11 Juli, 2005

Ich lebe noch!

Ich darf der Welt verkünden, daß ich wider Erwarten lebend von meinem Ausflug mit Markus zurückgekehrt bin- und zwar gänzlich unzerstückelt, dafür aber mit einem Sonnenbrand, der seinesgleichen sucht. Dabei war ich nur ganz leicht rosa, als wir so gegen 5 den Strand verlassen und essen gegangen sind- aber auf der Autobahntoilette irgendwo in Belgien starrte mich aus dem Spiegel ein glühend rotes Etwas an, was ich nach einem anfänglichen Schock als mich selbst identifizierte. Zum Glück bin ich nur vornerum so verbrannt, der Rücken hat fast gar nichts abbekommen, so daß ich sogar einigermaßen gut schlafen kann. Von dem Sonnenbrand also einmal abgesehen kann ich mich überhaupt nicht beklagen: die Fahrt mit Markus hat Spaß gemacht, der Strand war toll, die Wellen waren super (nicht ganz Australien-Standard natürlich, aber viel besser als das Mittelmeer), das Wetter perfekt, und wir sind, obwohl wir einen Großteil der Strecke in Belgien zurücklegen mußten (man stelle sich meinen Schock vor, als ich dies herausfinden mußte- ich mit meiner Belgien-Phobie!), NICHT in eines der berüchtigten Autobahnschlaglöcher gefallen, die neben der nicht funktionierenden Beleuchtung wohl das Hauptmerkmal der belgischen Autobahnen sein dürften. Wir hatten sogar überlegt, uns den Montag freizunehmen und irgendwo in Zeeland zu übernachten, das ist allerdings daran gescheitert, daß ich mein Kontaktlinsenzeug nicht dabei hatte (wären wir Samstag gefahren, hätte ich es mal auf Verdacht mitgenommen). Verflucht sei meine Kurzsichtigkeit!! Unter anderem haben wir deswegen nämlich einen geradezu spektakulären Sonnenuntergang am Meer verpaßt, den ich statt dessen nur im Rückspiegel bestaunen konnte- das wäre wirklich der krönende Abschluß eines perfekten Tages gewesen. Aber naja, was soll’s? Übernachten werde ich auf Zeeland ja schließlich auch in 2 Wochen- da findet nämlich Beccy's Tag Am Meer statt. Lena hat das Kunststück fertiggebracht und tatsächlich noch ein Zimmer für uns aufgetrieben- und das in der Hochsaison.

Und ich kann einfach nicht aufhören, daran zu denken, daß man aus jeder zwischenmenschlichen Beziehung irgendetwas mitnimmt, egal wie kurz oder desaströs sie auch gewesen sein mag:

Thomas verdanke ich ein paar sehr schöne Mombasa-Erinnerungen und ohne ihn hätte „The Letter“ in Prag keine Bedeutung gehabt; Tim hat mir das Wissen beschert, daß asutralische Männer die liebenswürdigsten Männer überhaupt sind; Matt hat mir die Blue Mountains gezeugt; Clint hat mir meinen ersten Blumenstrauß geschickt, als ich krank war; Kai hat mir gezeigt, daß man auch den schlimmsten Liebeskummer überlebt; Alex –von vielen 1000 anderen Dingen einmal abgesehen, was in 14 Monaten nicht ausbleibt- hat mir beigebracht, was es überhaupt bedeutet, in einer Beziehung zu sein; Andreas der Psycho-Bulle... hmm... tricky, das war echt arg kurz... ich schätze, wenn er nicht wäre, hätte ich mir meinen Staubsauger nicht gekauft (er hat ihn im Auto transportiert); Sam hat mich gelehrt, daß man auch trotz größter Vorsichtsmaßnahmen auf die Nase fallen kann; ohne Josef hätte ich wahrscheinlich nie rausgefunden, daß Morcheeba eine neue CD rausgebracht hat; Michael... ironischerweise war ausgerechnet Michael einer der Gründe, warum Markus und mein gestriger Tag so ein Erfolg war, denn ohne seinen Werbegeschenk-Straßenatlas wären wir wahrscheinlich nie in Domburg angekommen, witzig oder?; tja, und wie auch immer sich die Sache mit Markus auch entwickeln möge- dank ihm habe ich meine Sommerbräune 2005 schon mal sicher, außerdem hat er mir ganz viele Musik-Ideen gegeben: Anouk hat ein neues Album draußen, Juliette Lewis taugt auch als Sängerin was, und auf dem neuen REM-Album (bin ja eigentlich eher kein Fan) ist zumindest schon mal ein extrem gutes Lied drauf („Outsiders“).

Apropos Musik- ich bin gerade dabei, meine Festplatte aufzuräumen und sämtliche Alben, die sich da in der letzten Zeit angesammelt haben, endlichmal runterzubrennen und sämtliche CDs zu beschriften! Bin richtig stolz auf mich!

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