Unverhofft kommt oft- anscheinend hatte ich heute den schönsten Tag in meinem Leben! Mein Chef kam in’s Büro und frug: "Frau D., wollen Sie mit mir zum Standesamt fahren?". Daraufhin schossen mir mehrere mögliche Antworten durch den Kopf (von "Aber Herr Burilov, meinen Sie nicht daß wir uns zuerst wenigstens duzen sollten?" und "Warum, bin ich schwanger?" über "Sorry, geht nicht, habe heute ausnahmsweise mein weißes Kleid zuhause vergessen!" und "Nanu, ich hätte ja gar nicht gedacht, daß Du so spontan bist, Du Stier!" und "Wo ist der Ring, wo sind die Rosen, warum sind sie nicht auf einem Knie, und haben sie vorher meinen Vater gefragt?" bis hin zu "Ich weiß nicht, hat denn ihre Frau nichts dagegen?"), aber da er ja schließlich mein Chef ist und ich, wenn ich ganz, ganz ehrlich bin, an meinem Job hänge (mal mehr, mal weniger) entschied ich mich zu einem neutralen "Wozu?". Die Antwort war genausowenig romantisch (Gott sei Dank- wenn meinem Chef plötzlich aufgefallen wäre, daß er ohne mich nicht mehr leben kann weil ich die Liebe seines Lebens bin, dann hätte ich ein deftiges Problem), sondern lautete "Zum Farbe gucken." Anscheinend ist den Malern, die schon seit heute Morgen fleißig die Decke des Projektraums streichen, auf halbem Weg aufgefallen, daß sie noch gar keine Farbe für die Wände ausgesucht haben, es muß jetzt schnell was her, irgendjemand hat dann gesagt, im Poppelsdorfer Standesamt hätte er ein schönes Grau gesehen (ein schönes Grau??), mein Chef sollte sich das mal ansehen, mein Chef traut sich aber nicht so eine Entscheidung alleine zu treffen und weil die anderen gerade alle ausgeflogen waren (die müssen einen 7. Sinn haben, der mir für solche Sachen fehlt) mußte ich dran glauben. Tadaa, fertig ist mein erster Heiratsantrag.
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