Nieder mit Mike Leon!

Samstag:

War morgens (naja, mittags. ... Naja, okay, nachmittags) mit Veri in der Stadt, das Geburtstagsgeschenk für Lena besorgen. Was bedeutete, daß wir in jeden Sport- und Einrichtungsladen der gesamten Bonner Innenstadt gehetzt sind, nur um im Endeffekt genau die Sachen zu kaufen, die wir als allererstes gesehen haben. Ich glaube, wir waren drei Mal im Mambo, zwei Mal im Kaufhof und zwei Mal im Karstadt; aber wenn man Veri und mich unbeaufsichtigt in die Stadt schickt, kann man beim besten Willen keine koordinierte Shoppingaktion erwarten. Zuhause habe ich dann beschlossen, doch lieber noch ein bißchen zu schlafen und nicht einkaufen zu gehen. Schließlich hatte ich noch Tiefkühltortellini, Leitungswasser tut’s auch, und Essen ist sowieso überbewertet; Schlaf hingegen... außerdem wollte ich abends ja fit sein.

Bei Lena haben wir dann zuerst DSDS geguckt, wobei sich gleich zu Anfang zwei Lager bildeten: Team Tobias (whoot!) und Team Mike Leon (buuh! Ehrlich, wenn man schon "Mike Leon" heißt, jeden Tag ein gutes Pfund Haargel verbraucht und dann auch noch Ähnlichkeiten mit Sam aufweist, der hat schon direkt bei mir verschissen!). Es stellte sich dann aber heraus, daß ich mich gar nicht so gegen ihn hätte ereifern müssen- Mike Leon (ich hasse diesen Namen!) schaufelte sich fleißig sein eigenes Grab, indem er sein letztes Lied seiner 18-jährigen Mitkonkurrentin/Liebe seines Lebens widmete und sogar weinte. Die einzige, die dieser Show nicht mit Spott, Verachtung und "Heul‘ doch, du Opfer!" entgegentrat, war Steffi, plötzlich waren alle für Tobias. Fairerweise muß ich zugeben, daß das Gelmännchen ziemlich gut gesungen hat, aber wenn ich mir überlege, wessen Nase ich die nächsten 10, 12 Monate überall im Fernsehen, Zeitschriften und CD-Läden sehen will- nä! Geht gar nicht.

Die Ritmo de Bacardi Party in der Kunsthalle, auf der wir anschließend waren, war eine Enttäuschung- Stimmung nicht existent, Musik eintönig, die gleichen aufgeblasenen Leute wie auf den ganzen AfterJob-Parties, Massenschlägerei um 1... wir waren relativ schnell wieder bei Marija, wo wir dann noch das Ende von "Jay & Silent Bob" geguckt haben und irgendwann im Laufe von "Dave" auf der Couch eingeschlafen sind.

Sonntag:

Gegen halb 10 aufgestanden, Jele durch hartnäckiges Bett-Springen ebenfalls zum Aufwachen bewogen, zum Brötchen zu holen zur Tanke gefahren (im Endeffekt gekauft: 12 Brötchen, 2 Croissants, 1 Milka Tender, 3 Scheiben Käse, 1 Flasche Dr. Pepper, 2 XXL-Bifis und 3 Capri-Eis...), ungeduldig auf die anderen gewartet, gefrühstückt, apathisch auf der Couch gesessen und "Blaue Lagune" geguckt, weiter apathisch auf der Couch gesessen und VIVA-Karaoke geguckt, Karaoke-Teilnehmer ausgebuht, demonstriert daß sogar wir besser singen als die, die Videoaufnahme unserer "Angel"-Version gesehen, kleinlaut zugegeben, daß wir tatsächlich doch schlechter sind (Gott, waren wir SCHLECHT!! Erschreckend, ich werde nie wieder singen!), dann wieder apathisch auf der Couch gesessen. Irgendwann haben wir uns dann aber doch noch aufgerafft, haben die Wohnung aufgeräumt und sind nach Hause gefahren... wo ich wieder apathisch auf der Couch gesessen und Filme geguckt habe. Warum ich so platt war, keine Ahnung- zu viel getrunken habe ich definitiv nicht, da haben schon allein die ultralangen Wartezeiten an den Bars für gesorgt (außerdem hatten die nur Bacardi- urgh!), zu viel getanzt auch nicht, zu wenig Schlaf war’s auch nicht... ich werde eben alt.