohr die Sterne anzusehen, sitze ich abends mit Apfelschorle an meinem Esszimmerfenster und schaue dem Hausfrauensport im Buschdorfer Gemeindesaal zu, während die Musik aus den beiden 20-Watt-Boxen meiner Kompaktanlage schnarrt. Naja, okay, in Manhattan sieht man wahrscheinlich eh keine Sterne... aber trotzdem!! Alternder Rockstar müßte man sein... *seufz*

Und da ich momentan eh den Blues habe kommt jetzt meine Meinung zum Wetter: ich habe es satt, satt, satt! Gestern morgen hatte ich Winterstiefel, Skijacke, Rollkragenpullover, Schal, Handschuhe und Kniestrümpfe an, und heute morgen waren es bei uns 0°C- geht’s noch? Normalerweise ist das Wetter im April zwar durchwachsen, aber die 20°C-Marke wird schon hin und wieder erreicht, und man sollte hier und da mal etwas Sonne sehen und auf Winterjacken verzichten können, aber nein, seit November das gleiche beschissene Wetter!

Und was mir genauso auf die Nerven geht: daß alle (alle!) die ganze Zeit sagen: "Hach, letztes Jahr, da hatten wir um diese Zeit 35°C!!“. Ja klar. 35°C. Hallo?? Es waren so um die 25°C, das ist ein kleiner Unterschied; und P.S.: letztes Jahr haben sich alle darüber beschwert daß es so heiß ist. Klimaerwärmung, schrecklich schrecklich!

Und weil ich mich gerade so schön in Rage geredet habe: was mir darüber hinaus AUCH noch auf die Nerven geht ist die neueste Medien-Lieblingshorrornachricht, die einem seit dem Wochenende um die Ohren gehauen wird...
Nach "Klimaerwärmung“, "Jugendgewalt“ und "Rohölknappheit“
sehen Sie nun in der Tagesschau:

"Die Rückkehr des HUNGERS!!
Bald auch in Ihrer Stadt!
Das macht sogar Flocke und dem olympischen Fackellauf auf den Titelseiten ernsthafte Konkurrenz- wenn’s um’s Essen geht, da hört der Spaß nun wirklich auf, aber sowas von! Denn anscheinend haben sich ein paar schlaue Köpfe zusammengesetzt und ausgerechnet, daß es so nicht weitergehen kann- wir essen zuviel und bauen nicht genug Obst, Gemüse und Getreide für die Nahrungsmittelindustrie an. Und wer ist dran schuld, wer ist der große Buhmann des Tages?Jawoll, der Biosprit! Vor ein paar Monaten noch der von Gott gesandte Heiland, Führer aus der Erdölkrise, seit dem Wochenende auf der "Ganz Böse“-Liste- so schnell kann‘s gehen. Biosprit ist –verständlicherweise- so gefragt und subventioniert, daß Bauern vermehrt Mais und Raps dafür anbauen anstatt für Lebensmittel. Einfach ausgedrückt stehen wir also vor einer schwierigen Wahl: entweder Auto fahren oder Essen. Beides zusammen geht nicht, die fetten Jahre sind vorbei. Kleiner Tipp- wenn wir auf’s Auto fahren verzichten würden, hätten wir was zu beißen UND würden die Klimakatastrophe eindämmen... Zwei Fliegen, eine Klappe. Aber was rege ich mich auf- in ein paar Wochen haben die Medien wieder eine andere Katastrophe, über die sie dann die anderen wichtigen Themen wieder unter den Tisch fallen lassen. Ich frage mich nur, warum das Thema gerade jetzt auf den Tisch kommt- in Mexico schrappen sie schon seit ein paar Jahren an der Hungersnot vorbei, weil der ganze Mais in die Tanks wandert anstatt in die Nachos. Wenn ich davon schon seit ein paar Monaten weiß (und ich bin wirklich kein übermäßig gut informierter Mensch), warum kommen dann die Experten (sollte man meinen) vom internationalen Währungsfond und bei der Weltbank erst jetzt darauf? Nachrichten haben eine seltsame Eigendynamik: was vor ein paar Monaten vollkommen uninteressant ist, ist an einem späteren Zeitpunkt weltweit Schlagzeile.

So, genug gemotzt, ich muß jetzt erstmal meinen Blutdruck wieder in den Griff kriegen. In der Hoffnung, daß bis zu meinem nächsten Blog das Wetter besser und das Hungerproblem gelöst, oder sich zumindest meine Laune gebessert hat: Cheerio!

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