30 Oktober, 2006

Den Löwen zum Fraß...

Siehe da- der Samstag kam und ging ohne nennenswerte Tiefpunkte. Naja, okay, die Nachricht, daß die doofe Frau von letzter Woche wieder den Erste Hilfe Kurs leiten würde, war schon ziemlich entmutigend, aber andererseits bin ich samstags um 8 Uhr morgens eh kein Sonnenscheinchen. Aber der Kurs war dank alternativer Verbandstechniken (möglichst viel Mull möglichst großflächig über’s ganze Gesicht verteilt) und diverser Rollenspiele dann auch irgendwann vorbei, und damit begann der gefürchtetere Teil des Tages: zuerst Antrittsbesuch bei Yasha’s Mutter, dann Erscheinen beim 60. Geburtstag seines Onkels väterlicherseits.
Bei Yasha’s Mutter hatten sich auch zuuuufälligerweise seine Schwester samt Mann und Kindern eingefunden (und die Nachbarin stand am Gartenzaun)... aber alles in allem war es sehr okay für einen Antrittsbesuch. Der 60. Geburtstag war sogar ganz amüsant, was allerdings hauptsächlich am Restaurant (das Pantanal Rodizio in Köln) lag. Doch, es ist schon etwas ganz besonderes, wenn einem ein fetttriefender Fleischspieß über die Schulter auf den Teller gehievt wird und dann ein riesiges Fleischermesser beginnt, direkt neben dem linken Ohr Fleischstücke vom Spieß auf den Teller zu säbeln. Oder wenn man sich umdreht und sich plötzlich mit dem wackelnden Po einer dauergrinsenden Sambatänzerin auf Augenhöhe wiederfindet. Oder wenn plötzlich gestandene gutdeutsche Männer dem Ruf ihres inneren Gauchos folgen und zur Samba-Polonaise durch das Restaurant ansetzen (siehe zum Beispiel hier oder auch hier- auf letzterem Bild sieht man übrigens auch sehr schön, daß Scary Spice Mel B. nun im Pantanal ihre zweite Karriere gefunden hat). Ich muß sagen, ich weiß gar nicht warum Hemmungen immer so verschrien sind- manchmal wären die nämlich wirklich eine gute Sache. Naja, immerhin hatten die meisten Männer nach Ausklingen der Musik den Anstand, beschämt dreinzugucken ob dieser frivolen Demonstration ihres südamerikanischen Feuers und mit gesenktem Blick an ihren Platz zurückzukehren. Jedenfalls bot das Ganze reichlich Gelegenheit für Heiterkeit, vor allem weil Yasha’s Cousine und ihr Freund auch ein paar gelungen Sprüche auf Lager hatten. Doch, wie schon gesagt, wider Erwarten hat der Abend doch Spaß gemacht.
Doch was gibt es in der Welt der Schönen und Reichen? Nun, Nicole Richie sucht ärztliche Hilfe bei der Frage, warum sie nicht zunimmt. Ich habe da einen ganz exotischen Vorschlag: wie wäre es mit ... ESSEN (die gesamte Hollywood-Schickeria japst entsetzt nach Luft- essen?! Nahrungsaufnahme? Durch den Mund, nicht durch die Nase? Welch absurde Idee!!)?! Den Mist, daß es medizinische Gründe hat, nehme ich ihr nicht ab- früher war sie schließlich auch eher moppelig und kam neben Paris Hilton noch als die halbwegs Normalere weg. Warum sagt sie nicht einfach, daß sie magersüchtig ist, daß es eine gefährliche Krankheit ist und daß sie deswegen Hilfe braucht? Damit würde sie vielleicht wenigstens einigen der vielen, vielen magersüchtigen Mädchen helfen, die wegen Leuten wie ihr (und wegen zu schlechtem Selbstbewußtsein) ihr Leben auf’s Spiel setzen. Aber nein, statt dessen kommt in ein paar Tagen die Schlagzeile heraus, sie hätte einen aggressiven Bandwurm oder sowas in der Art...
Ich habe übrigens gerade eine Email von Jesus bekommen; ich werde aber aus der Betreffzeile nicht schlau, irgendwas mit einem Jungen vom Land, der auf einer Weltall-Yacht arbeitet... Jesus ist schon ein komischer Vogel, das kann ich Euch aber sagen! Vor allem hätte ich nicht gedacht, daß sich so einer wie Jesus, immerhin der Sohn Gottes, für Werbung für Viagra und Antidepressiva hergeben würde... aber da kann man mal sehen, irgendwann ist auch das größte väterliche Vermögen durchgebracht (selbst wenn es sich um Tantiemen aus der Bibel handelt, dem größten Bestseller aller Zeiten -ja, sogar noch erfolgreicher als Harry Potter und der DaVinci Code, man stelle sich das vor-... aber naja, bei dem Mist, den der Vatikan seit Jahrzehnten verzapft, ist das Interesse an neuen Bibeln offensichtlich so stark gesunken, daß sich Familie Gott nach anderen Einnahmequellen umsehen muß), das hat schon der verlorene Sohn am eigenen Leib erfahren; und dann muß man halt sehen, wie man über die Runden kommt.

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