09 Juli, 2007

Skull, Kathrin, Kathrin, Skull

Nicht ohne Stolz kann ich der Welt verkünden, daß ich mir meine ersten Ruder-Blasen zugezogen habe: eine links, zwei rechts. Und es hat sich gelohnt- mein persönlicher Rudercoach hat mich gelobt und gesagt, ich hätte mich gar nicht so schlecht angestellt. Aber naja, bis jetzt war ich nur in einer Art riesiger Badewanne mit festgeschraubtem Ruderboot zugannge, da konnte zugegebenermaßen nicht viel passieren. Mal sehen was er sagt wenn ich uns beim ersten Ausflug auf dem Rhein versenke (obwohl er ja meint, das ginge gar nicht... die Herausforderung nehme ich gerne an! Aus ihm spricht die Erfahrung von unzähligen Anfängerkursen, aber aus mir spricht die Erfahrung aus 28 Jahren eher zweifelhaftem Hand-Fuß-Koordinationsvermögens)(ich denke da mit Schrecken an den einen Step-Aerobic-Kurs, da habe ich es geschafft, sogar die Trainerin aus dem Tritt zu bringen).
Auch sonst war das Wochenende recht feucht(fröhlich). Fing schon damit an, daß wir schon am Donnerstag des Rudermeisters ersten richtigen Urlaubstag begossen haben, und zwar stilecht mit Cocktails im Shaker’s... um halb 6. Schon irgendwie komisch, wenn man schon um 8 Uhr abends einen sitzen hat. Freitag haben wir beschlossen, endlich mal das "Herr der Ringe"-Wochenende durchzuziehen (inklusive Bonusmaterial. Was soll ich sagen, wir sind nun mal beide Nerds), habe das auch mit dem ersten Teil geschafft, aber dann hat uns das verdammte Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht- wir sind Samstag morgens bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel aufgewacht. Nachdem ich mich vergewissert hatte, daß ich bei Kontakt mit Sonnenlicht entgegen aller Erwartungen nicht zu Staub zerfalle, haben wir Mutter Natur ein wenig unsicher gemacht und sind dann abends zu Sofie’s Examens-Grillparty gegangen- womit wir wieder beim Alkohol wären. Und Sonntag wollten wir unbedingt in der Sieg schwimmen und standen dann nach einer halben Stunde mit den Rädern vor dem reißenden Fluß, der einst die ruhige Sieg war- Hochwasser und alle Strände überschwemmt. Also dann doch in die Beuler Rheinaue und abends Restegrillen bei den beiden Honnefer Wahl-Exilanten.
Und mit heute Morgen wurden die grauen, einsamen, kalten fünf Wochen eingeläutet, in denen mein Lieblingsruderer und ich ständig voneinander getrennt in der Welt herumtingeln- momentan lautet sein Deckname "Lieblingstaucher", danach "Lieblingsgolfer" (ich weiß, spießig, oder? Hätte selbst nicht gedacht, daß ich mir mal einen Golfer anlachen würde. ...aber in Wahrheit ist er gar nicht so, ehrlich... und seine Golfschuhe sehen fast schon cool aus) und dann wieder "Weltumruderer" (nach "Rheinkilometer 1 – Bonn" im letzten Jahr sehen Sie nun die Fortsetzung "Bonn - Nordsee"- stay tuned wenn zwei Ruderer ihren Zweier inklusive Marschgepäck durch die Rotterdamer Altstadt tragen und sich anschließend mit Ozean-Tankern anlegen). Erstaunlich- noch vor drei Monaten war ich eine stolze, eigenständige Single-Frau, und jetzt streiche ich Tage im Kalender grau an, kleide mich in Sackleinen und streue Asche auf mein Haupt.

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