Karnevalsbedingt arbeiten wir hier diese Woche nur bis Mittwoch, und das ist eine feine Sache, denn mein Wochenende war zwar ziemlich ereignisreich, aber nicht wirklich erholsam. Höret was geschah:
Freitag abend stand eine Reise in die Vergangenheit auf dem Plan: es hat mich nach 4-jähriger Abstinenz mit gemischten Gefühlen wieder in’s Billa-Bonn verschlagen. Das war als Kneipe meines damaligen Freundes ca. 2001-2003 mein drittes Wohnzimmer, und es war einerseits extrem seltsam und andererseits aber auch total nett, wieder dort zu sein (es gibt noch dieselbe Getränkekarte –hatte ich damals gemacht-, so ziemlich die gleiche Musik, und es ist immer noch genauso feuchtfröhlich). Hausverbot hatte ich jedenfalls nicht- im Gegenteil, Alex hat gefühlte 25 Drinks ausgegeben (waren wahrscheinlich nicht annähernd so viele, aber wie schon gesagt, es hat sich so angefühlt). Anschließend hat er mir noch das Painless gezeigt, seine neue zweite Kneipe schräg gegenüber, wo uns dann auch noch Claudi über den Weg gelaufen ist, auch so ein Gespenst aus der Zeit. Es war aber ein überraschend netter Abend, der dann auch erst um 4 Uhr geendet hat.
Der Morgen danach war weniger berühmt- ich mußte um 9 Uhr raus, es ging nämlich nach Kerpen, Brautkleidjagd für Lena. Also, eins vorweg: sie hat einen Favoriten gefunden, aber wir durften keine Fotos machen und ich kann das Kleid unmöglich adäquat beschreiben. Nur soviel: es hat was von „Tochter eines spanischen Großgrundbesitzers“, viel mehr Stoff als ich jemals gedacht hätte schön finden zu können (aber es ist schön, und wie!), und wenn Lena darin die Kirche betritt werden alle erstmal "WOW“ machen. Bom-bas-tisch! Aber von Anfang an. Wir waren pünktlich um 11 Uhr da, und mein Restalkoholpegel, der mich trotz Schlafdefizit bis dahin auf den Beinen gehalten hatte, drohte zu verfliegen. Das war aber zumindest vorübergehend sofort vergessen, als wir den Raum, nein, die Halle betraten: über 2.000 Brautkleider! Wir konnten uns nicht entscheiden, ob wir kollektiv in Ohnmacht fallen oder uns kreischend in die weiße Pracht stürzen sollten- statt dessen benahmen wir uns den Umständen entsprechend recht gesittet und folgten Lena’s Verkäuferin in eine Nische. Wir Nicht-Bräute sollten uns dann da hinsetzen, warten bis Lena & Verkäuferin mit der ersten Vorauswahl zurückkommen, und bloß nichts anfassen oder fotografieren (ich fand die Verkäuferin sehr blöd, aber naja, wenigstens hatte sie Geschmack und das allein zählt). Bevor ich entkräftet vom Sofa rutschen konnte, kam eine andere Verkäuferin an und gab uns Sekt, mein Pegel stieg wieder an und hielt mich für die nächsten drei Stunden über Wasser. Also, es war toll- Lena kam mit dem ersten Kleid aus der Kabine (besagtes Favoritenkleid) und zuerst war ich ein bißchen erschlagen von allem: erstens Lena in einem Hochzeitskleid („Oh Gott, die macht ja ernst!“) und zweitens überall Stoff, Stoff, Stoff. Aber dann gefiel mir das Kleid immer besser und besser, bis ich schließlich genauso begeistert davon war wie Tina und Steffi. Lena hat dann noch 7 oder 8 andere Kleider angezogen (das Umziehen ging erstaunlich schnell, hätte ich gar nicht gedacht- wir hatten kaum Zeit, über die anderen Bräute zu lästern), aber zum Schluß war ganz klar, daß es bei dem Ersten bleiben würde. Eigentlich bin ich ja gar nicht so ein Klamottenfetischist, aber sogar mir hat es unglaublich in den Fingern gejuckt, mir einfach 5 Kleider von den Stangen zu reißen und damit die nächste Umkleide zu stürmen. Ehrlich, selbst ich hätte in dem Moment am liebsten geheiratet, und wäre ein Mann in der Nähe gewesen, hätte ich mich wahrscheinlich auf ihn gestürzt und ihm einen Antrag gemacht- in der Umgebung wird auch der größte Ehemuffel heiratswütig. Und vor allem dachte ich immer, ich würde schlicht, schlichter, am schlichtesten wählen, aber mittlerweile bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Okay, als Sahnebaiser würde ich nicht gehen, aber so schlicht und einfach wie ich immer gedacht hatte... nee. Da gibt es viel zu tolle Kleider!
Aber genug geschwärmt. Am Samstag abend war ich mit ein paar Leuten in einem Steakhaus in Mehlem essen, das zwar richtig gutes Essen hatte, aber auch gesalzene Preise. Dementsprechend haben alle etwas weniger gegessen und vom Restaurant aus ging’s direkt –wir sollten uns was schämen, ich weiß- in den nächsten McDonald’s.
Sonntag morgen hat der Wecker schon um Viertel vor 9 geklingelt und ich habe mich auf den Weg nach Köln gemacht zu einem Mozart-Konzert, bei dem Sandra ihre erste bezahlte Arie gesungen hat. Die ganze Veranstaltung war total witzig (Sandra hat während ihrer Arie ihren Pianisten geschminkt und umgezogen) und eigentlich auch viel zu schnell vorbei, aber angesichts meiner drohenden totalen Erschöpfung war ich trotzdem heilfroh, um halb 2 wieder nach Hause zu kommen. Der Rest des Tages läßt sich mit 5 wunderbaren Buchstaben zusammenfassen: C-O-U-C-H.
Apropos Sandra: die hat mir ständig in den Ohren gelegen, ich soll mal zu einem Orthopäden gehen, und heute nachmittag hatte ich dann auch endlich einen Termin. Wider Erwarten kam ich sofort dran, wurde betastet, dreifach geröntgt und nach einem Fußabdruck in Styropor (komisches Gefühl) mit einem Rezept für Schuheinlagen wieder in die Freiheit entlassen. Damit kann ich leben, und vielleicht kann ich ja mit diesen Einlagen auch mal wieder joggen gehen.
Ich möchte übrigens anmerken, daß "Röntgen“ ein ganz komisches Wort ist und ich wirklich 5 Minuten lang überlegen mußte, wie man „geröntgt“ schreibt. Mein Favorit war ja "geröncht“- aber warum auch einfach, wenn man Ts und Gs nach Belieben in einem Wort verteilen kann?
Freitag abend stand eine Reise in die Vergangenheit auf dem Plan: es hat mich nach 4-jähriger Abstinenz mit gemischten Gefühlen wieder in’s Billa-Bonn verschlagen. Das war als Kneipe meines damaligen Freundes ca. 2001-2003 mein drittes Wohnzimmer, und es war einerseits extrem seltsam und andererseits aber auch total nett, wieder dort zu sein (es gibt noch dieselbe Getränkekarte –hatte ich damals gemacht-, so ziemlich die gleiche Musik, und es ist immer noch genauso feuchtfröhlich). Hausverbot hatte ich jedenfalls nicht- im Gegenteil, Alex hat gefühlte 25 Drinks ausgegeben (waren wahrscheinlich nicht annähernd so viele, aber wie schon gesagt, es hat sich so angefühlt). Anschließend hat er mir noch das Painless gezeigt, seine neue zweite Kneipe schräg gegenüber, wo uns dann auch noch Claudi über den Weg gelaufen ist, auch so ein Gespenst aus der Zeit. Es war aber ein überraschend netter Abend, der dann auch erst um 4 Uhr geendet hat.
Der Morgen danach war weniger berühmt- ich mußte um 9 Uhr raus, es ging nämlich nach Kerpen, Brautkleidjagd für Lena. Also, eins vorweg: sie hat einen Favoriten gefunden, aber wir durften keine Fotos machen und ich kann das Kleid unmöglich adäquat beschreiben. Nur soviel: es hat was von „Tochter eines spanischen Großgrundbesitzers“, viel mehr Stoff als ich jemals gedacht hätte schön finden zu können (aber es ist schön, und wie!), und wenn Lena darin die Kirche betritt werden alle erstmal "WOW“ machen. Bom-bas-tisch! Aber von Anfang an. Wir waren pünktlich um 11 Uhr da, und mein Restalkoholpegel, der mich trotz Schlafdefizit bis dahin auf den Beinen gehalten hatte, drohte zu verfliegen. Das war aber zumindest vorübergehend sofort vergessen, als wir den Raum, nein, die Halle betraten: über 2.000 Brautkleider! Wir konnten uns nicht entscheiden, ob wir kollektiv in Ohnmacht fallen oder uns kreischend in die weiße Pracht stürzen sollten- statt dessen benahmen wir uns den Umständen entsprechend recht gesittet und folgten Lena’s Verkäuferin in eine Nische. Wir Nicht-Bräute sollten uns dann da hinsetzen, warten bis Lena & Verkäuferin mit der ersten Vorauswahl zurückkommen, und bloß nichts anfassen oder fotografieren (ich fand die Verkäuferin sehr blöd, aber naja, wenigstens hatte sie Geschmack und das allein zählt). Bevor ich entkräftet vom Sofa rutschen konnte, kam eine andere Verkäuferin an und gab uns Sekt, mein Pegel stieg wieder an und hielt mich für die nächsten drei Stunden über Wasser. Also, es war toll- Lena kam mit dem ersten Kleid aus der Kabine (besagtes Favoritenkleid) und zuerst war ich ein bißchen erschlagen von allem: erstens Lena in einem Hochzeitskleid („Oh Gott, die macht ja ernst!“) und zweitens überall Stoff, Stoff, Stoff. Aber dann gefiel mir das Kleid immer besser und besser, bis ich schließlich genauso begeistert davon war wie Tina und Steffi. Lena hat dann noch 7 oder 8 andere Kleider angezogen (das Umziehen ging erstaunlich schnell, hätte ich gar nicht gedacht- wir hatten kaum Zeit, über die anderen Bräute zu lästern), aber zum Schluß war ganz klar, daß es bei dem Ersten bleiben würde. Eigentlich bin ich ja gar nicht so ein Klamottenfetischist, aber sogar mir hat es unglaublich in den Fingern gejuckt, mir einfach 5 Kleider von den Stangen zu reißen und damit die nächste Umkleide zu stürmen. Ehrlich, selbst ich hätte in dem Moment am liebsten geheiratet, und wäre ein Mann in der Nähe gewesen, hätte ich mich wahrscheinlich auf ihn gestürzt und ihm einen Antrag gemacht- in der Umgebung wird auch der größte Ehemuffel heiratswütig. Und vor allem dachte ich immer, ich würde schlicht, schlichter, am schlichtesten wählen, aber mittlerweile bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Okay, als Sahnebaiser würde ich nicht gehen, aber so schlicht und einfach wie ich immer gedacht hatte... nee. Da gibt es viel zu tolle Kleider!
Aber genug geschwärmt. Am Samstag abend war ich mit ein paar Leuten in einem Steakhaus in Mehlem essen, das zwar richtig gutes Essen hatte, aber auch gesalzene Preise. Dementsprechend haben alle etwas weniger gegessen und vom Restaurant aus ging’s direkt –wir sollten uns was schämen, ich weiß- in den nächsten McDonald’s.
Sonntag morgen hat der Wecker schon um Viertel vor 9 geklingelt und ich habe mich auf den Weg nach Köln gemacht zu einem Mozart-Konzert, bei dem Sandra ihre erste bezahlte Arie gesungen hat. Die ganze Veranstaltung war total witzig (Sandra hat während ihrer Arie ihren Pianisten geschminkt und umgezogen) und eigentlich auch viel zu schnell vorbei, aber angesichts meiner drohenden totalen Erschöpfung war ich trotzdem heilfroh, um halb 2 wieder nach Hause zu kommen. Der Rest des Tages läßt sich mit 5 wunderbaren Buchstaben zusammenfassen: C-O-U-C-H.
Apropos Sandra: die hat mir ständig in den Ohren gelegen, ich soll mal zu einem Orthopäden gehen, und heute nachmittag hatte ich dann auch endlich einen Termin. Wider Erwarten kam ich sofort dran, wurde betastet, dreifach geröntgt und nach einem Fußabdruck in Styropor (komisches Gefühl) mit einem Rezept für Schuheinlagen wieder in die Freiheit entlassen. Damit kann ich leben, und vielleicht kann ich ja mit diesen Einlagen auch mal wieder joggen gehen.
Ich möchte übrigens anmerken, daß "Röntgen“ ein ganz komisches Wort ist und ich wirklich 5 Minuten lang überlegen mußte, wie man „geröntgt“ schreibt. Mein Favorit war ja "geröncht“- aber warum auch einfach, wenn man Ts und Gs nach Belieben in einem Wort verteilen kann?
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