24 Mai, 2004

Ode an den Mohn

Heute wurde ich von der Firma auf’s Land geschickt... ich mußte zu einem Lieferanten in Oberpleis. Auf dem Weg dorthin kam ich durch Dörfer mit den hübschen Namen wie Birlinghoven oder Uthweiler, und gerade, als ich noch dachte, daß als nächstes Hobbingen kommt, fahre ich um eine Kurve, und vor mir breitet sich aus: das Auenland. Zugegebenermaßen ein Auenland mit Elektrozäunen und Stacheldraht, aber es sah tatsächlich so aus, wenn man sich das moderne Zeug mal weggedacht hatte. Dies versetzte mich in eine geradezu lyrische Stimmung, und als ich so poetisch gelaunt meines Weges fuhr und fröhlich zu "Don’t stop movin‘" von S Club 7 mitsummte, dachte ich bei mir, daß es eigentlich schade sei, daß ich überhaupt kein Händchen für Poesie habe, denn sonst könnte ich ein Gedicht über die Mohnblumen schreiben, die da überall wuchsen. Ich hatte auch schnell ein Gedicht beisammen. Es heißt "Ode an den Mohn" und lautet wie folgt:

"O schönes Blümelein so rot
pflück‘ ich Dich, so gehst Du tot."

Und nun wissen wir auch alle, warum ich damals nie mitreden konnte, als alle mit 16, 17 furchtbar tiefgründige Gedichte geschrieben haben. Mein lyrischer Anfall fand jedoch sein abruptes Ende, als ich durch ein Dorf namens Bockeroth fuhr- dort hing ein Plakat, das Jürgen Drews in irgendeinem Bauernhof ankündigte. Ich konnte leider nicht mehr erkennen, aber es war genug, um mich aus meinen Träumereien zu reißen- Jürgen Drews Fratze, und gerade eben dachte ich noch an Mohnblumen... Naja, immerhin scheint es mit seiner Karriere ja wieder besser zu gehen, wenn er jetzt immerhin schon wieder in irgendwelchen Scheunen auftreten darf und nicht nur in irgendwelchen Großraum-Dissen auf Mallorca...

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